was ist liebe?

S

schaf

Guest
Hallo ihr Lieben,
es wird für den einen oder die andere vielleicht schwierig sein, mein Problem zu verstehen, weil es mir schwer fällt in Worte zu fassen. Aber ich werde es versuchen und ich hoffe, mir kann jemand helfen.
Ich bin zwar erst 17 Jahre alt, aber ich bin mir sicher, die Liebe meines Lebens gefunden zu haben. Wir waren fast 8 Monate zusammen und hatten eigentlich immer eine etwas schwierige Beziehung, weil sie auch weiblich ist. Nach diesen besagten 8 Monaten hat sie sich dann von mir getrennt, mit der Begründung, sie wisse nicht ob sie mich liebt. Weiter sagt sie, dass sie nicht einmal weiß was Liebe ist und ob es diese überhaupt gibt. Sie behauptet zwar, ich sei der wichtigste, oder zumindestens einer der wichtigsten Menschen in ihrem Leben und sie wolle mich niemals verlieren, aber sie könne nicht mit mir zusammen sein, wenn sie an der Liebe zweifelt. Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass so etwas wie die Liebe existiert und ich denke auch, dass diese Liebe zu ihr in mir haust, aber ich kann das einfach nicht in Worte fassen. Sie fragte mich immer was denn Liebe sei und ich ihr sagen soll, was ich denn so besonderes fühle, aber ich weiß einfach keine Beschreibung dafür. Ich sagte nur entweder glaubst du an sie und spürst sie automatisch, oder du glaubst nicht an sie und empfindest sie auch nicht.
Ehrlich gesagt, weiß ich jetzt gar nicht, was ich überhaupt wissen will. Vielleicht kann mir jemand erklären, was Liebe ist und ob sie existiert und ob sie jeder spüren kann. Un dvielleicht hat jemand auch einen Rat , was ich meiner Ex-Freundin sagen soll.
Vielen Dank, schaf
 
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Hallo,

ich möchte dir ja nicht weh tun, aber sobald ich höre "nicht einmal weiß was Liebe ist und ob es diese überhaupt gibt" denke ich an eines: Ausrede. Vielleicht will sie dich ja nur nicht verletzen? War eure Beziehung eher ausgewogen mit beidseitigem Liebe geben und empfangen oder warst Du derjenige der mehr "investiert" hast?

Und gerade 17 ist ein dummes Alter, zumindest für mich war alles in dieser Zeit furchtbar kompliziert, so viele neue Dinge mit denen ich nicht zurecht gekommen bin, darunter natürlich auch die Liebe. Und gerade die weisen Ratschläge der älteren haben mir überhaupt nicht geholfen, was soll man mit Aussagen wie "das geht schon vorüber" oder "ah, Du wirst noch viele Frauen in Deinem Leben kennenlernen" anfangen wenn man jetzt, hier und heute leidet.
Darum glaube ich auch nicht wirklich dass ich Dir aus der Ferne helfen kann.

Ich hoffe dass Dir noch einige antworten damit nicht nur meine Sicht der Dinge hier stehen bleibt.
 
Tja, was ist Liebe eigentlich?:confused:

Mit 19 habe ich die große Liebe meines Lebens geheiratet.
Nun bin ich 30 Jahre älter, aber die große Liebe meines Lebens ist mir noch nicht wirklich begegnet!

Damals hatte ich Träume, Illusionen, die jedoch im Alltag mit Kind, Beruf und Haushalt langsam verschwanden. Als wir uns nach 14 Jahren scheiden ließen, dachte ich immer noch, ich liebe ihn. Doch heute bin ich viele Jahre von ihm entfernt und weiß, dass es viele Gründe gab, zu glauben, dass das Liebe war.
Was ich heute unter Liebe verstehe, ist meilenweit davon entfernt.
Wahre Liebe will immer nur das Eine, dass es dem anderen gut geht. Dass man gemeinsam in eine Richtung geht. Dass ich loslassen muss, damit der andere nicht eingeengt wird. Dass ich erkenne: Ich bin ich und Du bist Du, aber gemeinsam sind wir stark. Dass ich mit dem anderen über die gleichen Dinge lachen und weinen kann. Dass ich ihn auch gehen lassen muss, wenn er gehen will.
Wer ist sich darüber klar ist, dass Liebe nicht gleichzeitig auch Besitz bedeutet, ist schon auf dem richtigen Weg.
Liebe bedeutet, zu geben und zu nehmen. Und das im gleichen Maß. Wahre Liebe begegnet einem nur einmal im Leben, wenn es hoch kommt, vielleicht zweimal, aber den meisten Menschen begegnet sie nie. Das muss man begreifen lernen. Und das dauert manchmal ein ganzes Leben.

