Unvergessliche Bilder meiner Vergangenheit. Ich suche Hilfe.

Werbung:
Danke Azuzen und basti,

Dieses Buch werde ich mir kaufen.

Wenn dies nich gewesen wäre, wäre ich bestimmt nicht so wie ich bin.
Ich denke auch, dass alles im Leben seinen Sinn hat.

Ich weiß nicht, ob ich die Kraft besitze meinem Vater zu verzeihen.
Aber ich arbeite an mir.

Meine Mutter hattevor mir noch Kinder von einem anderen Mann, die sind im Heim gelandet.

Herzliche Grüße Michel
 
Michel,

ich stell Dir jetzt mal ne Freundschaftsanfrage, das ist einfach um in Kontakt zu bleiben.
Wenn Du kannst, kauf auch das Buc von Colin C. Tipping: Ich vergebe.
Eine Bitte noch bevor ich mich schlafen lege: Lies bitte nicht in beiden Bücher zugleich und gerade bei dem ersten Buch ist es wichtig: Halte Kontakt zu mir und zum Forum. Es passiert unglaublich viel, wenn Du im Buch arbeitest. Allein könnte Dich das überfordern.

Gute Nacht
Azuzena
 
In meiner Kindheit habe ich viele schlimme Sachen erlebt,

meine Eltern haben mich oft alleine gelassen, ich habe dieses Bild in meinem Kopf, wie ich als kleiner Junge am Fenster unserers Hauses stehe und darauf warte, dass meine Elter nach hause kommen.
Aber es kam keiner.

Eine andere Situation ist, dass mein Vater im Suff meine Mutter an der Heitzung angebunden hat und sie zusammenschlägt, ich höre ihre schreie immer noch in meinem Kopf.

Ich weiß noch, dass meine Mutter mich geschnappt hat und wir zu einem Freund von ihr gegangen sind, wenn mein Vater wieder einmal besoffen war.
Mein Vater war jeden Tag besoffen, es gab selten ein Tag wo er es nicht war.
Meine Mutter ist immerwieder zu ihm zurückgekehrt, ich denke, das sie angst hatte, er würde ihr was antuhen wenn sie nicht mehr gekommen wehre.

Ich war Abens oft lange draußen, es gab keinen der sich darum geschehrt hat.

Meine Mutter und ich durften nicht an den Kühlschrank, nur zu kochen.
Es gab selten warmes Essen.
Geld hatten wir nicht, denn das meiste hat mein Vater vorsoffen.
Wir haben uns alleine Versorg. Die TToilette durften wir auch nicht benutzen mein Vater hat uns das Verboten, Im Dachgeschoß unseres Hauses hatten wir einen Eimer, wo wir unsere Geschäte erledigt haben.
In Folge dessen war ich unterernehrt mit 8 Jahren hatte ich ein gewicht von gerademal 18kg.

Mit 8 Jahren kam der Tag, wo mein Vater mal wieder besoffen war.
Er hat rumgeschrien, es gab ein heftigen Streit zwischen den beiden.
Daraufhin hat meine Mutter mich geschnappt , ich hatte nur noch Zeit um mein Schulranzen mitzunehmen.
Sie hat mich bei meiner jetzigen Pflegefahmilie abgesetzt.
Ich bekam einen Kuss von ihr, danch sagte sie zu meiner Pflegemutter: ,, Mach doch mit den beiden was du willst."
Ich habe ein Zwilligsbruder, dem das gleich wiederfahren ist, doch ihn belastet das nicht so doll wie mich.

Einige Male habe ich sie noch gesehen, doch dann brach der Kontakt ab.
Bis heute habe ich nichts mehr von meinen Eltern gehört.

Vor einigen Monaten hat sich dann mein Vater nach 9 Jahren gemeldet.
Mit dieser Aktion hat er die ganzen Bilder und Emotionen wieder aufgerissen.

Es spielt sich ab wie ein Horrorfilm, ich werde diese Situationen nicht wieder los.

Vielleicht kann mir einer von euch dabei helfen, dieses geschehene zu verarbeiten.

Liebe Grüße,
Michel92

Hey Michel,
das klingt ja grauenhaft!
Schön, daß Du jetzt diesen Schrtit gemacht hast, dieses ganze Zeug hier loszuwerden. Das ist schon ein ganz großer Schritt für die Verarbeitung! Super!

lG
Bibo
 
Hallo,

aus der FErne helfen, geht realtiv schlecht.
Ich kann euch traumatisierten Seelen genau 2 Therapieformen ans Herz legen: Familienaufstellung und Psychokinesiologie. Der Sinn ist, euch aus den emotionalen Verstrickungen lösen zu können um EUER Leben endlich frei leben zu können.

:umarmen:
 
Hallo Michel und alle anderen hier, Herzlichen Glückwunsch an Dich!
Manchmal liege ich abens im Bett und weine, denn das ist eine Möglichkeit das geschehene zuverarbeiten.
Ich denke auch, daß Weinen dazu gehört. Das erleichtert für den Moment.

