@Isis:


@John: Gutes Zitat !!!
Ich wiederhole es nochmal:
Ein alter Zenmeister fragte seinen Novizen bei der Aufnahme: "Kannst du Zazen?" - Der Schüler: "Gewiss, das kann ich" - Der Meister: "Dann laß mich dein Schüler sein!"
Ich möchte gerne versuchen, den kurzen Dialog zu kommentieren.
Ein angehender Schüler bittet um Aufnahme. Um den Reifestand des Schülers und dessen Selbstbild zu prüfen stellt der Meister ihm eine - offenbar - sehr einfache Frage: "Kannst du Zazen?"
Die Frage zielt jedoch weniger auf die bislang "absolvierten" Stunden im Zazen des Schülers ab - den Meister interessiert vielmehr, ob der Novize (Schüler) inzwischen die Bedeutung des Zazen erfasst hat ! So ist die Frage "Kannst Du Zazen?" bedeutender, als der Schüler erkennt - er tappt in die Fangfrage des Meisters hinein und offenbart seinen wirklichen Bewusstseinszustand hinter seiner selbstsicheren Fassade ( "Gewiss, das kann ich!" ), denn die Antwort bezieht sich offenkundig lediglich auf die Meditationshaltung des Zazen und ist damit oberflächlich.
Hätte der Schüler die Bedeutung und Ziele des Zazen, die
Essenz des Zen jedoch bereits wenigstens teilweise begriffen und erkannt, so hätte er eine vorsichtigere Antwort gegeben - oder wahrscheinlich sogar verneint. Evtl. wäre der Schüler auch in der Lage gewesen, dem Meister eine bedeutungstiefe Gegenfrage zu stellen.
In der darauf folgenden Antwort des Meisters lässt dieser den Schüler wissen, dass er ihn durchschaut hat; er konstruiert einen sog. Perplex ( Dann lass mich Dein Schüler sein), indem er die Rollen umkehrt und dem Schüler somit seinen Irrtum aufzeigt.
Typisch Zen.