Gruß Dawn;)
 
Liebes Schaf (hört sich ja ganz lustig an:) )

ich habe da ein kleines Gedicht für Liebende von einem unbekannten Autor:

Ich möchte

Dich lieben ohne Dich einzuengen
Dich wertschätzen ohne Dich zu bewerten
Dich ernst nehmen ohne Dich auf etwas festzulegen
zu Dir kommen, ohne mich Dir aufzudrängen
Dich einladen ohne Forderungen an Dich zu stellen
Dir etwas schenken ohne Erwartungen daran zu knüpfen
von Dir Abschied nehmen ohne Wesentliches versäumt zu haben
Dir meine Gefühle mitteilen ohne Dich dafür verantwortlich zu machen
Dich informieren ohne Dich zu belehren
Dir helfen ohne Dich zu beleidigen
mich um Dich kümmern, ohne Dich verändern zu wollen
mich an Dir freuen so wie Du bist.
Wenn ich von Dir das Gleiche bekommen kann, so können wir uns wirklich begegnen und uns gegenseitig bereichern.

Alles, alles Liebe
Isis
 
Danke erstmal.
Ihr seid echt nett (bin nämlich neu hier)
Ihr habt schon irgendwie recht. Am Anfang basierte unsere Liebe wirklich auf Gegenseitigkeit. Aber nach und nach hat das bei ihr wohl abgenommen. Sie erwähnte auch mal irgendwie was, von wegen dass sie nicht damit klarkommen würde dass ich sie ganz einfach mehr liebe,, als sie mich. Ich habe das auch irgendwie gemerkt und das wiederum hat sie mir angemerkt. Deswegen meinte sie es wäre besser wenn schluß wäre, weil sie mich nicht noch mehr verletzen will. Ich mein wäre es dabei geblieben, wäre es für mich in Ordnung gewesen. Aber diese Sache, die sie über die Liebe gesagt hat (wie ich im 1. Brief beschrieben habe) macht mich schon irgendwie unsicher. Weil irgendwie mache ich mir schon noch Hoffnungen. Denn was wäre, wenn sie plötzlich Liebe bekennen würde? Ich weiß, ich denk da wahrscheinlich total naiv, aber ich glaub, das bringt einfach die Verzweiflung mit sich.
 
Hi Isis, hi Schaf,

das Gedicht ist prima, aber es ist imho stark idealisiert. Kann man diesen Idealen gerecht werden?

Die „alltägliche Liebe“ ist anders: Streiten, zanken, missverstehen und fordern. Er will Sex, sie möchte reden. Partnerschaften halten, solange beide einen Vorteil daraus ziehen oder bis sich einer vereimert vorkommt. So gibt es erst kleinere Streitereien mit mittlerem Wachstum und einem großen Finale: der Verbalschlacht vor dem Scheidungsgericht, der Rosenkrieg zwischen den Geschlechtern !

Liebe ist eben nicht aus diesen Idealen geboren, sie ist egoistisch und verfolgt das eigene Wohlbefinden. Ich zB trenne mich von jemandem, der gemein zu mir ist. Die Liebe unterliegt knallharten Bedingungen: Du gemein - ich gehen. Du betrügen - Beziehung finito !


Wir lieben „Eiskrem, Massagen, Schwimmen und Pizza“. Diese Dinge gefallen uns, wir wollen sie weiterhin haben. Und wie „lieben“ wir unseren Partner? Wie "liebt" er/sie uns?


Liebe = Vorteile : Nachteile

Viel Liebe = Viele Vorteile / wenig Nachteile

Es liegt im Zeitgeist unserer Gesellschaft, dass wir andere auf ihre Benutzbarkeit reduzieren.


+++++++++++++


Nicht sehr romantisch, hm? ;)

Diese Aussage ist für viele Romantiker etc. natürlich ziemlich schäbig, sehe ich ein :D
Aber je schneller Du diese Dinge erfasst, desto eher bist Du bereit, deinem Partner dies nicht zum Vorwurf zu machen und ihre/seine „Macken“ zu verzeihen, denn sie sind ja nicht persönlich gegen Dich gerichtet, sondern schlicht normal.



Und hier die Aufgabe für diese Woche: :D

· beobachte Trennungen und Streitereien von Paaren in deiner Umgebung. Wer fühlt sich missverstanden (= der andere wird dem eigenen Wunschbild nicht gerecht), übergangen, benutzt, ungeliebt ?
· beobachte Dich selbst. Höre Dir genau zu. Was davon trifft auf Dich zu?


Das Leben hat Dir da `ne 1a-Lektion vorgelegt – lern‘ sie, sonst wirst du sie wiederholen.
 
