Vater unser, der Du bist im Himmel, …

Gerade i heutiger Zeit ist es doch eher häufig der Fall, dass wir uns von Gott distanzieren, indem wir seine Gebote missachten. Wie meinst Du das mit der Versachlichung und der Abstraktion, dass man Gott damit von uns zu distanzieren in der Lage wäre?
Lieber Syrius,

die Distanzierung dürfte weniger in den Geboten liegen, das hatten schon die alten Israeliten geglaubt. Nein, es dürfte mehr daran liegen, dass wir vergessen haben, diesen Gott selbst zu erfahren. Er ist zu einer Unperson geworden, die wir irgendwo im Universum vermuten und nicht in unserem Herzen.

Lese doch einmal hier im Forum dann wirst Du diese Versachlichung und Abstraktion Gottes erkennen. Je komplizierter die Gottesmodelle und die Lehren werden, je größere das Interesse an diesen. Man glaubt damit Gott zu verstehen oder gar zu beherrschen, wobei dessen Geheimnisse eigentlich im Nächsten liegen – nämlich in uns selbst.

Ich denke also schon, dass dieser Gott aus einem Traum vom Paradies heraus geboren wurde. Ein geistiges Paradies, das wir verlassen haben und deshalb diesen Gott nicht mehr erfahren. Es gibt keine Wunder mehr und kein Erfahren der mittelbaren Göttlichkeiten, von denen wir uns eigentlich erfüllen lassen könnten. So lasse ich den Gott in seinem unendlichen Universum und wende mich lieber dem Erfahrbaren in meiner Nähe zu.

Erst gestern kam ein Film über die Bernadette von Lourdes, die als schlichter Mensch, die Nähe des Göttlichen erfahren hatte. Es ist also ganz einfach, wenn man sich noch wundern und sich darauf einlassen kann.

Merlin
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Das ist die Eure Vorstellung Eures "barmherzigen" Gottes?
Die verbreitete Art und Weise der Ansicht über das "Vater unser" ist ein Spiegel des verbreiteten Glaubens: sklavisch statt frei!
Dem Willen des Vaters wird sklavisch gehuldigt. Dabei wird der Vater wie eine andere Person gesehen, dessen Wille brav gefolgt werden solle. Doch ist es ja nur eine Vorstellung über das, was des Vaters Wille sei, die aus dem Gläubigen selber kommt und er diese auf den Vater projiziert.
Dem Freien aber ist das suspekt.
Wie kann eine Bitte um des Vaters Wille ohne Selbstversklavung und ohne Skepsis geschehen?

Religiöse Texte haben sprachlich in sich sozusagen eine Sicherung eingebaut, es ist eine Art des verborgenen Codes, sie sind aus polar gespaltener weltlicher Sicht so gehalten, dass ihr Egoismus darauf von selbst hereinfällt.

Da sind in der Welt zwei, die sind sich einig, die haben in einer Sache denselben Willen, so kann der eine zum anderen in aller Freiheit ernsthaft sagen: Dein Wille geschehe! - Liegt darin nicht eine gewisse Ehrfurcht vor?
So ist's auch zwischen dem Vater und dem Betenden. Liegt aber dem Betenden keine Ehrfurcht zu Grunde oder eine, die er sich einbildet, wird er seine Vorstellung projizieren.
Echte Ehrfurcht ist das Bindeglied. Der Betende ahnt mit ihr, dass es einen Willen gibt, der ein vollkommener ist, und er ahnt, dass sein Wille noch nicht mit diesem übereinstimmt. Ehrfurcht ahnt die eigene Unvollkommenheit und ahnt, dass der Wille des Vaters noch anzustreben ist.

Betet der Ehrfürchtige, dann bittet er um Vollzug des vollkommenen Willens. In der Praxis wird der Betende natürlich nur das tun können, was seinem Willen entspricht, er steht damit nur in der Position des Hoffens, aus der er hofft, dass sein Wille dem vollkommenden entspricht. Er weiß aber aus seiner Ehrfurcht heraus über seine Unvollkommenheit oder über die Möglichkeit seiner Unvollkommenheit, woraus ganz wie von selbst eine gewisse tugendhafte Haltung entsteht.
 
