vom Panzer überfahren (Kindheitstraum)

K

Kräuterhexe

Guest
Hallo Ihr Lieben

Es ist ein Traum der mich seit 25 Jahren beschäftigt und ich bin bis heute nicht dahintergekommen, was er bedeutet. Vielleicht habt ihr ja eine Idee?
Mit 2, 3 Jahren fing dieser Traum an und wiederholte sich immer gleich in regelmäßigen Abständen bis zum 4, 5, Lebensjahr.

Ich bin im Alter von 1, 2, Jahren. Trage noch Windeln und kann noch nicht richtig laufen. Ich sitze an der Wand eines leeren, weißen Zimmers ohne Fenster. Links und Rechts von mir in dem Raum befinden sich zwei gegenüberliegende Türen, die geschlossen sind. Das einzige was sich in dem Raum befindet, sind meine Pantoffeln, die in der Mitte des Raumes liegen.
Ich will mir diese Pantoffeln anziehen und krieche auf allen vieren zu ihnen hin. In dem Moment in dem ich ankomme, öffnet sich die rechts von mir liegende Tür und ein Kriegs-Panzer! fährt rein. Bevor ich flüchten kann überfährt er mich schon und während ich sterbe, sehe ich ihn durch die linke Tür rausfahren.

Ich frage mich die ganze Zeit, wie es sein kann, daß ich von Panzern träume, obwohl ich in dem Alter bestimmt keinen gesehen habe, und vorallem: Warum träumte ich in so einem zarten Alter von 2 bis 6 Jahren vom Tod?

Wäre schön eure Meinung zu hören.

Vielen Dank vorab und sonnige Grüße

Kräuterhexe
 
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Hattest du ein Erlebnis, in deinem Leben, in dem durch gefühllose menschliche Rücksichtslosigkeit ein Teil von dir unterdrückt, geschädigt hat? Ist etwas geschehen, was dein ganzes Leben in Mitleidenschaft gezogen hat? Ich denke hier an das familiäre Umfeld, wegen den Pantoffeln, die "im Haus", "zu hause, in der Famile" bedeuten? Du möchtest Liebe und Eintracht in der Familie und die wird brutal überrollt?

Es handelt sich auf keinen Fall um einen echten Kriegspanzer, sondern um etwas zwischenmenschliches, was auf dich so wirkt.... Und dein Tod ist symbolisch, ein Teil von dir, der "überrollt" wird, psychisch, seelisch gesehen.

Alles Liebe von Yojo
 
Hallo Yojo,

vielen Dank für Deine Antwort, ich freue mich sehr!
Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich irgendwelche gefühlslose menschliche Rücksichtslosigkeit oder ähnliche Erlebnisse zu dem Zeitpunkt erfahren hatte, doch leider fällt mir wirklich nichts ein! Ich hatte eine sehr schöne, glückliche Kindheit. Viel Spiel, Spaß, Freunde, Tiere, Natur, sehr liebevolle Eltern und einen älteren Bruder, der mich sehr liebte. Ich kann wirklich nicht sagen, daß es mir in der Kindheit an irgendetwas gefehlt hätte. Ich bekam Liebe, Zuneigung, Zärtlichkeit, Interesse, freiraum mich zu entwickeln. Ich glaube sogar es war die schönste Zeit meines Lebens, nicht umsonst kann ich mich an meine frühe Kindheit so gut erinnern.

Deshalb kommt mir das ganze auch so komisch vor. In dem Alter von 2 bis 6 Jahren (und später) gab es keine Gewalt in meinem Leben.

Und somit steht die Bedeutung meines Traumes immer noch offen.
Hast Du vielleicht noch eine andere Idee?

sonnige Grüße
Kräuterhexe
 
ich wollte es eigentlich gleich schon als Möglichkeit dazuschreiben, habe es aber dann doch gelassen. Nach deiner Schilderung jetzt denke ich daß es sich um einen sogenannten Archäotypen handelt. Wenn du einmal etwas nach hinten schaust im Traumforum, so ein- bis zwei Monate zurück, da hat einer, der sich damit gut auskennt, erklärt, was so ein Archäotyp ist. Sein Benutzername ist Traumbaum. Wenn du dir seine Beiträge anzeigen läßt, findest du es bestimmt.

