xyto schrieb:
Maaaaa! Jetzt glaub ich weiß ich was du meinst!! hehe...
Es ist dieses Gefühl vor einem rauschenden Baum im Licht zu stehen und weinen zu wollen aber es nicht zu können weil die Schönheit alles sublimiert?
Ist es das Wissen, das niemand soetwas verdient haben kann, aber du es trotzdem Tag für Tag erfährst? Ist es das Verliebt-Sein ins Leben (und Sterben)? Ein berauschtes Sein? Ein trunkenes Glück? Ist es das Heilige, das aus allen Ecken quillt und süchtig macht und doch auch unendlich frei? Ist es das Sehnen nach Mehr von all dem und der gleichzeitigen Zufriedenheit mit allem was ist?
Ja, aber es ist nicht immer schön. Manchmal schmerzt es einfach nur. Und wieder und wieder tut es weh, dass es nicht zu fassen ist.
Du kannst es verlieren, aber es wird dich immer wieder finden. Manchmal brauchst du Jahre, oder auch Jahrzehnte, aber schliesslich und endlich kommt es immer wieder zurück zu dir. Im Film "American Beauty" ist es ganz stark dargestellt. Darum war auch der Film ein solcher Erfolg. Es berührt etwas im Menschen, das sehr viel tiefer geht als das Alltagsgedudele.
"Es gibt wenig zu erzählen, und es mag sich so anhören, als ob ich es erfunden hätte; aber für mich klingt es wie ein Gedicht.
Diese junge Frau wusste, dass sie in den nächsten paar Tagen sterben würde. Aber als ich mit ihr sprach war sie freudvoll trotz ihres Wissens. "Ich bin dankbar dass das Schicksal mich so hart getroffen hat," erzählte sie mir. "In meinem früheren Leben war ich verderbt und nahm die spirituelle Praxis nicht ernst." Durch das Fenster zeigend sagte sie, "Dieser Baum dort ist der einzige Freund, den ich in meinem Alleinsein habe." Durch das Fenster konnte sie einen einzigen Zweig eines Kastanienbaums sehen, und auf dem Zweig waren zwei Blüten. "Ich spreche oft mit diesem Baum," sagte sie zu mir. Ich war erschrocken und wusste nicht wirklich wie ihre Worte zu verstehen seien. War sie im Delirium? Hatte sie bisweilen Halluzinationen? Beunruhigt fragte ich sie, ob der Baum antworten würde. "Ja." Was er zu ihr sagen würde? Sie antwortete, "Er sagt zu mir, 'Ich bin hier - ich bin hier - ich bin Leben, ewiges Leben."
(Aus dem Englischen übersetzt aus
Man's Search for Meaning - Viktor E. Frankl)
Bei der Geschichte handelt es sich um eine Begebenheit, welcher Frankl selbst während seiner Inhaftierung in einem deutschen Konzentrationslager bei der Betreuung von Typhus-Erkrankten erlebt hat.
(Wassermann)
