traumjob ein traum?

laempchen

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liebe/r leser/in

ich frage mich in letzter zeit immer häufiger, ob der sogenannte traumjob eine illusion ist. ich bin jetzt einige jahre in meinem beruf und ich dachte immer, es würde mit der zeit besser werden. realität ist aber, dass ich mich immer weniger und weniger wohlfühle und immer gestresster und gestresster bin. geht es euch auch so?

ich wollte mal fragen - wie immer ganz naiv - gibt es das in der realität: einen job, der spaß macht, mehr als nur ausreichend geld bringt und nicht kriminell ist sondern vielleicht sogar wertvoll für die gesellschaft? natürlich ist der traumjob für jeden und für jede etwas anderes. aber ich würde gerne wissen, ob ich da einem hirngespinst hinterherjage, das es ohnehin nicht gibt, ob ich einfach den falschen beruf ergriffen habe oder vielleicht die falsche einstellung zum beruf habe. ist die idee eines traumjobs, der nicht nur erfüllend ist sondern auch die kasse halbewegs füllt, eine illusion? etwas, das man uns nur zu gerne einredet? oder gibt es ihn für jeden/jede?

wer von euch hat einen traumjob und was macht ihn dazu?

:danke:
 
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Hallo laempchen

Ich persönlich verbinde mit Traumjob meine Berufung; etwas, wofür ich "brenne". Da spielt Geld eine sehr untergeordnete Rolle - um nicht zu sagen gar keine.

ich wollte mal fragen - wie immer ganz naiv - gibt es das in der realität: einen job, der spaß macht, mehr als nur ausreichend geld bringt und nicht kriminell ist sondern vielleicht sogar wertvoll für die gesellschaft?

Sicher gibts den. Die Frage ist, in welchem Bereich (Berufsfeld) liegen deine Interessen, vielleicht sogar Leidenschaft? Weiters, wie ist deine generelle Einstellung zu Geld, welchen Mustern unterliegst du? Wieviel Wert gestehst du dir selbst zu? Mich irritiert ein wenig, dass du quasi in einem Atemzug von Kriminalität sprichst. Was verstehst du unter "wertvoll für die Gesellschaft"? Muss das ein ganz bestimmter Beruf sein? Ist Tankwart oder Kassiererin im Supermarkt nicht oder weniger wertvoll für die Gesellschaft?

Vielleicht läufst du nicht einer Illusion nach, sondern deiner Berufung (kam mir eben so in den Sinn). Oder du jagst dem Geld hinterher und suchst dafür den passenden Job. ;) (Keine Ahnung, kannst nur du wissen.) Grundsätzlich denke ich, dass jemand, der seine Arbeit nicht von Herzen gerne macht, auf Dauer nur begrenzt "wertvoll für die Gesellschaft" ist, weil früher oder später rächt es sich in Form von psychischen und physischen Überbeanspruchungen.

Ich lebe einen Teil meiner Berufung, der Rest folgt nach und nach, schrittweise. Und meine persönliche Auffassung ist (wie oben schon geschrieben), dass Geld da völlig irrelevant ist, weil... wenn ich etwas von Herzen gerne mache, "brenne"... dann ist automatisch Leistung und Erfolg da, und damit auch automatisch das entsprechende Einkommen. :)

lichtbrücke
 

Naja, ich bin mit 23 (war 1974) in meinen Traumjob reingerutscht. Und habe ab da große Industrieanlagen und Logistikprojekte mit dem notwendigen Computerequipment versorgt. Und auch programmiert.

War eine ganz interessante Zeit voller Kreativität. Denn, es gab jährlich neue Entwicklungen. Und daraus entstanden dann wieder neue Lösungen.

Okay, so ein Traumjob ist zeitintensiv, waren dann schon 60 und mehr Stunden die Woche. Dafür exzellent bezahlt. Und sehr frei in der Arbeitseinteilung.

So um das Jahr 2001 begann ich mich neu zu orientieren.

Und habe heute wieder einen Traumjob, das Schreiben. Und hin- und wieder schreibe ich für alte Kunden eine Programmerweiterung.

Bringt nicht soviel ein, wie der Traumjob früher. Reicht aber zum Leben, es fehlt an nichts. Und meine Kinder sind groß und verdienen selbst. Dafür arbeite ich wesentlich weniger.

Also, zweimal den Traumjob im Leben. Ist also kein unerfüllbarer Traum.

