Wahrhaftigkeit

Ja nun, so könnte man es wohl auch sehen - vorausgesetzt, die seelisch-geistigen Eigenschaften gingen ineinander über wie die Noten auf einer Tonleiter... :rolleyes:

Wenn es Demut als alleiniges Phänomen geben würde, dürfte es keine Unterschiede von Demut geben.
Aber so lange es Unterschiede gibt und man sagen kann dieser oder diese ist demütiger:rolleyes: , wird es allein durch diese Abstufung nur eine Abstufung des Stolzes sein.

Es gibt keine Demut, sondern nur Stufen des Stolzes.

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Dabei deuten viele solcher Märchen auf die Luzifer-Ahriman-Polarität hin und mit dem Dritten das christliche Prinzip an, welches zwischen den Ur-Extremen vermittelnd, harmonisierend und ausgleichend wirkt sowie ihr rhythmisch-dynamisches Kräftespiel ermöglicht und aufrecht erhält...
Wie lässt sich das denn sehen für die Zeit vor dem Mysterium von Golgota? Ist denn erst mit dem Kreuzestod eine solche Vermittlung möglich geworden?
 
Wenn es Demut als alleiniges Phänomen geben würde, dürfte es keine Unterschiede von Demut geben.
Aber so lange es Unterschiede gibt und man sagen kann dieser oder diese ist demütiger:rolleyes: , wird es allein durch diese Abstufung nur eine Abstufung des Stolzes sein.



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Demut ist kein Phänomen, sondern eine geistige Haltung. Geistige Entstellungen und Haltungen kennen keine Kompromisse; hier heißt es entweder - oder. Ein bisschen Demut, ein bisschen Stolz - das gibt es nicht. Allenfalls lassen sich graduell bzw. ihrer Intensität nach Unterschiede ausmachen. Jemand, der ziemlich hochmütig ist, ist deshalb nicht zugleich auch ein bisschen demütig, und umgekehrt. Ein halber Philister ist nicht notwendig ein halber Heiliger...
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie lässt sich das denn sehen für die Zeit vor dem Mysterium von Golgota? Ist denn erst mit dem Kreuzestod eine solche Vermittlung möglich geworden?
Ganz offensichtlich; denn jenem fundamentalen Ereignis, das die gesamte Erden-Evolution geprägt hat, liegt auch für diese Möglichkeit seine Notwendigkeit zugrunde...
 
Demut ist kein Phänomen, sondern eine geistige Haltung. Geistige Entstellungen und Haltungen kennen keine Kompromisse; hier heißt es entweder - oder. Ein bisschen Demut, ein bisschen Stolz - das gibt es nicht. Allenfalls lassen sich graduell bzw. ihrer Intensität nach Unterschiede ausmachen. Jemand, der ziemlich hochmütig ist, ist deshalb nicht zugleich auch ein bisschen demütig, und umgekehrt. Ein halber Philister ist nicht notwendig ein halber Heiliger...

Na , ich denke, dass hier Unterschiedliche Auffassungen von Demut herrschen.
Hahaha—Demut und herrschen...das ist genau so ein Unsinn, wie wenn gesagt wird, hier herrscht die Liebe. Liebe und Demut herrschen nicht, weil niemand da ist der Demut oder Liebe ist.

Wie stolz doch so manche auf ihre Demut sind
Wie sehr geniessen sie ihre Selbstaufopferung
Wie erfreut sind sie in ihrer Nicht-Anhaftung ..


Ja, alles Unsinn. Alles subtiles Ego und mehr nicht.
Meiner Meinung nach ist Demut das Gegenteil von Stolz. An dem einen Ende die Demut, am anderen Ende der Stolz. Deswegen ist Demut nur eine Art negativer Stolz und Stolz nur negative Demut. Eine Abstufung.
Wer sagt, er wäre demütig merkt in diesem Moment nicht wer das sagt, nämlich das Ego.

Wie stolz doch so manche auf ihre Demut sind

Echte Demut jedoch, ergibt sich nur in der Abwesenheit einer Wesenheit die stolz oder demütig sein könnte.
Die Abwesenheit einer Ich-Vorstellung ist reine Demut und ohne solche ist sie nur eine Maske des Stolzes.
Ist Demut nicht einfach die Abwesenheit von jemandem, der stolz sein könnte, und Loslassen nicht die Abwesenheit von jemandem, der verzichtet?
:)
 
Na , ich denke, dass hier Unterschiedliche Auffassungen von Demut herrschen.
Hahaha—Demut und herrschen...das ist genau so ein Unsinn, wie wenn gesagt wird, hier herrscht die Liebe. Liebe und Demut herrschen nicht, weil niemand da ist der Demut oder Liebe ist.

