Es wäre nicht so schwer. Sich selbst dafür loszulassen, das ist dabei, finde ich das Schwierige. Oder das, worin man sich in sich selbst mitunter etwas verlaufen haben mag. Die eigene Wichtigkeit, mitunter.
Können tut's, glaube ich jeder. Oder hat's mal gekonnt. Bevor so viel anderes wichtiger, wesentlicher zu werden schien...
Manchmal klappt's auch inmitten des Leids. Und manchmal wird's eine Flucht vor dem (eigenen) Leid. Was dann wieder zur Falle werden kann.
Die Indianer hatten einen schönen Spruch dazu: "It's a good day to die!"
Du weißt was kommt und akzeptierst es in aller Konsequenz. Alles, egal was.
Ist nur in unserer Kultur sehr verloren gegangen, die ins Leben alles packen will das nur überhaupt möglich ist, aus lauter Angst, irgendetwas zu verpassen. Und am Ende vieles nur halb erlebt oder verstanden, geschweige denn verarbeitet hat.
Aber das ist nur meine Sichtweise. Ich habe so ziemlich alles schon mal verloren das ich je hatte oder besaß. Außer mir selbst. Mich habe ich, wenn vielleicht doch noch nicht so ganz, wie ich es gerne hätte, so doch viel mehr als zuvor gefunden. Also habe ich letzlich unendlich mehr gewonnen als verloren.
Und damit bin ich, so gesehen, jederzeit reisefertig. Schön wenn's noch eine Weile dauert. Aber ebenso schön, wenn's das nicht tut. Auch sowas ist eine Art von Freiheit, eine Befreiung. Die von sich selbst. Den eigenen Zwängen. Ein wenig zumindest. Und eine Art von Glück. Nicht immer frei von Leid oder Schmerz, das nicht. Aber doch mehr, wichtiger als dieses. Zumindest für mich.