Was ist das Böse?

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HAllo, guten Morgen Sandyengel,
auch ich möchte dir mein Bedauern über das, was du erleben musstest, sagen und empfinde die Haltung, die du trotz deiner persönlichen Leidbetroffenheit spiegelst, als sehr reflektiert und berührend!

lg Atreya

danke für deine lieben zeilen!

bitte mich nicht mißzuverstehen:

ich möchte hier keineswegs einen "sandy-mitleids-thread"...:D. aber es ist für mich auch sehr befreiend, darüber reden zu können. das ist hier in der anonymität leichter als im realen leben. da würde meine haltung niemand verstehen..

lg
sandy
 
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Liebe Sunnygirl,

na dir hat aber das schicksal auch schon einiges abverlangt!

schön, dass du es für dich so lösen konntest.

irgendwie muß man ja einen weg finden, damit man in frieden mit sich selbst, aber auch mit dem geschehenen, weiterleben kann.

wenn 2 menschen aus einer familie so nahe hintereinander gehen, dann hat das m.E. eine ganz bestimmte aussagekraft.

einer meiner söhne hatte ganz große probleme, den tod seines vaters zu überwinden. wir litten alle, aber er fand keinen weg, mit dem schmerz fertig zu werden (außer den alkohol).
seit er gestorben ist, denke ich mir, es geht ihm jetzt ganz bestimmt viel besser!

schönen sonntag euch allen

sandy

Liebe Sandy

Ja, das dachte ich mir auch bei meinem zweitältesten Bruder, der 2 Tage nach dem ersten starb, er war heroinsüchtig und aidskrank, er konnte kaum noch atmen aufgrund einer akuten Lungenentzündung, welche nicht mehr behandelt werden konnte. Für ihn war der Tod eine Erlösung. So wie ich seinen Tod voraussah, so träumte ich später von ihm: Ja, es geht ihm besser, da bin ich mir gewiss. Er lachte im Traum, etwas, was er im Leben selten tat.

Diese Brüder hatten relativ wenig Anteil an meinem Lebensverlauf, denn sie waren 10 Jahre älter als ich. Ich hab mich später zwar etwas um sie gekümmert, vor allem um den zweitältesten Bruder, ihn in den Entzugskliniken und -heimen besucht und unterstützt, doch war ich früher zu jung, um wirklich helfen zu können. Sie waren Teil meiner Kindheit und zeigten mir eine dunkle Welt, die so ganz anders war als die meiner Schulkameraden. Doch haben sie nicht mein Leben beherrscht wie mein Vater und meine Schwester. Sie konnten mir nichts Schwerwiegendes antun und zogen mich nicht in ihren Alptraum rein.
 
ich möchte hier keineswegs einen "sandy-mitleids-thread"...:D.


Hi, SandyEngel!

Ich glaube nicht, dass das bei irgendeinem so ankommt, als ob du Mitleid wolltest!


aber es ist für mich auch sehr befreiend, darüber reden zu können. das ist hier in der anonymität leichter als im realen leben. da würde meine haltung niemand verstehen..

lg
sandy

Ja, das kann ich mir gut vorstellen! Im sog. "realen" Leben wird die Realität nämlich gerne unterdrückt! Auch die dunkle Seite gehört zum Leben. Und wie sollen wir uns weiterentwickeln, wenn wir eine Hälfte aussparen?
Ich für meinen Teil bin dir sehr dankbar, dass du dich hier mittteilst!
Es hat mich berührt!!!

Ganz liebe Grüße

believe :liebe1:
 
danke für deine lieben zeilen!

bitte mich nicht mißzuverstehen:

ich möchte hier keineswegs einen "sandy-mitleids-thread"...:D. aber es ist für mich auch sehr befreiend, darüber reden zu können. das ist hier in der anonymität leichter als im realen leben. da würde meine haltung niemand verstehen..

lg
sandy

Liebe Sandy

Ich kann das alles gut nachvollziehen. Fast erschreckend, wie gut, weil mir diese Abgründe allzu vertraut sind. Seltsam auch, dass unsere Leben offenbar noch andere Parallelen aufweisen. Das eine scheint das andere nach sich zu ziehen, wodurch Leben in ähnlichen Situationen auch einen ähnlichen Verlauf nehmen. Weshalb z. B. wurde gerade meine Schwester als Kind vergewaltigt, wo unsere Familie doch schon Drogen und Kriminalität miterleben musste. Weshalb summiert sich das alles in einer einzigen Familie, während andere Familien scheinbar unberührt ein völlig normales Leben ohne größeren Ereignisse führen? Und das, obwohl meine Mutter wirklich ein Engel ist und sich für diese Familie aufgeopfert hat.
 
