Zu diesen Fragen ein Text von mir:
Im Moment der Zeugung, also dem Zusammenkommen von Eizelle und Spermium, entscheidet sich eine der nicht inkarnierten Seelen für die Existenz, die sich aus dem entstehenden Körper bildet. Man kann diese Entscheidung als Absichtserklärung verstehen. Und, die Entscheidung ist vom freien Willen der Seele getragen. Sie entscheidet wo, in welcher Familie, in welcher Stadt, in welchem Land sie inkarniert.
Diese Vorstellung setzt voraus, dass man an eine Reinkarnationsseele glaubt, aber für den überwiegenden Teil Seelenvorstellungen dürften diese Überlegungen jedoch nicht zutreffen.
In den ersten drei Schwangerschaftsmonaten bleibt diese Absicht die einzige Verbindung zu dem entstehenden Leben. Am Ende des dritten, anfangs des vierten Schwangerschaftsmonats hat sich der Fötus dann so weit entwickelt, dass die Seele sich wirklich verbinden kann. Denn dazu ist eine Mindestanzahl an Neuronen im Großhirn erforderlich.
Der älteste Bereich im Gehirn ist nicht das Großhirn, sondern der Hirnstamm. Hier werden elementare Funktionen gesteuert, indem eingehende sensorische Wahrnehmungen verarbeitet und weitergeleitet werden. Wie jeder weiß, gibt es Neuronen (Nervenzellen) nicht nur im Gehirn, sondern spielen sich auch bei vielen Seelenprozessen im Bauchraum (Bauchgefühl) oder Solarplexus (unter dem Brustbein) ab.
Ohne ein Nervensystem über den gesamten Körper wäre der Mensch nicht lebensfähig und könnte auch keine Sinneseindrücke aufnehmen. Das bedeutet, dass die Seele des Menschen schon vor seinem ersten Herzschlag und beginnenden Stoffwechsel existieren muß.
Jetzt wird auch, endgültig, das Geschlecht des werdenden Menschen festgelegt. Und zwar durch die Seele.
Erinnere dich einmal an den Biologieunterricht, das Geschlecht des Menschen wird bereits mit der Samenzelle bestimmt.
Die Seele baut jetzt Informationskanäle zu dem entstehenden Gehirn auf. Sie nimmt dadurch Einfluss auf die Struktur, formt die Verknüpfungen der Neuronen in ihrem Sinne.
Dazu muss erklärt werden, dass die Seele nicht wirklich in einem materiellen Körper inkarniert. Sondern über Informationskanäle mit dem Menschen verbunden ist.
Diese Auffassung teile ich nicht, denn die Seele ist das eigentliche Ich des Menschen mit all´seinen Gefühlen und Emotionen. Ich weiß auch nicht, ob es so erstrebenswert ist, nur eine ferngesteuert Hülle für ein imaginäres Wesen zu sein.
Die Seele verbindet sich mit fortschreitender Entwicklung des Gehirns immer mehr mit dem entstehenden Menschen. Sie formt den Menschen nach ihrer Vorstellung. Wird aber auch dadurch immer mehr zu diesem Menschen.
Du gehst hier von falschen Vorstellungen aus, vermutlich meinst du mit dem Gehirn deine Ratio, welche sich aber im Wesentlichen erst nach der Geburt entwickelt.
Spätestens ab dem sechsten Schwangerschaftsmonat ist deshalb der entstehende Mensch schon eine Persönlichkeit, mit allen Eigenheiten und Charakterzügen.
Da habe ich auch erhebliche Zweifel. Insbesonder die Eigenheiten sind das Ergebnis von Erfahrungen.
Spiritualität ist eine Sache und reale Erkenntnisse eine andere, man sollte deshalb nie versuchen beide zu verbinden. Ich finde es auch immer schade, wenn Menschen ihre Seele in der Ferne suchen und nicht als vertraute Begleiterin in sich selbst.
(Aus Merlins Großhirn. Mit freundlicher Genehmigung von ihm selbst.)
Merlin