So wie ich es verstanden habe ist ein Archäotyp eine mehr oder weniger organische Sache im Gehirn, die zum Beispiel dafür verantwortlich ist, scheinbar unbegründet Angst oder Furcht vor etwas zu haben. Das würde zwei Dinge bedeuten: erstens daß der Traum sich auf nichts anderes bezieht denn eben auf jenen Archäotypen, der die Angst in sich selbst auslöst, und zweitens daß du es geschafft hast, dich vom Einfluß dieses Archäotypen gut zu befreien, denn du träumst das ja jetzt nicht mehr.

Ich meine die Brutalität eines Kriegspanzers kann wohl kaum übertroffen werden, und das spricht dann wohl doch für so etwas, wo das Gehirn dir einen Streich gespielt hat. Es ist also nicht aus der Sichtweise der Seele entstanden. Denn wenn du etwas erlebt hättest, was so einem Traum entspricht, dann müßtest du nicht lange nachdenken, was das ist!

Alles Liebe von Yojo
 
Ihr Lieben!

Zunächst mal zum konkreten Traum:

Die Traumsprache schöpft aus den unterschiedlichsten Bilderquellen - die Bilder der Träume sind eine "andere Sprache", mit der unser Unbewusstes arbeitet. Zu einem großen Teil arbeitet, ohne dass unser Bewusstsein etwas dazutun muss, damit diese Arbeit gut wirkt. Träume sind vor allem so etwas wie psychohygienische Prozesse, mit denen wir in der Nacht, während sich unser Bewusstsein nicht behindernd dazwischenschieben kann, eine art innere Regulation bewirken. da werden "Tagesreste" bearbeitet, die das unbewusste bewegt haben, da werden auch archetypische Bewegungen ausgelöst (dazu später noch)...

Jedenfalls halte ich es für gut möglich, dass es sich bei dem bild des Panzers um so einen Tagesrest handelt. Ich weiß nicht, wie es deine Eltern mit dem Fernsehen gehalten haben, als du ein Baby warst. Auf jeden fall genügt unter Umständen ein kurzer Blick auf eine Szene in einer Nachrichtensendung oder in einem Actionfilm, in dem ähnliches zu sehen ist, ein Panzer, der ein haus niederwalzt oder jemand überfährt. Wenn das im "richtigen" Augenblick die Wahrnehmung eines Menschen erreicht, kann das zum Traumsymbol für tiefsitzende Ängste werden. Es kann eine Angst, eine namenlose Angst vor irgendetwas völlig anderem sein, vor einem "überrollenden" Geschehen, das sich in diesem Panzer ausdrückt. Es ist vielleicht nicht einmal die Angst vor Lebensgefahr im eigentlichen Sinn, sondern dieses Überrolltwerden und Sterben wäre mir durchaus auch als Bild plausibel, das die Situation eines Kleinkindes widerspiegelt: Auch Eltern, die als sehr liebevoll wahrgenommen werden, fahren im übertragenen Sinn über das Kind drüber, beim Windeln wechseln, oder wenn "die Umstände" verlangen, sich gegenüber dem spontanen Wollen des Kindes durchzusetzen ... und bei diesem "Drüberfahren" im übertragenen Sinn stirbt einiges an kindlichem Selbstbewusstsein. Die Situation ist für Kinder umso verfahrener, da sie auf der anderen Seite existenziell auf die Liebe ihrer Eltern angewiesen sind und die Angst, beim Drüberfahren alleingelassen zu werden, sehr vielschichtig werden kann.

Es hilft auch nicht viel, so einen Traum nur zu deuten - es ist die Frage, wie ich mit dem, was ihn auslöst, lebe. Und wenn du diesen Traum nach einigen Jahren wieder "losgeworden" bist, dann ist er hier und heute nur noch eine Erinnerung. Wenn er dich heute noch bewegt, dann ist es die Frage, welche Ängste, dass man „dich überrollt“, dich heute (immer noch) plagen. Der Traum bzw. die Erinnerung an den Traum ist nur ein Hinweis darauf ... die Deutung kann bestenfalls einen Fingerzeig geben, wo etwas zu lösen ist. Zu lösen ist es aber hier und heute und mit wachem Bewusstsein.

