Warum machen Mnner das?

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Wie meinst du "es ist Teil der Entfremdung, diesen Abstand zu benötigen"?
...na in Kalles Sinne :)
Wenn ich eine Arbeit tue, deren Begleitumstände im wesentlichen fremdbestimmt sind, oder/und mit der ich mich nicht identifizieren kann, dann muss ich neben der reinen Arbeitskraft Energien aufwenden, um den Abstand von meiner Arbeit zu wahren, damit ich meine Identität nicht verliere. Der daraus resultierende Nachteil ist dann ein dreifacher: ich verliere 1.das befriedigende Produktions- oder Dienstleistungserlebnis und 2. muss ich noch zusätzliche Kräfte investieren, die mich 3. letztlich aufspalten in zwei Bereiche.
 
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Aber was macht man, wenn so eine Nadel unerwartet kommt? Wenn man nicht die Zeit hat, sich vorher zu schützen?

Ja, das passiert natürlich auch öfter.
Es kann schon mal sein, dass da was absolut hammerhart und tief unter die Haut geht. Große, lebensverändernde Umstände sind mit dieser imaginären Schutzhülle natürlich nicht im Vorfeld abzublocken. Aber tritt so ein Trauma ein, kann man sich innerhalb des entstehenden Chaos' mit Hilfe dieser Schutzautosuggestion kleine Inseln bauen, die Zeit geben zum Durchatmen und zur Konzentration auf den nächsten wichtigen Schritt.

Bei harmloseren Nadelstichen - z.B. eine gehässige Bemerkung eines Mitmenschen - kann ich mittlerweile trotz kleinen Einstiches mit einem Abwägen über denjenigen selbst oder die Begleitumstände und die Person als solche die vermeintliche Verletzung neutralisieren. Das ist kein Drüberdecken eines Pseudomantels sondern ein Abarbeiten des Themas "Bin ich jetzt wirklich verletzt worden?". Volkstümlich ausgedrückt beantworte ich mir diese Frage dann oft mit "naja, wir wissen ja, wer's gesagt hat..." oder "es ist nicht jedem gegeben."
Begegnen mir gewisse Leute öfter, ist der Eigenschutz ja schnell vorhanden, weil ich ja weiß, dass da schon mal was gelaufen ist und derjenige nicht so nett zu mir war.

Manche können das total gut, die eigene Person zurückstellen, aber das scheint etwas zu sein, was mir nicht und nicht gelingen will.

Lilith, hast du schon in verschiedenen Berufen gearbeitet?
Mir hat das sehr geholfen.

Da du ja auch ein Wasser-Typ bist und somit gefühlvoll, muss es dir ja auch schwergefallen sein, die sachliche Pflegekraft darzustellen...aber du sagtest ja, nach einiger Übungszeit!:)
Glaubst du, dass das Männern leichter fällt?

Mmmmh, weißt Du, die sachliche Pflegekraft bin ich ja nicht immerzu. Die bin ich gegenüber dem Arzt und bei Dienstübergaben.
Gegenüber dem Patienten bin ich einen sehr großen Teil ich selbst, und da bin ich immer ziemlich gefühlvoll, was die alten Leutchens aber mögen. Auch die Kollegen untereinander tauschen sich über ihre Emotionen beim Arbeiten aus. So kommt mein Wasseranteil nicht zu kurz. :)

Zu den Männern kann ich keine Aussage treffen.

Gibt sicher auch beide Sorten unter deinen Pflegebedürftigen, oder?

jo.

LG, Romaschka
 
Also zum Thema Nadelstiche Lilith,
die können nur treffen, wenn sich ein Menschen augenblicklich unterlegen fühlt. In unvorbereiteten Situationen lebe ich einfach damit, es bringt mich ja schließlich nicht um. Es schmerzt eine Weile oder ich werde super wütend, aber im Grunde sind solche Nadelstiche ein recht eindeutliges Indiz dafür, dass ich angreifbar bin, also eine Stelle aufweise wo ich dran arbeiten kann.
Etwas an mir schwächelt und derjenige der da stichelt mag es garnicht so böse meinen, weiß oft garnicht was er da trifft.

Die Technik mit der Schutzhülle wende ich inzwischen nicht mehr an, weil sie für mich gleichzeitig symbolisiert, dass da etwas ist wovor ich mich schützen muss und dass ist nicht der Fall. Es reicht mir an meinem Selbstwert zu arbeiten und das tue ich symbolisch ab und an, indem ich mich innerlich vergrößere.

In Fällen, in denen ich mich angegriffen fühle oder in Situationen denen ich mich hilflos ausgeliefert fühle, mache ich mir bewusst welche Körperhaltung ich einnehme und ob ich meinen Körper noch ausfülle oder inzwischen klein und zusammengeschrumpft bin. Das passiert nämlich in angstbesetzten Momenten, wir werden ganz klein und es fällt schwer, das Wieder-aufzurichten und sich selber klar zu machen: "Ich bin genauso groß und stark wie mein Gegenüber. Ich brauche mich nicht zu verstecken"

Grundsätzlich finde ich aber sehr wichtig, dass es mir bewusst ist, dass die täglichen kleinen Nadelstiche wirklich nichts anderes sind als winzig kleine Pikser, die wir nur als ungeheuer starke Verletzungen empfinden, weil wir uns mal irgendwann eingeredet haben, dass das nötig ist.

