Vergewaltigung - ein Nein ist kein Nein

Es ist ja nicht so, dass die Richterin aus irgendeinem subjektiven Empfinden heraus, mal eben so ein Urteil gefällt hätte.
Es gab in diesem Fall mehr als genug Fakten, die gegen Lohnfinks Vergewaltigungsvorwurf sprachen. Und daran kommt auch ein Gericht nicht vorbei.
Ich zitiere mal aus dem Verhandlungsverlauf:

Die Richterin stellte fest, dass es "im Grund um ein ganzes Wochenende gehe".
Es begann am 2.6. als L. den 28.-jährigen Pardis F. im "Maxxim" einer bekannten Berliner Partylocation kennenlernte und ihn in ihr Hotelzimmer einlud.
Er fuhr zu ihr, sie hatten Sex.
Einen Tag später ging Pardis F. mit ihr zu seinem Bekannten. Und in der Wohnung des 29-jährigen Sebastian C. sollen sich dann über Stunden hinweg die Vergewaltigungen abgespielt haben. Mit Sebastian C. und Pardis F. als Täter.
Komisch sei nur, so die Richterin, dass sich L. einen Abend später erneut mit Pardis F. zu einem Tete-a-Tete traf.
Wie kann ich mich mit einem Mann treffen wollen, der mich einen Abend zuvor vergewaltigt haben soll? fragt die Richterin.
Die Ungereimtheiten hätten sich dann konsequent fortgesetzt.
So ging sie z.b. einen Tag später zu ihrer Frauenärztin, weil sie Verletzungen an ihren Genitalien festgestellt habe.
Das Gutachten der Frauenärztin wurde vor Urteilsverkündung verlesen: Die Ärztin hatte damals keine Verletzungen festgestellt.

Aufgrund welcher Fakten hätte die Richterin hier von einer Vergewaltigung ausgehen können?
Klasse fand ich auch den kleinen Seitenhieb der Richterin in Richtung der Familienministerin Schwesig, die ja im Rahmen der "Nein ist Nein" Debatte indirekt Partei für L. ergriffen hatte.
Die Richterin sagte, da hätten sich "Personen" zu einem laufenden Verfahren geäußert, ohne auch nur die Akten zu kennen.
 
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Die Richterin sagte, da hätten sich "Personen" zu einem laufenden Verfahren geäußert, ohne auch nur die Akten zu kennen.
Auf den Punkt gebracht!
Nur laufen manche so mit Scheuklappen durch die Gegend, daß sie die (F)Akten gar nicht wissen wollen. Für die waren die beiden Männer von vorne herein vorverurteilt, ohne überhaupt was zu wissen, außer ein paar wilden Gerüchten im Web.
Anstelle der beiden würde ich auch noch eine Zivilrechtsklage draufpacken: Schadensersatz, ggf. Schmerzengeld wegen falscher Beschuldigung in der Öffentlichkeit.
 
"Vielleicht ist es zynisch, aber wer in den letzten Wochen den Prozess gegen Gina-Lisa Lohfink beobachtet hat, überrascht der Ausgang nur bedingt. Und trotzdem ist er natürlich ein Schlag in die Magengrube. Für Lohfink selbst. Und für alle anderen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben. Am Ende des heutigen Prozesstages wurde Gina-Lisa Lohfink, die zuvor zwei Männer aufgrund einer Vergewaltigung angezeigt hatte, wegen falscher Verdächtigung zu einer Geldstrafe von 80 Tagessätzen à 250€ verurteilt.

