K
Karunale
Guest
Leut!
habts euch net so
ihr seids ah beide Koriphäen
im sujet!
hier was zur ErheiterunG
Die unglaubliche Geschichte von Paolo
Ich habe diese Geschichte nicht erfunden. Es ist die unglaubliche Geschichte von Paolo und ereignete sich irgendwo in Rio de Janeiro, es handelt sich um eine Geschichte, die ich im Internet fand unter: A Pomba Gira de Exu.
pomba.htm-14k Ich habe es aus dem Portugiesischen übersetzt.
Paolo war ein Skeptiker. Für ihn war Religion nichts weiter als ein Irrglaube und er machte keinerlei Anstrengungen dies zu verbergen. Wie aber jeder gute Italiener, redete er gerne viel und schwang glühende Reden, dass er der absolute Besitzer der Wahrheit sei und jede Meinung, die nicht mit seiner übereinstimmte, sofort ignoriert werden müsste.
Eines Abends, in der Bar do Zequinha gerieten Paolo und seine Freunde in eine heiße Diskussion.
Es wäre eigentlich ein Thema für die ganze Nacht gewesen, wenn nicht Marilone, einer seiner Freunde dem Streit ein Ende gemacht hätte und Paolo eine Wette vorschlug:
Paolo!! Wenn der TUPI Fußballclub nicht in die zweite Division aufsteigt, dann kommst du mit mir in den Terreiro, das Heilige Haus vom Vater Tumé mit, um dort das Ritual der Umbanda zu erleben!! , sprach Marilone mit großem Nachdruck aus..
Quatsch!! Halt den Mund du Blödmann!! Es ist doch klar, dass der TUPI aufsteigt!! Du Idiot!! Du isst alles auf, was du hier von dir gibst, und die Innereien von dem ekelhaften Huhn dazu, welches sie hier in der schmuddeligen Bar servieren. Ich nehme die Wette an!!
Die anderen Leute kamen schon erschrocken an den Tisch nachschauen, denn der Italiener war bereits im Gesicht violett vor Zorn angelaufen.
Gesagt getan, der TUPI verlor zwei mal hintereinander zu Hause und einmal außerhalb und kam so an letzter Stelle der Liga. Paolo hatte seine Wette verloren.
Ja! Ich bin ein Mann der sein Wort einhält. Ich komme mit dir mit, sprach Paolo ärgerlich zu seinem Freund Manolo.
Aber du musst mir versprechen, nicht zu lachen oder in irgendeiner Weise das Ritual zu stören. Der Vater Tumé duldet keine Respektlosigkeit in seinem Tempel. Denke bitte daran, dass Terreiro das falsche Wort ist, denn Terreiro ist für Macumba. Aber das Volk bezeichnet es halt so.
Ah! Wirklich? Ich verspreche gar nichts! Ich scher mich einen Deut darum ob der Macumbeiro ( in etwa ein Vodoo Priester) Spaß mag oder nicht! Für mich ist der ganze Schießbudenzauber nichts weiter als ein Kasperltheather!!
Schießbudenzauber nicht!!! Rief Marilone aus.
Ach, das ist doch alles das Gleiche!! Macumba, Schießbudenzauber, Vodoo, Candomblé, Umbanda, Quimbanda, Quitanda, Uganda...
So machten sich beide diskutierend auf den Weg zum Heiligen Haus von Vater Tumé.
Wie der Leser nun weiß, existiert ein sehr großer religiöser Synchretismus zwischen den afro-brasilianischen Kulten. Praktiken aus Uganda, der Macumba, des Candomblé und der Quimbanda vermischten sich mit Katholizismus und Spiritismus. Es existiert kein Dogma für den Kultus des Tanzes, der Gira wie es bezeichnet wird. In der Gira drehen sich die Frauen und Männer, angekleidet in weißen Kleidern, in Erwartung, dass ein bestimmter Geist, ein Orixa sie aufsucht und aus ihnen spricht.
Als die beiden Freunde ankamen, war bereits eine größere Menschenmenge vor dem Heiligen Haus versammelt.