Liebe Sandy

Ich kann das alles gut nachvollziehen. Fast erschreckend, wie gut, weil mir diese Abgründe allzu vertraut sind. Seltsam auch, dass unsere Leben offenbar noch andere Parallelen aufweisen. Das eine scheint das andere nach sich zu ziehen, wodurch Leben in ähnlichen Situationen auch einen ähnlichen Verlauf nehmen. Weshalb z. B. wurde gerade meine Schwester als Kind vergewaltigt, wo unsere Familie doch schon Drogen und Kriminalität miterleben musste. Weshalb summiert sich das alles in einer einzigen Familie, während andere Familien scheinbar unberührt ein völlig normales Leben ohne größeren Ereignisse führen? Und das, obwohl meine Mutter wirklich ein Engel ist und sich für diese Familie aufgeopfert hat.

du sagst es, liebe Sunnygirl,

ja, eine mißbrauchgeschichte mit folgen gabs ja bei mir auch noch....lang, lang ists her, fast als wäre es in einem anderen leben gewesen. :)

es gibt menschen, die mich fragen: wieso immer du, was ist in eurer familie los?

ja wenn ich drauf eine antwort wüßte!

ich hab auch schon ein ernstes wort mit meiner seele gesprochen (die sucht sich das ja angeblich vorher aus), und sie hat mir geantwortet:

"ich dachte mir, packen wir gleich alles in EIN leben, dann haben wirs hinter uns"...:D
naja, etwas weniger hätts schon sein können....:clown:

und dennoch (oder gerade vielleicht deshalb) bin ich heute zufriedener als so manche menschen, die augenscheinlich ein wohlgeordnetes leben führen.

und wie gesagt, selbstmitleid (das natürlich auch dann und wann durchkommt) hilft einem nicht weiter. ich denke mir oft, was im krieg alles schreckliche passiert ist. da gabs auch menschen, die die ganze familie verloren haben . frauen, die männer und söhne im krieg lassen mußten. die mußten auch irgendwie weiterleben....

lg
sandy
 
Liebe Sunnygirl,
ich hoffe, du hast meine Worte nicht in den falschen Hals gekriegt. Falls dich daran was verletzt, tut es mir leid. Ich drücke mich manchmal sehr ungeschickt aus. Es tut mir leid, was in deiner Familie an Leid stattfand, und es klingt gut, dass du nicht in den Alptraum eintauchtest, und dir auf die dir mögliche Weise Mühe gabst, zu unterstützen.

Ich meine "Schuld" und "Böses" fängt woanders an und hört woanders auf, in jedem Einzelnen, in den Angst- und Schutzbarrikaden, in unseren Systemen, die wir richten, die uns richten.

lieben Gruß Atreya
 
Hi, SandyEngel!

Ich glaube nicht, dass das bei irgendeinem so ankommt, als ob du Mitleid wolltest!




Ja, das kann ich mir gut vorstellen! Im sog. "realen" Leben wird die Realität nämlich gerne unterdrückt! Auch die dunkle Seite gehört zum Leben. Und wie sollen wir uns weiterentwickeln, wenn wir eine Hälfte aussparen?
Ich für meinen Teil bin dir sehr dankbar, dass du dich hier mittteilst!
Es hat mich berührt!!!

Ganz liebe Grüße

believe :liebe1:

weißt du, ich habe mich z.b. oft gefragt, wie es wohl der "anderen" seite geht.
der frau des täters und dessen familie. wie würde es mir gehen, wenn mein mann ein mörder wäre? würde ich zu ihm halten? würde ich an seine unschuld glauben?

hätte ich zweifel an allem, was er in all den jahren zu mir gesagt hat?
die vorstellung, mit einem mörder jahrelang das bett und den tisch geteilt zu haben, fände ich beinahe genau so schrecklich wenn vielleicht nicht noch schrecklicher als den gang zum friedhof.

wäre mein mann auch fähig gewesen zu so einer tat?
er war ja nicht nur ein guter, keineswegs....

ich habe abgeschlossen, aber diese andere frau quält sich wahrscheinlich ein leben lang.

sie ist opfer wie ich.....
 
Liebe Sunnygirl,
ich hoffe, du hast meine Worte nicht in den falschen Hals gekriegt. Falls dich daran was verletzt, tut es mir leid. Ich drücke mich manchmal sehr ungeschickt aus. Es tut mir leid, was in deiner Familie an Leid stattfand, und es klingt gut, dass du nicht in den Alptraum eintauchtest, und dir auf die dir mögliche Weise Mühe gabst, zu unterstützen.

