Was ist Realität?

Wenn man von Realität spricht, ist aber nicht nur Gewalt gemeint.
Man weiß beispielsweise aus der Kriminologie, dass eine Sache, eine Begebenheit, eine Szene von verschiedenen Menschen völlig verschieden wahrgenommen werden kann - und die Realität somit für jeden eine andere ist. Und das durchaus in ziemlich handfesten Dingen.
Wenn man das nun gedanklich weiterspinnt, ist das durchaus interessant: Es gibt zwar vermutlich eine unumstössliche Realität - wir können uns aber nie sicher sein, ob wir sie auch tatsächlich erkennen können. Oder so ....
Ich habe mich damit nicht wirklich auseinandergesetzt und weiß zu wenig darüber.
Aber vielleicht meint @Milene es ja in diese Richtung.

Was die Sprache betrifft - auch diese kann Realitäten verzerren oder erschaffen.
Wir sagen Tisch - aber eigentlich ist es ein bearbeitetes Stück Holz. Was ist es nun wirklich? :D

Kennt jemand die Geschichte "Ein Tisch ist ein Tisch"?

Ich mag mich nicht erinnern, die Geschichte gelesen zu haben, habe aber von ihr gehört. Peter Bichsel geht damit ja wirklich ins Extreme, indem er die Objekte für den Protagonisten umbenennt.

Ansonsten ist es, wie du sagst, die "Dinge" bzw. Gegebenheiten werden auch so von verschiedenen Menschen unterschiedlich wahrgenommen, was an den komplexen Wahrnehmungsvorgängen im Gehirn liegt. Diese selbst schreiben mit der Zeit ihre eigenen Geschichten und machen uns (ob man will oder nicht) zu dem, was wir sind bzw. tun in dieser Welt.

Tja, und was die Sprache betrifft, ich selbst mag einfach Metaphern. Wenn Peter Handke beispielsweise "Das Gewicht der Welt" - für einen seiner Buchtitel - sagte, so hat er diese bestimmt nicht in die Waagschale gelegt, aber trotzdem können sich wohl die meisten etwas darunter vorstellen.
 
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Ich lese, es wird öfter davon ausgegangen, "Realität" sei relativ zu Subjekten. Diese allerdings existierten objektiv.
 
Nein - kenne ich nicht -
klingt interessant!
Es deutet für mich ( laut Buch Beschreibung)
auf die Wichtigkeit hin,
es mit Sprache und Definition genau zu nehmen -
durchaus auch meine Wahrnehmung.
Hier, ein Video dazu:
 
Hier, ein Video dazu:
Dankeschön - ich werde es mir später angucken!🙂
 
Danke @Frl.Zizipe
Es gibt zwar vermutlich eine unumstössliche Realität
Es kommt dabei auf die Verwendung des Begriffs "Realität" an. Für das was du hier versuchst mit "unumstössliche Realität" zu beschreiben, ist eben genau genommen nicht das was als "Realität" begriffen wird, sondern dafür existiert kein Wort, oder sowas allgemeines wie "Außenwelt", was allerdings in sich nicht korrekt ist. "Welt" ist immer mentales Konstrukt, entgegen "Planet".

Was hier in diesem Forum natürlich mal wieder passieren musste, dass User die Begriffe nach ihrem Belieben auslegen und verwenden, und darauf pochen, nicht nur das dies möglich ist, sondern es ihr Recht sei ... echt man ... so übel ... kein Kommentar.

Das was "Realität" genannt wird, ist rein mental. Wir können nur über unser Gehirn eine Realität konstruieren, da das Gehirn nicht die Rohdaten wiederspiegelt. Das Gehirn ist kein Rekorder, sondern da passiert vieles mehr. Die "Realität" ist auch nie Echtzeit, weil das Gehirn einige Milli- oder Makrosekunden benötigt. Es ist sogar so, dass das Gehirn bereits schon einige Sekunden vorher eine Entscheidung getroffen hat, bevor diese und als Realität bewusst wird.

Bei Schmerzen ist das gut dokumentiert. Dass eine Verletzung unter Umständen erst dann anfängt zu schmerzen, wenn sie gesehen wird. Es ist eine Berechnung. Diese wird uns bewusst und wir nennen sie Realität. Die stattgefundene nicht bemerkte Verletzung ist außerhalb der Realität. Das was die Verletzung ohne Realität ist, dafür existiert kein Wort. Wir haben nur Wörter für das, was das Gehirn uns als Realität berechnet. Ausgenommen Begriffe wie "nicht" und "ohne" und so.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier, ein Video dazu:

Danke, das kannte ich gar nicht.
Aber ich glaube die Stimme zu erkennen. Ich meine, das ist Heinz Janisch .... :love:
 
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