... und Paulus nahm mir den Freund

meine Familie stammt aus NRW, da ist (bzw war es damals so) "man" katholisch. als ich in die Schule kam zogen wir nach Hessen,
da wiederum sind Katholische in der deutlichen Unterzahl, und meine Eltern erzählten, sie wurden anfangs bissl schief angeguckt,
weil sie nicht wie alle anderen evangelisch sind. ich selber habe sowas nie mitgekriegt. ich war in einer katholischen Jugendgruppe
im Ort, die empfand ich als ganz normale Jugendgruppe, mit Aktivitäten wie Kids und Teenies sie halt so machen. legendär waren
unsere monatlichen "Christenfeten", Disco im Pfarrheim von 18 bis 22 Uhr (süß, gell?) zu denen die jungen Leute der ganzen Gegend
gekommen sind, also logo auch die Evangelischen. später ging ich auf ein katholisches Gymnasium in der Stadt, welches aber auch
evangelische Schüler hat, weil es schlicht nicht genug katholische gibt. ob evangelisch oder katholisch war unter Freunden nie Thema
und schon gar nicht Anlaß zum Streit. die einen hatten Kommunion und Firmung, die anderen Konfirmation. aber sonst? da sind ja
keine bemerkbaren Unterschiede.

als ich als Erwachsene in der Stadt lebte und später dann in Berlin, da war die Konfession erst recht kein Thema mehr. mit den meisten
Leuten kam kurz mal die Frage auf, ob man gläubig ist, und wenn das Thema nicht aufkam war es auch okay. ein benachbartes Paar
aus Polen hat sich richtig gefreut, mal jemand katholischen zu treffen, fällt mir da grad ein. ich glaube das war für sie ein Stückchen
"wie Zuhause". aber ausgiebiger geredet haben wir darüber nicht. was auch? viel mehr zeigt sich ja dann im Umgang miteinander,
ob man bloß auf dem Papier zu einem Glauben gehört, oder ob man ihn lebt, also ob man dessen Werte einigermaßen verinnerlicht hat.

in Berlin hab ich nen ganzen Schwung Licht und Liebe Esos kennengelernt, und komischerweise hatten die m.M.n. alle ziemlich einen
am Sträußchen. hmm, wenn es sie glücklich macht? sie tun ja damit keinem was, nur, ob sie selber davon wirklich profitieren könnt man
sich fragen. aber das ist ja ihre Sache, also wozu darüber Debatten führen? und dann fällt mir grad noch auf, daß ich von den Menschen,
die ich als Spirituelle kennengelernt habe, nicht weiß, welcher Konfession sie angehören. vermutlich weil das dann keine Rolle mehr spielt.


Und war da für Dich ein Unterschied im Verhalten der Spirituellen zu den Esos?:)
 
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ach, echt? jo, NRW ist groß. ist bei mir ja auch schon lange her.
insgesamt dürften die Katholischen wohl am Aussterben sein.

Ja. Wittgenstein. Echt jetzt. Wir dachten, die Katholen seien in Bayern und nur Auswanderer würden bei uns sich niederlassen. So wie die Mormonen in Amerika.:ROFLMAO:

Das war meine Kirche

evangelisch

Und das die Evangelische 3 km entfernt

evangelisch 2

Interessant katholisch ist:

Bilder der Katholischen kann ich zum Vergleich nicht finden.

Die insbesondere für schlesische Kriegsflüchtlinge erbaute katholische Kirche wurde 2007 letztlich mangels noch ausreichend vorhandener Gemeindemitglieder aus finanziellen Gründen abgerissen.

Für FLÜCHTLINGE wurde extra eine eigene Kirche gebaut.

Und heute stellt man sich an, als würden Aussätzige zu uns kommen.
 
