Warum machen Mnner das?

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Mir kommt vor, man spürt es sofort, und später beim Nachdenken wird es noch intensiver. Aber das Gefühl ist sofort da.
Genau das ist der Punkt. Beim Nachdenken steigern wir uns gerne in den Schmerz hinein. Ich denke es ist unsere Entscheidung ob wir uns weiter reinsteigern oder ob wir einen anderen Weg wählen.

Oft kann man gar nicht lange überlegen, wie man reagieren möchte, denn in dem Moment ist man betroffen, und warum sollte man es nicht auch zeigen?
Manchen merkt man es mehr, manchen weniger im Gesicht an.
Stimmt, es bleibt oft nicht die Zeit um anders zu reagieren. Es ist aber meiner Meinung nach nicht so wichtig dass andere es merken, sondern dass WIR als die Schmerz fühlenden, uns damit befassen und herausfinden ob es wirklich so schmerzhaft sein muss.


Und auch die schönen Dinge gehen dann tief.
Es gibt schon Leute, die nicht viel spüren...ich wollte das immer verstehen, es geht aber nicht. Da geht halt gar nichts tief. Lebendig tot. Da denkt man sich "was ist denn da los?"
Ich glaube nicht, dass Menschen die nicht zeigen was sie fühlen, weniger Gefühl haben. Ich kann aber entscheiden erstmal nachzudenken bevor ich angegriffen reagiere. Also Rückzug, nachdenken und gucken warum ich so empfindsam reagiere. Ich denke das ist situationsabhängig, wie ich reagiere. Manch einer reagiert wirklich auf alles verletzt und schiebt dann anderen Menschen eine Verantwortung für die eigenen Mißempfindungen zu.

Wobei, wenn so ein Trauma passiert, drängen sich die Gedanken immer wieder auf...denn es will verarbeitet werden.
Was ist ein Trauma? Wie definiere ich das? Gibt es da einen Maßstab. Nadelstiche können nicht traumatisch sein, dazu verletzen sie zu gering.
LG
Elke
 
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Mir kommt vor, man spürt es sofort, und später beim Nachdenken wird es noch intensiver. Aber das Gefühl ist sofort da

Oft kann man gar nicht lange überlegen, wie man reagieren möchte, denn in dem Moment ist man betroffen, und warum sollte man es nicht auch zeigen?
Manchen merkt man es mehr, manchen weniger im Gesicht an..

(das zweite Zitat dazwischen war übrigens nicht von mir)

...schon klar, dass das alles sehr schnell abläuft.
Meine Ursprungsfrage zielte ja etwa drauf, wo man denn "Eingriffsmöglichkeiten" hat. Und ich finde da ElkeBs Modell ganz treffend, passt auch zu meiner Sicht. Aber das bringt wohl auch eine Einschränkung in Bezug auf Spontanität mit sich, wenn man versucht, sich da zu ändern..


Und auch die schönen Dinge gehen dann tief.
Es gibt schon Leute, die nicht viel spüren...ich wollte das immer verstehen, es geht aber nicht. Da geht halt gar nichts tief. Lebendig tot. Da denkt man sich "was ist denn da los?"
...wenn wir dem ELkeB-Modell folgen, spüren die wohl was, lassen es aber nicht zu und verarbeiten es auch nicht bewußt, schieben es also gleich irgendwo in den Keller...
 
uns damit befassen und herausfinden ob es wirklich so schmerzhaft sein muss.

...ich glaube, das ist nicht exakt der Punkt, schmerzhaft ist, was wir für schmerzhaft halten und es als das empfinden.
Die Frage scheint mir eher zu sein, von wo der Schmerz kommt, ob er eben von außen zugefügt wurde oder ob ein innerer Schmerz aufgescheucht wurde.

Manch einer reagiert wirklich auf alles verletzt und schiebt dann anderen Menschen eine Verantwortung für die eigenen Mißempfindungen zu.
...das geht ja auch in diese Richtung.
 