Hi Kvatar,

das Gedicht ist prima und sicherlich ist es idealisiert. Aber kann es denn schaden, diesen Idealen einmal zu folgen, wohlwissend, daß man sie nicht erreichen kann.

Du betrachtest die Liebe wohl mehr von einem psychologischen Standpunkt aus. Dann würde ich es jedoch nicht Liebe nennen sondern Verliebtheit. Kehrt der Alltag ein, so kann es in dem einen oder andern Fall schon so sein, wie du es beschrieben hast.

Jedoch fängt dann eigentlich die Aufgabe erst an, die Liebe zu entwickeln, nämlich dann, wenn alles Masken gefallen sind.
Vom spirituellen Standpunkt aus ist Liebe kein Gefühl, sondern ein Bewußtseinszustand, der sich nicht nur auf einen speziellen Partner auswirkt, sondern auf alle Menschen und die ganze Schöpfung.

Weißt du, ich hatte das Glück in meinem Leben ein älteres Ehepaar kennenzulernen, welches alle diese Ideale erfüllt hat (98%) und es war eine wahre Freude zu sehen, mit wieviel gegenseitiger Achtung die beiden sich begegnet sind.

Vielleicht sollte jeder für sich selbst erstmal hinterfragen, was das Beste für ihn ist: ein Leben mit Partner oder ein Leben als Einzelgänger.

Ich muß es einfach sagen, ich mag Deine bissige Art - aber beiß Dir keine Zähne aus.

Alles, alles Liebe
Isis
 
Hi Kvatar,
du redest von „er will Sex, sie will reden“ und dem Rosenkrieg zwischen den Geschlechtern. Was sagst du, so Frauen die mir Frauen zusammen sind, oder auch Männer mit Männern? Da kannst du nicht so eben mit der für mich einfachen „Ausrede“ oder Erklärung für das Scheitern der Liebe kommen.
Schaf
 
Vom spirituellen Standpunkt aus ist Liebe kein Gefühl, sondern ein Bewußtseinszustand, der sich nicht nur auf einen speziellen Partner auswirkt, sondern auf alle Menschen und die ganze Schöpfung.


Hut ab, Mann! Das hätte ich nicht besser sagen können *strunz* :D


Aber an dem Punkt ist unser Schäfchen aber noch nicht ( ;) ) Schaf spricht von Liebe in der Partnerschaft.
 
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Hi Schaf. Unsere Postings haben sich überschnitten, darum das vorliegende Zweitposting...

Hi Kvatar,
du redest von „er will Sex, sie will reden“ und dem Rosenkrieg zwischen den Geschlechtern. Was sagst du zu Frauen, die mir Frauen zusammen sind; oder auch Männer mit Männern? Da kannst du nicht so eben mit der für mich einfachen „Ausrede“ oder Erklärung für das Scheitern der Liebe kommen.


Wenn ich Dich richtig verstehe meinst Du, dass der "Geschlechterkampf" in gleichgeschl... Beziehungen ja flachfällt - und (*abrakadabra*) die ideale Partnerschaft quasi zwangsläufig die Folge wäre. Habe ich richtig verstanden?


Es stimmt natürlich, dass die geschlechtsspezifischen Probleme in gleichgeschl. Beziehungen wegfallen. Kastrier einen Mann (WEHE! Das ist nur ein Beispiel!! :D ) - was bleibt?

"MööÖÖÖöööp" - Richtig, ein MENSCH !!! ( naja, im Einzelfall muss man latürnich abwägen :D ) . Der Mensch selbst bleibt dabei aber unverändert. Hau' Dir 'nen Arm ab - warst du "dein Arm" ?


ICH zB brauche nichtmal einen Menschen (kastriert oder nicht) um mich zu zanken - eine liebestolle Miez vorm nächtlichen Fenster reicht völlig aus. Wenige Minuten rumjaulen reichen (meinen Nerven) - und der Kater metamorphiert zur Katze !!! Zumindest aber ist das Viech dann frisch geduscht... :rolleyes:



Also zu Deiner Frage:


Wir waren fast 8 Monate zusammen und hatten eigentlich immer eine etwas schwierige Beziehung, weil sie auch weiblich ist. Nach diesen besagten 8 Monaten hat sie sich dann von mir getrennt, mit der Begründung, sie wisse nicht ob sie mich liebt. Weiter sagt sie, dass sie nicht einmal weiß was Liebe ist und ob es diese überhaupt gibt

Was sagst du, so Frauen die mir Frauen zusammen sind, oder auch Männer mit Männern?

Na, das selbe ! Das "Spielchen" ist nicht geschlechtsspezifisch. Geschweige denn rein menschlich. Und noch was: Deine Freundin ist Dir einen Schritt voraus, weil sie im Begriff ist, die erste Illusion zu durchschauen.


Habe ich Dich richtig verstanden?
 
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