Umwelt- und Klimaschutz - sinnvolle effektive Maßnahmen

Würde die Wegwerfgesellschaft die Hälfte, von dem, was sie weg wirft, weiter verwenden, oder spenden, wäre ein großer Schritt getan. Ich begreife nicht, wie hirnrissig die Gesellschaft denkt in Sachen Lebensmittel. Die Läden bestellen massenweise Waren, wo sie wegen dem MHD die Hälfte wieder weg werfen.

Hat zwar nur bedingt was mit Klima zu tun, aber ich finde die Leute könnten nachhaltiger denken und nachhaltiger handeln besonders im Haushaltsbereich. Vor allen die Supperreichen.
 
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Die wenigen Leugner des menschengemachten Klimawandels sind meiner Meinung nach nicht das Problem, die kann man getrost links, bzw. rechts liegen lassen.

Leider sind sie dennoch sehr laut.

Ich bin mir nicht mal sicher, ob die Mehrheit der AfD-Anhänger so tickt.

Das weiß ich auch nicht. Ich kenne persönlich im realen Leben (glücklicherweise) nur einen AfD-Anhänger, zum Thema Klimawandel tickt der aber glücklicherweise auch nicht so. Wenn man sich aber so die Parteien-Landschaft anschaut, so findet man Klimafaktenleugner nicht nur in der AfD, sondern auch in der Union - vereinigt in der sog. Werteunion. Und sehr laut dabei sind diverse YouTube-Kanäle, Twitter-Accounts, diverse Forums-User etc., die zwar eine Minderheit bilden können, aber eben eine sehr laute. Daneben diverse Dokus und Talkrunden, die zwar glauben "beide Seiten" beleuchten zu müssen, so aber nur eine falsche Balance kreieren, indem mit dieser 50:50 Gegenüberstellung so getan wird, als wären diese Verhältnisse repräsentativ und der bestehende Konsenz, dem nur eine kleine Minderheit widerspricht, nichtig.

Und nicht "Klartext" zu sprechen, mit anderen Worten also Dinge wider besseren Wissens schönzureden oder gar zu lügen, kann doch auch nicht die Lösung sein.

Was bedeutet Klartext?

Der Klimawandel ist in vollem Gange, und die Zeit drängt. Wenn wir das Pariser Klimazeil von 1,5° Erwärmung ggü. der vorindustriellen Zeit erreichen wollen, müssen wir in den nächsten 10 bis 15 Jahren die Treibhausgasemissionen auf Netto-Null senken - also nur noch soviel Treibhausgase emittieren, wie die Natur kurzfristig auch wieder aufnehmen kann. Wenn wir dieses Klimaziel verfehlen droht das Aussterben der Korallen, sowie, dass die ganzen Ökosysteme verschwinden, denen diese Korallenriffe derzeit noch einen Lebensraum bieten. Außerdem noch das Abschmelzen des Grönländischen Eisschildes wie auch der Westantarktis (wobei dieses Kippelement wahrscheinlich schon gekippt und somit das Abschmelzen dessen im Gange ist). Damit wird der Meeresspiegel bis 2100 nicht nur um wenige Zentimeter sondern um bis zu 2 Meter steigen. Daneben werden diverse Regionen der Erde für Menschen unbewohnbar werden, weil es da zu heiß (und gleichzeitig zu schwül) werden wird. Das ganze würde dann Migrationsbewegungen (und Seuchen etc.) unbekannten Ausmaßes nach sich ziehen. Die Menschheit als solche wird wahrscheinlich überleben, aber für viele würde das eine dystopische Realität werden.

DAS ist Klartext, der geredet werden muss. Ohne wenn und aber.

Die Situation ist dabei leider noch komplexer: Die Mehrheit heizt noch mit fossilen Brennstoffen, weil sich viele schlicht die Alternativen nicht leisten können. Viele sind in ihrer Lebenssituation auch auf das eigene Auto angewiesen, und E-Autos sind auch noch für viele unerschwinglich. Für viele Regionen der Erde ist der Tourismus ein signifikanter Wirtschaftszweig, der auch wegfallen oder arg eingeschränkt wäre, wenn die Fliegerei von jetzt auf gleich gänzlich gestoppt würde. Ich könnte noch einige Dinge weiter aufzählen, die darlegen, dass wir in der derzeitigen Lage schlicht nicht auf sämtliche Verbrennung fossiler Energieträger verzichten können, ohne andere Probleme zu erschaffen. Das macht die Lage ambivalten. Und auch DAS alles muss in den Klartext leider mit einbezogen werden.