Die Gira sollte gerade beginnen...
Die Giras werden einmal wöchentlich veranstaltet in Ehrung eines bestimmten Geistes., erläuterte Marilone seinem ungläubigem Freund den Ablauf des Kultes. Orixas sind Naturgeister, die im Wind, im Wald im Wasser usw. wohnen.
Und wie gehts weiter?, wollte Paolo wissen.
Am besten du siehst es selbst mit eigenen Augen...
In diesem Augenblick begann die Zeremonie mit einem einleitenden Gebet, vor dem Hauptaltar mit dem Bildnis von Jesus Christus, der Heiligen Maria und dem Heiligen Georg.
Was Paolo sehr erstaunte.
Der Babalorixá oder Heilige Vater Tumé und die Ialorixá, die Heilige Mutter Dona Dodora, beteten und berührten mit ihrer Stirn die Heiligenbilder, so dass Paolo einen Lachanfall bekam.
Sei still! warnte ihn Marilone. Sonst wird noch ein Orixa auf dich herabsteigen.
Quatsch! Das bezweifle ich!, sagte Paolo, der das alles so wieso als ein riesiges Affentheater empfand.
Dann begannen die Trommeln, die Atabaques, und die Medien damit sich auf alle Viere zu stellen und ihren Orixa zu empfngen...
Wenn ein Caboclo, ein Indianergeist herunterstieg, so trugen sie Federn und rauchten Zigarre. War es ein alter Afrikaner, so trug der Gläubige einen Strohhut, Pfeife und einen Stock. Wenn der Geist aber Exu der höchste aller Geister, oder Pomba Gira seine weibliche Form davon ist, so wäre das Gewand schwarz und rot und man brauchte eine Flasche Zuckerrohrschnaps...
Was geschieht, wenn einer dieser Geister herunterkommt?, frug Paolo seinen Freund laut.
Pst. Sprich leiser! Dann werden sie befragt. Über Gesundheit, Geld, Liebe und diese ganzen Dinge eben. Meistens wird dann noch geraten, welches Bad mit bestimmten Kräutern man nehmen soll und dem Rat für den Befragen, Gläser mit Wasser gefüllt im Haus aufzustellen.
So wird der Böse Blick und alles Unheilvolle abgehalten, erklärte ihm sein Freund geduldig.
Während die Atabaques die Trommler, die Festlichkeiten vorantrieben, passierte etwas völlig Unerwartetes: Paolo begann zu erzittern, den Körper zu schaukeln und sich schließlich am Boden zu winden.
Heilige Madonna! Er rollt zum Heiligen, sprach eines der Medien, als er Paolo sich am Boden herumrollen sah.
Paolo!!! Empfängst du gerade einen Heiligen???, fragte ihn Marilone.
É Burro!!! É Burro!!!, rief die gesamte Versammlung.
Burro, bedeutet Esel und bezeichnet wenn jemand von dem hohen Orixageist Exú besessen ist.
Schlimmer!!! Es ist Pomba-Gira!!!, schrie Mariolone.
Das heilige Haus geriet in großen Aufruhr, wo es doch bei der Umbanda üblich war den Geist Exú vom Kultus fernzuhalten. Handelte es sich doch um einen sehr kontroversen Geist, der so stark ist, die Zeremonie in seine Gewalt zu nehmen und den Altar für die Orixageister der weißen Magie verschließt. Wenn die Pomba-Gira erscheint, dann wird die Zeremonie zum Chaos. Es soll hier noch avisiert werden, dass nur ein getaufter Exú in einem Umbanda Haus herunterdarf. Die bösen Geister sind nur bei der Macumba und Quimbanda zu treffen.
Paolo tanzte und schrie wie wild und begann sich die Kleider im Rhythmus der Trommeln vom Leibe zu reißen. Der Heilige Vater Tumé erhob sich und näherte sich Paolo.
Oh mein Vetter!! Was wünschen Eure Hoheit um von hier zu verschwinden?, befragte Vater Tumé den Geist und versuchte Paolo, Exú, die Pomba-Gira, auszutreiben.