...wenn wir dem ELkeB-Modell folgen, spüren die wohl was, lassen es aber nicht zu und verarbeiten es auch nicht bewußt, schieben es also gleich irgendwo in den Keller
Nein eben nicht in den Keller.
Wir können auf zweilerei Weise verdrängen. Einmal indem wir einfach beim Schmerz bleiben und uns nicht davon lösen. Dann bleiben die Anderen auf ewig die Schuldigen und es wird kein anderes Verhalten gelernt.

Zweite Wahl, die oben beschriebene, ab in den Keller der Verdrängung.

Beide sind für mich keine geignete Wahl. Selbst wenn ich spontan verletzt reagiere und meine Emotionen zulasse, kann ich im Anschluß daran darüber nachdenken warum ich dieses Muster in mir trage, dass mir immer die gleichen Erfahrungen einbringt.

Ein toller Spruch kommt mir da in den Sinn, hat gestern ein Kollege von sich gegeben: Wahnsinn ist, wenn ich immer das gleiche tue und erwarte das irgendwann ein anderes Ergebnis heraus kommt.
 
...ich glaube, das ist nicht exakt der Punkt, schmerzhaft ist, was wir für schmerzhaft halten und es als das empfinden.
Die Frage scheint mir eher zu sein, von wo der Schmerz kommt, ob er eben von außen zugefügt wurde oder ob ein innerer Schmerz aufgescheucht wurde.

Manch einer reagiert wirklich auf alles verletzt und schiebt dann anderen Menschen eine Verantwortung für die eigenen Mißempfindungen zu.[/QUOTE
...das geht ja auch in diese Richtung.
Greenbuddha,
es ist doch wirklich erstaunlich, dass so manch einer sich über die rüpelhafte, unsensible Äusserung eines Freundes aufregt und zeitgleich diesen als Deppen, Versager oder sowas beschimpft oder ihn auf andere Weise mißachtet. Die eigene Betroffenheit spüren wir wohl, trampeln aber mit einer unverminderten Heftigkeit über unser Umfeld hinweg, nach dem Motto "Was ich tu, kann doch niemandem weh tun, dazu bin ich viel zu zart beseitet.
tse tse
 
...Euch ist sicher nicht entgangen, dass ich eher manchmal zu den Trampelnden als zu den Getrampelten gehöre :)
Bei mir läuft das Erstaunen folglich auch aus einer anderen Sicht, (aber es dreht sich wohl um den gleichen Brei herum): ich bin verblüfft, wenn jemand über andere herzieht und gleichzeitig bei der ersten Kritik beleidigt ist.
Ich würde nicht pauschal behaupten, dass ich nicht auch gereizt auf Kritik reagiere, aber es ist mir zumindest nicht völlig unklar, dass das Monster im Spiegel wohl etwas mit mir zu tun haben könnte (auch wenn ich das vermutlich nicht immer gleich zugeben werde .... schließlich bin ich klever genug, um Argumente vom "falschen Winkel des Spiegels" und "im Autorückspiegel sehe ich ja auch nicht nur mich selbst" und solche Scherze vorzuführen;))
 
Ich habe heute bei meiner Arbeit in der Altenpflege ganz deutlich das eben Diskutierte beobachten können.

- handgreiflicher Angriff auf mich durch eine verwirrte Person
- meine Reaktion: Deckung, überlegen, warum Angriff und angemessene Reaktion darauf. (Person ablenken, beruhigen, mit gezieltem Themenwechsel doch noch tagesstrukturierend das Pflegeziel zu erreichen)

Das lässt sich auf alle Lebensbereiche übertragen. Egal, ob verbaler offener oder versteckter Angriff oder auch tätlich.
Je mehr ich das im Beruf übe, desto schneller funktioniert das Abgleichen, wie ich mich letztendlich entscheide, mich fühlen zu wollen.
 
