Mein Mann ist nun schon seit drei Monaten in der anderen Welt, meine Kontakte zu ihm sind gut, ich kann ihn spüren, ...
Ich habe mir ganz viel Zeit genommen, um über mich, meine Kinder, meinen Mann und unsere wunderbare Beziehung nach zu denken, einen neuen Weg für mich zu finden und habe nun eines für mich mitgenommen. Mein Mann wird als Mensch nie mehr zu mir zurück kommen, ich habe seine Hülle mit seiner Krankheit beerdigt und das ist auch gut so. Seine Seele ist ins Licht gegangen, wohl behütet und niemals allein. Er hat heimgehen dürfen, seine Zeit hier war um. Aber was ich für mich ganz stark verinnerlicht habe ist folgendes:
unsere beiden Seelen schwingen zusammen, wie viele Instrumente, die viele verschiedene Laute und Töne erzeugen und das alles ergibt ein wunderschönes Musikstück. Wir beide haben uns nicht verloren, im Gegenteil, wir haben eine Art und Weise gefunden, ein Lied zu spielen, dass er in seiner Welt und ich hier auf Erden deutlich vernehmen kann. Ich bin so sehr verbunden mit ihm, dass ich manche Tage denke, er ist gar nicht wirklich weg, sondern macht mal eben Urlaub. Bis auf den Unterschied, dass dies ein "Dauerurlaub" ist. Ich fühle mich manche Tage - und das speziell abends, wenn ich zur Ruhe komme - als ob eine Art Hülle mich umgibt, so dass mir nichts passieren kann - ich fühle mich dann ganz sicher und sehr geborgen. Ich schaue mir dann sein Bild an, dass auf meiner Kommode steht und es scheint, als ob er mir zuzwinkert, lacht und mir mitteilt: "Rosi, wir beide haben es geschafft, wir werden irgendwann weitermachen". Es gibt mir dann eine so enorme Ruhe und Kraft, dass sich meine tiefe schmerzliche Trauer jetzt schon manchmal fast in eine Art leichte Trauer umgewandelt hat, ich weiß nicht, ob ihr das verstehen könnt. Es ist eine solch große Gewissheit in mir, dass er nun zu Hause angekommen ist, sein vergangenes Leben aufgearbeitet hat und irgendwann vielleicht wieder hier auf Erden inkarnieren wird (oder eben auch nicht). Ich vermisse ihn nach wie vor sehr, sein Bett neben mir ist leer, seine Hausschuhe stehen im Regal, einige Kleider hängen noch im Schrank und trotzdem ist da dieses warme, vertraute Gefühl nicht allein zu sein, immer mal wieder so eine Art "Schubs" zu bekommen mit dem Auftrag "mach weiter, du sollst leben!" Und genau das möchte ich auch, bin am Ordnen, Orientieren und meistere den Alltag ganz gut, ...