Was kommt danach...?

Ich mag mal phantasieren...
Meine Wut verstanden als meine (oft genug durchaus berechtigt eingesetzte) Kraft, mich im Leben vor unangemessenen Anforderungen zu schützen, mich wehren zu können. Verflixt, wer meine Wut in Frage stellt, klaut mir meine Kraft.
Pfoten wech!
Die Regel sagt: was mich ärgert ist in mir selbst vorhanden, in irgendeiner Form, je nach Situation, und ich wollte es nicht wahrnehmen, aber ein anderer hat mich mit der Nase drauf gestoßen: mein kleines Ego ist wütend, dass es wieder nur Zweiter geworden ist, obwohl es sich gerne aufgeplustert hätte...
Oder: der Dieb hat meine Brieftasche geklaut - und mir eine Schwäche gezeigt. Bäh!
Ist es letztendlich immer eine Wut auf mich selber, die ich nach außen projiziere?
Kann ich dann leichter verzeihen, wenn ich die Kraft bewusst spüre, zu mir nehme und das im Außen liegen lassen kann?
Ich glaube, du kannst leichter verzeihen, wenn du dich mit dir selber versöhnst. Also dir die Schwäche zugestehst und sie erstmals als einen Teil von dir annimmst.
Was nicht bedeuten muss dass du sie nicht bearbeiten kannst und ausmerzt...
 
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Ich meine liebevolles Verständnis haben/fühlen, nicht verständnisvoll reagieren. Wenn ich voller Liebe bin, ist sie die Basis von allem: ich kann gleichzeitig wütend sein UND liebevoll. Dann nehme ich die Wut als pure Außen-Reaktion wahr, sie erreicht nicht mein inneres Wesen.
Beispiel: mein Sohn tut irgend etwas, was ich scheiße finde und nicht dulde. Ich bin wütend auf die Handlung, nicht auf meinen Sohn. Ich kann meinem Sohn die Leviten lesen, ohne Wut oder Hass auf ihn zu fühlen.
Ach komm, mach dir nix vor :)
Ist das wirklich so? Ich gaube, wir sind immer wütend auf uns selbst, wohl meist unsere Ohnmacht! Dass wir etwas nicht aufhalten konnten... Da wir uns aber nicht selber ohrfeigen wollen projizieren wir den Ärger hinaus und schimpfen mit/auf ....
Das hieße: du bist wütend darauf, dass dein Sohn dir deine Ohnmacht gezeigt hat.
Dass dein Chef dir wieder mal gezeigt hat, wer was zu sagen hat - und du dazu schweigen musstest ...
Und Hass ist vielleicht nur eine verstärkte Form der Ohnmacht...
 
Ach komm, mach dir nix vor :)
Ist das wirklich so? Ich gaube, wir sind immer wütend auf uns selbst, wohl meist unsere Ohnmacht! Dass wir etwas nicht aufhalten konnten... Da wir uns aber nicht selber ohrfeigen wollen projizieren wir den Ärger hinaus und schimpfen mit/auf ....
Das hieße: du bist wütend darauf, dass dein Sohn dir deine Ohnmacht gezeigt hat.
Dass dein Chef dir wieder mal gezeigt hat, wer was zu sagen hat - und du dazu schweigen musstest ...
Und Hass ist vielleicht nur eine verstärkte Form der Ohnmacht...

Ja, ok.
Es kommt aber darauf an, ob man seine Ohnmacht akzeptiert, oder zu vermeiden versucht.
Und im Notfall müsste, glaube ich, sogar Hass bereichernd sein können - im Notfall.

Im Film "Being John Malkovich" hat er dann wo er in seinen eigenen Geist gefahren ist, erfahren, wie es ist, sich selbst zu ohrfeigen. Vielleicht ist die Lösung, sich selbst ohrfeigen zu können? Das setzt allerdings erhebliche Machtbefugnisse für Moral voraus.

Müssen wir, wenn wir moralische Wesen sein wollen, immer uns selbst die Schuld geben? Ich weiß es nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach komm, mach dir nix vor :)
Ist das wirklich so?
Bei Leuten, die ich mag, ja. Bei denen, die ich nicht mag, krieg ich das noch nicht hin.

Ich gaube, wir sind immer wütend auf uns selbst, wohl meist unsere Ohnmacht!
Das trifft nur zu, wenn Du glaubst, dass Du nichts ändern kannst, dass Du keinen Einfluss hast. Ich habe mit meinem Sohn mehrfach darüber gestritten, dass er sein Fahrrad nachts in den Keller stellen soll - er wollte natürlich nicht, pubertäre Faulheit blabla. Am Anfang war es SEHR nervig, weil ich es x Mal wiederholen musste. Inzwischen habe ich ihn überzeugt, er tut es automatisch. Ich brauche ihn nur noch selten zu erinnern, falls er es doch mal vergessen hat. Er wird dann nicht sauer, verzieht nicht mal das Gesicht, sondern ist sogar froh, dass ich ihn erinnere und geht mehr oder weniger sofort los.

