Vorlieben und Abneigungen

Was ist gut was schlecht?
was ist richtig was falsch?
was ist gerecht was ungerecht?
was ist schön was hässlich?
Da gehen die Meinungen stark auseinander...
Eine gut gemeinte Absicht kann sich auch als Gift herausstellen...
Was für mich gut erscheint, muß nicht zwingend für meinen nächsten ebenfalls auch gut sein.
Was mir heute richtig erscheint, kann sich morgen als falsch herausstellen.
Für Gerechtigkeit zu kämpfen, muß nicht gerecht sein!
Und was als schön oder hässlich bewertet wird, liegt im Auge des betrachters, und schön kann alles sein was man mit liebe betrachtet.
Ich bin daher eher jemand der erst mal alles in frage stellt bevor ich einen punkt hinter etwas setze!
Zweifel alles an, und zweifel sogar ob ich an alles zweifel...
Mir selbst bin ich der größte Kritiker, und lebe frei nach dem Motto "was ich nicht will was man mir tut, das füge ich auch keinen anderen zu!" :)!!!
 
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Also wer erst hinterfragen muss, was gut und böse ist, dürfte damit wohl ein Problem haben. Tja und hinter allzu vielen Fragen kann sich auch das Misstrauen verstecken. Ich fürchte, dass all diese Dinge sehr leicht dem Glücklichsein im Wege stehen können.

Merlin
 
Hallo in die Runde. :)

Meiner Ansicht nach wird keine Spiritualität der Welt den Menschen von seinen Vorlieben und Abneigungen befreien - können, da beides zwangsläufig zum Leben und zur Persönlichkeit dazu gehört.
Es wird immer etwas geben das der Mensch mag (=Vorliebe) und etwas das er nicht mag (=Abneigung). Weil das was mag und nicht mag dem persönlichen Organismus entspringt der innerhalb des Dualismus existiert und nicht jenseits davon.

Auf einer anderen Ebene jedoch, jenseits vom Dualismus und aller Polaritäten macht all das was wir unterscheiden, einschließlich Vorlieben/Abneigungen keinen Unterschied. Hier ist alles wertneutral, letzlich weil nichts existiert. Denn hier erscheint auch nichts. Sobald etwas in Erscheinung tritt ist es Teil der Dualität und hat damit zwei Seiten....und schon geht die Bewertung los. Der eine mag Birnen und keine Äpfel, während ein anderer Organsimus umgekehrt lieber Äpfel als Birnen mag. Das ist gegeben und aus dieser Nummer kommt keiner so schnell raus. ;-)
Was bedeutet, dass wir also nicht ausschließlich in dieser unterschiedslosen, von aller Bewertung freien Ebene leben, sondern wir müssen sogar bewerten, um uns innerhalb der dualen Welt praktisch zurechtzufinden, für uns und unser Wohl zu sorgen, Entscheidungen zu treffen, schlussfolgernd zu reflektieren und vieles mehr. Bewerten ist daher genauso wie Vorlieben und Abneigungen für das Leben und unseren Organsimus unumgänglich.
Zu alle dem gehört z.B zu unterscheiden; was ist gerade angebracht, was nicht, was fühlt sich stimmig an, was nicht, wonach ist mir gerade? usw. Obwohl sowas dann eher intuitiv geschieht, findet der Entscheidungsprozess ebenfalls über komplexe -wenn auch unbewusste oder halbbewusste-, Abwägungsprozesse statt. Worauf ich hinaus will ist, dass einfach nichts ohne Bewertung geschieht.

D.h. ebenfalls, dass ich nicht alles was in der Welt und um mich herum geschieht mögen muss, sondern durchaus Abneigung bzw. Ablehnung empfinden darf. Gleichsam kann auf einer tieferen Ebene eine Akzeptanz für alles was in der Welt und durch den Menschen erscheint vorhanden sein, und ein Wissen um die Unausweichlichkeit des vielfältigen Ausdrucks von Leben. Die Ebene jenseits von richtig/gut-falsch/schlecht usw., in der nichts berührt wird.

Zu alle dem drängt sich mir jedoch eine Frage auf.
Es kam zwar selten vor, dass ich damit konfrontiert wurde,..... aber ich habe nie verstanden, wenn einzelne Menschen darauf pochten, dass andere absolut jegliche Abneigung ablegen müssten. Z.B.: alles Lebensfeindliche für gut zu befinden, und alles Lebensbejahende, Lebenserhaltende- schützende und -fördernde für unerwünscht zu halten, das demnach am besten in mir und anderen abzulegen sei, und dies dann als jenseits von Dualität zu verstehen. ?
Wie kommt man auf so eine Forderung und Haltung? In spirituellen Büchern, oder von Meistern und Lehrern ist mir eine solche Forderung nie begegnet, ganz im Gegenteil. Liebe - nicht in pervertierter Form gilt es zu realisieren. Daher, und zu letzt, aus meinen obigen Schlussfolgerungen heraus abgeleitet, hat das für mich nichts mit Spiritualität zu tun.

Mein Motto ist eher: Ja, es gibt alles das was der Kosmos gebiert, und es darf auch alles geben, aber ich muss keineswegs alles gut finden! Und ich muss mich weder damit verbinden noch mich damit solidarisch erklären. Wozu auch? Oder?

Was meint ihr?