Wenn der Klartext nur obigen Abschnitt über den Klimawandel beinhaltet mit der (nicht konkret ausgesprochenen aber mitschwingenden) Bewertung: "Wenn Du nicht sofort Dein Auto verschrottest, bist Du ein böser Mensch und Heuchler!!!" einhergeht o.ä., wird zwar nichts schöngeredet, aber auch nichts erreicht. Da müssen wir Wege finden, die der beschriebenen Ambivalenz der Situation auch gerecht werden. Wenn das nicht geschieht, wird es viele Menschen geben, die Einwände erheben, die mit "Aber ich ..." anfangen, gefolgt von gut nachvollziehbaren Gründen, warum dieser Verzicht für sie nicht so einfach geschweige denn in der aktuellen Situation möglich ist. Und diese Menschen werden dann auch von Populisten abgefischt, die dann u.a. auch mit Klimafaktenleugnung die Betroffenen einlullen.

Und glücklicherweise gibt es da durchaus Hoffnungsschimmer:

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Überschrift und Teaser eines Artikels in dem schwedisch-sprachigem Wissenschaftsmagazin "Illustrerad vetenskap"

Ich übersetze (obwohl Schwedisch als Deutscher eigentlich leicht zu lesen sein sollte, finde ich):
Nun ist grüne Energie bereit den Planeten zu retten
Wir brauchen nicht in Fusionskraft oder andere technologische Durchbrüche zu hoffen um die Welt grün zu machen. Für die meisten Länder des Planeten reicht das mit den Typen von Solar-, Wind- und Wasserkraftanlagen, die wir heutzutage schon haben, zeigt ein neuer Report. Die grüne Umstellung ist nicht nur möglich durchzuführen, sie ist außerdem auch ökonomisch lohnend.

Im Artikel selbst erwähnen sie dann noch, dass sie den 100%-Ausbau, also dass der Energiesektor weltweit klima-neutral ist, bis 2050 für möglich halten. Das ist zwar immernoch etwa 15 bis 20 Jahre zu langsam, aber immerhin schonmal ein Hoffnungsschimmer, der ausgebaut werden kann. Europa ist hoffentlich schneller.

Auch das ist Klartext, der über "Wir müssen auf sehr viel verzichten!" hinaus geht und konkrete Wege aufzeigt.

Ich halte die soziale Gerechtigkeit bei der Verteilung der Kosten der Energiewende für die wichtigste Frage, da liegt vieles im Argen. So hat z.B. die alte Unionsfraktion als eine ihrer letzten Amtshandlungen noch ein Gesetz verhindert, das die kommende CO2-Abgabe auf Heiz- und Warmwasserkosten je zur Hälfte auf Mieter und Vermieter verteilen sollte, jetzt trägt sie der Mieter allein.
Es kann aber doch nicht sein, dass die Rentner oder der alleinerziehende Hartz-IV-Empfänger im Winter in ihrer Wohnung frieren, weil sie Heizkosten sparen müssen, der Gutverdiener aber gleichzeitig tausende von Euro vom Staat in Form von Kaufprämien und Steuergeschenken hinterhergeworfen bekommt, wenn er sich einen drei Tonnen schweren Elektro-SUV kauft, der dem Klima mehr schadet als nutzt. So macht man den Menschen die Energiewende nicht gerade schmackhaft. Das ist der Punkt, an dem die Populisten mit ihrer Erzählung vom Projekt einer Elite, die damit nur das gemeine Volk weiter gängeln will, einhaken können.

Volle Zustimmung von mir. Sowohl im fett hervorgehobenen allgemeinen Satz, als auch im konkreten Fall, was Du darunter beschreibst. Ja, die Unions-Regierung hat da viel verbockt. Da finde ich es schlicht eine Frechheit, wenn z.B. Armin Laschet behauptet, die CDU stünde für Klimaschutz.

