Na dann versuch ichs mal anders zu verstehen...
Das Objekt Mensch in seinen Einzelteilen ansehen. Da sträuben sich mir die ersten Nackenhaare.
Darum behaupte ich, unter anderen Menschen, wir müssen die Welt nicht erkennen, damit sie da sein kann, sondern nur zur Nutzung ober Abwehr macht es einen Sinn.
Oder anders formuliert: wir, die Menschen, kennen gar nicht die ganze Welt..
Die Welt nur für (aus) Nutzung und Abwehr erkennen? Aus Angst?
somit dienen unsere Sinne nur diesem Zweck, und haben für das jeweilige „Ding“ als Materie oder Welle keine Begründende Bedeutung.
Nein! Das sage ich aus eigener Erfahrung,
aber ich versuche mal eine "Wissenschaftliche" darlegung.
Da du von der Muskulatur sprachst, die "Steuereinheit" dafür ist im
Frontalhirn, der
Motorcortex. Es gibt einen
Schutzmechanismus der Kalziumkanäle in Zellmembranen. Bei Erfahrungen werden dort Ionen an die Zellkerne abgegeben und die Erregung der Nervenbahnen nicht so schnell aktiviert.
Man kann aber die Erregung der Nervenbahnen bewusst in die Zellen lenken. Man kann jedenfalls viel mit dem Körper anstellen.
Das Gehirn ist veränderbar, ein paar Wochen Meditation oder Aufmerksamkeitstraining und es verändert sich. Weniger Schmerzempfinden führt zu gesteigerter Leistungsfähigkeit, usw..
Meditation
verlagert die Gehirnaktivität nach hinten. Wenn man sich der inneren Stille bewusst ist wird sie ins Zentrum verlagert, oder wenn man jemanden z.B. den Agressor in einen Lichtkegel einhüllt, wird die Aktivität verlagert. "Meditation könnte somit Einfluss auf Lern- und Gedächtnisprozesse, Emotionsregulation, Selbstreferentialität und Perspektivenübernahme haben" (
studie)
Die
Aufmerksamkeit kann man durch Konzentration steigern um den Fokus nicht nur auf einem Objekt zu lassen. Soweit so gut.
Im Alltag befinden wir uns im ständigen Aufmerksamkeitswechsel.
Phase 1: Der Tätigkeit voll bewusst werden (Aufmerksamkeit) und zur inneren Stille finden (Konzentration und Ruhe). Man überlegt nicht. Man entscheidet spontan, was man als nächstes tut, mehr plant nicht mehr als die momentane Handlung und wenn nötig, aber nicht mehr als die nächste Handlung voraus.
Phase 2: In der Daueraufmerksamkeit, zusammen mit verteilter Aufmerksamkeit auf verschiedene Tätigkeiten (sehen, hören, gehen, ein wenig zielsetzung)
Phase 3: Das Bewusstseinsfeld / den Aufmerksamkeitsradius vergrößern. Wenn alles etwas neues ist und die ganze Aufmerksamkeit verlangt weitet man den Radius auf den ganzen Raum aus.
Phase 4: Ist man über Tage nicht theoretisch, sondern bewegt sich hauptsächlich, verlagert sich das Bewusstsein in den prozeduralen Bereich und man erinnert sich eher dem prozeduralen Gedächtnis als z.B. dem Sprachgedächtnis.
In dem Zustand bemerkt man, dass Emotionen gleichzeitig mit Ereignissen auftreten und Erinnerungen in der erlebten Situation z.b. andere Personen oder Ereignisse auftreten lassen.
Damit stehen meine Erfahrungen gegen deine Sichtweise, dass die Welt durch die Sinne
erfahren werden würde. Und ich behaupte aufgrund meiner Erfahrung, dass
Emotionen und Aufmerksamkeit auf die Sinne die Welt erschaffen.
"Die Sinne erschaffen die Welt" wurde vielfach überliefert (
die Schöpfungsgeschichte der Aboriginee) und
gechannelt ("Da in diesem Sinne der Mensch seine eigene Realität erschafft, muss er sich selber erkennen, damit er die Welt erkennt").
