Traumlamento

AutumnHeart

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16. August 2004
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Hallo..!

Ich hatte vor ein paar Monaten einen wirklich seltsamen Traum (die habe ich eigentlich meistens, aber der war noch außergewöhnlicher - mir wird jetzt noch ganz schlecht, wenn ich daran denke) und ich wäre wirklich froh, wenn mir jemand helfen könnte, etwas schlauer daraus zu werden.

Ich träumte von einer Art Zwillingsschwester. Sie war ich und ich war sie - trotzdem waren wir zwei.
Sie saß in einem dunklen Raum an einem Tisch und weinte. Ich ging zu ihr, umarmte sie und versuchte sie zu trösten. Ich spürte gleichzeitig ihre unglaubliche Trauer und enorme Angst. Und plötzlich wusste ich, dass wir uns in Gefahr befinden, weil jemand kommen sollte, der sehr böse war und uns schaden wollte. Also versuchte ich sie dazu zu bringen, mit mir zu fliehen, aber sie war so voller Verzweiflung, dass sie sich nicht dazu bewegen ließ.

Es war wirklich grässlich. Diesen enormen Schmerz zu spüren und zu wissen, dass wenn sich nicht bald was ändert, etwas wirklich Schreckliches passiert, war fast unerträglich und am darauffolgenden Tag war ich dementsprechend fertig..
Ich habe übrigens des Öfteren ähnliche Träume, in denen mich so eine große Verzweiflung und Verlorenheit überkommt, dass ich während ich schlafe anfange zu heulen.. was kann das bedeuten? Dass ich unter einer Persönlichkeitsspaltung leide?
:mad2:
 
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Hallo AutumnHeart,

mit einer (drohenden) Persönlichkeitsspaltung hat dieser Traum ganz sicher nichts zu tun - wenn es so wäre, hättest Deine "Zwillingsschwester" wohl kaum erkennen können.

Doch ein Teil von Dir ist traurig und hat Angst - und diese Trauer und Angst könnte auch auf Deinen anderen bewußten Teil übergreifen. - Das wäre eine Möglichkeit.
Eine andere Möglichkeit wäre, daß Du in diesem Traum lernst, mit Trauer und Angst umzugehen.

Eine sehr interessante Angelegenheit ist es, ein Traumtagebuch zu führen, in das Du alle Deine Träume schreibst. Im Laufe der Zeit kannst Du so Dein Traumselbst besser kennenlernen und die Symbole leichter übersetzen.

Viel Spaß
 
AutumnHeart schrieb:
Ich träumte von einer Art Zwillingsschwester. Sie war ich und ich war sie - trotzdem waren wir zwei.
Sie saß in einem dunklen Raum an einem Tisch und weinte. Ich ging zu ihr, umarmte sie und versuchte sie zu trösten. Ich spürte gleichzeitig ihre unglaubliche Trauer und enorme Angst. Und plötzlich wusste ich, dass wir uns in Gefahr befinden, weil jemand kommen sollte, der sehr böse war und uns schaden wollte. Also versuchte ich sie dazu zu bringen, mit mir zu fliehen, aber sie war so voller Verzweiflung, dass sie sich nicht dazu bewegen ließ.

Hallo Autumn Heart !

Also ich glaube auch nicht, daß du an einer Persönlichkeitsspaltung leidest. Ich bin zwar keine Profi-Traumdeuterin, doch ich weiss, daß nach irgendeiner Theorie (Jung glaube ich) DU SELBST alle Elemente eines Traumes bist. Und Du hast dir das auch in Deinem Traum Dir sehr gut gezeigt (Zwillingsschwester, Ähnlichkeit...).

Ich persönlich deute Deinen Traum so, wie Du ihn selbst auch geträumt hast:

Ein Teil von Dir ist sehr traurig und verzweifelt, hat Angst und ist -irgendwie starr vor Angst, spürt vielleicht, daß Böses kommt oder spürt es nicht vor lauter Angst u. Trauer.
Der andere Teil von Dir will instinktiv flüchten, spürt Bedrohung und Böses und Schaden, will helfen, in Sicherheit bringen, trösten, wieder gut machen.

Autumn Heart, ich weiss aus eigener Erfahrung sehr gut, wie es ist, wenn man Dinge zwar erkannt doch noch nicht verinnerlicht hat bzw. Entscheidungen u. Erkenntnisse nicht von innen heraus kommen (sondern nur vom Kopf). Wenn Angst im Spiel ist, Hemmnisse, Gefühle von Ausweglosigkeit...- verharrt man oft. Doch es kommt die Zeit der Erkenntnis, und dann stehst Du in Deiner Gesamtheit und Größe auf und gehst- rennst oder wie auch immer.

Ich hoffe, Dir ein wenig geholfen zu haben (-wie gesagt- kein Profi) und wünsche Dir auf Deinem Weg alles Gute. Wenn Du Lust hast, können wir uns gerne austauschen,

alles Liebe,

maktub :rolleyes:
 
Hallo ihr beiden..
Vielen Dank für eure Hilfe :)

Ehrlich gesagt mach ich mir in letzter Zeit etwas Sorgen um meine Psyche. Träume wie dieser häufen sich und ich weiß nicht wirklich, was ich dagegen machen soll (ich hab selber sicher noch um Einiges weniger Ahnung von Psychologie als ihr *g*).
Das Seltsame ist nämlich, dass ich diese extremen Emotionen immer nur habe, während ich schlafe - unter Tags bin ich normalerweise relativ ausgeglichen, auch wenn im Moment in meinem Leben alles drunter und drüber geht, gelinde gesagt.
Traumtagebücher führe ich übrigens schon seit geraumer Weile, vor allem, weil ich neben wirklich überaus grässlichen Träumen auch wunderbare habe, an die ich mich gerne erinnere.
 
