Volle Entsagung = Erleuchtung ?

Matos

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29. Dezember 2010
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Hi zur zeit beschäftige ich mich wieder mit den Erleuchtungslehren.

Dabei mag ich vor allem den Frühbuddhismus und den palikanon, den man z. B. bei palikanon.com nachlesen kann und die Grundlage besonders für Theravada Buddhismus ( Orden der Ältesten) ist.

Mir ist dabei "leider" aufgefallen, dass es ja eine Mönchslehre / Asketenlehre ist.
Kurz das Ziel ist das Versiegen allen Begehrens des Lebens also Entsagung aller körperlichen und geistigen Dinge um dadurch nicht mehr wiedergeboren zu werden.
Klar, wenn mir das Leben egal ist und für mich keinen Wert hat, dann ist Tod, Alter, Krankheit, Schmerz, Trauer usw. für mich kein Problem, denn dahinter ist immer ein Stück Begehren. Gesamt= Lebensverneinung.

Im Zen und Yoga, Advaita finde ich allerdings andere Erleuchtungen nämlich die Subjekt-Objekt Auflösung, das Alles ist Eins.

Wobei im Palikanon das als Narrenlehre erklärt wird, da es nichts gibt was einem Selbst angehören könnte, ist " Ich und die Welt sind eins" eine Narrenlehre laut Palikanon.

Also ist da ein Widerspruch zwischen den Traditionen, auch wenn viele es ignorieren scheinbar ignorieren wollen.
Vor allem Zen und den tibetischen Buddhismus würde ich gar nicht mehr Buddhistisch nennen, sie haben eigene Lehren hervorgebracht und sollten nicht behaupten "buddhistisch" zu sein, denn sie lehren Lebensbejahung, Advaita und nicht Entsagung aller Dinge.

Wie ist eure Meinung dazu ?
 
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nun glaube schon das du deine körperlichen bedürfnisse beschränken sollst aber geistiges aufnehnen soll man doch,

es geht darum die materie zuüber winden sie zwar zunutzen aber sie nicht zum inhalt des lebens zumachen,

auch ist es wichtig sein wesen in liebe zugestalten und mit Gott zusein den ohne seinen geist werden wir nicht erleuchtet,

finde es geht auch nicht darum ein leben abseits zuleben sondern das wir aus allem was uns im leben passiert das beste machen und uns in liebe und nächsten liebe zuüben,

lieben gruß gilla
 
Jede Lehre, Religion oder Tradition hat so seine Erleutungsgrundsätze.

Entsagung ist für mich Blödsinn. Für was wird man den sonst als Mensch geboren ?

Anstatt mich von all dies verwirren zu lassen, gehe ich meinen eigenen Weg suche immer mehr Teile von mir zu finden und bin mein eigener Buddha oder Jesus :-)

LG Destiny
 
Hallo Matos,

die buddhistische Tradition hat viele Entstellungen erlitten bei ihren Übersetzungen, Spaltungen usw. ...

Wie Du bestimmt schon weißt, hat weder Jesus noch Buddha ein Buch geschrieben, also was man bestenfalls an reinen Lehren wiederfinden kann, wird außerordentlich schwierig, und kann nur durch vergleichendes Studium + Intuition + gesunden Menschenverstand gefunden werden...

Was Askese usw. betrifft, würde ich es als absolute Notmaßnahme bezeichnen... wenn jmd. unbedingt in ein Kloster gehen möchte soll er es tun, doch es geht natürlich auch um ''Ahimsa'' = Sich selbst nicht zu verletzen...

Dies ist alles eine persönliche, also individuelle Abwägung... Asketismus ist ein extrem, und Extreme sollten generell vermieden werden....

2 Zitate von einem Meister, den ich sehr unterstütze:

1. A splendorous life is spiritual, too
2. It's normal to be spiritual. And spiritual means to be normal.

Also Ausgeglichenheit ist erstrebsam... *Daumenhoch*
 

Manchmal hilft es, wenn man sich den Lebenslauf von Buddha anschaut.

Buddha entschied sich am Anfang seines Weges für extreme Askese, also Verzicht.
In den berühmten Nachtwachen erkannte er, dass dieser Weg nicht zum Erfolg (Erleuchtung) geführt hatte.

Also schuf er den mittleren Weg: Den achtfachen Pfad und die vier Weisheiten.

Der achtfache Pfad ist, absichtlich, so gestaltet, dass er durchaus bei einem "normalen" Leben begangen werden kann, also während man berufstätig, verheiratet und mit Kindern gesegnet ist.

Deshalb auch der mittlere Weg. Eben kein Extrem.

Nun, der Mensch denkt anscheinend, dass Viel viel hilft. Und so entstanden die extremen Richtungen der Entsagung.
Ist aber nicht im Sinne Buddhas.

:)

crossfire

 
Hi zur zeit beschäftige ich mich wieder mit den Erleuchtungslehren.

Dabei mag ich vor allem den Frühbuddhismus und den palikanon, den man z. B. bei palikanon.com nachlesen kann und die Grundlage besonders für Theravada Buddhismus ( Orden der Ältesten) ist.