@Yojo: ich habe seinerzeit schon versucht, mit traumbaum über seine Auffassung der Archetypen zu diskutieren, mit der er sich zwar immer wieder auf C.G.Jung berufen hat, die aber so, wie er sie darstellte, eher eine abenteuerliche Vermischung von Gehirnphysiologie mit Tiefenpsychologie darstellte. Und als ich ihm das schließlich bewiesen hatte, warf er den Jung-Schülern vor, dass sie halt steckengeblieben wären und nichts dazugelernt hätten.

In Wirklichkeit haben Archetypen nichts mit Gehirnhälften etc. zu tun (nebenbei: die jüngste Gehirnforschung hat auch da sehr viel auf den Kopf gestellt, was noch als gültiges Denkmodell über die Funktionsverteilung im Gehirn durch die Welt geistert). Archetypen sind Strukturen des kollektiven Unbewussten und dienen sozusagen als Schnittstellen zwischen meinem individuellen und dem kollektiven Unbewussten. Jung hat entdeckt, dass in den unterschiedlichsten Kulturen weltweit, von hochentwickelten Zivilisationen bis zu Naturvölkern bestimmte Strukturen der Psyche in ganz ähnlichen Bildern geträumt werden (und nicht nur geträumt, sondern auch dort ganz ähnlich ausgedrückt werden, wo die Bildersprache verwendet wird – in den Bildern von Mythen, in rituellen Symbolen etc.). Darauf hat er seine Theorie vom kollektiven Unbewussten aufgebaut, das sehr alte stammesgeschichtliche Wurzeln hat (daher Arche...) und zugleich so etwas wie eine Typenlehre des Unbewussten darstellt (daher Typen).

Es geht uns gut, wenn wir im Einklang mit den Schichten unserer Identität leben – dem bewussten Ich, mit unserem persönlichen Unbewussten und mit dem kollektiven Unbewussten. Träume haben, wie eingangs schon erwähnt, die Funktion, diese Schichten der Psyche kommunizieren zu lassen. Nun sind Archetypen zunächst einmal nichts anderes als abstrakte Strukturen – damit sie kommunizierbar werden, damit wir uns etwas vorstellen können, stellen sie sich unserem Bewusstsein in typischen Figuren bzw. Erscheinungsbildern vor: Animus und Anima zum Beispiel als der unserem jeweiligen biologischen Geschlecht entgegengesetzte psychosexuelle Anteil, der Schatten als Bild unserer verdrängten, „dunklen“ Anteile, Symbole des Selbst (oft runde, Mandala-ähnliche Formen oder aber weise Alte) usw.

Archetypische Träume, die uns bewusst werden, sind eher selten, und sie gelangen in der Regel auch erst dann in die Erinnerung, wenn wir uns ihnen öffnen – wenn wir sozusagen einen Film in unsere innere Kamera geladen haben, damit wir sie aufnehmen können. Oder wenn zwischen den Schichten unserer Psyche etwas so gravierend in Unordnung geraten ist, dass aus dem Unbewussten Alarmsignale aufsteigen: „Schau her, was los ist! Tu was!“

Meistens allerdings kommt die Unordnung eher dann zustande, wenn wir meinen, dass unser Bewusstsein gescheiter ist als unser Unbewusstes und unsere Anbindung ans kollektive Unbewusste und wenn wir mit unserem Verstand „an uns arbeiten“. Dann sind wir auf dem besten Wege, ein vielfältig vernetztes, sich selbst regulierendes System durch den schmalen Scheuklappenbereich unserer Vorstellungen und Projektionen zu ersetzen, wie wir zu sein hätten. Das wäre so ähnlich wie wenn wir nun die vegetative Steuerung unseres Herzrhythmus ausschalten und die Impulse in unser Bewusstsein übernehmen wollten. Tödlich...

Alles Liebe, Jake
 
jake schrieb:
Ihr Lieben!

@Yojo: ich habe seinerzeit schon versucht, mit traumbaum über seine Auffassung der Archetypen zu diskutieren, mit der er sich zwar immer wieder auf C.G.Jung berufen hat, die aber so, wie er sie darstellte, eher eine abenteuerliche Vermischung von Gehirnphysiologie mit Tiefenpsychologie darstellte. Und als ich ihm das schließlich bewiesen hatte, warf er den Jung-Schülern vor, dass sie halt steckengeblieben wären und nichts dazugelernt hätten.