Und heute stellt man sich an, als würden Aussätzige zu uns kommen.

schätze das hängt damit zusammen, daß es ja wirklich groß keinen Unterschied macht, ob jemand katholisch oder evangelisch ist.
das waren ja im Wesentlichen immer die zwei Konfessionen, mit denen man es hierzulande zu tun hatte. beide sind Christen, beide haben
gemeinsame Werte, und die Vorstellung, wie man sein Leben gestaltet und wie man mit den anderen Leuten umgeht, sind praktisch gleich.

heute spielt für sehr viele Einheimische die Religion ja kaum noch eine Rolle. "man" geht allenfalls mal zu Weihnachten in die Kirche,
ansonsten kaum, man ärgert sich über die Kirchensteuer und macht abfällige Bemerkungen über "die reiche Kirche" und den altmodischen
Papst, viele treten auch aus der Kirche aus. und doch lebt man beinahe unbemerkt sein Leben mit eben diesen christlichen Werten, daß
"man" nicht tötet und nicht stiehlt, daß Ehebruch nicht okay ist, daß man das Hab und Gut des Anderen achtet usw usf, kurzum daß man
den Nächsten wenn schon nicht liebt, so ihn doch zumindest leben läßt so wie er es eben mag und daß man hilfsbereit ist zum Beispiel.

und dann kommen da auf einmal Neue, von denen man mitbekommt, daß ihre Frauen sich verschleiern sollen und nix zu melden haben,
daß sie zum Bsp Schwule krass ablehnen, unsere freie Lebensweise hier mehr oder weniger stark ablehnen - aber herkommen wollen sie.
wie paßt das zusammen? man sieht Aufnahmen von jungen Typen, die die Kehle-durchschneid-Geste in die Kamera des deutschen
Reporters machen usw., jede Menge Gerüpel und aggressives Verhalten ... ein gelungener Einstand sieht anders aus.
 
und dann kommen da auf einmal Neue, von denen man mitbekommt, daß ihre Frauen sich verschleiern sollen und nix zu melden haben,
daß sie zum Bsp Schwule krass ablehnen, unsere freie Lebensweise hier mehr oder weniger stark ablehnen - aber herkommen wollen sie.
wie paßt das zusammen? man sieht Aufnahmen von jungen Typen, die die Kehle-durchschneid-Geste in die Kamera des deutschen
Reporters machen usw., jede Menge Gerüpel und aggressives Verhalten ... ein gelungener Einstand sieht anders aus.

Täusch dich mal nicht. Das ist NIX NEUES. ES wird nur "bewusster wahrgenommen". Weil wir es irgendwie doch geschafft haben, dass wir selbst sehen dürfen, statt das Alte: "Aber der Papa sagt, dass......"

Ich bin ja auch mit Moslems aufgewachsen. Der ganze Irrsinn war damals auch schon präsent, nur wurde das Kritikeln mehr unterm Tisch gemacht.... Und vergiss nicht, dass das Schwulenthema in den 80ern ganz heiß war, auch zuletzt, weil man Rock Hudson erpresste, dass seine Geschichte öffentlich gemacht werde....weshalb er dann im Zorn sein Ja gab ohne selbst dafür zu sein.....

Schwul sein hieß, krank zu sein......daher war das Bekennen nicht so groß.

(Nur hat man jetzt nen neuen "Moralfeind", dem die alten Kamellen an den Kopf geworfen werden können)
 
ja, stimmt, hierzulande tat man sich auch lange schwer mit Schwulen oder den Rechten der Frau.
und zum Glück liegen diese Zeiten hinter uns! wer will dorthin schon zurück? genau das schwebt aber
-so macht es den Anschein- einem beachtlichen Anteil derer vor, die neu hergekommen sind.

sicher, grad in den großen Städten leben bereits viele Jahre eine ganze Menge Moslems, und bisher
hatte man den Eindruck, sie machen halt ihr Ding, wollen unter sich bleiben und tun keinem was.

jetzt aber ist eben die Frage, ob mit der großen neuen Zuwanderung von teils sogar radikalen Typen
dies weiterhin so bleibt, oder ob nicht womöglich sie versuchen werden uns ihre strengen Vorstellungen
aufzudrücken. wundert mich nicht, daß viele Einheimische darauf keine Lust bishin zu Angst haben.
 
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