Aber, sehr vom eigenen Handeln abhängig. Und, einiges an Arbeit.

:)

crossfire


 
danke für euere antworten. das mit der "kriminalität" ist vielleicht von mir falsch gewählt gewesen. ich möchte nicht in/für eine firma arbeiten müssen, die meinen wertvorstellungen nicht entspricht. die dinge macht, tut, auf den markt bringt, die ich nicht gut finde.

ich laufe auch nicht unbedingt dem geld hinterher, aber ich habe während des studiums einige jahre von sehr wenig geld gelebt und ja es war eine schöne zeit und ich war jung und geld macht nicht glücklich, dennoch möchte ich nicht mehr unter eine gewisse einkommensgrenze rutschen, so viel spaß kann mir der job dann wahrscheinlich nicht machen, wenn ich die miete nicht bezahlen kann oder kein futter für die katze kaufen etc. so war das gemeint. ich will ohne großen luxus, aber sorgenfrei leben können.

irgenwie habe ich die befürchtung, ich habe den falschen beruf gewählt. ja, lichtbrücke, ich suche meine berufung. nur wie finden? das ist die frage.

irgenwas muss passieren, an meiner einstellung, an meinem job oder es muss ein neuer her. das steht fest. irgendwas muss sich ändern. die frage ist nur was. und wie.
 
Eigentlich hat Lichtbrücke bereits alles wesentliche gesagt.

Ich lebe in Teilen auch meinen Traumberuf aus, die andere Hälfte betreibe ich mehr als Hobby.

Ich bin nicht reich, aber glücklich.
Aber habe das Gefühl, auch jetzt noch nicht am Ende meines Weges zu sein. Ich hab noch soviele Ideen , die nach Realisierung schreien. Davon mach ich allerdings nicht mein Lebensglück abhängig.
Ich habe für mich einfach aufgehört, über die Finanzen nachzudenken, zumindest in Teilen. Leben können will ich mit meinen kids auch, die Frage ist halt nur, was man dafür braucht, das muss ja jeder für sich selbst definieren.

vielleicht ist es ein Fehler , immer alles bewerten zu wollen.
Muss der Beruf, der Traumberuf sein? Mein Bruder sagte mal etwas zu mir..... er hat kurz vor Ende des Staatsexamens sein Studium geschmissen, wollte Lehrer werden, aber durch mehrere Zufälle landete er in einem völlig anderem Berufsfeld.
Er sagte irgendwann, er habe zwar nicht unbedingt seinen Traumjob, aber er sei glücklich, weil er für sich begriffen habe, dass es in seinem Leben nicht das wichtigste sei.
Er gehe dorthin, weil er die Arbeit mag, seine Kollegen dort sehr sehr gerne mag, und gutes Geld verdiene um damit seine Familie zu ernähren. Und seine Familie, die sei eben sein Traum, seine eigentliche Berufung. Seine Jungs, seine Frau, das wunderschöne Haus in dem sie wohnen.....insofern hat er nicht eine so hohe Erwartungshaltung in punkto Beruf.
Er erfüllt sich seine Leidenschaften halt anderweitig, er schreibt sehr gerne und viel, aber hat nicht die Erwartung dies irgendwann finanziell entlohnt zu bekommen. Er tut es für sich, für sich ganz allein , ist frei davon, ob dies irgendwann anerkannt wird von "Außen" .....

Vielleicht kann man sich nicht immer im Beruf voll und ganz verwirklichen, dann hat man ja immer noch die Möglichkeit, vllt einen Beruf zu machen, der eben einfach nur "Spaß" macht und das nötige Geld bringt , aber man hat ja ein Leben außerhalb seines Berufs, in dem man sich verwirklichen kann.
Man "ist" ja nicht sein Beruf!!! :)
 
danke damour. vielleicht definiere ich mich zu sehr über die arbeit. vielleicht sollte es etwas sein, wo ich hingehe und dann wieder nach hause und alles hinter mir lasse. es stimmt, dass genau das schwierig für mich ist. dass ich das nicht kann. die arbeit als einfach nur arbeit begreifen.
andererseits finde ich klingt das schon sehr nach traumberuf: die arbeit mögen, die kollegen mögen und gut geld verdienen. also wenn das alles zutreffen würde, würde ich eigentlich schon fas vom traumberuf sprechen.
 