Mir ist dabei "leider" aufgefallen, dass es ja eine Mönchslehre / Asketenlehre ist.
Kurz das Ziel ist das Versiegen allen Begehrens des Lebens also Entsagung aller körperlichen und geistigen Dinge um dadurch nicht mehr wiedergeboren zu werden.
Klar, wenn mir das Leben egal ist und für mich keinen Wert hat, dann ist Tod, Alter, Krankheit, Schmerz, Trauer usw. für mich kein Problem, denn dahinter ist immer ein Stück Begehren. Gesamt= Lebensverneinung.

Im Zen und Yoga, Advaita finde ich allerdings andere Erleuchtungen nämlich die Subjekt-Objekt Auflösung, das Alles ist Eins.

Wobei im Palikanon das als Narrenlehre erklärt wird, da es nichts gibt was einem Selbst angehören könnte, ist " Ich und die Welt sind eins" eine Narrenlehre laut Palikanon.

Also ist da ein Widerspruch zwischen den Traditionen, auch wenn viele es ignorieren scheinbar ignorieren wollen.
Vor allem Zen und den tibetischen Buddhismus würde ich gar nicht mehr Buddhistisch nennen, sie haben eigene Lehren hervorgebracht und sollten nicht behaupten "buddhistisch" zu sein, denn sie lehren Lebensbejahung, Advaita und nicht Entsagung aller Dinge.

Wie ist eure Meinung dazu ?



Sag, ich habe mir jetzt deinen Beitrag zweimal durchgelesen, aber WAS ist bitte konkret deine Frage?

:morgen:
 
Wie ist eure Meinung

1. zur Entsagung aller Dinge als Erwachen/ Erleuchtung (Theravada, PK´s Erleuchtung)


2. zur Sicht der Alleinheit aller Dinge als Erleuchtung (Vedanta,Advaita, Taoismus)

Was ist das "Erleuchtungsziel" ?
Oder sind beides "Erwachungen", gibt es mehr als nur die eine Erleuchtung ?
Es geht auch um die Ausrichtung eines spirituellen Weges.

Als Beispiel ist der tib. Buddhismus erwähnt bei dem 1. Erleuchtung "nur" die Befreiung ist, und Erleuchtung eher als das 2. interpretiert wird Obwohl ! in den buddhistischen Urschriften 1. als volle Erleuchtung des Buddha gilt und Buddha das 2. eher als Narrenlehre bezeichnete..... So what ?
Ist das 2. vielleicht nur eine Romantikfantasie oder 1. eher eine unnötige vielleicht sinnlose Weltflucht ?

Jetzt müssten genug Fragen dabei sein :thumbup:
 
Also meiner Meinung nach:

1. Findet die Entsagung ''innerlich'' nicht unbedingt äußerlich statt....

2. Alleinheit ist die höchste Erkenntnis= Erleuchtung, das ist richtig...

Erleuchtungen finden immer mal wieder statt, es ist eher ein subjektives Erlebnis, was nicht immer mit Licht zu tun haben muss... aber meist so oft wahrgenommen wird... (hängt mit den Drüsen im Kopf zusammen, die von den Chakren stimuliert werden...)

Erleuchtung und Befreiung gehen einher... die hohe Erkenntnis der Alleinheit findet im Rahmen des völligen Verzichtes statt, der schon längst vorausgegangen ist...

Advaita ist sicher keine Romantikfantasie...
Selbst Jesus sagte: Ich und der Vater sind eins....
 
jetzt ist jetzt und du bist du
wenns leuchtet ist jetzt auch jetzt und du bist du:D
aber nicht mehr ganz so allein
denn das licht ist dein freund..zumindest verbindend mit allem
das licht verwandelt dich und du bist mehr #der du immer sein wolltest es aber so nicht gewusst hast
ne kleine erleuchtung so von mir zu dir:)
 
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du hast zen völlig missverstanden.. glaub mir, kein zen meister wird dir lehren, dass subjekt-objekt aufgelöst werden soll. zen bewegt sich immernoch im buddha dharma, in dem gesagt wird, dass alles leer ist.
zen ist kompliziert und nicht zu verstehen. zen ist pragmatischer dharma. sozusagen radikal reduziert - da geht es eben nicht um so ein geschwurbel wie "ego-auflösung".
wenn du zu einem zen-meister gehst und sagst "alles ist eins." - wird er dir mit seinem stab mächtig auf den kopf schlagen. und dann erkennst du, wie eins alles wirklich für dich ist :D

der buddha dharma ist auch nicht lebens-verneinend. das hast du auch völlig missverstanden. der dharma ist das beenden alles leids, und nichts anderes. das ist für mich ziemlich bejahend! wenn man auch nur ansatzweise versteht, was es bedeutet die welt ohne verlangen zu sehen, der weiß, dass das unendliches glück bedeutet. jeder der so einen bewusstseinszustand erreicht, braucht halt nichts anderes mehr. die suche ist dann beendet - das bedeutet buddhaschaft. das ist mit versiegen alles verlangens gemeint.
der weg dahin ist für mönche mit regeln auferlegt. diese dienen aber nur dem selbstschutz, weil man halt in gewohnheiten lebt, die vor allem die lebenszeit klauen! man kann auch total fanatisch den dharma als nicht-mönch praktizieren, da spricht nichts dagegen.
 
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