Unser Schulsystem wurde erschaffen um Menschen zum Gehorsam zu erziehen

  • Ersteller Ersteller silberelfe
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Vielleicht kannst du ja in etwa sagen wieviele Kinder in Österreich unterrichtet werden. Ich kennen niemanden, und bei der Stadt Wien sollen angeblich jährlich um die 320 Einträge eingehen. Allerdings muss es ja nicht unbedingt ein Problem sein, schliesslich gehört Heimunterricht auch zum Schulsystem, und wie ja der Threadtitel schon sagt, unser Schulsystem wurde erschaffen um Menschen zum Gehorsam zu erziehen. Die Vor und Nachteile der verschiedenen Methoden werden ausser Acht gelassen, aber das System als ganzes soll zum Gehorsam dienen?!

So um ein halbes Prozent aller Schüler.

Und klar macht es Sinn, individuell zu prüfen, wer wofür geeignet ist. das gilt ja auch für Lehrer, viele nehmen ganz enthusiastisch das Studium in Anriff, um hinterher im Lehramt festzustellen, dass sie in der "Hölle" gelandet sind und viel lieber anders unterrichten würden, als sie es dürfen.

LG
Any
 
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Und klar macht es Sinn, individuell zu prüfen, wer wofür geeignet ist.
Es geht nicht nur darum wer wofür geeignet ist, sondern darum ob man auch machen will, wofür man geeignet ist.

das gilt ja auch für Lehrer, viele nehmen ganz enthusiastisch das Studium in Anriff, um hinterher im Lehramt festzustellen, dass sie in der "Hölle" gelandet sind und viel lieber anders unterrichten würden, als sie es dürfen.
...und daran soll das System schuld sein? Ausserdem ist ein Lehramt kein vollständiges Studium. Auch hier gilt, wer unterrichten will, sollte vorher auch wissen, wie er unterrichten will.[/QUOTE]
 
Du glaubst doch nicht im Ernst, dass Kinder reicher Eltern normale Schulen besuchen? Diese Leute haben ihre speziellen sauteuren Privatschulen und Internate. Wer es sich heute leisten kann, wird sein Kind nicht auf eine staatliche Schule geben. Meine beiden Halbbrüder wurden so beschult und haben beide heute Berufe in entsprechend gehobenen Managerpositionen. Warum wohl? Vitamin B, "richtige" Schule, "richtige" Sozialisierung für diese Jobs, "richtiges" Umfeld.

LG
Any

Das sehe ich auch kritisch, aber Leute, die zumindest nicht zuhause von Privatlehrern unterrichtet wurden haben zumindest mehr Kontakt zu anderen Kindern gehabt. Die anderen Schüler mögen dann zwar auch eher reiche Eltern haben, aber so massiv ist es nicht als wären da nur die Privatlehrer und "ausgesuchte" Kinder gewesen.

Das wäre eher ein Argument für rein staatliche Schulen, als darüber zu argumentieren, dass Hausunterricht ok ist. Aber irgendwo kann man dann vielleicht doch nicht alle Freiheiten beschränken. Klare Regeln muss es für solche Schulen aber auch von staatlicher Seite geben, damit die Kinder auch das lernen was andere Kinder lernen.
 
Das sehe ich auch kritisch, aber Leute, die zumindest nicht zuhause von Privatlehrern unterrichtet wurden haben zumindest mehr Kontakt zu anderen Kindern gehabt. Die anderen Schüler mögen dann zwar auch eher reiche Eltern haben, aber so massiv ist es nicht als wären da nur die Privatlehrer und "ausgesuchte" Kinder gewesen.

Das wäre eher ein Argument für rein staatliche Schulen, als darüber zu argumentieren, dass Hausunterricht ok ist. Aber irgendwo kann man dann vielleicht doch nicht alle Freiheiten beschränken. Klare Regeln muss es für solche Schulen aber auch von staatlicher Seite geben, damit die Kinder auch das lernen was andere Kinder lernen.

Quantität ist nicht gleich Qualität. Schulkontakte empfand ich zudem nie als gewinnbringend für die Entwicklung der sozialen Kompetenz. Eher Inkompetenzen musste man entwickeln... Ellenbogenmentalität, mobben können, sich durchsetzen und im Wettbewerb gegen die anderen Kinder wissen, wie man vor dem Lehrer gut was vorspielt, damit die Noten stimmen. *lol*

Lg
Any
 
Nochmals: Homeschooling hat nichts mit Einsperen oder Religion zu tun, abgesehen davon können solche Eltern hier in Deutshland bereits ihre Kinder auf Privatschulen schicken, wenn sie das wollen. Also die Gefahr von Indoktrinierung besteht auch jetzt bereits.