...wäre dann die Frage, ob Verletzungen bei der Wahrnehmung oder erst bei der Einordnung der Wahrnehmung entstehen...
Ja, hei Du! :)
Ich schätze es ist meist beides. Allerdings liegt es an mir/uns, wie wir etwas interpretieren, was ich/wir wahr-nehmen.

Gefühle sind immer echt...ob sie der Wahrheit entsprechen, steht auf einem anderen Blatt.

Das Einordnen geschieht vom jeweiligen Standort aus, eine persönliche Angelegenheit sozusagen. Ohne ein Bewusstsein von Projektionen eigener Wahrnehmungen und ihre Interpretation und der Projektionen der vergangenen Erfahrungen( meist negativ ;) ) wird die Einordnung eher selbstzerstörerisch und negativ auf Kommunikation und Dynamik wirken.

:)

Caya grüsst
 
ElkeB schrieb:
Was ist ein Trauma? Wie definiere ich das? Gibt es da einen Maßstab.
In diesem Zusammenhang ist es ein tiefgehendes Ereignis, so etwas, was sich im Nachhinein immer aufdrängt.

greenbuddha schrieb:
...wenn wir dem ELkeB-Modell folgen, spüren die wohl was, lassen es aber nicht zu und verarbeiten es auch nicht bewußt, schieben es also gleich irgendwo in den Keller...
Mit dem Typ Mensch kenne ich mich ehrlich gesagt nicht aus...aber genau das beschäftigt einen dann eben, weil wir es nicht kennen.

ElkeB schrieb:
Ich glaube nicht, dass Menschen die nicht zeigen was sie fühlen, weniger Gefühl haben.
Es gibt die, die einfach nicht zeigen, was sie fühlen und die, bei denen wirklich nichts abläuft. Ich glaub schon, dass es zweiten Typ gibt. Seelisch unterentwickelt.

greenbuddha schrieb:
(das zweite Zitat dazwischen war übrigens nicht von mir)
Ui, sorry...bin anscheinend in letzter Zeit ein bisschen verwirrt!:)

greenbuddha schrieb:
Aber das bringt wohl auch eine Einschränkung in Bezug auf Spontanität mit sich, wenn man versucht, sich da zu ändern..
Und gerade da sind Leute glaub ich auch unterschiedlich begabt *g*
Manche bewahren kühlen Kopf und denken mal nach, etwas impulsivere Typen behalten da wohl ihre Spontaneität! Ich hab mal gehört, wenn man sich schnell aufregt, soll man vor einer Reaktion bis 10 zählen...keine schlechte Idee. Hab ich aber noch nie gemacht! *g*

ElkeB schrieb:
Wir können auf zweilerei Weise verdrängen. Einmal indem wir einfach beim Schmerz bleiben und uns nicht davon lösen. Dann bleiben die Anderen auf ewig die Schuldigen und es wird kein anderes Verhalten gelernt.
Ausser jemand zwingt uns zu einer Änderung...wenn wir zB durch dieses Verhalten jemanden verlieren würden, der uns etwas bedeutet..ich glaube, so etwas kann jemanden zu einer Änderung bringen.

ElkeB schrieb:
es ist doch wirklich erstaunlich, dass so manch einer sich über die rüpelhafte, unsensible Äusserung eines Freundes aufregt und zeitgleich diesen als Deppen, Versager oder sowas beschimpft oder ihn auf andere Weise mißachtet. Die eigene Betroffenheit spüren wir wohl, trampeln aber mit einer unverminderten Heftigkeit über unser Umfeld hinweg, nach dem Motto "Was ich tu, kann doch niemandem weh tun, dazu bin ich viel zu zart beseitet.
tse tse
Da gibts ein Lied von Peter Cornelius - Sensibel.
"Wir sind so sensibel, solange es um uns selber geht"
Bei uns selber sind wir sicher oft am sensibelsten...

greenbuddha schrieb:
...Euch ist sicher nicht entgangen, dass ich eher manchmal zu den Trampelnden als zu den Getrampelten gehöre
Soo schlimm find ich's gar nicht..:)
 
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