Verschwinde du, mein Trottel!!! Ich will nicht zurückkehren!!, schrie jener, der vor kurzem noch Paolo, der Freund von Marilone war.
Oxalá, du sollst dich ermüden und endlich verschwinden!! schrie nun auch Vater Tumé.
Ich will einen appetitlichen Kreolen!! Einen Kreolen, kräftig und mit einem großen Sack!!! Ich will auch einen schwarzen Ziegenbock und eine Flasche Zuckerrohrschnaps!!! Schrie Pomba-Gira.
Die Gemeinde war inzwischen verzweifelt. Sie hatten so etwas erwartet. Marilone machte sich Sorgen um seinen Freund Paolo, denn er kannte Vater Tumé, der ihn womöglich noch den Schädel kahl rasieren würde und ihn einsperren täte, um ihm den bösen Exu-Geist auszutreiben.
Holt den Ziegenbock und den Schnaps! Das kann sich hier nur um einen Zauber eines Macumbeiro ( Schwarzmagier-Priester) handeln, rief Vater Tumé einem der Novizen zu, währenddessen er einige Arruda Zweige vom Hauptaltar holte.
Idiot! Du alter Schwarzer!! Ich kehre nur dann zurück wann ich will!!! Ich bin Exú, der Sohn von Ogum (oberste Gottheit)!!!
Halte den Mund du alter Caboclo, schrie inzwischen auch schon die Heilige Mutter, Dona Dodora.
Während die Gemeinde nun einen Kreis um Pomba-Gira bildeten, die nicht aufhörte zu tanzen, kamen die Trommler inzwischen in rasenden Rhythmus. Vater Tumé hatte auch schon Bange, die Kontrolle über die Situation zu verlieren, denn einige der Medien hatten bereits den schnelleren Rhythmus von dem Geist Exú übernommen und es war ein Aufruhr im Tempel. Die Gesänge, die Trommeln und der Tanz tauchten das Heilige Haus in eine gewaltige, mystische Welle aller Geister von den Orixas.
Vater Tumé bedeutete Marilone, so schnell als möglich zum Seiteneingang zu rennen und das Glas mit dem Weihwasser herbeizubringen. Er wollte es über Paolo, oder besser gesagt, über Pomba-Gira schütten. In dem Augenblick, als die gesamte Gemeinde um Exú tanzte, hielten zwei Novizen Pomba-Gira fest indessen Vater Tumé den Besessenen mit den Arruda-Zweigen reinigte und Marilone ihn mit dem Weihwasser benetzte. Pomba-Gira hielt mitten im Tanz inne und fiel zu Boden. Sah dabei den Ziegenbock und einen Jungen hereinrennen. In der Hand die Schnapsflasche. Grabesstille war eingetreten. Die Trommeln schwiegen und die Tänzer rührten sich nicht mehr. Paolo begann sich langsam aufzurichten, ohne zu verstehen was überhaupt passiert war.
Was ist das denn für ein Mist?! Was haben diese Unterentwickelten mit mir angestellt?!, fragte er seinen Freund. Marilone betrachtete ihn, der noch immer ganz ausser Atem war. Nass vor Schweiß und voller Arruda-Blätter am Körper.
Du bist von Exú besessen gewesen! Pomba-Gira war in dir!, rief Marilone.
Paolo hatte gar keine Zeit, dies alles zu verstehen, denn eine Polizeisirene und Rotlicht näherten sich. Eine wilde Rennerei in alle Richtungen begann. Alle im Tempel flohen hinten über die Mauer und verschwanden im nahen Wald. Marilone nahm Paolo am Arm und tat mit ihm das Gleiche, verschwand mit ihm im Busch.
Als die Polizei endlich im Heiligen Haus eintraf, fanden sie nur noch einen schwarzen Ziegenbock der friedlich Arruda-Zweige fraß.
Wirklich, meinten die Polizisten. Da hat einmal wieder ein Nachbar eine religiöse Zeremonie mit einem Streit verwechselt. Heiliger Schwachsinn!