In Wirklichkeit haben Archetypen nichts mit Gehirnhälften etc. zu tun (nebenbei: die jüngste Gehirnforschung hat auch da sehr viel auf den Kopf gestellt, was noch als gültiges Denkmodell über die Funktionsverteilung im Gehirn durch die Welt geistert). Archetypen sind Strukturen des kollektiven Unbewussten und dienen sozusagen als Schnittstellen zwischen meinem individuellen und dem kollektiven Unbewussten. Jung hat entdeckt, dass in den unterschiedlichsten Kulturen weltweit, von hochentwickelten Zivilisationen bis zu Naturvölkern bestimmte Strukturen der Psyche in ganz ähnlichen Bildern geträumt werden (und nicht nur geträumt, sondern auch dort ganz ähnlich ausgedrückt werden, wo die Bildersprache verwendet wird – in den Bildern von Mythen, in rituellen Symbolen etc.). Darauf hat er seine Theorie vom kollektiven Unbewussten aufgebaut, das sehr alte stammesgeschichtliche Wurzeln hat (daher Arche...) und zugleich so etwas wie eine Typenlehre des Unbewussten darstellt (daher Typen).

Es geht uns gut, wenn wir im Einklang mit den Schichten unserer Identität leben – dem bewussten Ich, mit unserem persönlichen Unbewussten und mit dem kollektiven Unbewussten. Träume haben, wie eingangs schon erwähnt, die Funktion, diese Schichten der Psyche kommunizieren zu lassen. Nun sind Archetypen zunächst einmal nichts anderes als abstrakte Strukturen – damit sie kommunizierbar werden, damit wir uns etwas vorstellen können, stellen sie sich unserem Bewusstsein in typischen Figuren bzw. Erscheinungsbildern vor: Animus und Anima zum Beispiel als der unserem jeweiligen biologischen Geschlecht entgegengesetzte psychosexuelle Anteil, der Schatten als Bild unserer verdrängten, „dunklen“ Anteile, Symbole des Selbst (oft runde, Mandala-ähnliche Formen oder aber weise Alte) usw.

Archetypische Träume, die uns bewusst werden, sind eher selten, und sie gelangen in der Regel auch erst dann in die Erinnerung, wenn wir uns ihnen öffnen – wenn wir sozusagen einen Film in unsere innere Kamera geladen haben, damit wir sie aufnehmen können. Oder wenn zwischen den Schichten unserer Psyche etwas so gravierend in Unordnung geraten ist, dass aus dem Unbewussten Alarmsignale aufsteigen: „Schau her, was los ist! Tu was!“

Meistens allerdings kommt die Unordnung eher dann zustande, wenn wir meinen, dass unser Bewusstsein gescheiter ist als unser Unbewusstes und unsere Anbindung ans kollektive Unbewusste und wenn wir mit unserem Verstand „an uns arbeiten“. Dann sind wir auf dem besten Wege, ein vielfältig vernetztes, sich selbst regulierendes System durch den schmalen Scheuklappenbereich unserer Vorstellungen und Projektionen zu ersetzen, wie wir zu sein hätten. Das wäre so ähnlich wie wenn wir nun die vegetative Steuerung unseres Herzrhythmus ausschalten und die Impulse in unser Bewusstsein übernehmen wollten. Tödlich...

