Kinder haben sowieso ihre eigenen Vorstellungen. Meiner Meinung nach wäre es manipulative Suggestion, ihnen etwas ein - oder auszureden, was sich in ihrer kindlichen Welt abspielt.
Märchen, Erzählungen, Sagen beflügeln deren Phantasien, die sich unserer Erwachsenenwelt bereits entziehen - bzw. wir unser inneres Kind nicht mehr beachten, das uns noch immer Traumschlösser bauen, einen Tanz auf den Wolken oder auf dem Regenbogen spazieren lässt.
Da fällt mir eine liebe Geschichte ein, die sich vor vielen Jahren zwischen meinen Kindern und einem kohlrabenschwarzen Mann abgespielt haben....
.....als meine beiden Ältesten noch klein waren - so um die 3-4 Jahre etwa....und wir unser erstes Auto besaßen, machten wir mit den Kleinen einen Ausflug nach Schönbrunn...und als wir dort an einer Ampel, die gerade rot anzeigte, stehen blieben, stand dort dieser besagte schwarze Zeitungsverkäufer, buchstäblich wie aus dem Märchenbuch und
die Kleinen waren so aus dem Häuschen, dass sie sich die Nasen an der Autoscheibe plattdrückten und zappelnd vor Freude ihm jubelnd zuriefen: ,Neeeger, Neeeeger´...
Worauf dieser herannahte und breit ins Fenster lachte - seine schwarze Hand an die Scheibe legte und ebenso :,Kiiinda, Kiiindaaa´...rief....also da war so viel Freude und Überschwang auf beiden Seiten....die einen sahen zum ersten Mal - ja quasi für sie eine Märchenfigur aus Büchern - der andere sah das Strahlen in den Augen der Kinder - und strahlte zurück - vielleicht auch, weil die Kids das krasse Gegenteil zu ihm waren - weiße Haut, weißblondes Haar, stahlblaue Augen....
Dieser Moment währte leider nur kurz, weil die Ampel grün zeigte und wir losfahren mussten.
Aber diesen Augenblick haben die Kinder immer in lieber Erinnerung behalten - sie hatten zum ersten Mal einen ,echten´Neger gesehen...das war für sie, als hätten sie den ,echten´ Weihnachtsmann gesehen und ich hätte es nicht übers Herz gebracht, ihnen diese Freude durch ein ,Aufklärungsgespräch´ zu verderben....
Die Realität kommt noch früh genug!
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