Karuna

habts euch net so
ihr seids ah beide Koriphäen
im sujet!


hier was zur ErheiterunG
Die unglaubliche Geschichte von Paolo
Ich habe diese Geschichte nicht erfunden. Es ist die unglaubliche Geschichte von Paolo und ereignete sich irgendwo in Rio de Janeiro, es handelt sich um eine Geschichte, die ich im Internet fand unter: A Pomba Gira de Exu.
pomba.htm-14k Ich habe es aus dem Portugiesischen übersetzt.
Paolo war ein Skeptiker. Für ihn war Religion nichts weiter als ein Irrglaube und er machte keinerlei Anstrengungen dies zu verbergen. Wie aber jeder gute Italiener, redete er gerne viel und schwang glühende Reden, dass er der absolute Besitzer der Wahrheit sei und jede Meinung, die nicht mit seiner übereinstimmte, sofort ignoriert werden müsste.
Eines Abends, in der Bar do Zequinha gerieten Paolo und seine Freunde in eine heiße Diskussion.
Es wäre eigentlich ein Thema für die ganze Nacht gewesen, wenn nicht Marilone, einer seiner Freunde dem Streit ein Ende gemacht hätte und Paolo eine Wette vorschlug:
Paolo!! Wenn der TUPI Fußballclub nicht in die zweite Division aufsteigt, dann kommst du mit mir in den Terreiro, das Heilige Haus vom Vater Tumé mit, um dort das Ritual der Umbanda zu erleben!! , sprach Marilone mit großem Nachdruck aus..
Quatsch!! Halt den Mund du Blödmann!! Es ist doch klar, dass der TUPI aufsteigt!! Du Idiot!! Du isst alles auf, was du hier von dir gibst, und die Innereien von dem ekelhaften Huhn dazu, welches sie hier in der schmuddeligen Bar servieren. Ich nehme die Wette an!!
Die anderen Leute kamen schon erschrocken an den Tisch nachschauen, denn der Italiener war bereits im Gesicht violett vor Zorn angelaufen.
Gesagt getan, der TUPI verlor zwei mal hintereinander zu Hause und einmal außerhalb und kam so an letzter Stelle der Liga. Paolo hatte seine Wette verloren.
Ja! Ich bin ein Mann der sein Wort einhält. Ich komme mit dir mit, sprach Paolo ärgerlich zu seinem Freund Manolo.
Aber du musst mir versprechen, nicht zu lachen oder in irgendeiner Weise das Ritual zu stören. Der Vater Tumé duldet keine Respektlosigkeit in seinem Tempel. Denke bitte daran, dass Terreiro das falsche Wort ist, denn Terreiro ist für Macumba. Aber das Volk bezeichnet es halt so.
Ah! Wirklich? Ich verspreche gar nichts! Ich scher mich einen Deut darum ob der Macumbeiro ( in etwa ein Vodoo Priester) Spaß mag oder nicht! Für mich ist der ganze Schießbudenzauber nichts weiter als ein Kasperltheather!!
Schießbudenzauber nicht!!! Rief Marilone aus.
Ach, das ist doch alles das Gleiche!! Macumba, Schießbudenzauber, Vodoo, Candomblé, Umbanda, Quimbanda, Quitanda, Uganda...
So machten sich beide diskutierend auf den Weg zum Heiligen Haus von Vater Tumé.
Wie der Leser nun weiß, existiert ein sehr großer religiöser Synchretismus zwischen den afro-brasilianischen Kulten. Praktiken aus Uganda, der Macumba, des Candomblé und der Quimbanda vermischten sich mit Katholizismus und Spiritismus. Es existiert kein Dogma für den Kultus des Tanzes, der Gira wie es bezeichnet wird. In der Gira drehen sich die Frauen und Männer, angekleidet in weißen Kleidern, in Erwartung, dass ein bestimmter Geist, ein Orixa sie aufsucht und aus ihnen spricht.
Als die beiden Freunde ankamen, war bereits eine größere Menschenmenge vor dem Heiligen Haus versammelt.