Was genau sind für Dich Störgeister?
na ich sag mal so...

Einflüsterungen von schlechten Gedankengut und damit dann verbundenen Gefühlen und sogar Kramkheiten.

Beispiele dafür sind Grübeln , Zweifeln, Angst haben, depressiv werden, Aggressionen, Ärger, Drogensucht, Verzweiflung, viele andere psychischen Krankheiten bis hin zu Besetzungen und Wahnvorstellungen etc. Eben die ungute Richtung. Das Böse, wenn man es so nennen will ,drängt sich leichter und oft ungebetenen auf.

Paolo Coelho
BescBeschriebso, in einem seiner Bücher...

Als unseren Doppelgänger der hinter unserer linken Schulter steht und uns einiges einflüstert. Der Schutzengel steht hinter der rechten Schulter und greift ungebetenen nur mal in Notsituatinen ein. Gutes drängt sich nicht von selber auf.

Nur so zur Veranschaulichung, dass es auch geistige Einflüsse um uns gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Gott keine Person ist, immer hin lebt er neben uns hier, wie würdet Ihr dann unseren Allvater, wenn nicht als Person, als wen dann wahrnehmen? Ist eine schwierige Frage, aber probiere doch einmal darüber nachzudenken?
Gott ist keine Person, weil er das Dasein selber ist und wir ein Teilchen dieses Daseins.
Deshalb lebt er durch jeden von uns, als ein Teil von Ihm / Ihr und nicht so getrennt daneben.
 
Als unseren Doppelgänger der hinter unserer linken Schulter steht und uns einiges einflüstert. Der Schutzengel steht hinter der rechten Schulter und greift ungebetenen nur mal in Notsituatinen ein. Gutes drängt sich nicht von selber auf.
Hallo Guggi,

wenn Du die Engel als ungebetene Notnägel verstehst, dann musst Du Dich auch nicht wundern, wenn sie Dir also solche in Erscheinung treten. Engel kann man auch als Tröster, Begleiter, Freunde oder als unsere Seelsorger verstehen.

Platon hatte einmal davon gesprochen, dass die wichtigste Aufgabe eines Menschen die Sorge um sein Seelenheil sei. Also scheint dazu das Wesen der Engel, als die Sendboten des Guten, wie geschaffen sein. Hoffnung, Nähe, Zuwendung, Vertrauen und Zuversicht sind doch kurzum die Aspekte des Guten, von denen das Seelenheil abhängig ist.

Es liegt also am Menschen selbst, wenn er sich mit dem Guten erfüllen lassen möchte, um glücklich sein zu können. Man kann also nur das finden, wonach man sucht!

Merlin
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Sorry, aber Euer Glaube ist für mich schwer nachzuvollziehen, einerseits hat Euer Gott Eigenschaften wie Liebe, Gerechtigkeit und dennoch bestehen seine Gesetze aus Angstmache, Geboten und Verboten. Nur wer SEINEM Willen entspricht, kommt ins Himmelreich? Das ist die Eure Vorstellung Eures "barmherzigen" Gottes?
Was ist mit den Anderen?

Ich persönlich sehe Gott (ich mag ihn eigentlich gar nicht so nennen, weil er sich von Eurer Vorstellung eines Gottes massiv unterscheidet) in der Natur, in mir, in jedem Menschen, in jedem Tier, alles ist beseelt mit dem Geist, den Ihr Gott nennt... Er kennt kein Gut und Böse, er bestraft Niemanden, nur weil er ihm nicht zu Füßen liegt...
Gott macht doch niemandem Angst. Gott hat Regeln oder Gebote aufgestellt, wie Du Dich verhalten musst, so Du in seine Nähe gelangen willst. Dass im Himmel Verhaltensregeln bestehen, die nach dem Willen Gottes sind, versteht sich von selbst.

Es stimmt, alles was lebt, ist beseelt und in jeder Seele ist ein göttlicher Funke, das lebenspendende Element.
 