Ich meine "Schuld" und "Böses" fängt woanders an und hört woanders auf, in jedem Einzelnen, in den Angst- und Schutzbarrikaden, in unseren Systemen, die wir richten, die uns richten.

lieben Gruß Atreya

Hi Atreya

Nein, Du hast mich nicht verletzt, denn ich habe ehrlich gesagt nicht verstanden, was Du genau sagen wolltest, doch schien es nichts mit mir zu tun zu haben, sondern eher ein allgemeiner Gedankengang zu "Schuld" und "Böse" zu sein. Oder wolltest Du etwas anderes ausdrücken? :weihna1
 
du sagst es, liebe Sunnygirl,

ja, eine mißbrauchgeschichte mit folgen gabs ja bei mir auch noch....lang, lang ists her, fast als wäre es in einem anderen leben gewesen. :)

es gibt menschen, die mich fragen: wieso immer du, was ist in eurer familie los?

ja wenn ich drauf eine antwort wüßte!

ich hab auch schon ein ernstes wort mit meiner seele gesprochen (die sucht sich das ja angeblich vorher aus), und sie hat mir geantwortet:

"ich dachte mir, packen wir gleich alles in EIN leben, dann haben wirs hinter uns"...:D
naja, etwas weniger hätts schon sein können....:clown:

und dennoch (oder gerade vielleicht deshalb) bin ich heute zufriedener als so manche menschen, die augenscheinlich ein wohlgeordnetes leben führen.

und wie gesagt, selbstmitleid (das natürlich auch dann und wann durchkommt) hilft einem nicht weiter. ich denke mir oft, was im krieg alles schreckliche passiert ist. da gabs auch menschen, die die ganze familie verloren haben . frauen, die männer und söhne im krieg lassen mußten. die mußten auch irgendwie weiterleben....

lg
sandy

Liebe Sandy

Da kann ich Dir nur beipflichten. Mir ergeht es da sehr ähnlich wie Dir. Ich schätze das Leben viel mehr, als die meisten es tun. Ich genieße die Sonne, das Radfahren, jeden Kuss meines Neffen, meine kleine Nichte, wenn sie ihre ersten Zähnchen an mir ausprobiert.

Da ist kein Platz für Selbstmitleid, es wäre reinste Zeitverschwendung, welche ich mir nicht leisten kann. Zu viel Zeit wurde mir schon genommen. Den Rest will ich bewusst einsetzen. Die ersten zwei Wünsche gab ich meiner Familie, den letzten will ich sorgsam aufheben und für mich einsetzen, auch, damit ich nicht untergehe und meine Familie ohne mich dastände.

Und stimmt: Es hätte noch viel schlimmer kommen können. Ich könnte ernstlich krank sein. Dann wäre ich nicht mehr in der Lage, meiner Familie zu helfen. Deshalb will ich jetzt auch schauen, dass ich noch besser auf die Beine komme, auch gesundheitlich.
 
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danke für deine lieben zeilen!

bitte mich nicht mißzuverstehen:

ich möchte hier keineswegs einen "sandy-mitleids-thread"...:D.
lg
sandy

@ Sandy....
dann sagen wir mal ein Sandy-umärml-thread...:)...mitleid ist nicht gleich mitfühlen. Mitleiden trägt eine traurigkeit mit, wogegen ein mitfühlen ein lächeln schenkt um die traurigkeit zu "vergessen". Es ist auch eine moral in der welt der wahren freundschaft, die mit einem lächeln die kraft für neuen mut dem gegenüber gibt.
Also SandyEngel...lass dich ruhig umärmeln :)

Wenn ich jetzt an deine situation denke, so kann ich jetzt nicht sagen, warum oder was ist wirklich schuld an der tat. Ich kenne ja weder die welt des täters noch die welt des opfers. Eine ursache oder ein warum hängt von vielen gesichtspunkten ab. Mann muss schon die ganze welt oder das ganze leben eines menschen "durchleuchten" um die schuld oder die ursache seines schicksalshaften handelns zu verstehen. Jede menschenwelt wird im laufe seines lebens, besonders in seiner kindheit, zum dem geprägt was er im leben ist. Jedes handeln oder wirken hat demnach auch seine ursache....

Also ich würde meinen, für ein "böses" handeln muss man erst das warum ergründen oder verstehen, um wirklich sagen zu können wer die ganze schuld nun wirklich trägt.
Wenn man das "böse" handeln versteht, so wird man den menschen selbst nicht hassen, sondern vergeben....
Denn wenn ein mensch hass und verachtung in sich trägt, so kann er nie frei aus sich atmen!

LGMFrankie

..mensch, warum denkst du nicht mehr daran, das ein brot besser schmeck wenn man es miteinander teilt. Oder das du dein glück teilst damit es größer wird....
 
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