Was bedeutet "Freiheit" für dich?

Die Frage nach der Freiheit ist gleichbedeutend wie die Frage nach Gott.
Sie ist nicht beantwortbar.
Glauben kann man alles mögliche, wissen kann man nichts.
Es ist unmöglich zu wissen, ob eine Entscheidung frei oder determiniert ist.
Durch die Geburt in einen bestimmten Kulturkreis, in eine bestimmte soziale Schicht mit entsprechender Ausbildung sind möglicherweise alle unsere Entscheidungen determiniert.
Vielleicht bin ich frei zu entscheiden, den Furz jetzt zu lassen oder nicht;
aber nicht mal das ist sicher.
(Ich weiß, daß ich nichts weis,
(Sokrates)

Sokrates sei der weiseste der Athener, befand die Phytia, das Orakel von Delphi.
Er als einziger weiß, daß er nichts weiß.
 
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nuja, soweit ich das erlebe, ist Gott gut. Also die Annahme eines Gegenteils ist eine reine Phantasie, und einer solchen folge ich nicht, weil ich es nicht so erlebe. Ich kann nur von dem sprechen, was ich erlebe...

liebe maria,

ich erlaube mir, gott absolut nicht zu definieren.

ich kann nur erkennen was ist - und ich befinde es als gut so.
nicht weil es jetzt schon tatsächlich gut ist -
aber ich erkenne den weg, der dahin führt, dass es gut werden wird -


ich erkenne das postive im negativen - genau so auch das negative im positiven.

ein leben im paradies würde keiner weiterentwicklung bedürfen -
es ist das streben nach dem abhanden gekommenen glück -
die sehnsucht danach, die in jeden gelegt ist von uns -
die uns weitertreibt.

und somit ist auch das 'böse' gut -

'böse' nicht meine definition - wohlgemerkt -

für mich nur die irrungen und wirrungen, die motor sind -
für den nächsten entwicklungsschritt.
 
Liebe Magdalena,

magdalena: liebe maria,

ich erlaube mir, gott absolut nicht zu definieren.

ich kann nur erkennen was ist - und ich befinde es als gut so.
nicht weil es jetzt schon tatsächlich gut ist -
aber ich erkenne den weg, der dahin führt, dass es gut werden wird -


ich erkenne das postive im negativen - genau so auch das negative im positiven.

ein leben im paradies würde keiner weiterentwicklung bedürfen -
es ist das streben nach dem abhanden gekommenen glück -
die sehnsucht danach, die in jeden gelegt ist von uns -
die uns weitertreibt.

und somit ist auch das 'böse' gut -

'böse' nicht meine definition - wohlgemerkt -

für mich nur die irrungen und wirrungen, die motor sind -
für den nächsten entwicklungsschritt.


ja, das ist das gute im Bösen... oder auch das böse im Guten.
Im Dao-Symbol des Yin-Yang sind diese beiden Wellen in einem Kreis verschlungen und beide tragen als Samenpunkt noch ihr Gegenteil in sich...

Und wenn sich der Kreis dreht, dann siehst du den Engel der vor dem Garten Gottes, dem Garten Eden steht, der Engel mit dem kreisenden Schwert...

Und doch gibt es die Asymmetrie:
Alles "böse" ist Same, der sich entfalten möchte zum Guten.
Im Guten wiederum ist der Same der Freiheit, des sich Entfernens, des Zersplitterns, als Möglichkeit angelegt.
So ist das böse der Same, das Gute jedoch der Baum und die Frucht.

Wenn man das Gute und das Böse in diesem "organischen" Bild in allen Dingen im Leben erleben kann, dann hat man die Ursünde des Menschen aufgehoben, dann ist die gemeinsame Wurzel des Baumes des Lebens und des Baumes der Erkenntnis von Gut und Böse wieder zusammengewachsen.
 
Liebe Anna,

Gartner: Liebe Maria,

Ja, ich verstehe, was du meinst. Für mich habe ich die interessante Erfahrung gemacht, daß wenn ich mich gefühlsmäßig frei fühle, sich auch mein Außen, d.h. meine mich umgebende Welt, offen ist. Dort wo sie mir unfrei erscheint, nur deshalb, weil ich in meinem inneren Begrenzungen fühle. Sehr spannend diese immer wieder neuen Aspekte, die sich im Leben so auftun. :rolleyes:


ja, das ist der Spiegel, den dir das Leben im Aussen vorhält.
Kannst du in allen Dingen im Leben die Freiheit sehen und fühlen, bist auch du innerlich frei.
 
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Liebe Anna,

Gartner: Liebe Maria,

Ja, ich verstehe, was du meinst. Für mich habe ich die interessante Erfahrung gemacht, daß wenn ich mich gefühlsmäßig frei fühle, sich auch mein Außen, d.h. meine mich umgebende Welt, offen ist. Dort wo sie mir unfrei erscheint, nur deshalb, weil ich in meinem inneren Begrenzungen fühle. Sehr spannend diese immer wieder neuen Aspekte, die sich im Leben so auftun. :rolleyes:


ja, das ist der Spiegel, den dir das Leben im Aussen vorhält.
Kannst du in allen Dingen im Leben die Freiheit sehen und fühlen, bist auch du innerlich frei.

Liebe Maria, :kiss4:

ja, der Spiegel... ist eine eigenartige Sache. Zurzeit beschäftige ich mich gerade mit der Spiegelung. Denn im Spiegel ist alles seitenverkehrt. Interessante Perspektive, dieses Seitenverkehrte, wenn wir sie uns bewußt machen (denn das tun wir in der Regel nicht. Wir sehen uns nicht in den Spiegel und sehen die seitenverkehrte Version von uns.) Überhaupt beschäftigt sich Wittgenstein sehr intensiv damit in seinen späten Jahren.

Kennst du das Bild, in dem wir gleichzeitig die alte und die junge Frau sehen können? Wittgenstein nennt das Aspektwechsel.

Er fragt, was sich in diesem Moment, indem wir innerlich sozusagen "umschalten", verändert hat und untersucht dies - nicht so wie hier von vielen im Forum flapsig dahergesagt und meinend sie seien so allwissend - sondern auf eine sehr fundierte Art und Weise. Als weiteres Beispiel nennt er Doppeldeutigkeiten wie: Weiche, Wotan, weiche! Und damit wird Wotan nicht aufgefordert, sich zu trollen, sondern weiche Eier zu bringen.
Im Zuge seiner Untersuchungen kommt er zu dem Schluß, daß es Menschen gibt, die diese Nuancen, diese Doppeldeutigkeit nicht erkennen und fassen können. Er nennt jene aspektblinde und bedeutungsblinde Menschen. z.B. gibt es Menschen, denen bestimmte Feinheiten in der Poesie entgehen, Leute, die keinen Wortwitz begreifen, usw. Ist spannend, sich mit seinem Denken auseinander zu setzen. Vor allem, weil es sich scheinbar so verhält, daß manche Menschen tatsächlich nicht dazu in der Lage sind, solche Feinheiten zu erkennen. So wie nicht jeder über ein musikalisches Gehör verfügt, um ein Beispiel zu nennen.

Hier scheint es mehrere Menschen zu geben, die aspekt- und bedeutungsblind sind. Mit ein Grund, warum ich das Forum wechsle. Werde mich also hier nicht mehr so viel aufhalten.

liebe Grüße, Anna :umarmen:
 
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