nach dem wir die frage JUDAS von ziemlich vielen seiten beleuchtet haben,
versuche ich nun den für mich gültigen schluss in der sache selbst darzustellen, ohne dabei die judasfrage nach aussen tragen zu wollen und damit eine verlegung von ort und zeit zu beachsichtigen.
JUDAS hat sich in meinem suchen als eine dreifaltigkeit entpuppt,
und die parallelen zu der dreifaltigkeit gottes in der praktischen anwendung der entstehungsgeschichte ist frappierend und jeder sozialforscher hätte damit seine helle freude:
1. JUDAS ist JUDAS.
der mann, der älteste, der das sagen hatte in der gruppe, und wenn jemand anderer etwas zu sagen hatte, musste er das extra ansagen. er war rangordnungsgemäss dafür vorgesehen auch in verhandlungen mit dem zugang in jenen gebäuden die als schauplatz dienten, wenn versammlungen abgehalten wurden.
bemerkenswert ist vielleicht auch der zusatz, dass dieser älteste im auftrag der mehrheit der gemeinschaft wirkte.
so konnte sich in diesem fall jeder mit der person selbst personifizieren, wenn er das verlangen in der trauerarbeit und im schuldbekenntnis verspürte.
2. ANDREAS ist JUDAS
das ist wahrscheinlich die weniger bekannte form davon.
sie wird erst dann klar, wenn wir den verrat nicht in einem übergeben und ausliefern sehen, der dann zum tod geführt hat.
sondern im sinne der eigentlichen lehre im weitersten sinne zu verstehen ist, sich nur der friedlichen und gemeinschaftsbildenden gepflogenheiten zu bedienen und nicht der gewalt, und sei es auch nur in notwehr.
die funktion ist nur dann zu verstehen, wenn wir davon ausgehen, es hat eine vorbereitende versammlung der jüdischen glaubensrichtungen gegeben, mit allen angenehmen und unangenehmen dingen, besonders der dabei geschehenen ränkespiele und intriegen, bis hin zum tätlichen anschlag mit dazu passender gegenwehr.
ich empfinde hier das rücklings durchgeführte erstechen mit einem schwert, und während sich noch das schwert im körper befindet, ereilt dem meuchelmörder der gegenangriff durch andreas, und weil er gerade so gut drauf gewesen ist, hat er sich auch gleich dessen begleiter angenommen, so dass noch der eine oder zweite auf kurz oder lang daran glauben musste, bis keiner mehr das schwert kosten wollte.
dieses leben auslöschen eines anderen, egal wodurch es verursacht wurde, galt in der apostelbruderschaft als unwürdig, und so gesehen könnte man dieses abgleiten in die gewalt als "verrat" benennen.
3. PETRUS ist JUDAS
das ist aus meiner betrachtung die glaubwürdigste form der bezeichnung mit verrat, und zwar im engeren sinn der lehre.
hier geht es nicht um die geschehnisse selbst, denn das was da kommen sollte, das komme und was jemand machen musste, das sollte er tun, und ein ältester der gehe hin und mache das erforderliche ...
nein. verrat bedeutet hier im geistigen und spirituellen sinne, die lehre nicht richtig in der praxis zu erfassen und anzuwenden. vorausgesetzt ist hier ein noch halbfertiger "menschensohn" oder "spiritueller kandidat" mit einer nahtoderfahrung in der person des petrus, der die bekanntschaft mit dem jenseits noch nicht gemacht hatte. sie stand noch bevor.
als das ereignis dann eingetreten war, hat sich im soge der prognostifizierung genau das ereignet, indem er es zu verhindern verucht hatte:
in seiner vision, oder ASW, egal wie wir es nennen wollen, hatte petrus immer betont:
"jesus ist mir erschienen."
"ich habe jesus gesehen."
und etwas später danach
"jesus ist in mir."
schenkte man ihm glauben und hatte man es anerkannt,
dann galt, wenn es einer hatte, haben es alle erfahren.
genau so wie in der verhängnisvoll ablaufenden zusammenkunft davor.
diese unmittelbare anbindung an jesus von nazareth in dieser vision,
wie ein kleben an der dahingegangenen gestalt des meisters der gruppe,
das war genau das verhalten, das als "verrat" zu bezeichnen ist.
ohne dabei die wirkliche auf die person bezogene funktion der vision zu begreifen.
zumindest im erste augenblick war das so.
änderte sich aber dann rasch, als man die unmittelbare optische ähnlichkeit feststellte zwischgen dem nazaräner und paulus.
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das war dann zuerst bei paulus der fall, und danach besonders in spiritueller hinsicht bei petrus.
darum sah sich nach seiner schocktherapie und anschliessender aderplatzung im auge auch ein paulus gezwungen, ja er musste sogar klarstellen in einem seiner briebe an timotheus:
der nazaräner ist noch nicht auferstanden.
ich bin paulus, ich bin nicht dein meister!
nicht der lehrer deines lehrers johannes.
dabei ging es aber nicht um die dinge des jenseits direkt,
nur so weit wie notwendig in der berührung selbst,
sondern viel mehr galt es dabei irdische verhältnisse ins rechte licht zu rücken.
darum bin ich in der glücklichen lage und kann behaupten:
ich bin teigabid,
ich sage,
petrus ist im sinne der lehre mit "verrat" in verbindung zu bringen,
im engeren und engsten verständnis der lehre,
die er vorgab zu vertreten.
aber vielleicht bin ich da nur ein wenig zu voreilig und ungeduldig,
und kann eine persönliche entwicklung hin zu einem allgemeinen nutzen nur nicht abwarten.
im herkömmlichen sinn wird man eher dazu angetan sein die erste variante zu favorisieren,
eventuell auch noch der zweiten möglichkeit eine chance geben anerkannt zu werden.
so wie es scheint wird meine bevorzugung "petrus" mit verrat in verbindung zu bringen den geringsten anklang finden.
aber genau diese ist der "treffer", da drückt der schuh.
sozusagen die letzte mahnende anweisung an den kandiaten petrus,
das wichtigste am schluss noch einmal hervorhebend betonen.
bevor man sich mit aller kraftanstrengung gegen das unausweichliche "fügt".
petrus ist ein vergaser, hoppla, ein versager.
und ein