Die Gira sollte gerade beginnen...
Die Giras werden einmal wöchentlich veranstaltet in Ehrung eines bestimmten Geistes., erläuterte Marilone seinem ungläubigem Freund den Ablauf des Kultes. Orixas sind Naturgeister, die im Wind, im Wald im Wasser usw. wohnen.
Und wie gehts weiter?, wollte Paolo wissen.
Am besten du siehst es selbst mit eigenen Augen...
In diesem Augenblick begann die Zeremonie mit einem einleitenden Gebet, vor dem Hauptaltar mit dem Bildnis von Jesus Christus, der Heiligen Maria und dem Heiligen Georg.
Was Paolo sehr erstaunte.
Der Babalorixá oder Heilige Vater Tumé und die Ialorixá, die Heilige Mutter Dona Dodora, beteten und berührten mit ihrer Stirn die Heiligenbilder, so dass Paolo einen Lachanfall bekam.
Sei still! warnte ihn Marilone. Sonst wird noch ein Orixa auf dich herabsteigen.
Quatsch! Das bezweifle ich!, sagte Paolo, der das alles so wieso als ein riesiges Affentheater empfand.
Dann begannen die Trommeln, die Atabaques, und die Medien damit sich auf alle Viere zu stellen und ihren Orixa zu empfngen...
Wenn ein Caboclo, ein Indianergeist herunterstieg, so trugen sie Federn und rauchten Zigarre. War es ein alter Afrikaner, so trug der Gläubige einen Strohhut, Pfeife und einen Stock. Wenn der Geist aber Exu der höchste aller Geister, oder Pomba Gira seine weibliche Form davon ist, so wäre das Gewand schwarz und rot und man brauchte eine Flasche Zuckerrohrschnaps...
Was geschieht, wenn einer dieser Geister herunterkommt?, frug Paolo seinen Freund laut.
Pst. Sprich leiser! Dann werden sie befragt. Über Gesundheit, Geld, Liebe und diese ganzen Dinge eben. Meistens wird dann noch geraten, welches Bad mit bestimmten Kräutern man nehmen soll und dem Rat für den Befragen, Gläser mit Wasser gefüllt im Haus aufzustellen.
So wird der Böse Blick und alles Unheilvolle abgehalten, erklärte ihm sein Freund geduldig.
Während die Atabaques die Trommler, die Festlichkeiten vorantrieben, passierte etwas völlig Unerwartetes: Paolo begann zu erzittern, den Körper zu schaukeln und sich schließlich am Boden zu winden.
Heilige Madonna! Er rollt zum Heiligen, sprach eines der Medien, als er Paolo sich am Boden herumrollen sah.
Paolo!!! Empfängst du gerade einen Heiligen???, fragte ihn Marilone.
É Burro!!! É Burro!!!, rief die gesamte Versammlung.
Burro, bedeutet Esel und bezeichnet wenn jemand von dem hohen Orixageist Exú besessen ist.
Schlimmer!!! Es ist Pomba-Gira!!!, schrie Mariolone.
Das heilige Haus geriet in großen Aufruhr, wo es doch bei der Umbanda üblich war den Geist Exú vom Kultus fernzuhalten. Handelte es sich doch um einen sehr kontroversen Geist, der so stark ist, die Zeremonie in seine Gewalt zu nehmen und den Altar für die Orixageister der weißen Magie verschließt. Wenn die Pomba-Gira erscheint, dann wird die Zeremonie zum Chaos. Es soll hier noch avisiert werden, dass nur ein getaufter Exú in einem Umbanda Haus herunterdarf. Die bösen Geister sind nur bei der Macumba und Quimbanda zu treffen.
Paolo tanzte und schrie wie wild und begann sich die Kleider im Rhythmus der Trommeln vom Leibe zu reißen. Der Heilige Vater Tumé erhob sich und näherte sich Paolo.
Oh mein Vetter!! Was wünschen Eure Hoheit um von hier zu verschwinden?, befragte Vater Tumé den Geist und versuchte Paolo, Exú, die Pomba-Gira, auszutreiben.