Oder Ghandi, der im inneren nach der Lösung meditiert und einfach da vor den Mauern sitzen blieb und sein Kloster wurde nicht abgerissen.
Das heisst der umfallende Baum, den niemand bemerkt, macht kein Geräusch, ausser dem Geräusch, das der Baum sich selbst erhört. Der Baum den wir betrachten, ist eine Projektion in uns selbst.
"Im Dialog
Timaios erzählt er einen Schöpfungsmythos, der eine detaillierte Erklärung der Weltordnung bietet. Der
Demiurg (Schöpfergott) erschafft den Kosmos nach dem Muster
(parádeigma) der Ideen, auf die er dabei blickt. Darunter sind die Ideen der Elemente und aller Lebewesen und die Idee der Ewigkeit als Vorbild der Zeit. Der sichtbare Kosmos in seiner Gesamtheit ist ebenso wie jeder seiner Bestandteile ein Abbild dessen, was der Demiurg im Ideenbereich gesehen hat."
(
wiki Ideenlehre, Der Zusammenhang von Ideen und Sinnesobjekten)
"Naturgegenstände, darunter auch die Körper der Lebewesen, sind Abbilder von Ideen."
"Schließlich weist Sokrates noch darauf hin, dass jemand, der in die Höhle zurückkehrt, sich von der Betrachtung des Göttlichen ins menschliche Elend zurückversetzt findet, wo er sich erst zurechtfinden muss. Daher kommt er seiner verständnislosen Umgebung ungeschickt und lächerlich vor. Wären die Höhlenbewohner einsichtiger, so könnten sie verstehen, dass es zwei ganz verschiedene Arten von Störung der Sehkraft gibt. Die eine tritt auf, wenn man vom Licht ins Dunkel gelangt, die andere, wenn man vom Dunkel ins Licht versetzt wird. So verhält es sich auch mit der Seele einer Person, die nach einem Übergang in einen anderen Erfahrungsbereich verwirrt ist und etwas nicht erkennen kann. Der Betreffende sollte nicht ausgelacht werden. Es kommt darauf an, ob er aus dem Licht der Wirklichkeitserkenntnis kommt und sich nun von ungewohnter Finsternis umhüllt findet oder ob er aus relativer Unwissenheit in einen Bereich größerer Klarheit, die ihn nun blendet, vorgedrungen ist. Diese beiden gegensätzlichen Ursachen können die gleiche Wirkung hervorrufen, was für die Einschätzung der jeweiligen Situation von grundlegender Bedeutung ist."
(
wiki Höhlengleichnis, Deutung)
"Nach der Ideenlehre sind alle sinnlich wahrnehmbaren Dinge nur unvollkommene und daher fragwürdige Abbilder. Als solche sind sie bestenfalls von sehr begrenztem Wert. Naturgegenstände, darunter auch die Körper der Lebewesen, sind Abbilder von Ideen. Kunstprodukte, etwa Werke der bildenden Kunst, deren Urheber Naturgegenstände nachahmen, sind Abbilder von Abbildern und daher noch minderwertiger als das, was sie darstellen sollen. Mit solchen Abbildern von Abbildern haben es die Höhlenbewohner zu tun, denn die getragenen Gegenstände, deren Schatten sie sehen, sind keine Naturdinge, sondern künstliche Nachbildungen lebender Körper. Die Gefangenen, die im Gleichnis für die Masse der unphilosophischen Menschen stehen, leben somit in einer Kunst- und Phantasiewelt von Abbildern zweiter Ordnung."
(
wiki Höhlengleichnis, philosophischer und historischer Hintergrund)
Im Allgemeinen sind die einzelnen Funktionen des Körpers derart aufeinander abgestimmt,
... so zu funktionieren, dass man meistens die Welt in einzelne Objekte geteilt erkennt und sich im Chaos "blenden lässt" (angelehnt an Platon).