Geht mir genau so. Und genau deshalb habe ich mit dieser alles ist Liebe, alles ist gut wie's ist - Göttlichkeit so meine Probleme.
Dabei stimmt der Satz durchaus, in dem Moment, wo ein einziges, entscheidendes, verräterisches Wörtchen weggelassen wird.
Der Klingelbingel-Satz lautet:
Alles ist gut, wie es ist.
Ohne Klingelbingel lautet der Satz:
Alles ist, wie es ist.
Der Teufel steckt nämlich im Detail. Was natürlich der leuchtenden Glühbirne in ihrer jeweiligen Neu-Begeisterung unsichtbar bleibt. Da lese ich hundert Threadseiten lang immer wieder fett und dunkelblau, Mensch braucht ja gar nicht zu werten und fett und dunkelblau hat Mensch schon lange aufgehört zu werten. Und dann lese ich, "alles ist
gut, wie es ist". Womit die nächste fette Wertung bereits ausgesprochen ist. Unmittelbar hinter dem jubelnd hochgehobenen Daumen zu der Nivellierungs-Aussage, es gäbe weder gut noch böse... - Womit sich auf geradezu diabolische Art und Weise die Glühbirnen-Selbstdarstellung selbst widerlegt.
Aber - wie bereits erläutert - das kann Glühbirne in der Neubegeisterung klarerweise nicht sehen.
Und sorry, es ist eben nicht alles gut, so wie es ist. Es gibt nicht ohne Grund eine Richtung des Flusses. Es wird immer - relativ - für irgendwen irgendwas schlecht sein, was für den andern gut ist. Dieses in immerwährender Bewegung befindliche relative Ungleichgewicht ist die Garantie für absolutes Gleichgewicht.
Gruß
Kinny