Wusstest Du, dass Dänemark seit 150 Jahren keine Schulpflicht mehr hat? Ui, die müssen ja alle total verwahrlost und indoktriniert sein, die Dänen.

Oder die Schweizer, bei denen es auch Homeschooling gibt. Selbst in Österreich gibt es keine Schulpflicht wie bei uns. Und dort ist Homeschooling erlaubt. Sind die Österreicher dann auch alle indoktriniert und misshandelt worden?

:ironie:


Informiere dich doch bitte vorab, bevor Du urteilst. abgesehen davon nehmen eh nur ein marginaler Teil der Eltern diese Möglichkeit in Anspruch, aber die es tun, werden mit Sicherheit ihre guten Gründe dafür haben.

http://www.homeschooling-forschung.de/
Daneben wird teilweise auch untersucht, welche Ergebnisse hinsichtlich der sozialen Entwicklung vorliegen, da der Bereich der Sozialisation bei Home Education oft Gegenstand kritischer Anfragen ist. Die bisher vorliegenden Studien kommen zu dem Schluss, dass Schüler mit Home Education hinsichtlich des Erwerbs sozialer Kompetenzen anderen nicht nachstehen, oder diese sogar übertreffen.

Lg
Any

Sorry, marginale Gruppen sind mir in diesem Zusammenhang suspekt, genauso wie Leute, die da irgendwie positive Ergebnisse aus dem Hut zaubern wollen, weil es offensichtlich scheint, dass sie das so richtig finden. Glaube auch keinen Kreationisten, bzw. in dem Fall weiß ich schon aufgrund meines Studiums, dass Kreationismus Nonsens ist, weil ich die Evolutionstheorie schlicht verstehe.

Von dieser Seite aber:

"Zu den häufigsten gehören das Interesse an einer Bildung und Erziehung die stärker an (religiösen) Werten orientiert ist, der Wunsch nach Lernformen die besser den individuellen Bedürfnissen gerecht werden und der Wunsch nach einer besseren Integration der Lernprozesse in das Familienleben."

Also religiöse Fundamentalisten, Besserwisser, die meinen ihre Kinder sind zu speziell für die Schule, und Leute, die ihre Kinder und deren Bildung an sich binden und kontrollieren wollen. So würde ich das übersetzen...

Und dass Dänen usw. nicht verwahrlost sind liegt daran, dass die meisten auf normale Schulen gehen.

Die Bildung und der Kontakt zu anderen Kindern sollte nicht auch noch von den Eltern reglementiert werden.
Eltern bestimmen schon eher zu viel über ihre Kinder, und Homeschooling gibt gerade schrägen Vögeln noch viel mehr Macht.

Und wie gesagt, Privatschulen, die zu sehr von der Normalität abweichen würde ich dicht machen. Dass da zum Beispiel in Erdkunde gelehrt würde, dass die Erde paar Tausend Jahre alt ist, dürfte nicht sein.
 
Hi Psi,

Inhalte die zu vermitteln sind müssten natürlich identisch sein. Da bin ich ganz bei dir.

Wobei, auch heute wird diskutiert, ob man z.B. Muslimen nicht eigene Schulen und muslimische Lehrer zuordnet (wobei es hier bereits erste Umsetzungen in die Praxis gibt), was meinst Du, was da alles an Unterschieden an dann staatlichen Schulen aufkommt... das Problem, das Du ansprichst, ist kein Homeschooling Problem, sondern ein gesellschaftliches Problem.

Beleg doch mal deine Befürchtung, dass Kinder bei Homeschooling vrewahrlost würden oder anders indoktriniert und misshandelt. Vielleicht am Beispiel all der Eltern, die irgendwo in der Welt in der Pampa leben (Aussteiger in Alaska, Kinder von Forschern am Südpol, Entwicklungshelfer, die ihre Familien mit sonstwohin nehmen, wo es keine Schulen gibt)...

Die sozialen Kontakte in der Schule beschränken sich doch eh auf die wenigen Pausen. Nur weil noch 29 weitere Kinder in einem Raum sitzen, macht das noch lange keine Freundschaften, sondern Zwangsbekannte, mit denen man eine gewisse Zeit an einem Ort verbringen muss.

