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Pelisa
Guest
LeBaron schrieb:Das ist eine hinreichende Begründung deines Glaubens.
Ich hab natürlich auch ein Glaubenssystem parat,
dass ich bei Bedarf (Entführung im Irak, Absturz
meines Fliegers, Krebs im Endstadium) bequem aus
der Schublade ziehen kann. Es entspricht i.w. genau
deinem Glauben, wahrscheinlich aus Einfachheits-
gründen. Ich kenn es halt am besten.
Wenn ich glaubte, hätte ich keinen Zweifel. Der
beunruhigt ja nur! Ohne Zweifel ist es einfacher
als mit Zweifel.
Ich kann mich an mein damaliges Versprechen nicht
erinnern. Was habe ich versprochen bei meiner
Konfirmation?
Nicht dass ich wüsste.
Das halte ich für fatal. Wenn ich glaubte, hätte
ich die Antwort bereits.
Gruss LB
Nein, ich kann meinen Glauben eben NICHT hinreichend begründen. Annähernd, halbwegs verständlich, das vielleicht - hinreichend ist etwas anderes. Ich widerspreche mir ständig selbst.
Und...nun ja, die lebensgefährliche Situation hatte ich bereits, zwei Mal sogar, meine Gebete damals laufen aber, fürchte ich, unter Gotteslästerung. Aber der Kumpel war verlässlich
Soso, auch du hast das "Glaubensnotfallspaket"? Bist etwa gar Kirchenmitglied? Warum das?
Ich versuche, es anders auszudrücken: Ich glaube, dass es Gott gibt. Das ohne Zweifel. Die Zweifel beziehen sich auf mein Gottesverständnis. Ich kann völlig daneben liegen. Hätte ich das richtige Verständnis, hätte ich ein glattes Weltbild. Dann würde alles zusammen passen, was es nicht tut. Aber wenn ich mir die ohne Zweifel ansehe, dann bleibe ich lieber bei meinen Konflikten. Vielleicht möchte ich gar kein starres System? Vielleicht möchte ich lieber lebendig, beweglich und fragend bleiben? Ich misstraue denen, die Antworten auf alle Fragen haben. (hehe, wie gesagt: ich widerspreche mir ständig selbst, aber du kannst gerne versuchen, das zu ordnen.)
Bei der Konfirmation verspricht man der Kirche Treue und bekennt öffentlich den Glauben. Ich nehme an, das ist überall ähnlich. Aber was du versprochen hast, solltest du selbst am besten wissen - zu lange her?
Was den Sponsionseid betrifft, kann ich dir auf die Schnelle den Text der Uni Graz zeigen, der der Uni Wien ist ähnlich:
"Meine Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen!
Sie haben Ihr Studium gemäß den geltenden Vorschriften abgeschlossen, die vorgeschriebenen Prüfungen abgelegt und die geforderten schriftlichen Arbeiten verfasst. Sie haben ersucht, die Verleihung des akademischen Grades in feierlicher Form zu bestätigen. Sie werden nun eingeladen zu versprechen, sich stets so zu verhalten, wie es Ihre akademische Ausbildung gebietet.
Sie wollen also versprechen:
Die Kenntnisse und Fähigkeiten, die Sie erworben haben, zu pflegen und ständig durch Fortbildung zu erweitern und zu verbessern, der Wissenschaft zu dienen, deren Ziele zu fördern und dadurch verantwortlich zur Lösung der Probleme der menschlichen Gesellschaft und deren gedeihlicher Weiterentwicklung beizutragen, nach Wahrheit zu streben und wissenschaftliche Erkenntnisse nicht zu unterdrücken oder zu verfälschen, Ihr Wissen und Können zum Wohle der Menschen ohne Ansehung der Person einzusetzen, die Menschenwürde und die Menschenrechte stets zu achten, Ihre beruflichen Pflichten mit gleicher Menschlichkeit gegen alle auszuüben und weder eigenen Schwächen noch äußerem Druck oder Drohung nachzugeben, der Karl-Franzens-Universität Graz in Treue verbunden zu bleiben und sich des verliehenen akademischen Grades in Leben und Beruf würdig zu erweisen.
Sind Sie bereit, dies nach bestem Wissen und Gewissen zu versprechen?"
http://www.kfunigraz.ac.at/zv1www/mi001115a.html#anlageb
Hübsch, nicht?