was genau ist gesundheit?

fireborn

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seit einigen jahren bin ich hier mitglied, allerdings nur um zu lesen. mit dem gedanken, aus dem, was hier passiert, für mich rückschlüsse zu ziehen.gesundheit ist der umfassende zustand lt. who???

möglicherweise bin ich schlicht und einfach eine jammernde egoistin. so vielen menschen gehts wirklich viel schlechter als mir, so viele menschen hatten ein wesentlich härteres schicksal als ich. und dennoch trifft mich mein los hart. und ich komme damit kaum mehr zurecht. (ich hasse die opferrolle, und dennoch bin ich drin)

ich weiss eigentlich auch nicht wirklich, was ich mir per internet erwarte, aber ich hoffe auf ein paar antworten die ernst gemeint sind und menschen. einfach im wahrsten sinne menschen.

was nun genau ist mein "problem"? 8. kind, 6 mädels, 2 jungs verstorben. mir wurde immer gesagt, dich gibts nur, weil wir die hoffnung auf einen buben hatten. zur seite gestellt eine schwer herzkranke nichte, die meine älteste schwester bei meinen eltern untergebracht hatte. für mich hieß es bloß klappe halten und nichte nicht ärgern, die verträgt das mit ihrem schwachen herz nicht. ich konnte mir dinge anhören wie: beschwer dich nicht, für dich bezahlt uns keiner was (meine schwester zahlte monatl. einen beitrag für ihre tochter).

ich hatte weder großeltern, da meine eltern selber schon sehr alt waren bei meiner geburt (mutter 46, vater 55), noch onkeln oder tanten, da der kontakt völlig blockiert´wurde. meine älteren schwestern waren alle aussser haus.

und dieses muster des völlig alleinseins zieht sich durch mein leben. ich gehöre einfach nicht dazu, bin abgeschnitten. ich bin sozialarbeiterin und habe den "fehler" begangen, nach fast 20 jahren meinen job zu kündigen. seitdem hatte ich noch div. andere, sehr interessante tätigkeiten in der sozialarbeit. aber überall steige ich mit leeren händen aus. werde sozusagen dafür bestraft, wenn ich das mir zustehende verlange (gleiche bezahlung). mobbing- ich bin das gefundene fressen. jetzt bin ich beinahe 50 jahre, ohne arbeit, ohne irgendwelche abfindungen durch die scheidung (15 jahre verheiratet und daraus 1 kind) - nichtmal alimente obwohl der ex wirklich gut dasteht.

scheisse, was hab ich mir da ausgesucht? immer mit leeren händen. ich mache und leiste, werde von meinen (ex-)klientinnen als engel bezeichnet - aber ich selber hab einfach nix davon. ist ja toll, von anderen so gesehen zu werden, aber für mich selber bleibt einfach nichts übrig. weder an sozialen kontakten noch an finanzieller absicherung. ich weiss einfach nicht mehr weiter.

ich hatte irgendwann eine vision. es war ´das bild einer harmonischen, gleichberechtigten welt. in der jeder und jede einbringt, was er/sie kann, und jeder/jede ein gutes leben hat. ein funktionierendes soziales gefüge ganz einfach. und ausnützen ein fremdwort ist.

morgen geh ich zur familienaufstellung. glücklicherweise ists auch eine planetenaufstellung. denn über meine familie kann ich nichts berichten. die gibts ganz einfach nicht. mein horoskop kann ich liefern. und ich weiss nicht, woziu ich mir die ganze sch......... ausgesucht hab.

klar, anderen gehts noch viel schlechter. aber das eigene schicksal ist das, das am nächsten ist.

ich bitte die menschen unter euch, mir input zu meinem thema zu geben. ich bin einfach eine weitere, die ihren weg sucht.

:)
 
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Hallo Fireborn,

Du hast viel aufzuarbeiten! Die Familienaufstellung kann ein Anfang sein, sofern Du bisher noch nichts unternommen hast.