Wenn ich es richtig verstehe, dann hat Deine Mutter in zweiter Ehe das gleiche Problem gehabt wie in der ersten Ehe. Ob der erste Ehemann auch Alkoholiker und gewalttätig war, das hast Du nicht geschrieben. Aber Du schriebst, daß die Kinder aus erster Ehe im Heim gelandet sind. Daraus lese ich, daß die Väter ja nun offensichtlich überhaupt nicht und die Mutter ebenfalls nicht in der Lage waren, Euch Kinder zu erziehen.

Nun bist Du 17 und in der Lage zu erkennen, daß Du ein sogenanntes Opfer warst. Gell? Früher fällt einem das nicht so auf, weil man es nicht anders kennt. Man kann es auch als Kind nicht in Frage stellen, ob die Umstände, in denen man lebt, überhaupt lebenswert sind. Das hätten Dein Vater und Deine Mutter für Dich tun müssen, daß sie überprüfen, ob Deine Lebensumstände und die Deines Bruders lebenswert sind oder nicht. Aber dazu waren sie eben nicht in der Lage.


Als "Tip" fielen mir zwei Dinge ein:
weil Du unter Gewalt gelitten hast, rate ich Dir, Dich mit dem körperlichen Kämpfen auseinander zu setzen. Sicher hast Du ja eine Spannung in Dir, eine Wut, die heraus will. Und da ist die Beschäftigung mit Kampfsport dann meist ein gutes "Ventil". Man lernt da, diese Energien zu kontrollieren. Man wird auch selbstsicherer, ruhiger, bewußter.
Interessierst Du dich da in diese Richtung? Oder was machst Du sonst sportlich gesehen, also körperlich? Einer hier im Forum läuft Parcour, das scheint ähnlich wie der Kampfsport gut dabei zu helfen, "Hürden des Lebens" zu nehmen.

Das war der erste Tip, daß Du etwas Körperliches machen solltest. Um all diese Energien loszuwerden und zu entdecken, daß vollkommen unabhängig von allem was gewesen ist Du ein ganzer Mensch bist, der sich unverletzt und unverletzbar fühlen kann. Oder kannst Du das schon? Das wäre natürlich noch besser. :)


Als Zweites möchte ich auf den Titel Deines Threads eingehen, auf Deine Bilder in Deinem Kopf. Diese Bilder aus der Erinnerung, aus Deinem Gedächtnis.

Es ist ja so, Michel: diese Bilder sind Deine Vergangenheit und diese Bilder gehören daher zu Dir. Man merkt ja auch, daß man diese Bilder eben nicht "wegkriegt", weil sie eben zu einem gehören.

Die Frage ist aber: wann erinnere ich mich an diese Bilder? Wähle ich das selber, daß ich mich erinnere, so als ob ich ein Fotoalbum aufschlage und meine Vergangenheit betrachte? Oder verfolgen mich die Bilder, werde ich also immer wieder "Opfer" meiner eigenen Vergangenheit?

So gesehen kann man erkennen, daß Du heute eigentlich kein Opfer der Außenwelt mehr bist. Du bist ja in einer sicheren Umgebung, nehme ich an, erleidest heute keine Gewalt mehr und wirst nicht ausgestoßen. Du bist also heute kein Opfer Deiner Umgebung mehr, sondern viel mehr ein Opfer Deiner Erinnerungen und der Gefühle, die sich mit den Erinnerungen in Dein Erleben transportieren. Und dann geht es Dir schlecht.

Daher fragst Du ja auch: wie bekomme ich die Bilder weg? Es ist ja so: das Schlimme, daß Du erlebt hast, das kann Dir hier keiner nehmen. Du bist Du, mit Deinen Stärken und Schwächen. Und aus diesen Stärken und Schwächen mußt Du deine Zukunft entwickeln. Eine Stärke ist zum Beispiel, daß Du Gewalt und Ungerechtigkeit erkennen kannst, weil Du Beides selber erlebt hast. Eine Schwäche könnte sein, daß Du kein großes Zutrauen in Dich selber hast, weil Du so früh in Deiner eigenen Familie von Deinem Vater verstoßen wurdest. Und Deine Mutter hat Dir die Opferrolle präsentiert in Reinform, bis sie dann schließlich an Dir zur "Täterin" wurde, indem sie Dich weggab um Dich zu schützen. Du steckst in vielen Dilemmata, aber all das da, das ich da jetzt aufgeschrieben habe, das ist ja Deine Vergangenheit und heute bist Du vom Grundsatz her jemand Anderes. Wie Du weißt.

Diese Bilder müssen also nun betrachtet werden von demjenigen, der Du heute bist. Wenn Du mal genau beobachtest, was passiert, dann bekommst Du ja, wenn die Erinnerungen kommen, die Gefühle Deiner Kindheit. Du fühlst dann die Traurigkeit, die eigentlich in der ganzen Situation steckte, in der ein Mann (Dein Vater) sein Leben nicht ohne Alkohol und Gewalt leben konnte, seine Frau und seine Kinder schlug, in der die Frau ihre Kinder nicht beschützen konnte und dem Ehemann hörig war. Und Du stecktest als Kind mit Deinem Bruder da hilflos drin, und das alles ist fürchterlich traurig. Es ist auch beschämend, daß man keine "normale" Kindheit und kein normales Elternhaus hatte, und es ist verletzend, nicht das Gleiche mitbekommen zu haben wie Andere. All das macht traurig, und wütend.

