@FIWA,
nochmal zu deinen Genscher Aussagen:
http://www.faz.net/aktuell/politik/ost-erweiterung-der-nato-was-versprach-genscher-12902411-p2.html
Schewardnadse dagegen sagte vor ein paar Jahren, es habe schon deshalb keine Zusage für eine Nichtausdehnung der Nato über die Oder hinaus geben können, da im Februar 1990 eine Auflösung des Warschauer Paktes, des damals noch bestehenden Gegenbündnisses zur Nato, „außerhalb unserer Vorstellungswelt“ lag. Die Führung in Moskau konnte und wollte zu diesem Zeitpunkt nicht an den Zerfall des Warschauer Paktes denken, der bald darauf einsetzen sollte.
Das Protokoll der Begegnung Schewardnadses mit Genscher im Februar 1990 zeigt allerdings, dass Genscher durchaus von Osteuropa sprach. Da es in dem Gespräch hauptsächlich um die DDR gegangen sei, schrieb der „Spiegel“ 2009, habe Genscher ausdrücklich hinzugefügt: Was die Nichtausdehnung der Nato betreffe, so gelte das „ganz generell“.
„Tutzinger Formel“ ohne Erfolg
Trotzdem kann Genscher nicht im Sinn gehabt haben, in einem Nebensatz die internationale Sicherheitsarchitektur der nächsten Jahrzehnte zu definieren. Vielmehr war diese Aussage – wie alle von deutscher Seite in dieser Zeit – auf ein einziges Ziel gerichtet: die Wiedervereinigung. Zudem wusste Genscher genau wie Gorbatschow, dass in der Schlussakte der KSZE-Konferenz von Helsinki 1975 allen Unterzeichnerstaaten das Recht auf freie Bündniswahl zugestanden wurde. Auf dieses Recht berief sich Bonn für das wiedervereinigte Deutschland, und hätte es den Warschauer-Pakt-Staaten darum schlecht verweigern können, indem es ihre Nato-Mitgliedschaft von vornherein ausschloss.
nochmal zu deinen Genscher Aussagen:
http://www.faz.net/aktuell/politik/ost-erweiterung-der-nato-was-versprach-genscher-12902411-p2.html
Schewardnadse dagegen sagte vor ein paar Jahren, es habe schon deshalb keine Zusage für eine Nichtausdehnung der Nato über die Oder hinaus geben können, da im Februar 1990 eine Auflösung des Warschauer Paktes, des damals noch bestehenden Gegenbündnisses zur Nato, „außerhalb unserer Vorstellungswelt“ lag. Die Führung in Moskau konnte und wollte zu diesem Zeitpunkt nicht an den Zerfall des Warschauer Paktes denken, der bald darauf einsetzen sollte.
Das Protokoll der Begegnung Schewardnadses mit Genscher im Februar 1990 zeigt allerdings, dass Genscher durchaus von Osteuropa sprach. Da es in dem Gespräch hauptsächlich um die DDR gegangen sei, schrieb der „Spiegel“ 2009, habe Genscher ausdrücklich hinzugefügt: Was die Nichtausdehnung der Nato betreffe, so gelte das „ganz generell“.
„Tutzinger Formel“ ohne Erfolg
Trotzdem kann Genscher nicht im Sinn gehabt haben, in einem Nebensatz die internationale Sicherheitsarchitektur der nächsten Jahrzehnte zu definieren. Vielmehr war diese Aussage – wie alle von deutscher Seite in dieser Zeit – auf ein einziges Ziel gerichtet: die Wiedervereinigung. Zudem wusste Genscher genau wie Gorbatschow, dass in der Schlussakte der KSZE-Konferenz von Helsinki 1975 allen Unterzeichnerstaaten das Recht auf freie Bündniswahl zugestanden wurde. Auf dieses Recht berief sich Bonn für das wiedervereinigte Deutschland, und hätte es den Warschauer-Pakt-Staaten darum schlecht verweigern können, indem es ihre Nato-Mitgliedschaft von vornherein ausschloss.