Wie stolz doch so manche auf ihre Demut sind
Wie sehr geniessen sie ihre Selbstaufopferung
Wie erfreut sind sie in ihrer Nicht-Anhaftung ..


Ja, alles Unsinn. Alles subtiles Ego und mehr nicht.
Meiner Meinung nach ist Demut das Gegenteil von Stolz. An dem einen Ende die Demut, am anderen Ende der Stolz. Deswegen ist Demut nur eine Art negativer Stolz und Stolz nur negative Demut. Eine Abstufung.
Wer sagt, er wäre demütig merkt in diesem Moment nicht wer das sagt, nämlich das Ego.

Wie stolz doch so manche auf ihre Demut sind

Echte Demut jedoch, ergibt sich nur in der Abwesenheit einer Wesenheit die stolz oder demütig sein könnte.
Die Abwesenheit einer Ich-Vorstellung ist reine Demut und ohne solche ist sie nur eine Maske des Stolzes.
Ist Demut nicht einfach die Abwesenheit von jemandem, der stolz sein könnte, und Loslassen nicht die Abwesenheit von jemandem, der verzichtet?
:)
Demut ist ein Ideal und mithin jenseits von "Gut" und "Böse". Sie ist das harmonische Mittel zwischen Stolz und - dessen tatsächlichem Gegenteil - der unterwürfigen Ergebenheit.
 
Statt Wahrhaftigkeit zeigen die beiden ersten Anwärter in ihren Aussagen Schmeichelei:
Ich finde, dass der erste sich in seiner hochmütigen Arroganz als selbstverständlich würdig dünkt, in des großen Meisters Schule eintreten zu dürfen, wogen der zweite mit kriecherischer Unterwürfigkeit sich des Weisheitslehrers Gunst zu erschleichen sucht. -

Bemerkenswert, dass sowohl der überhebliche Stolz des einen als auch die passive Ergebenheit des anderen luziferisch geprägten Wesenszügen entsprechen, wobei letztere, sofern sie im Schattenreich des Heimlichkeiten sich tarnt, als eindeutig ahrimanisch anzusehen wäre. Luziferisch aber ist sie spezifisch durch die Verschleierung der wahren Intentionen - die hier in der Tat nicht zum Vorschein kommen! -, welche hingegen der Hochmütige geradezu offen herausposaunt...
 
Zuletzt wandte er sich dem dritten Bittsteller zu, und weil dieser mit seiner Antwort zögerte und zagte, fragte ihn der Lehrer etwas abfällig ironisch: "Na, und du? Begehrst du etwa auch - 'Weisheit'?" -
Da wurde der junge Mann ganz verlegen, und verwirrt suchte er nach den rechten Worten. Die beiden anderen belächelten ihn mitleidig. Schließlich lief er voller Scham aus dem Tempel hinaus.
Ich habe den Text noch einmal genauer gelesen und mir ist aufgefallen, wie der Meister mit dem dritten Anwärter umgeht. Ist das denn nicht beschämend, als Meister so mit einem Bittsteller umzugehen?
 
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Ich habe den Text noch einmal genauer gelesen und mir ist aufgefallen, wie der Meister mit dem dritten Anwärter umgeht. Ist das denn nicht beschämend, als Meister so mit einem Bittsteller umzugehen?
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass mir gegenüber die gespielte Provokation immer eine außerordentlich effektive Prüfung darstellte: Durch sie wurde für beide Seiten(!) stets eindeutig klar, wie ich zu einer Sache wirklich stand. Man denke auch an die extrem harten, zum Teil sogar entwürdigenden Prüfungen der Helden in vielen echten Märchen und Mythen. Solcherlei Proben sind sicherlich ganz individuell ausgewählt, nicht jede aufrichtige Seele wird sie ertragen und könnte durch sich sogar vom rechten Weg abkommen. Auch der Schüler in jener Erzählung empfand die spöttische Rede des Meisters wie einen Schlag ins Gesicht - aber trotzdem blieb er felsenfest in seinem Willen, Weisheit zu erlangen. Dass er dem Meister nicht beleidigt oder von ihm enttäuscht war und etwa einen anderen aufsuchte, sondern gerade zu diesem Meister zurückkehrte und ihm seine Bitte nochmals vortrug, zeugt davon, dass jene harte Prüfung ihren Zweck erfüllt und der Schüler sie vollauf bestanden hat.
 
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