Die Populisten gehen dabei allerdings oft noch weiter. Auf der einen Seite bemängeln sie, wenn eben von notwendigem Verzicht gesprochen wird, zählen all die Pendler auf, die gut nachvollziehbare Gründe haben, dass sie noch ein Auto (und auch noch kein E-Auto) haben, fragen, womit man denn so heizt, weil das ja wie gesagt auch eine Verbrennung fossiler Energieträger ist etc. DAS ist die Ambivalenz der Situation - in der aktuellen Realität gibt es viele Menschen, die noch ein Auto benötigen etc. (siehe oben) Und gleichzeitig, wenn man auf diese Ambivalenz hinweist und deswegen erklärt, dass man nicht von jedem einzelnen Menschen fordere sofort mit Autofahren etc. aufzuhören, sondern von der Politik fordere, die nötige Infrastruktur zu schaffen, damit das allgemeine Konsumverhalten auch einfacher klimafreundlich(er) gestaltet werden kann (und für einige in ihrer Lebensrealität auch überhaupt erst möglich)... ja, dann wird vorgeworfen, dass man ja nur heuchelt und auf nichts verzichten will.

Ich erkenne damit nur, dass die aktuelle Situation für viele in nachvollziehbarer Art noch Ambivalent ist und zeige auf, was Politik und Wirtschaft tun können bzw. müssen, um das zu ändern.

(Und tatsächlich möchte ich auch auf möglichst wenig verzichten - das Problem: Je länger noch gewartet wird und Klimafaktenleugner so laut sind, auf desto mehr muss schlussendlich dann doch verzichtet werden)

Die Folgen des Klimawandels werden in den kommenden Jahren und Jahrzehnten ohnehin so offensichtlich werden, dass kaum noch jemand die Notwendigkeit von drastischen Maßnahmen bestreiten wird. Dann bleibt sowieso nur noch die Frage, wie man die Kosten dafür verteilt, wer welche Einschnitte und Zumutungen wird hinnehmen müssen.

Ja. Und je länger noch gewartet wird, desto drastischere Maßnahmen werden nötig werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sind eigentlich "nur" die Grünen auf dem Klimawandeltrip?
Oder hat die SPD / FDP auch den Sinn der Aufgabe auch verstanden?
Es wirkt so, als sei nur "Grün" für den Klimawandelstopp verantwortlich.
Dabei müssten doch ALLE an einem Strang ziehen.
 
Sind eigentlich "nur" die Grünen auf dem Klimawandeltrip?
Oder hat die SPD / FDP auch den Sinn der Aufgabe auch verstanden?
Es wirkt so, als sei nur "Grün" für den Klimawandelstopp verantwortlich.
Dabei müssten doch ALLE an einem Strang ziehen.

Alle größeren Parteien bis auf die AfD haben den Klimaschutz im Programm. Allerdings bieten dabei nur die konkreten Programme der Grünen und der Linken (kleine) Chancen, die Klimaziele zu erreichen. Die Linken wären da sogar noch etwas härter als die Grünen, und ihr Klimaschutz-Konzept bot dahingehend etwas größere Chancen. Mit den Programmen der SPD und der FDP würde das leider ziemlich sicher nicht klappen, die selbstgesetzten Klimaziele zu erreichen. Die SPD erkennt zwar das Problem, macht aber zu viele Abstriche, und die FDP hofft auf eine technische Innovation, die wie ein deus ex machina aufploppen soll und sämtliche Probleme mit einem Schlag mit-löst (eine Hoffnung, die auch durchaus auch teile... aber ich würde nicht drauf setzen und sicher sein, dass das passieren wird).

Man kann nur hoffen, dass die Grünen sich in diesem Punkt bei den Verhandlungen durchsetzen werden, und der resultierende Kompromiss da am meisten von ihnen geprägt wird.
 