Du hast versucht Deine Defizite aus der Kindheit über Deine Arbeit und Familie zu kompensieren. Das funktioniert nie! Deswegen hast Du auch das Gefühl mit leeren Händen dazustehen, zumal dies an Bedingungen und Erwartungshaltungen geknüpft war. Zum Teil spielt auch Dein Alter eine Rolle, da diese Lebensphase immer mit Bilanz ziehen und von Neuorientierung geprägt ist.

Gib dem jammernden Kind (Deine Bezeichnung) Dein ganzel Mitgefühl und suche Dir Hilfe in therapeutischer Form.

Alles Gute!

Viversu
 
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Liebe Fireborn,

mir hats jetzt schon einen kleinen Stich gegeben.

Ich finde, Viversu hats schön auf den Punkt gebracht.

Dir armem Kind wurde verwehrt, ein gesundes Selbstbewußtsein zu entwickeln.

Und Zeit Deines Lebens warst Du damit beschäftigt, die Bestätigung Deiner Selbst, die Wert-Schätzung Deiner Selbst in anderen zu suchen.

Hab ich auch gemacht, ich weiß also, was das heißt.

Es gibt aber nur einen Weg da raus: Dich selber umprogrammieren.

Dazu gehören m.E. verschiedene Punkte, die Reihenfolge ergibt sich, meist geschieht sowieso alles gleichzeitig und durcheinander:

Sich selber nicht nur durch die Brille des - gerechtfertigten - Selbstmitleids sehen, sondern sich wirklich ehrlich seine Schwachpunkte eingestehen - und als zu sich zugehörig akzeptieren! Man hat ein Recht auf Unvollkommenheit. Du kannst Dich trotzdem mögen, und andere auch. Wirf das Selbstmitleid (man hat das, glaube ich, immer) über Bord und entwickle lieber ein gesundes Mitgefühl mit Dir selber, mit dem ganzen Ballast, den Deine Eltern dir aufgebürdet haben. Und dann schmeiß den Ballast über Bord.

Dann mußt Du unbedingt lernen, dass das, was Du tust, in erster Linie DEINEN Ansprüchen an Dich selber gerecht werden muß (normale Arbeitsvorgaben usw. gehören da natürlich nicht rein).

Hör auf, dauernd auf die Bestätigung Deiner Eltern zu warten, die kriegst Du nicht, die haben nämlich sich selber gar nicht genug im Griff gehabt, um ihrem Kind - nämlich DIR - gerecht zu werden.

UND DAS solltest Du auch lernen: eine gesunde Wut auf Deine Eltern zu haben, für das, was sie Dir NICHT gegeben haben. Klar wäre ihre Bestätigung schön und nötig und richtig gewesen, aber sie wurde Dir nicht verweigert, weil Du sie nicht verdient hast, sondern weil SIE unfähig waren.

Herrgott, war es vielleicht Deine Schuld, dass Du kein Bub geworden bist? Die moderne Medizin lehrt uns, dass das immer noch Papi's Sache ist, welches Geschlecht das Kind bekommt - Basta!
Und ansonsten haben sie Kindergeld für Dich bekommen, von wegen, für Dich zahlt keiner! Mein Gott, Du warst/bist ihr KIND, kein gestrandeter Pensionsgast dem die Geldbörse geklaut wurde.

Du sagst, Du stehst mit leeren Händen da, ich kann sie Dir nicht mit verschütteter Milch füllen, aber ich kann Dir vielleicht helfen ein Werkzeug zu finden, das Dir für die Zunkunft die Hände füllt: Du selber nämlich, Du bist das einzige Werkzeug, die einzige grundlegende Instanz, die Du brauchst.
DU bist Deine Grundlage.

Nimm Deine jetztige Situation und fang einfach nochmal an.

Lerne, Dich selber zu mögen, lerne, Deine Schwächen zu mögen, sie gehören zu Dir wie Deine guten Seiten auch.

Sei einfach gut zu Dir selber, und lass die Menschen, die nicht gut zu Dir sind, einfach links liegen.

...und lies mal meine Signatur unten, die steht da aus gutem Grund...
 
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