DER FEUERBAUM
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Wird stets ganz klein und zittrig nur geboren,
doch wächst alsbald heran zu wilder Flamm’,
ein Schrei, gehört von endlich vielen Ohren,
doch wilde Lust unendlich wächst am Stamm.
Ein Flammenbaum, sich aus den Winden nährend,
noch sehr grazil, erlischt in zornig Rot,
drum sucht er seines Lebens immerwährend
im Schutze ruhiger Sphären dort sein Lot.
Der Erde stets verbunden, strebt er weiter,
so sehr ihn seine Schwingen tragen hoch,
nicht eher ruht der Zorn auf feurig Leiter,
als bis die Leidenschaft nur unruhig schwelet noch.
Wie auch der Meere Melodien hoch singend,
tiefdunkel faucht es durch sein Federkleid,
und ewig mit den dunklen Wassern ringend
sucht er sich selbst am Horizontlauf weit.
Und falls das Schicksal gnädig wieder waltet,
Verbindung wächst aus zweier Flammen Licht
ein Feuer, das im Einklang sich gestaltet,
auch trotzend manchem brüllend Sturmgericht.
Im Kollektiv ein Phönix sich entfaltend,
vielleicht dereinst sich seiner selbst besinnt,
und auch, wenn keinen Frieden haltend,
doch immer Hoffnung durch die Adern rinnt.
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Law