Das ist doppelt fatal, einmal für die Einzelperson (und allein das sollte schlimm genug sein), aber dann auch darüber hinaus als gesellschaftliches Zeichen: Sexualisierte Gewalt wird eh bereits nur sehr selten zur Anzeige gebracht. Neben den Gründen, die bisher dazu führten nicht anzuzeigen, kommt nun noch die offensichtliche Gefahr bei einer abgewehrten Anzeige zurück verklagt zu werden. Bei den katastrophalen Verurteilungsquoten für Vergewaltiger lassen sich die Konsequenzen leicht ausmalen."
http://maedchenmannschaft.net/wie-sieht-vergewaltigungskultur-aus-genau-so/
 
Ich persönlich (selbst Opfer) finde das Urteil sehr gerecht, gibt leider auch zu oft den Missbrauch mit dem Missbrauch.

Zunehmender Anstieg falscher Vergewaltigungs- und Missbrauchsvorwürfe:
Falschbezichtigungen wegen sexuellem Missbrauch und Vergewaltigung sind zwar kein neues Phänomen, nehmen aber stetig zu. Das Bayrische Landeskriminalamt zitiert in einer Untersuchung zu Vergewaltigung und sexuelle Nötigung dass deutlich mehr als die Hälfte der angezeigten Sexualstraftaten vorgetäuscht werden.

https://www.anwalt.de/rechtstipps/f...altigung-und-sexuellem-missbrauch_059664.html

http://www.sexualstrafrecht.hamburg...-bei-vergewaltigung-und-sexuellem-missbrauch/
 
Das ist doppelt fatal, einmal für die Einzelperson
Ja klar - doppelt fatal, denn wenn sie tatsächlich gelogen hat (und die Faktenlage lässt letztlich keinen anderen Schluß zu), dann hat sie hier die Erfahrung gemacht, dass ein Rechtsstaat, so einfach dahererlogene Vergewaltigungsvorwürfe nicht hinnimmt (reichlich naiv und dumm wer sich mit dieser Masche Rache verschaffen will, das funktioniert anschienend nur in Amerika) und wenn sie tatsächlich nicht gelogen hat, dann hat sie hoffentlich gelernt, dass nach einer Vergewaltigung bestimmte Abläufe nötig sind.
Alles in allem ist der Fall abzuhaken unter "dumm gelaufen". Zumindest hat es ihr eine Menge Aufmerksamkeit eingebracht und das ist ja nicht das Schlechteste wenn man als Skandaltrulla ohne sonstige Funktion fürs TV interessant bleiben will.
Der Fall Lohfinik hat in meinen Augen nichts, aber auch garnichts mit einer echten Vergewaltigung zu tun und demnach hat er auch keine irgendwie gerichtete Vorbildfunktion.
Auch wenn sich jetzt noch das Schlachtschiff der Frauenemanzipation A. Schwarzer zu Wort meldet und das natürlich wieder ganz anders sieht.
Irgendwann fand ich die Frau auch mal gut. Ihre Bücher sind keine Inspiration für mich, sondern nur noch unreflektiertes Gek(p)lapper.
 
Das wird leider bereits auf Klassenfeten von einigen Jungs gelernt und auch verbreitet, dass Mädel abfüllen um sie dann flachlegen zu können cool sei. :rolleyes:

Sexueller Missbrauch hat bereits in diesem Denken seine Wurzeln. Und genug Jungs und später Deppen sehen darin nur ein Spiel.

Btw. gibt es auch emotionalen Missbrauch. Abfüllen, Versprechungen von großer Liebe machen nur für einen Stich. Da fängt das respektlose Verhalten junger Männer bereits an.

Blizzard of bad dicks..

Ja nimmt beängstigende (nicht daß Früher alles besser war) Formen an..

Siehe s.Missbrauch an amerikanischen Unis incl. derer Reaktionen.
Dokutipp: The hunting ground. (Netflix)
 
Du kannst aber nun nicht pauschal jeder Frau, die behauptet hat vergewaltigt worden zu sein, automatisch und ohne Prüfung der Beweislage Recht geben, damit sich die Anzeigebereitschaft erhöht.
Ich kann das sowieso nicht, davon abgesehen, dass ich auch nirgends behaupte, dass das getan werden soll.
 
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