Grüße

Hi,

die Spiritualität trennt die Vorlieben und Abneigungen vom Emotionalen, vom Körperlichen.
Der Nicht-Spirituelle hat mit jeder Vorliebe oder Abneigung eine Emotion auf die sein Gehirn reagiert.
Der Spiriuelle hat diese Emotionen nicht mehr, er füllt diese Emotionen selbst aus. Der Spirituelle
gibt der Vorliebe und der Abneigung die gleiche Emotion, weil er es kann.
Dem Spirituellen bleibt nur sein Verstand, die Erinnerung an etwas ist auch emotional gespeichert,
der Spiritulle hat keine Erinnerung als Emotion wie etwas schmeckt.

Im Spirituellen geht gut und böse, positiv und negativ, verloren, es wird zu destruktiv und konstruktiv.
Die Dualität löst sich auf, da auch das negative oder böse konstruktiv sein kann.
Destruktiv und Konstruktiv sind nicht mehr dual, emotional nicht zu erfassen.

Grüße !
 
Also wer erst hinterfragen muss, was gut und böse ist, dürfte damit wohl ein Problem haben. Tja und hinter allzu vielen Fragen kann sich auch das Misstrauen verstecken. Ich fürchte, dass all diese Dinge sehr leicht dem Glücklichsein im Wege stehen können.

Merlin

Ich sehe das wie du, darum denke ich nicht über Abneigungen nach, sondern lieber über meine Vorlieben, denn negatives git es mehr als genug auf dieser Welt, da suche ich lieber nach etwas schönem. ;)
 
Im Spirituellen geht gut und böse, positiv und negativ, verloren, es wird zu destruktiv und konstruktiv.
Die Dualität löst sich auf, da auch das negative oder böse konstruktiv sein kann.
Destruktiv und Konstruktiv sind nicht mehr dual, emotional nicht zu erfassen.

Ja, und es gibt dann auch kein Konzept mehr ala; Destruktiv ist gut/richtig.

Und der Mensch verlernt keinesfalls konstruktiv von destruktiv, angemessen von unangemessen zu unterscheiden. Im konditionierungsfreien Fluß, oder besser gesagt fre von Identifizierung mit Muster und Prägungen wird das was wir tun stets angemessen sein. Ohne Absicht, ohne sich etwas auferlegen zu müssen und schon gar keine äußeren Regeln zu befolgen, da es einzig von Innen als freier ungehinderter Ausdruck geschieht.

Ich teile nicht ganz deine Meinung, dass Vorlieben/Abneigungen keine Emotionen mehr erzeugen. Denn wenn ich eine Vorliebe für den Sommer, die Sonne das Wasser oder was auch immer habe, dann empfinde ich durchaus Wohlgefühl, Wonne, Freude u.ä. beim Anblick, und in Berührung damit. Oder ich empfinde Spass und Freude bei etwas das ich mit Vorliebe tue. Eine Abneigung drückt sich ebenfalls als emotionale Kontraktion im Körper aus, es wird nur keine Geschichte mehr daraus gemacht, weil die Identifikation mit einem Jemand der eine Abneigung hätte nicht mehr exisiert, bestenfalls. So in etwa.
Es ist nicht die Freiheit von Emotionen, sondern die Freiheit von der Identifikation mit der Person die Emotionan hat. Der Körper ist und bleibt Form, und Form hat immer Begrenzungen die sie limitiert, so dass nie alles gleichwertig für sie sein kann. Das besteht nur auf einer anderen Ebene, des Geistes, das Wertneutrale, eben "in" dem Formlosen-Sein.
 
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Vorlieben/Abneigungen sind kein Problem.
Das Problem beginnt erst, wenn die Person bzw. der Ich-Gedanke auftaucht und meint, das dürfe nicht sein. Die Vorliebe/Abneigung selbst als auch das was beide jeweils betreffen dürfe nicht sein.
Darf alles sein, gibt es keinen Konflikt und Widerstand mehr.
Es ist irre das was bereits ist als etwas betrachten das nicht sein dürfe........also, lass es sein.


Frei nach Tolle gibt es drei Möglichkeiten: Akzeptiere es voll und ganz, verändere es, oder verlasse es.
 
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Einen Peiniger der dir auf die Nerven geht, der deine Grenzen ständig missachtet und übergeht, den musst du in dem Moment nicht mögen! Punkt! So einfach ist das. Mit besser und schlechter hat das nicht im Geringsten zu tun. Das sind nur deine Interpretationen.

Ich wüsste nicht, dass ich mich so ausgedrückt habe, dass du deinen Peiniger mögen musst.
Aber was will denn dein Peiniger erreichen? Indem er dich übergeht und missachtet, will er besser sein als du. Deshalb geht er dir auf die Nerven.
 
Ich wüsste nicht, dass ich mich so ausgedrückt habe, dass du deinen Peiniger mögen musst.
Aber was will denn dein Peiniger erreichen? Indem er dich übergeht und missachtet, will er besser sein als du. Deshalb geht er dir auf die Nerven.

Hä? Von welchem Peiniger redest du? Hier gings um alle Mobber im allgemein, und das nur nebenher, als Beispiel, Hauptanliegen steht im EP. Aber da bin ich doch heilfroh, wenn Peiniger mich übergehen, lol. :D

Ich habe auch nichts behauptet, das war ein Beispiel um mein Anliegen deutlich zu machen.
 
Ich bin nicht abgeneigt eine Vorliebe zu haben und bin nicht vorlieb um eine Abneigung entstehen zu lassen.
 
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Merke: Peiniger sind nie besser oder größer als du. Daher müssen sie ja peinigen damit sie sich zumindest so fühlen können. ;-)
Und: Jeder der dich runterziehen will hängt schon tiefer.
 
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