Hallo AutumnHeart,

ein gräßlicher Traum muß keineswegs auch eine gräßliche Bedeutung haben, selbst wenn er noch so beängstigend ist.

Du führst schon Traumtagebücher? Großartig! .... hast Du schon mal versucht, Deine Träume gleich nach dem Aufschreiben rein intuitiv zu entschlüsseln?

unter Tags bin ich normalerweise relativ ausgeglichen, auch wenn im Moment in meinem Leben alles drunter und drüber geht, gelinde gesagt.
Das ist schon mal prima, behalte das bei. Dennoch wäre es wichtig, auch während Du wach bist, Deine Gefühle wahrzunehmen - Du kannst auf diese Weise sehr viel über Dich zu erfahren und Dich noch besser kennenlernen.
 
Dennoch wäre es wichtig, auch während Du wach bist, Deine Gefühle wahrzunehmen - Du kannst auf diese Weise sehr viel über Dich zu erfahren und Dich noch besser kennenlernen.

Weise Worte, malumna. Aber leichter gesagt, als getan :dontknow:
Ich mein, wie kann man es vermeiden, Gefühle zu verdrängen? Entweder man macht es, oder nicht - das passiert doch recht unwillkürlich oder?

Ja, ich hab auch schon versucht, sie intuitiv zu entschlüsseln - das macht man ja mehr oder weniger automatisch schon beim Aufschreiben.
Aber besonders in letzter Zeit sind meine Träume so extrem verwirrend, dass ich beim besten Willen keinen Sinn mehr dahinter sehen kann.

Danke, übrigens. Ich fand deinen Kommentar irgendwie beruhigend, vor allem, weil ich in Traumdeutungsbüchern immer wieder lese, dass ich eigentlich schon lange zu einem Therapeuten gehen hätte müssen :mad2:
 
Ich mein, wie kann man es vermeiden, Gefühle zu verdrängen? Entweder man macht es, oder nicht - das passiert doch recht unwillkürlich oder?
Du hast schon recht AutumnHeart, die meisten Erwachsenen haben es verlernt, iihre Gefühle wahrzunehmen - genauer gesagt, sie haben es schon in der Kindheit beigebracht gekriegt, daß sie zu funktionieren haben.
 
... hier gehts jetzt weiter AutumnHeart :)

Doch man kann es wieder lernen, seine Gefühle zu erkennen - ich denke, daß es sogar sehr wichtig ist, seine Gefühle wahrzunehmen. Man muß sie ja nicht gleich offen vor sich hertragen.

Wenn Du Dir Deiner Gefühle wieder mehr bewußt werden willst, dann versuche immer wieder im Laufe eines Tages in Dich reinzuspüren, welches Gefühl Du eben hast - doch laß dabei das Bewerten ob gut oder schlecht, schön oder häßlich - nimm es einfach wahr, denn sie haben ihre Berechtigung, sie sind ein Teil von uns. ... und, wie willst Du Deinem Gefühl entsprechend reagieren, wenn Du es nicht kennst? Ich weiß schon, leichter gesagt, als getan - doch es lohnt sich!

Traumdeutungsbücher? Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll. Sie können bestenfalls Anregungen geben, denn jeder Mensch hat seine eigenen Traumsymbole, und wenn es sicher einige kollektiven Traumsymbole gibt, so muß doch jeder Mensch seine eigene Traumsprache erlernen.

Ein Buch, das mir sehr gut gefallen hat war "Märchen, Mythen, Träume" von Erich Fromm. Es ist schon etwas älter und übersetzt auch keine Traumsymbole. Es bietet aber m. E. recht gute Anhaltspunkte, wie Du Deine Traumsprache erlernen kannst. - Und das kann sehr viel Spaß machen und äußerst interssant sein.
 
Danke malumna. Endlich jemand, der konkrete Tipps gibt :kiss4:
Aber ehrlichgesagt befürchte ich, dass wenn ich meine Gefühle zulassen würde, ich nur depressiv werden würde.
Ich spüre es ja auch schon, wenn ich mich nur für ein paar Sekunden nicht auf etwas anderes konzentrieren kann.. ich denke, das auf Dauer auszuhalten, wäre ziemlich unerträglich.
*g*
Ja, ich weiß, ich bin ein echtes Problemkind :rolleyes:
 
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Nein, nein, AutumnHeart, das mit dem Problemkind glaube ich nicht ... Du versuchst doch, Probleme erst gar nicht entstehen zu lassen :) Damit übernimmst Du doch schon die Verantwortung für Dich selbst.

Aber ehrlichgesagt befürchte ich, dass wenn ich meine Gefühle zulassen würde, ich nur depressiv werden würde.
Die Depressionen entstehen nur, wenn Du bewertest - und zwar negativ, und gegen Dich gerichtet bewertest. Diese Werturteile sind aber überflüssig, weil künstlich und nur dazu geeignet, Dich pflegeleicht zu halten. :)
 
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