LG
Any
 
Quantität ist nicht gleich Qualität. Schulkontakte empfand ich zudem nie als gewinnbringend für die Entwicklung der sozialen Kompetenz. Eher Inkompetenzen musste man entwickeln... Ellenbogenmentalität, mobben können, sich durchsetzen und im Wettbewerb gegen die anderen Kinder wissen, wie man vor dem Lehrer gut was vorspielt, damit die Noten stimmen. *lol*

Lg
Any

Wie gesagt, ich kenne Mobbing viel zu gut, aber meine Eltern waren auch schon zu speziell, und dadurch teilweise daran schuld, dass ich keine Freunde hatte.

Und das Kind zuhause herumsitzen zu lassen halte ich auch nicht gesund für Introvertierte. Ich habe ja schon gesagt, dass Therapien und Klassen- und Schulwechsel angebracht sind. Aber solche Kinder dann da komplett rauszunehmen halte ich für fatal.
 
Wie gesagt, ich kenne Mobbing viel zu gut, aber meine Eltern waren auch schon zu speziell, und dadurch teilweise daran schuld, dass ich keine Freunde hatte.

Und das Kind zuhause herumsitzen zu lassen halte ich auch nicht gesund für Introvertierte. Ich habe ja schon gesagt, dass Therapien und Klassen- und Schulwechsel angebracht sind. Aber solche Kinder dann da komplett rauszunehmen halte ich für fatal.
Wieso zu Hause rumsitzen lassen?

Haben dir deine Eltern etwa keine Möglichkeiten gegeben dir Freunde zu suchen? Dann müsste man ja die Schulferien verbieten, da sitzen die Kinder drei Monate im Jahr Zuhause nur alleine?

Schulferien fand ich klasse, endlich mit meinen Freunden spielen, meist die vom Campingplatz, das waen so an die 12 Kids mit denen ich dort regelmäßig zu tun bekam. Morgens nach dem Frühstück so schnell wie es geht raus und nur zu den Essenszeiten musste ich mich zurückmelden. Manchmal war ich auch lieber alleine, je nachdem wonach mir war. So sahen meine schulfreien Zeiten aus. Und die meiner Tochter auch später.

Schule war wie Arbeit, da ging man hin, weil man musste. Und man musste sich dort halt auch mit allen irgendwie arrangieren. Wie auch eben später im Job.

Freizeit war Vergnügen, Hobbies pflegen, mit Freunden spielen... ich weiß ja nicht, wie dein Leben so aussah. Ich hätte lieber am Vormittag Homeschooling mit max 4-6 Kindern gehabt und so auch mehr Zeit zum spielen und für Freizeitvergnügungen.

LG
Any
 
Und was solche Muslime betrifft...

Wäre eine Katastrophe. Mädchen zuhause unterrichten würde bedeuten, dass ihnen Kochen beigebracht wird, und dass sie anschließend zwangsverheiratet werden. Jungen kämen auf eine Koranschule...

Moderate Muslime würden natürlich die normalen Schulen nutzen.
 
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Zum Thema Home-Schooling enthalte ich mich der Meinung, weil es mir an Erfahrung fehlt.
Ich kenne eine Familie in Österreich, die, als wir Kontakt hatten, Wanderschäferei betrieb und die Kinder wurden selbst unterrichtet, und ich kenne eine Frau in Salzburg, die mit anderen zusammen selbst eine Schule aufzog. Ersteres erlebte ich als Notlösung, wobei ich den Wert eines naturnahen Lebens absolut anerkenne. Zweiteres habe ich als genial erlebt, und mir schien, dass es den Kindern sehr gut ging.
Aber es fehlt mir trotzdem an Erfahrung um mir eine Meinung bilden zu können.

Was ich aber dazu beitragen möchte stammt auch aus "Alphabet", es geht um einen jungen Mann, der in Frankreich aufgewachsen ist und von seinen Eltern weder in die Schule geschickt noch unterrichtet wurde. Seine Eltern waren/sind Freidenker, die ein Kind als von Natur aus interessiert sehen und daher haben sie ihrem Sohn die Möglichkeit gegeben, seine Interessen zu leben und die dann gefördert, ohne was zu fordern. Er begann mit drei oder vier sich für Buchstaben zu interessieren, die wurden ihm dann gezeigt, hat aber erst richtig lesen gelernt, als er sich für etwas interessierte, wofür er Bücher brauchte. Der Mann spricht akzentfrei deutsch im Film, obwohl es nicht seine Muttersprache ist. Weil ihm - so sehe ich das - Lernen aus Interesse nie abtrainiert wurde.
 
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