Ok, das war jetzt nur eine Mini-Wut, aber das Prinzip gilt auch im Großen. Wie gesagt, wenn es um Menschen geht, die mir am Herzen liegen, mache ich mir die Mühe mich auseinander zu setzen. Menschen, die mir nicht am Herzen liegen, vertreibe ich aus meinem Umfeld ;) Klappt ganz gut.

Wenn man konstruktiv streiten kann, ist das Leben sehr viel leichter :D
 
wie meinst du das genau?

passiert dir sowas nicht wie:

es gibt menschen die ich irgendwie nicht leiden kann, ka worans liegt... ich mag die einfach nicht! nciht dass ich sie jetzt hasse oder so.
bei solche typ von menschen, da bin ich schneller gereizt und den toleranz ist schnell erreicht... aber ich toleriere.

es gibt dann diese andere von menschen, auf ich die einfach mehr vertraue, auch ka woran es liegt.
ich kenne sie nicht mal 5mins und bei dieser art von menschen, vertraue ich einfach und ich lag bis jetzt nicht falsch.

für mich hängt (fast)immer ab, wer gerade vor mir steht... und so entsprechend reagiere ich auch, aber normalerweise, beim fremde leute bin ich
eher neutral... dennoch passiert mir manchmal, dass ich bei der eine mehr mag als der andere...
 
Von alleine passiert Verzeihung nicht, nein, jedenfalls nicht meiner Erfahrung nach. Einer Person in meinem Leben konnte ich knapp 30 Jahre lang nicht verzeihen, die Wut kam immer wieder hoch (nein, nicht meine Dualseele, jemand anderes). Ich habe nicht locker gelassen und immer und immer wieder nachgeforscht, warum ich an diesem Gefühl so festhänge. Es war ermüdende, langwierige Arbeit, aber es hat sich gelohnt, wir haben heute ein gutes Verhältnis, ich freue mich sogar sie zu sehen. Das hätte ich nie für möglich gehalten, als ich noch wütend war. Hätte ich darauf gewartet, dass es von alleine weggeht, würden wir heute noch kein Wort miteinander reden und hätten uns wohl seit mindestens 15 Jahren nicht mehr getroffen.

Rezept:
  • bereit sein zu verzeihen
  • sich erlauben zu verzeihen
  • wenn es nicht klappen will: nach der Ursache suchen, buddeln so tief es geht
  • immer und immer wieder von vorne, dranbleiben bis es geschafft ist

Also ja, meine Empfehlung ist definitiv: üben, üben, üben :LOL:


du vergisst eine sache, es hängt wirklich ab, wer der jenige ist.

es gibt menschen, ich mach mir nciht mal gedanke drüber, egal was sie machen: es ist mir sowas von egal...
verzeihen?! ach, wieso sollte ich... ich kann gern auf diesen mensch verzicht und es ist mir wirklich egal, was er/sie über mich
denkt... wieso sollte es mir kümmern?! :D

üben? nein, sowas lernt man nicht... kommt zeit, kommt rat.

ich könnte damalts meine mutter nicht verzeihen, aber jetzt? ich hab langsam verstanden... verzeihen hab ich sie, aber ich werde nicht vergssen, was mir alles
angetan wurde... ab&zu denke ich noch zurück... aber ich verspüre keinen wut mehr.

manchmal... da ist einfach der gesellschaft schuld. leider :censored:
 
klar kenne ich sowas ;) aber oft ist es so das mir das egal ist, es zieht mich eher weg. reizen tut mich das nur wenn etwas grad n empfindliches thema ist. ansonsten nicht. früher war das auch anders. vielleicht bin ich mir selbst gegenüber nachsichtiger geworden.... und das ist die folge daraus. ich weiß es ehrlich gesagt nicht genau ;)
passiert dir sowas nicht wie:

es gibt menschen die ich irgendwie nicht leiden kann, ka worans liegt... ich mag die einfach nicht! nciht dass ich sie jetzt hasse oder so.
bei solche typ von menschen, da bin ich schneller gereizt und den toleranz ist schnell erreicht... aber ich toleriere.

es gibt dann diese andere von menschen, auf ich die einfach mehr vertraue, auch ka woran es liegt.
ich kenne sie nicht mal 5mins und bei dieser art von menschen, vertraue ich einfach und ich lag bis jetzt nicht falsch.

für mich hängt (fast)immer ab, wer gerade vor mir steht... und so entsprechend reagiere ich auch, aber normalerweise, beim fremde leute bin ich
eher neutral... dennoch passiert mir manchmal, dass ich bei der eine mehr mag als der andere...
 
Genau deshalb bemühe ich mich, so selten wie möglich zu schreiben.
Regeln... - Wessen Regel?
Für mich gibt es Situationen, in denen ich mich so authentisch und angemessen wie möglich verhalte.


Es wird gefüttert, bis es groß und stark ist. Keine Angst.