Verschwinde du, mein Trottel!!! Ich will nicht zurückkehren!!, schrie jener, der vor kurzem noch Paolo, der Freund von Marilone war.
Oxalá, du sollst dich ermüden und endlich verschwinden!! schrie nun auch Vater Tumé.
Ich will einen appetitlichen Kreolen!! Einen Kreolen, kräftig und mit einem großen Sack!!! Ich will auch einen schwarzen Ziegenbock und eine Flasche Zuckerrohrschnaps!!! Schrie Pomba-Gira.
Die Gemeinde war inzwischen verzweifelt. Sie hatten so etwas erwartet. Marilone machte sich Sorgen um seinen Freund Paolo, denn er kannte Vater Tumé, der ihn womöglich noch den Schädel kahl rasieren würde und ihn einsperren täte, um ihm den bösen Exu-Geist auszutreiben.
Holt den Ziegenbock und den Schnaps! Das kann sich hier nur um einen Zauber eines Macumbeiro ( Schwarzmagier-Priester) handeln, rief Vater Tumé einem der Novizen zu, währenddessen er einige Arruda Zweige vom Hauptaltar holte.
Idiot! Du alter Schwarzer!! Ich kehre nur dann zurück wann ich will!!! Ich bin Exú, der Sohn von Ogum (oberste Gottheit)!!!
Halte den Mund du alter Caboclo, schrie inzwischen auch schon die Heilige Mutter, Dona Dodora.
Während die Gemeinde nun einen Kreis um Pomba-Gira bildeten, die nicht aufhörte zu tanzen, kamen die Trommler inzwischen in rasenden Rhythmus. Vater Tumé hatte auch schon Bange, die Kontrolle über die Situation zu verlieren, denn einige der Medien hatten bereits den schnelleren Rhythmus von dem Geist Exú übernommen und es war ein Aufruhr im Tempel. Die Gesänge, die Trommeln und der Tanz tauchten das Heilige Haus in eine gewaltige, mystische Welle aller Geister von den Orixas.
Vater Tumé bedeutete Marilone, so schnell als möglich zum Seiteneingang zu rennen und das Glas mit dem Weihwasser herbeizubringen. Er wollte es über Paolo, oder besser gesagt, über Pomba-Gira schütten. In dem Augenblick, als die gesamte Gemeinde um Exú tanzte, hielten zwei Novizen Pomba-Gira fest indessen Vater Tumé den Besessenen mit den Arruda-Zweigen reinigte und Marilone ihn mit dem Weihwasser benetzte. Pomba-Gira hielt mitten im Tanz inne und fiel zu Boden. Sah dabei den Ziegenbock und einen Jungen hereinrennen. In der Hand die Schnapsflasche. Grabesstille war eingetreten. Die Trommeln schwiegen und die Tänzer rührten sich nicht mehr. Paolo begann sich langsam aufzurichten, ohne zu verstehen was überhaupt passiert war.
Was ist das denn für ein Mist?! Was haben diese Unterentwickelten mit mir angestellt?!, fragte er seinen Freund. Marilone betrachtete ihn, der noch immer ganz ausser Atem war. Nass vor Schweiß und voller Arruda-Blätter am Körper.
Du bist von Exú besessen gewesen! Pomba-Gira war in dir!, rief Marilone.
Paolo hatte gar keine Zeit, dies alles zu verstehen, denn eine Polizeisirene und Rotlicht näherten sich. Eine wilde Rennerei in alle Richtungen begann. Alle im Tempel flohen hinten über die Mauer und verschwanden im nahen Wald. Marilone nahm Paolo am Arm und tat mit ihm das Gleiche, verschwand mit ihm im Busch.
Als die Polizei endlich im Heiligen Haus eintraf, fanden sie nur noch einen schwarzen Ziegenbock der friedlich Arruda-Zweige fraß.
Wirklich, meinten die Polizisten. Da hat einmal wieder ein Nachbar eine religiöse Zeremonie mit einem Streit verwechselt. Heiliger Schwachsinn!
Karuna


