Na, ich sage mal so, ein bewusst überzogenes Beispiel, ein Mensch, Opfer eines Gewaltverbrechens, sitzt auf der Polizeistation und soll den Täter beschreiben.
Polizeibeamtin: War es ein Mann oder eine Frau?
Opfer: Ein Mensch. (um nicht wegen des Geschlechtes zu diskriminieren)
Polizeibeamtin: War dieser Mensch groß oder klein?
Opfer: Es war ein Mensch. (um nicht wegen der Körpergröße zu diskriminieren)
Polizeibeamtin: Welche Hautfarbe hatte derjenige?
Opfer: Es war ein Mensch. (um nicht wegen der Hautfarbe zu diskriminieren)
Also es gibt durchaus Situationen, wo es sinnvoll ist, als Beschreibung die entsprechenden Eigenschaften eines Menschen zu benennen. Und wenn ich auf männliche dunkelhäutige Bodybuilder stehe, wenn es so wäre, darf ich dem doch sagen, dass ich auf schwarze Bodybuilder abfahre.
Wie sonst soll ich beschreiben, wenn nicht anhand tatsächlicher Attribute?
Ich halte es für wenig sinnvoll, jeden einfach nur Mensch zu nennen. Da müssen wir auch Ländernamen verbieten und sagen: der kommt aus Land. Und Berufsbezeichnungen, denn da könnte sich wer diskriminiert fühlen, sagen wir vereinfacht: Der hat Beruf. Und Haarfarben, Augenfarben...
Wie sähe es in der Alltagssprache aus?
"Ja, ich muss heute zu Mensch mit Beruf gehen, der aus Land kommt." Das klingt doch irgendwie sehr verschlumpft dann.
Das ein Schwarzer ein Mensch ist, muss mir niemand erklären, das weiß ich doch auch so.
Und weißt Du, was mir Absurdes heute passiert ist, da kam ein Kollege, der hat gerade geheiratet, eine Frau mit einem arabisch klingenden Nachnamen. Wieso auch immer, er bedankte sich bei mir, dass ich ihn normal behandelt habe, alles so gut mit seinem Auftrag lief, weil er seitdem erlebt, dass man ihn anders behandelt.
Benachteiligend, aber auch bevorzugt behandelt, ob seines
Migrationshintergrundes. Manche Menschen sprechen mit ihm langsamer, weil sie denken, er hat Probleme mit der deutschen Sprache.
Wir leben in einer wahrlich verrückten Zeit, finde ich.
LG
Any