Überarbeitung von Kinderbüchern - notwendig oder Zensur?

[nizuz]

ja, wenn's dann mal Grund gibt zum wieder runter kommen anstatt nur immer weiter hoch (nämlich die Palme hoch, ob all dem kulturlosen Polizeistaatgedöns, das immer mehr überhandnimmt) dann tu ich das noch so gerne.

oh pardon, ich hab nicht gewußt, daß du in Kuba lebst.

 

[Greenorange]

ich plapper nicht...du willst doch wohl nicht im Ernst behaupten, daß es zu deiner Zeit keine mißhandelten und vernachlässigten Kinder, keine Drogenprobleme, keine Mager- und Freßsucht, keine Hoffnungslosigkeit, keine Arbeitslosigkeit etc etc....gab.

Viel Spaß noch in deinem seltsamen Phantasialand.

du verhälst dich wieder wie ein sprichwörtliches waschweib (oje, arme Waschfrauen, Entschuldigung!), hast kein Leseverständnis. sonst müßteßt du rauslesen, daß wir ausnahmsweise auf gleicher Linie liegen. Du schmeisst wieder einmal mit ganzem Bündel undifferenziert um. Typisch Mainstream.

mein Post sagt doch nur aus, daß sich meine Eltern, vor allem mein Vater, verdammt viel Zeit für uns genommen und uns Selbstwertgefühl vermittelt haben, auf Augenhöhe angesprochen und damit uns Mädchen emanzipiert. Und dies ist mein wichtigstes Startkapital gewesen, weil Geld gabs im Kommunismus nur bei denen, die am Trog gesessen sind, und als politische Flüchtlinge fingen wir nochmal ganz von Neuem an. Geld hat, hatte nie die Priorität für mich, für uns, die es für die Meisten Menschen hat. Shopping war und ist nicht meins, ich brauche für mein Gemüt Stimmigkeit des Zusammensein.
Außerdem gabs in meiner Kindheit nicht das Damoklesschwert aus Wegdelegiertes Kind, AIDS, Tschernobyl, Arbeitslosigkeit, Hoffnungslosigkeit, ADS/ADHS, Orientierungslosigkeit...Unter Chancenlosigkeit leiden eher Ausländer, jedes Coleurs, und damit sind sie natürlich selbstverständlich nicht einverstanden, kundtun dies auch auf verschiedene Weise und sind damit wieder im Rädelsystem des Schlechten, Bösen.

 

[Loop]

solche ausdrücke wurden nunmal früher verwendet, das ist eine tatsache.
und diese alten tatsachen wegzulügen oder wegzuzensieren oder totzuschweigen ist der falsche weg.
besser ist es, mit den tatsachen zu leben und damit umzugehen und zu lernen, es jetzt besser zu machen.

Finde ich auch.

 

[Loop]

Ich habe Kinder und Enkelkinder - und sie sind mit Büchern groß geworden....von klein auf habe ich ihnen vorgelesen - vom Struwwelpeter über sämtliche Märchen, Sagen, Geschichten über Gott und die Welt....was ist mit Karl May - mit oder den Abenteuern von Robinson Crusoe - Charles Dickens etcetera, etcetera.....
Hab mittlerweile ein Sammelsurium von über 1500 Büchern - und ich kann mir nicht vorstellen, dass auch nur ein einziges davon zensuriert werden müsste!


So ein ausgemachter Schwachsinn!

.......

Da verletzen sich Kinder eher mit anderen Begriffen - dicke Kinder werden häufig diskriminiert - oder auch Lernschwache und sogar jene, die gut lernen (Streber), kleine, oder wie auch immer geartete ....

.......

Die dicken Leute werden auch bald rausgestrichen und bei Karl May gibt es Indianer, die wohl auch bald.

 

[Greenorange]

Die dicken Leute werden auch bald rausgestrichen und bei Karl May gibt es Indianer, die wohl auch bald.

da wird sich aber Christine Nöstlinger bei dir bedanken: die meisten ihrer Bücher würden verschwinden.

Loop, kümmere dich doch um deine Ängste. Das hat Priorität!

Ich kümmere mich auch um meine.