Alles Liebe, Jake

Lieber Jake, vielen Dank für deine ausführliche Erläuterung über das Thema Archäotypen. Ich muß zugeben, daß ich nie verstanden hatte, was Traumbaum mit den Archäotypen wirklich gemeint hat. Nur insofern, daß er sie benutzt hat, um Träume zu erklären, die anders nicht zu erklären waren. So habe ich das zuweilen angeführt, immer mit dem Hinweis, daß ich darüber nicht Bescheid weiß, daß man dann da nachlesen sollte.
Durch die Traumdeutung ist es mir Gott sei Dank so manches mal gelungen, mehr Licht und Freude in die Herzen meiner Mitmenschen zu tragen, ihren Kummer zu mindern. Diesem Ziel folgte auch mein Hinweis auf den Archäotypen im Traum von Kräuterhexe: Nämlich daß sie das Thema als "abgehakt" betrachten kann und sich nicht mehr so viel mit diesem auf sie sicherlich sehr erdrückend wirkenden Traumbildern herumschlägt.
Ich folge dabei der Überzeugung, daß, egal in welcher Lebenslage ich mich befinde, es immer nur positiv sein kann, meine Zuversicht zu erhöhen, weil dadurch die Chance auf den endgültigen Erfolg oder den Etappenerfolg gesteigert wird.
Allerdings muß ich auch gestehen, daß ich trotz deiner ausführlichen Erläuterung, immer noch nicht verstehe, was ein Archäotyp ist. Aber ich werde jetzt von dem Hinweis auf den Archäotypen weitestgehend Abstand nehmen, denn die Erklärung Traumbaums war mir auch ein wenig zu einfach, und machte nicht wirklich schlüssig Sinn. Es handelt sich also, wie ich deinen Worten entnehme, um ein Gebiet auf dem intensiv geforscht wird, wo man aber noch nicht wirklich weit gekommen ist...
Bei dieser Gelegenheit, ich lese deine Beiträge immer sehr gerne, sie sind liebevoll geschrieben und du teilst darin dein wirklich sehr tiefes Wissen mit uns.
:blume: :blume:
Alles Liebe von Yojo
 
hi yojo!

ach, erforscht sind sie schon reichlich, die archetypen. allein von c.g.jung gibt es sicherlich einen meter bücherregal darüber, und seither hat sich da viel angeschlossen. es gibt auch interessante übergreifende ansätze, die archetypen nicht nur im traum zu erkennen oder in mythen und riten, sondern sie auch zum beispiel in den zeichen des astrologischen tierkreises wiederzufinden oder diese verbindung mit dem kollektiven unbewussten als eine mögliche begründung für das wirken von systemischen aufstellungen heranzuziehen... aber es stimmt schon, es ist in der theorie reichlich abstrakt, in der praxis dafür umso farbiger und anschaulicher. ein schönes buch dazu ist "der mensch und seine symbole" - http://marie-louisevonfranz.com/b/ms2/toc.html - ein blick auf das inhaltsverzeichnis macht vielleicht ein wenig appetit :)

und: danke für den zuspruch ... das motiviert :kiss3:

alles liebe, jake
 
Yojo,

vieleln Dank für die Tipps! Habe auch sofort bei Traumbaum geguckt, allerdings nichts spezielles gefunden. So wie Du es mir schilderst, ist ein Archäotyp eine mehr oder weniger organische Sache im Gehirn. Ist das mit einem Tumor oder einer Fremdmasse, z.B. Reste eines Zwillings, vergleichbar??? Da fällt mir direkt der Horror-Roman von Steven King ein. Indem der Typ von seinem Zwillingsbruder, dessen nicht entwickelte Reste in seinem Körper noch waren, unterbewußt gesteuert wurde.... Sehr unheimlich!

Die zweite Möglichkeit, die aus Deinem Text hervorgeht, wäre das Kollektiv. Klingt für mich schon etwas einleuchtender, daß vielleicht empfindliche Menschen das Kollektiv stärker spüren. Dann wären diese Träume nur Bilder, die ich zwar wahrnehme, aber nichts mit ihnen zu tun habe. D.h. sie betreffen mich eigentlich gar nicht, dennoch entladen sie sich bei mir. Ist das so?

Jake,

vielen Dank auch für Deine ausführiche Erklärung. Interessant fand ich die Möglichkeit mit den Tagesresten. Ich weiß daß meine Eltern immer sehr aufgepasst haben, was wir im Fernsehen sehen. Somit habe ich in meiner Kindheit kaum, eher gar kein Fernsehen geguckt. Allerdings wäre es nicht auszuschließen, daß ich kurz einen Panzer im Fernsehen gesehen habe. Die Frage ist allerdings immer noch: Warum träumte ich dann diesen Traum über mehrere Jahre hinweg, regelmäßig und immer gleich? Ich dachte Tagesverarbeitung wäre etwas einmaliges?