Alle größeren Parteien bis auf die AfD haben den Klimaschutz im Programm. Allerdings bieten dabei nur die konkreten Programme der Grünen und der Linken (kleine) Chancen, die Klimaziele zu erreichen. Die Linken wären da sogar noch etwas härter als die Grünen, und ihr Klimaschutz-Konzept bot dahingehend etwas größere Chancen. Mit den Programmen der SPD und der FDP würde das leider ziemlich sicher nicht klappen, die selbstgesetzten Klimaziele zu erreichen. Die SPD erkennt zwar das Problem, macht aber zu viele Abstriche, und die FDP hofft auf eine technische Innovation, die wie ein deus ex machina aufploppen soll und sämtliche Probleme mit einem Schlag mit-löst (eine Hoffnung, die auch durchaus auch teile... aber ich würde nicht drauf setzen und sicher sein, dass das passieren wird).

Man kann nur hoffen, dass die Grünen sich in diesem Punkt bei den Verhandlungen durchsetzen werden, und der resultierende Kompromiss da am meisten von ihnen geprägt wird.


Niemand, keine Partei, sagt es klar und deutlich, dass es keine Grüne Wachstum gibt. Alle Parteien versuchen so zu tun, als WACHSTUM und die KLIMAZIELE vereinen liessen.... Das ist immer noch das MÄRCHEN, was Uns aufgetischt wird. Es ist aber längst klar: Wir müssten von den sog. WIRTSCHAFTWACHSUM wegkommen, sonst wird es in 30-40 Jahren ziemlich schlimm mit der Meinscheit aussehen....Die Grünen sind leider auch nicht ehrlich, allerdings sind Sie damit was sie durchsetzen möchten noch immer das kleinste Übel!

Es sieht also nicht sehr gut aus....

Shimon
 
Ich finde, will Die Erde lebenswert bleiben, müsste die POLITIK nicht immer nur reden.
Wir reden viel, wenn der Tag lang ist.
Politik ist oft polemisch, deswegen mag ich Politik nicht.
Dass Klimaschutz wichtig ist, ist außer Acht.
Aber wie soll man einer Politik vertrauen, die menschenfern handelt?
Die Politik macht was SIE Will, nicht was die Menschen brauchen.
Wir haben teuer Bezahlte Politiker, die irgendwelche Worte bezahlt bekommen.
Die sie dann vor sich her halten. Ich finde, wer den Wandel will, wird Wege finden.
Würde die Politik mehr auf den MENSCHEN Hören, und SEINE BEDÜRFNISSE erfüllen, wär mehr Frieden.
Aber die Politik fördert ja die Spaltung, und das getrennte Ellenbogenbild der Gesellschaft.
Da wird es Jahre dauern, bis man erkennt, dass der Buschbaum brennt.
 
Neulich habe ich mir nach längerer Zeit mal wieder eine "Capri-Sun" gekauft. Das ist im Prinzip Zuckerwasser mit Orangengeschmack, das in kleinen Schlauchbeuteln verkauft wird, in die man einen Trinkhalm einsticht. Gab es so schon in meinen Kindertagen, auch wenn es damals noch "Capri-Sonne" hieß.

Das Verhältnis von Getränk zu Verpackung ist irrsinnig hoch, ein Beutel hat gerade mal 200ml Inhalt, und er besteht aus mehreren Schichten Kunststoff- und Aluminiumfolie, die fest miteinander verschweißt sind. So was lässt sich absolut nicht recyceln, landet nach einmaligem Gebrauch im besten Fall in der Müllverbrennung. Dort wird aus dem Plastik dann CO2, und das zuvor mit hohem Energieaufwand gewonnene Aluminium wandert als Schlacke auf die Deponie. Und als sei das nicht genug, klebt an jeder einzelnen Packung auch noch eine zusätzliche kleine Plastikhülle, in der der dazugehörende Strohhalm steckt.

Aber - man höre und staune - in dieser Plastikhülle an der Plastikhülle steckte ein Trinkhalm aus Pappe!

Ich erzähle das, weil ich finde, dass das ein perfektes Beispiel dafür ist, wie die real existierende Umwelt- und Klimapolitik aussieht. Hier ein bisschen Kosmetik, dort ein Pflästerchen, während eigentlich alles rasant immer schlimmer statt besser wird. Ich fürchte, das wird nichts mehr.
 
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Weil durch Leute wie Laschet und Merz die Energiewende künstlich susgebremst und die Kohleverbrennung weiter gepampert wird. Dazu dann noch ein paar Schwurbler, die die Problematik leugnen, die die Energiewende dringend notwendig macht...
 
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