die arbeit einfach nur als arbeit begreifen... das schon, aber du sollst dich wohlfühlen...
ich freue mich, diesen thread zu lesen, denn ich bin so zienlich in der gleichen situation.... ich bin total planlos was ich überhaupt machen möchte...
möchte ich in dem job in dem ich jetzt arbeite weitermachen? möchte ich was ganz anderes machen? wenn ja, was?
fragen über fragen die mich gerade einfach nur überfordern....
damour und lichtbrücke haben die richtigen worte gewählt und trotz dessen kommen sie mir vor wie eine riesen überwältigung die zu meistern ist...
wahrscheinlich weils bei mir noch nich richtig angekommen ist ;)

jetzt konnte ich dir keine antworten geben, sondern "jammere" direkt mit ;)
 
ninanu, mir geht es genauso. und ich freue mich auch, wenn jemand in mein jammern einstimmt - es ist immer gut zu wissen, dass man nicht alleine ist.

du hast recht, lichtbrücke und damour haben die richtigen worte gewählt und sie haben auch recht. im kopf kann ich das nachvollziehen, verstehen was sie sagen. aber ich kann es (noch) nicht umsetzen. weil ich nicht wüsste, was ich sonst machen sollte.

und die hoffnung, dass alles besser wird (irgendwie, irgendwann) die lebt ja auch. denn es ist nicht immer nur schlimm in der arbeit. es gibt auch gute momente, freude am job. bei mir vor allem dann, wenn ich mir denke -ach, es geht ohnehin nicht mehr. und irgendwie innerlich abschließe und mich versuche neu zu orientieren. dann kommen sie, diese kleinen momente des arbeitsglücks. aber wehe, die alte motivation kommt durch. dann folgen wieder die ängste, die schlaflosen nächte, die sorgen und das gefühl der überforderung. vielleicht wachse ich ja da noch rein, denke ich mir. vielleicht sollte ich nicht davonlaufen. oder doch? aber wohin? und was dann?

oder ist es einfach notwenig gleichgültiger zu werden (ein weniger hässliches wort wäre vielleicht gelassen)?
 
Hallo laempchen

Gelassenheit ist ein schönes Wort, es hat etwas von Leichtigkeit und Vertrauen (persönliches Empfinden). :)

und die hoffnung, dass alles besser wird (irgendwie, irgendwann) die lebt ja auch. denn es ist nicht immer nur schlimm in der arbeit. es gibt auch gute momente, freude am job. bei mir vor allem dann, wenn ich mir denke -ach, es geht ohnehin nicht mehr. und irgendwie innerlich abschließe und mich versuche neu zu orientieren. dann kommen sie, diese kleinen momente des arbeitsglücks. aber wehe, die alte motivation kommt durch. dann folgen wieder die ängste, die schlaflosen nächte, die sorgen und das gefühl der überforderung. vielleicht wachse ich ja da noch rein, denke ich mir. vielleicht sollte ich nicht davonlaufen. oder doch? aber wohin? und was dann?

Denk' nicht so viel, zuviel Grübeln ist nicht gut. ;) Halte einfach Augen und Ohren offen und vertraue darauf, dass der für dich perfekte Job für dich sich auftut. Wo du ausreichend verdienst, das Betriebsklima stimmt, usw. Weisst du, wenn man zuviel will, wird daraus leicht ein innerer K(r)ampf, wenn man kein Vertrauen hat. Und dann nährt man die Negativ-Spirale, d.h., es wird eher schlechter als besser. ;)

lichtbrücke
 
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hallo laempchen,

darf ich mal fragen was du studiert hast und in welchem beruf du nun arbeitest?

warst du schon mit der wahl des studiums nicht so ganz glücklich?
oder liegt es jetzt nur an deinem arbeitsumfeld?
den kollegen - oder vielleicht einer deinen fähigkeiten nicht entsprechenden auslastung -
oder anerkennung?

hast du glückliche private beziehungen?

musst nicht antworten, wenn du nicht willst.
meine fragen sind zum nachdenken gedacht.

grundsätzlich ist der traumjob natürlich einer, der dem kreativen potential entspricht - in dem man das kreative potential weiter entwickeln kann -
und der auch noch entsprechende bezahlung bringt.

grundvoraussetzung wäre natürlich das eigene - individuelle kreative potential auch zu kennen -
kennen zu lernen.

in irgend einer form schlummert es in jedem - aber oft schlummert es eben - unentdeckt.
 
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