Ist es letztendlich immer eine Wut auf mich selber, die ich nach außen projiziere?
Wut ist für mich ein Grundgefühl wie Glück, Liebe, Trauer.. Sie ist ein Tool, keine Krankheit.


Also dir die Schwäche zugestehst und sie erstmals als einen Teil von dir annimmst.
Was nicht bedeuten muss dass du sie nicht bearbeiten kannst und ausmerzt...
Ausmerzen? Etwas das zu mir gehört? Hmm - Nö.
Sie darf sein, sie darf wachsen und sich entwickeln, und irgendwann sagt sie mir ihren Namen.


Ich glaube, du kannst leichter verzeihen, wenn du dich mit dir selber versöhnst.
Hab ich auch mal gedacht. Aber:
Im Konzept "Verzeihen" steckt für mich der Begriff "Schuld".
Darauf hab ich keine Lust (mehr).
Da muss es andere Wege geben.

.
 
Es kommt aber darauf an, ob man seine Ohnmacht akzeptiert, oder zu vermeiden versucht.
Und im Notfall müsste, glaube ich, sogar Hass bereichernd sein können - im Notfall.
Alles kann bereichernd sein, wenn wir es wollen - also offen sind dafür und versuchen, uns "von außen" zu sehen, also objektiv. Hass z.B. kann ein starkes Gefühl für einen selbst erleben lassen, oder?
Müssen wir, wenn wir moralische Wesen sein wollen, immer uns selbst die Schuld geben?
Nein, warum auch? Wenn wir das objektiv betrachten hat alles auch einen guten Aspekt - es ist alles Erfahrung. Das ist sehr wertvoll.
Die Frage ist auch: bringt es uns weiter, wenn wir uns immer selber beschuldigen und uns dabei immer tiefer ins Schneckengehäuse zurückziehen? Ok, wenn wir wirklich schuldig sind an etwas, müssen wir es wieder in Ordnung bringen, so verlangt es das Gesetz des Ausgleichs. Egal, ob in diesem Leben oder in einem anderen.
Aber das Leben will gelebt werden. :)

Man sagt, Gott erfährt sich durch uns in allen Facetten des Lebens, da wir selbst Teil von Ihm sind, wie Finger einer Hand oder Zellen eines Körpers. Und gerade dies ist für Ihn wertvoll und erstrebenswert. Dabei ist es unerheblich, ob etwas gut oder böse aus unserer Sicht ist - wichtig ist zuerst die Erfahrung
Kannst du diesen Aspekt verstehen?
 
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Genau deshalb bemühe ich mich, so selten wie möglich zu schreiben.
Warum so selten? Hast du noch nie den Eindruck gehabt, dass auch deine eigenen Gedanken an Klarheit gewannen, indem du sie aufschriebst?
Regeln... - Wessen Regel?
Naja, Regel war nicht so ganz richtig, eher Gesetz - das spirituelle Gesetz der Resonanz.
Ist wie 2 Gitarren, die nebeneinander stehen. Zupfst du an einer, so beginnt auch die andere zu schwingen und zu tönen. Kennst du das?
Es wird gefüttert, bis es groß und stark ist. Keine Angst.
Ich finde, das kleine Ego sollte nicht weiter gefüttert werden, denn es stärkt den Egoismus und verstärkt damit auch z.B. die Schere zwischen Arm und Reich, global gesehen, durch die Ellenbogenmentalität, die es mit sich bringt. Willst du das?
Wut ist für mich ein Grundgefühl wie Glück, Liebe, Trauer.. Sie ist ein Tool, keine Krankheit.
Also als "Grundgefühl" möchte ich sie nicht mehr haben, die macht nicht glücklich, eher verzweifelt. Siehst du sie als ein konstruktives Tool an?
Ausmerzen? Etwas das zu mir gehört? Hmm - Nö.
Sie darf sein, sie darf wachsen und sich entwickeln, und irgendwann sagt sie mir ihren Namen.
Ja - z.B. Krebs. Noch immer scharf auf wachsen lassen? :oops:
Im Konzept "Verzeihen" steckt für mich der Begriff "Schuld".
Darauf hab ich keine Lust (mehr).
Da muss es andere Wege geben.
Es gibt in uns selber eine Instanz, die sehr klar unterscheidet, was zu uns gehört (auch an Schuld) und was nicht. Und ich hab die Erfahrung gemacht - allerdings hat es lange gedauert, bis ich das durchblickt hab - dass wir uns sehr oft selber bestrafen, und das zuweilen sehr hart und unerbittlich. Und übermäßig.
Auch mit Krankheit.
Uns selber Bußen auferlegen, die wir anderen nicht auferlegen würden.
Und dass es u.U. viel leichter fällt anderen Fehler zu verzeihen als sich selbst.Dass man sich vielleicht auch ganz bewusst selber lieben muss, um sich Fehler zu verzeihen, und eine 5 grade zu sehen... :love:
An welche anderen Wege hast du gedacht?
 
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