Wenn Du die Augen gerade mal in dem Zimmer umhergehen läßt, in dem Du gerade vor dem Computer sitzt, dann siehst Du, daß keine Gefahr von der Umgebung ausgeht. Du siehst auch, daß in dieser Umgebung keine Trauer steckt. Und weißt Du, Du bist jetzt nicht mehr der kleine Junge, der all das erlebt hat, was Du erinnerst. Du bist jetzt der 17-Jährige, der dort in diesem Zimmer sitzt. Du siehst also, daß aus Deinem jetzigen Leben diese vielen Gefühle nicht stammen, sondern daß sie aus Deiner Erinnerung stammen.

Separiere das also: was ist mein jetziges Gefühl als 17-Jähriger? Und was ist das Gefühl, das aus der Vergangenheit hochkommt via die Erinnerung und mich überflutet, weil ich mich eben damit auseinandersetze. (was ja gut ist!!)

Wenn Du dann nicht als leidendes Kind, sondern als 17-Jähriger bei Dir im Hier und Jetzt angekommen bist, dann kannst Du auf Deine Vergangenheit und auf ihre Bilder ganz anders schauen. Sieh Dir einfach diese Bilder mit den Augen an.

Versuche vielleicht am Anfang mal, die Räume zu sehen, in denen Du das erlebt hast, was Dir diese Gefühle in der Erinnerung macht. Dein erstes Elternhaus. Geh mal in der Vorstellung durch die leeren Räume Eurer Wohnung hindurch, es sind ja keine Menschen darin. Lerne erst mal die Räumlichkeiten wieder kennen.

Wenn Du dann einfach nur die Räumlichkeit wieder "in Besitz" genommen hast, indem Du sie Dir angeschaut hast, dann hast Du schon mal den Raum neutralisiert, in dem Deine Geschichte stattgefunden hat. Betrachte den Raum als eine Bühne, auf der ein Theaterstück stattfindet, ein Familiendrama um genauer zu sein. Der Vater ist Alkoholiker, die Mutter ist hilflos und versucht vergebens die Kinder zu schützen. Der Vater mißhandelt die Mutter und die Kinder, aber alle kommen letztlich mit dem Leben davon und sind heute andere Leute.

Wenn Du in diesem Raum deiner Kindheit geistig durch Deine Erinnerung steigst, dann wirst Du die einzelnen Szenen entdecken, die Dich besonders emotional getroffen haben. Wenn Du diese Szenen betrachtest und das Schauspiel als 17-Jähriger Theaterbesucher betrachtest, dann kannst Du mit etwas Übung beobachten, wie Deine Gefühle an diese Szenen gebunden sind, und wie sie mit den Bildern in Dir hochsteigen.

Ich persönlich würde dann jedem meiner aufsteigenden Gefühle Namen geben. Vielmehr würde ich sie benennen, also "ich bin wütend, weil ich das und das erlebt habe." das hilft. Weil man beim nächsten Mal, wenn man sich auf die Erinnerung einläßt, das Gefühl dann schon kennt: Wut. Dann weiß man schon: aha, gleich kommt die Wut, weil ich mich wieder hier oder daran erinnere. Nun ja, und so lernt man dann, mit den eigenen Gefühlen umzugehen und mit und mit verschwinden dann diese Bilder, die ungewünscht auftreten. Sie erscheinen dann nur noch gewollt, wenn man sich aktiv erinnern möchte, und die negativen Gefühle bleiben beim Betrachten der Erinnerung dann über kurz oder lang aus. Es ist ein Gewöhnungseffekt, nicht wahr.


Das fiel mir ein. Alles Gute für Dich und Deinen Bruder. Kannst Du denn mit ihm über all das reden? Wie geht er damit um? Und kannst Du mit Deinen Pflegeeltern darüber sprechen?

lg,
Trixi Maus
 
Lieber Michael also zum Ersten wünsche ich dir noch alles Gute zu Geburtstag,und zu deinen Themen werde ich mir Gedanken machen und dir schreiben.
Aber fürs Erste du hast den ersten Schritt zur Heilung getan indem du dich öffnest,indem du darüber redest.
Darüber darfst du dich freuen und stolz sein auf dich dass du das geschafft hast.
Fühl dich umarmt und geborgen in Licht und Liebe ich melde mich wieder
liebe Herzensgrüsse Hans :umarmen:
 
Werbung:
hallo,
ich bin Michels Pflegemutter und möchte euch allen Danken , das ihr unserm Michel helft.
Ich merke es an seiner Schreibweise, das es ihm sehr schwer fiel, das zu schreiben.
Er hat nicht einmal die Hälfte geschrieben von dem was den beiden wiederfahren ist.
Michel mein Schatz du bist auf dem richtigen Weg.
Ich liebe dich
Mama:kiss4:

euch allen Danke,
seit ganz lieb gegrüßt,
Nayeli
 
Zurück
Oben