Hallo allerseits
Dolphins Mind>
> Okay, ich versuche es anders: War Buddha aus deiner Sicht ein Mensch?
Im Moment habe ich keinen Grund daran zu zweifeln. Bei den Kindheitslegenden gehe ich jedoch davon aus, dass man sie nicht wörtlich bzw. historisch, sondern mythologisch bzw. allegorisch interpretieren sollte. Diese Kindheitslegenden beschreiben nicht den historischen Menschen, sondern sind eher eine Personifikation seiner Lehre.
> Ja, genau. Argumentiert. Das heißt aber, dass es aus dem Verstand/dem Mind
> kommt. Dies ist nicht der wirkliche Zugang zur Göttlichkeit.
Nein, das heißt es ganz und gar nicht. Das heißt nur, dass es dem Verstand gelungen ist, einiges davon zu erfassen, abzuwägen, aufzubereiten und zu vermitteln.
Der Verstand ist in diesem Fall nicht die Quelle, sondern nur der Filter und der Auffangbehälter. Wenn man den Verstand bei spirituellen Themen zur Quelle macht, dann entstehen reine „Kopfgeburten“ und Spekulationen, die zumeist nur sehr wenig mit der spirituellen Realität zu tun haben. Umgekehrt – wenn es nicht gelingt, die Inspiration verstandesmäßig zu erfassen, dann hat man auch nicht viel davon, denn die Inspiration verpufft dann ohne jede Wirkung. (Ein weiteres wichtiges Thema wäre natürlich auch noch die praktische Umsetzung, Einübung und Erprobung.)
Formless>
> Und deine Liebesenergie soll da besser sein? Das kommt genauso aus dem Verstand
Zunächst müsste erst mal geklärt werden, was im konkreten Fall mit „Liebensenergie“ gemeint ist. Nach meinen bisherigen Erfahrungen mit „Liebesenergetikern“ habe ich jedoch das starke Gefühl, dass hier sehr häufig die Wirkung von Oxytocin mit Spiritualität verwechselt wird.
Siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Oxytocin (Besonders interessant ist der Absatz „Verhaltenssteuerung“ Unterpunkt „Beim Menschen“

.
Dieses Hormon wird zwar im Gehirn gebildet. Aber diese Wirkung wird nicht verstandesmäßig gesteuert. Ich würde also nicht sagen, dass diese Wirkung aus dem Verstand kommt.
> (aus dem einer Frau eben)
Wenn es um das empfindungsmäßige Erfassen geht, dann würde ich eher von der „weiblichen Seite“ unseres Bewusstseins sprechen und nicht vom Verstand einer Frau.
Sowohl Männer als auch Frauen haben beide Seiten in sich (die rationale und die empfindungsmäßige).
> Solange man nicht erleuchtet ist kann man nur versuchen die Dinge mit dem
> Verstand zu erfassen, was anderes bleibt einem ja nicht übrig.
Wenn die spirituelle Kraft in uns zu wirken beginnt, dann hat der Verstand meistens noch keine Erfahrung damit. Er kann mit diesen Dingen nichts anfangen und verwirft sie, weil sie nicht zu den bisherigen Denkstrukturen passen. In dieser Phase kann der Verstand blockierend wirken und hier kann es sinnvoll sein, wenn man andere Wege findet, wie man diese Impulse an der Kontrolle des Verstandes vorbei schmuggeln kann. (Die symbolische Verschlüsselung kann so ein Weg sein. Starke Emotionen können ein anderer Weg sein.)
Wenn es aber dem Verstand irgendwann gelingt, einige Dinge zu erfassen und wenn er seine Denkstrukturen entsprechend anpasst, dann kann sich die Situation vollkommen ändern. Jetzt kann der Verstand auf dem spirituellen Pfad zu einem wichtigen Helfer und Verbündeten werden. Es geht z.B. darum, dass wir lernen, einige Phänomene zu erkennen und voneinander zu unterscheiden, z.B. die Frage: Aus welcher Quelle kommt ein konkreter Impuls? Ist es wirklich die Stimme der Inspiration oder sind es nur anerzogene Vorprägungen?
Allegrah >
> Warum spielt man Verstecken mit sich selbst?
Mit dieser Formulierung hast Du das Grundprinzip der Schöpfung sehr gut auf den Punkt gebracht. Gott spielt tatsächlich mit sich selbst Verstecken. Das göttliche Versteckspiel ist notwendig, weil manche Entwicklungen, Erlebnisse, Erfahrungen, Interaktionen, Übungen, ... nur auf diese Weise möglich sind.