Vielleicht noch zur Ergänzung: Ich habe seit meiner frühesten Kindheit sehr prägende, sich immer wiederholende Träume, die meistens tödlich endeten. Hierzu einige Beispiele:

- vom Panzer überfahren. Tot.

- ich gehe durch den Wald, plötzlich wird die Erde unter mir sumpfig und ich gehe ganz langsam unter. Tot.

- ich stehe ganz oben in einem Hochhaus im Flur mit einer Wendeltreppe. Ich schaue runter in die tiefe Dunkelheit und spüre, daß es mich schon zieht. Ich falle 20, 30 Stockwerke tief. Es wird immer dunkler und kurz vor dem Aufschlagen wache ich auf. Tja, tot.

- ich gehe über eine stabile Brücke. Als ich in der mitte stehe, merke ich wie die Brücke immer unstabiler wird. Ich bekomme Angst, versuche mich krampfhaft festzuhalten. Leider verlassen mich irgendwann die Kräfte und ich falle runter ins Wasser. Ich ertrinke. Tot.

- ich werde von meiner Familie totgekitzelt. Tja auch tot.

Dies waren alles Träume in meiner frühesten Kindheit vom 1 bis ca. 6, 7, Lebensalter. Die Fallträume habe ich bis heute noch.
Mit den Jahren bin ich in meinen Träumen die verschiedensten Tode gestorben: Ich wurde auch schon erstochen, erschossen, vergiftet, ....

Und mir fällt noch ein, (kein Traum, sondern Realität), daß ich im Alter von etwa 2-3 Jahren meine Mutter erwürgen wollte. Einfach so. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern. Ich sagte zu ihr: "Mama ich will dich erwürgen." Meine Mutter lachte und sagte: "Versuchs doch". Ich habe ihr meine Hände um den Hals gelegt, die Daumen auf den Kehlkopf und so feste zugedrückt wie ich konnte. Meine Mutter mußte meine Hände mit Kraft lösen, sonst hätte ich sie wahrscheinlich doch erwürgt. Ziemlich makaber, oder?

Der Tod begleitet und beschäftigt mich deshalb schon das ganze Leben. Was soll das denn bedeuten?

Ich danke euch nochmal für alles und hoffe etwas Licht in die Dunkelheit zu bringen.

sonnige Grüße

Kräuterhexe
 
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ich war zunächst aufgrund deiner Schilderung davon ausgegangen, daß diese Träume nur in deiner Kindheit vorgekommen sind. Aber das bezog sich auf den Traum mit dem Panzer. Träume, in denen du stirbst, auf die eine oder andere Weise, du versinkst auf dem Weg, die Brücke stürzt ein, du fällst und fällst, wirst totgekitzelt, erstochen, .... ziehen sich durch dein ganzes Leben.
Von daher ist es möglich, daß es in dir irgend etwas gibt, was als Anlage vorhanden ist, was leben möchte, was dir sehr, sehr wichtig ist, aber was immer und immer und immer wieder stirbt. Aufgrund der Häufigkeit und Intensität der Träume müßte dies meines Erachtens etwas sein, was dir im Grunde sehr bewußt ist. Aber es kann sein, daß du es dennoch immer "beiseite schiebst", ihm nicht genügend Beachtung zukommen läßt. Wie sieht es zum Beispiel mit deinem Gefühlsleben aus? Hast du Angst oder Furcht, dich der Liebe hinzugeben? Da würden besonders die Fallträume für sprechen. Für die Angst davor, "sicheres Terrain" zu verlassen, die "Welt des Herzens" zu betreten, darin Fußzufassen. Der Liebe vertrauen, dich fallen lassen können, gehen lassen können?
Das würde sich sicherlich so äußern, denn das Betreten der Welt des Herzens ist eine wichtige Erfahrung für uns Menschen. Die Seele weiß das uns "beschwert" sich im Traum daß sie es nie "leben darf", und "erzählt dir daß dieser Teil von dir immer wieder "stirbt", da immer gezügelt, immer zurückgehalten?
In dieser Richtung schau mal, ob da nicht etwas ist.....
:blume: :blume: :blume: :blume:
Alles Liebe von deinem Yojo
 
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