Hallo Guggi,

wenn Du die Engel als ungebetene Notnägel verstehst, dann musst Du Dich auch nicht wundern, wenn sie Dir also solche in Erscheinung treten. Engel kann man auch als Tröster, Begleiter, Freunde oder als unsere Seelsorger verstehen.

Platon hatte einmal davon gesprochen, dass die wichtigste Aufgabe eines Menschen die Sorge um sein Seelenheil sei. Also scheint dazu das Wesen der Engel, als die Sendboten des Guten, wie geschaffen sein. Hoffnung, Nähe, Zuwendung, Vertrauen und Zuversicht sind doch kurzum die Aspekte des Guten, von denen das Seelenheil abhängig ist.

Es liegt also am Menschen selbst, wenn er sich mit dem Guten erfüllen lassen möchte, um glücklich sein zu können. Man kann also nur das finden, wonach man sucht!

Merlin
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Mir wurde halt erklaert, dass man um Gutes bitten soll oder vor allem dafuer danken, weil sich das weniger aufdraengt als Schlechteres.
vielleicht ist das ja fuer Andere anders?
 
:unsure:

Damit jeder weiß, um was es beim Vaterunser eigentlich geht. Mancher mag das eventuell mit dem Glaubensbekenntnis verwechseln:

Das Gebet des Vaterunser:


Vater unser im Himmel,
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Das Apostolische Glaubensbekenntnis:

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben.
Amen.

Merlin
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Hallo Guggi,

wenn Du die Engel als ungebetene Notnägel verstehst, dann musst Du Dich auch nicht wundern, wenn sie Dir also solche in Erscheinung treten. Engel kann man auch als Tröster, Begleiter, Freunde oder als unsere Seelsorger verstehen.

Platon hatte einmal davon gesprochen, dass die wichtigste Aufgabe eines Menschen die Sorge um sein Seelenheil sei. Also scheint dazu das Wesen der Engel, als die Sendboten des Guten, wie geschaffen sein. Hoffnung, Nähe, Zuwendung, Vertrauen und Zuversicht sind doch kurzum die Aspekte des Guten, von denen das Seelenheil abhängig ist.

Es liegt also am Menschen selbst, wenn er sich mit dem Guten erfüllen lassen möchte, um glücklich sein zu können. Man kann also nur das finden, wonach man sucht!

Merlin
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Leider verhält es sich nicht ganz so.

Wenn das Negative von innen kein Glück hat, bis zum Bewusstsein aufzusteigen, so kommt es hin und wieder auch von aussen, um seinen Einfluss geltend zu machen.
Da braucht man sehr viel meditative Ruhe, um sich nicht nerven zu lassen.

Sehr aufmerksame Menschen gehen nicht umsonst in Klöster oder in die Abgeschiedenheit, um sich vernünftig nach innen zu wenden, um einen Draht zur Wahrheit finden zu können.

Ich kann mich an eine Erfahrung mit Meditation erinnern. Da war ich so vertieft, wie schon lange nicht mehr und wurde dauernd vom Telefon und Tür da wieder rausgeholt. Das war so, als hätte da wer geschnuppert, dass was im Busch ist und ständig läutete entweder das Telefon oder die Tür. So oft wurde ich lange nicht mehr frequentiert.
 
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Mir wurde halt erklaert, dass man um Gutes bitten soll oder vor allem dafuer danken, weil sich das weniger aufdraengt als Schlechteres.
vielleicht ist das ja fuer Andere anders?
Hallo Guggi,

Du musst das Gute wollen, um davon erfüllt zu werden. Es kann nur das von Dir ausgehen, von dem Du auch erfüllt bist. Das Wesen der Engel kann dabei eine Richtschnur sein. „Was würden meine Engel dazu sagen?“, ist eine Frage, die ich mir gerne stelle. War mein Tun selbstlos, war es gut und war es von der Nächstenliebe bestimmt? In der Heimat der Engel hatte Zarathustra das einmal mit dem vom Guten denken, reden und tun zusammengefasst.

Merlin
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