Wenn z.B. ein Drehbuchautor beim Sehen seines Krimis die gleiche Spannung erleben wollte wie anderer Zuschauer (der das Drehbuch nicht kennt), dann müsste er sein Wissen über das Drehbuch ausblenden können.
Oder stell Dir einen Piloten vor, der in einem Flugsimulator übt. Er kann zwar im Simulator üben, wie er rein technisch mit der Notsituation umgehen kann. Aber solange er weiß, dass er in einem Simulator sitzt, wird er nie üben können, wie er in der Notsituation mit seinen Gefühlen umgehen kann. Um das üben zu können, müsste man dieses Wissen ausblenden können.
Manchmal ist es aber auch nötig, das Vorwissen auszublenden, damit man wieder unvoreingenommen und unvorbelastete an eine Sache rangehen kann und damit man ganz andere Lösungen finden kann.
> Welches Ziel steuern wir deiner Meinung nach an?
Wenn sich ein Astronaut über Wochen in der Schwerelosigkeit befindet, dann bilden sich seine Muskeln zurück. Er muss immer wieder trainieren, um das zu verhindern.
Ein ähnliches Problem gäbe es, wenn wir uns permanent in einer spirituellen oder emotionalen „Schwerelosigkeit“ aufhalten würden. Deshalb ist auch in diesem Fall ein regelmäßiges Training notwendig, um die entsprechende Degeneration zu verhindern.
Dieser geistige und emotionale Wiederaufbau ist eines der Ziele, das wir hier in der materiellen Welt haben. Daneben gibt es aber auch eine langfristige Weiterentwicklung. Die Summe allen Bewusstseins vermehrt sich auf diese Weise. Ein konkretes Ziel dieser Vermehrung bzw. Entwicklung ist für mich nicht zu erkennen. Ich vermute sogar, dass das Ziel offen ist.
> Was wird hier herangezogen (entwickelt)?
Seelen, deren Weisheit und Stärke auf Erfahrung basiert.
> Bist du erleuchtet?
Jeder Mensch ist zu einem gewissen Maße erleuchtet und bewegt sich auch zu einem gewissen Maße im Dunkeln. Es wäre falsch, wenn ich das Licht leugnen würde, das ich in mir erkennen kann. Und es wäre ebenso falsch, wenn ich das Dunkel leugnen würde, das es in meinem Leben immer noch gibt. Die Methode, die ich gestern in meinem Beitrag skizziert habe, wie man über esoterische Symbolsprache das innere Licht entwickeln und zur Gotteserkenntnis gelangen kann, basiert auf eigenen Erfahrungen. Soviel kann ich sagen. Wie Du diese Erfahrungen nennen willst und welchen Wert Du diesen Erfahrungen beimisst, das ist Deine Sache.
Formless>
> stimme dir zu, bis auf die Aussage, dass kein Mensch sonst außer... es erreicht hätte.
> Also ich kenne 2 solcher Menschen sogar persönlich
Soll das heißen, dass Du zwei Menschen kennst, die vollständig und dauerhaft mit dem Göttlichen vereint sind? Das würde bedeuten, dass diese Menschen „allwissend“ wären, weil sie eins wären mit der Summe allen Bewusstseins. (Das ließe sich ja stichprobenweise recht einfach nachprüfen.) Wenn man nicht auf alles Wissen zugreifen kann, dann bedeutet das logischerweise, dass man getrennt ist von dem Bewusstsein, das dieses Wissen hat – dass man also noch immer im Zustand der Trennung lebt (auch wenn man vielleicht manche Trennungen nicht mehr spürt).
Das andere ganz grundsätzliche Problem wäre: Wie hält man diesen enormen Informationsschub aus?
Für mich hatte sich im Frühjahr 2001 eine innere Tür geöffnet (nachdem ich einen wichtigen Schlüssel gefunden hatte), so dass ich schlagartig sehr viel mehr Information nutzen konnte (für die ich vorher blind gewesen war). Ich habe damals daraufhin einen enormen Informationsschub erlebt und habe etwa ein Jahr gebraucht, um damit umgehen zu können und um mich an diesen Schub zu gewöhnen. Aber um es ganz deutlich zusagen: Es handelte sich dabei nur um ein relativ eng umfasstes Themengebiet – und trotzdem war dieser Schub extrem heftig. Wie soll es da erst jemandem ergehen, dem sich alle Türen öffnen? Wie soll man diesen Schub verkraften können ohne durchzudrehen?
Herzliche Grüße
Elias