 

[Loop]

größtenteils seh ich das auch so.
aber ich würds ein bisserl absurd finden, wenn man jetzt z.b. den toten hosen geschichtsfälschung nachsagt, nur weil sie "10 kleine jägermeister" gesungen haben und damit das lied so vertont haben, dass es halt ohne rassenbezug auskommt. das hat für mich nix mit "weglügen" zu tun.

aber natürlich soll man keine alten bücher umschreiben, sondern sich lieber auseinandersetzen mit dem, was original drinsteht und auch mit der zeit, in der sie entstanden sind und den gründen, warum sie eben SO entstanden sind. und zwar ohne dass man gleich alles verteufelt. aber mit diskussion von stellen, die man heute nicht mehr so schreiben würde.

Die toten Hosen haben ja ein ganz neues Lied draus gemacht, nicht beim alten Stellen weggestrichen. Sie haben es quasi gecovert.

Ich finde auch, daß man nicht umschreiben soll, sondern sich damit auseinandersetzen.

 

[Greenorange]

Die toten Hosen haben ja ein ganz neues Lied draus gemacht, nicht beim alten Stellen weggestrichen. Sie haben es quasi gecovert.

Ich finde auch, daß man nicht umschreiben soll, sondern sich damit auseinandersetzen.

Mit Erwachsenen, da sind wir d`accord. Aber Negerleins sind für Vorschulkinder.

 

[nizuz]

Ursprünglich hieß das Lied übrigens "Ten little Injuns" und stammt aus den USA

http://de.wikipedia.org/wiki/Zehn_kleine_Negerlein

das hab ich auch schon verlinkt und ich bin mir ziemlich sicher, daß es niemand stören würde, daß das abgeändert wird - sofern der Indianerreim überdauert hätte und nicht für die nächste *unwerte* Ethnie benutzt worden wäre.

 

[sage]

Mit Erwachsenen, da sind wir d`accord. Aber Negerleins sind für Vorschulkinder.

Nö...schätze ursprünglich war´s ein Spottlied , es entstand ja Mitte des 19.Jh. in den USA...und kam durch eine Theatertruppe, zu deren Gaudiprogramm es gehörte, sich über den "typischen Neger" auszulassen, nach Europa.


Sage

 

[Loop]

Sehe mich in vielen deiner Aussagen hier wieder.



Ja, da haste schon recht... ...und genau deshalb finde ich auch, es ist ein Unterschied... und zwar ein entscheidender Unterschied, ob eine Band ein Lied in "10 kleine Jägermeister" umändert oder ob es generell für die Zukunft für alle - und das wird so sein, weil, was in der Vergangenheit, wenn sie jetzt alles umändern wollen, umgeschrieben wurde, in der Zukunft nicht geduldet werden wird, sondern in einer gewissen Form, wenn nicht sogar einer Gesetzesform - step by step... nehme den Begriff gerne auf, nur in einer anderen Richtung - vorgeschrieben sein wird.



Dem Menschen wird immer mehr das eigene Denken abgenommen... und das Groteske daran ist, er (viele, nicht alle) applaudiert dazu noch, weil es schön mundgerecht in ein "gewaltfrei" und "bedenklich" verpackt wurde/wird. Es ist immer die gleiche Masche, die da lautet, es sei doch besser, lohnender, blabla, effizienter, gewaltfreier, pädagogisch wertvoll... gibt viele Parallelen, wo der gesellschaftliche Mensch mit was Vorgefertigtem (praktisch) geködert und zugeschüttet wird/wurde... und am Ende kommt unterm Strich nur eine weitere Baustelle dazu, weil der einzelne Mensch (nicht alle, aber viele... und die Masse besteht nun mal aus vielen) immer unselbstständiger und abhängiger wird.

Es geht ja nicht nur darum, "alte" Bücher umzuschreiben, was im Grunde eine absolute Unverschämtheit ist, weil es... wiederhole es gerne, weil ich es so hart finde... jedem Bürger die Fähigkeit des eigenen Denkens abspricht. Das ist in meinen Augen schon ein sehr machtvoller Eingriff, ein vernichtendes Monument, das bald als akzeptiert und geschluckt in der Versenkung verschwinden wird. Gedanken- und Meinungsmanipulation.

Der Mensch lernt nicht davon, dass man ihn regelrecht zureglementiert, er verliert dadurch im Gegenteil immer mehr seine Mündigkeit, seine Sprachfähigkeit, seine Denkfähgigkeit und letzten Endes seine Handlungsfähigkeit. Und dann wundern sich manche, dass "viele" in der Gesellschaft "anscheinend" nicht klarkommen. Ich werde meine Bücher nicht verbrennen, sollten sie mal verboten werden.

Das meine ich jetzt nicht ironisch, sondern drückt meine Bedenken aus.

Danke Huata!

Geht mir genauso und ist auch meine Befürchtung.