Joey
Sehr aktives Mitglied
Es geht nicht um die Grafik - die habe ich ad hoc gemacht.
Warum hast Du dann die Grafik gemacht, wenn es nicht darum geht? Und ich habe die Grafik "kritisiert".
Es geht nicht um Fehler, weder um meine, noch um Deine. Psychologisch betrachtet kommst Du mir wie ein sogenannter Leistungssohn vor, der immer noch besser sein will.
Ich will die Welt möglichst gut beschreiben. Dazu gehört auch, dass ich sie nicht unnötig mit Behauptungen über die Realität auffülle.
Du hast auch nicht verstanden, dass ich mit Deiner Sicht der Welt ganz gut leben kann, solange Du nicht behauptest, Du wüsstest etwas über die andere Seite des Lebens, die Du eben - warum auch immer - nicht betrittst. Es ist Deine Entscheidung sie nicht zu betreten und nur weil Du es nicht tust, ist diese Welt trotzdem vorhanden, real, existent.
Was heißt hier "real"? Ich sprach den Text von Carl Friedrich von Weizecker an, den ich vor Jahren mal gelesen habe. Dass ein Stein für ihn eine emotionale Bedeutung hat, ist durchaus real. Es ist auch real, dass ich meine Freundin liebe, dass ich meine Freunde schätze, dass ich Kristalle sehr ästhetisch finde, dass ich Menschen, die vor mir gestorben sind, vermisse etc. Trotzdem sehe ich darin "nur" eine Gehirnfunktion. Das macht es aber nicht weniger erlebbar oder erlebenswert. Dadurch wird die Welt nicht "kalt" - wie Du es in der Grafik unter "subjektiv" schreibst, sondern nur "materialistisch", bzw. "naturalistisch" (der Begriff, den ich da lieber mag).
Auf dieser anderen Seite des Lebens ist Liebe zum Beispiel eine Konstante und man kann mit ihr rechnen, man kann sie einsetzen, und Liebe ist vollkommen reproduzierbar - wenn man um die Bedingungen weiß - und diese Bedingungen sind frei erhältlich, ohne Patente und andere Geheimhaltungen - aber man muß dazu eben die Bedingungen erfüllen, die Du nicht bereit bist zu stellen.
Wer sagt, dass ich dazu nicht bereit bin. Ich liebe und ich genieße es, geliebt zu werden. Das klappt auch, ohne, dass ich darin eine übergeordnete Konstante sehe.
Du könntest die andere Seite, die, die Du momentan bekämpfst, sehr einfach in Dein Leben integrieren und es wäre dadurch einfach nur eines: gänzer. Früher oder später machst Du das sowieso - das ist die natürliche Evolution, auf gut deutsch: Entwicklung. Also warum nicht heute? Doch ist das keine Mission, sondern das Leben selbst.
Was bekämpfe ich denn? Ich sage nur, dass ich in Liebe nichts übergeordnetes sehe. Das heißt doch nicht, dass ich nicht lieben kann, dass ich nichts schön finden kann oder dass ich nicht leiden kann. Das ist nicht "kalt". Ich sage auch, dass hinter der Entwicklung und Schöpfung der Arten kein Schöpfer mit Intention steht. Und das sage ich, weil eine derartige Behauptung unnötig ist und das Weltbild nur - eben unnötig - mit einer Zusatzannahme aufblähen würde. Die Evolutionstheorie - die eben die Entstehung und Entwicklung der Arten beschreibt und erklärt - kommt hervorragen ohne Schöpfer mit Intention aus. Und es wäre falsch, offene Fragen mit Problemlösern zu füllen. Damit "bekämpfe" ich kreationistische Gedanken jeglicher Form. Aber das macht doch das Leben nicht weniger schön oder weniger lebenswert.