Liebe Grüße
Elke
 
...zum Thema Selbstschutz fällt mir ein: ich kenne eine ältere Dame, auf deren intuitive Wahrnehmungen von Menschen ich mich früher immer gut verlassen konnte, bis ich eines Tages feststellte, dass sie mir inzwischen evidente Dinge einfach übersah.
Als ich dem nachgegangen bin, erfuhr ich, dass sie beschlossen hatte "nichts Negatives" mehr wahrzunehmen, nachdem sie zwei ihr sehr nahe Menschen verloren hatte (Tod).
Ich denke, da genau liegt die Gefahr: wenn ich versuche, irgendetwas auszublenden, blende ich letztlich alles aus.
 
während der letzten tage befand ich mich auf einer fachtagung im süden deutschlands, wo mein unternehmen einen messestand hatte.
ich muss dazu sagen, dass zwar nicht meine aufgabengebiet, jedoch die branche selber zu 80% (geschätzt) männerdominiert ist.

dort ist mir ein phänomen massiert begegnet, über welches ich schon mehrfach gestolpert bin:

warum brüsten sich manche männer mir gegenüber damit, wieviele chancen sie bei frauen hätten bzw. wie toll doch andere frauen seien?

da werden über bestimmte frauen, die ich meist nicht kenne, bemerkungen gemacht, die deren attraktivität (waffenscheinpflichtig, bildhübsch, hingucker, tolle beine) z.t. recht detailliert beschreiben.

was soll das?

- wollen sie mir somit bedeuten, wie unattraktiv ich gegenüber diesen damen bin?
- wollen sie sich mir gegenüber brüsten, was für tolle hechte sie sind und wollen mich beeindrucken?
- machen sie sich darüber keine gedanken, sind einfach ungebildet?
- nehmen sie mich nicht als weibliches wesen wahr?

ich fühlte mich doch davon abgestossen und würde mich über erläuterungen freuen.

lg
pisces

hm... vl. bist du ein (sehr) verschwiegener mensch, und sie wollten dir so, wenn auch unbewusst, ein paar anfängliche ausgesprochene gedanken, meinungen, etc entlocken ...... was sich liebt das neckt sich ... vl. warn sie eben auf eine "gute" unterhaltung aus ... männer machen das so .. =) .. intuitiv .. kein plan wohers kommt ...

... lg
 
Ich würde Euch bitten beim Thema zu bleiben. Wenn Ihr Euch über die Astrologie unterhalten wollt, gibt es dafür ein eigenes Unterforum.

Danke für Euer Verständnis!:)

LG Ninja
 
Ich denke, da genau liegt die Gefahr: wenn ich versuche, irgendetwas auszublenden, blende ich letztlich alles aus.
Ich denke es gibt da noch die Möglichkeit alles was geht wahrzunehmen und dann eine Entscheidung zu treffen wie ich reagieren möchte. Ich denke schon, dass wir die Möglichkeit haben uns da ein wenig umzuerziehen ohne alles auszublenden.
LG Elke
 
greenbuddha schrieb:
...wäre dann die Frage, ob Verletzungen bei der Wahrnehmung oder erst bei der Einordnung der Wahrnehmung entstehen...
Mir kommt vor, man spürt es sofort, und später beim Nachdenken wird es noch intensiver. Aber das Gefühl ist sofort da.

greenbuddha schrieb:
Ich denke es gibt da noch die Möglichkeit alles was geht wahrzunehmen und dann eine Entscheidung zu treffen wie ich reagieren möchte.
Oft kann man gar nicht lange überlegen, wie man reagieren möchte, denn in dem Moment ist man betroffen, und warum sollte man es nicht auch zeigen?
Manchen merkt man es mehr, manchen weniger im Gesicht an.

Romaschka schrieb:
Es kann schon mal sein, dass da was absolut hammerhart und tief unter die Haut geht.
Und auch die schönen Dinge gehen dann tief.
Es gibt schon Leute, die nicht viel spüren...ich wollte das immer verstehen, es geht aber nicht. Da geht halt gar nichts tief. Lebendig tot. Da denkt man sich "was ist denn da los?"

Romaschka schrieb:
Aber tritt so ein Trauma ein, kann man sich innerhalb des entstehenden Chaos' mit Hilfe dieser Schutzautosuggestion kleine Inseln bauen, die Zeit geben zum Durchatmen und zur Konzentration auf den nächsten wichtigen Schritt.
Wobei, wenn so ein Trauma passiert, drängen sich die Gedanken immer wieder auf...denn es will verarbeitet werden.
 
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...wäre dann die Frage, ob Verletzungen bei der Wahrnehmung oder erst bei der Einordnung der Wahrnehmung entstehen...
Alsomeiner Erfahrung nach geht das sehr zügig. Wenn wir ein Programm haben, dass uns sagt dass wir in einer bestimmten Situation verletzt werden, dann nehmen wir wahr: "Das kenne ich" und schlussfolgern: "also bin ich verletzt"

Demnach wäre es sinnvoll sich nach der Wahrnehmung Gedanken darum zu machen, warum wir verletzt reagieren und ob das noch notwendig ist. Im Regelfall erlernen wir diese Verletzungsneigung ja schon in der Kindheit und reagieren nur noch unbewusst.

LG
Elke
 
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