Ich hätte jetzt auch sagen können "eine Meinung bilden"...
Und ich hätte sagen können, "ergebnisoffen bleiben".
In dem Moment wo ich mir eine Meinung bilde, fange ich an nach Bestätigungen dafür zu suchen (oder nach Widerlegungen). Ich sehe also nicht mehr das Ganze, sondern "filtere". Das ist kaum zu vermeiden, aber es lohnt sich, auch die eigenen Meinungen immer wieder in frage zu stellen.
Genau!
Das erinnert mich jetzt gerade an den Thread, wo wir uns kennen gelernt haben, in dem du von den drei griechischen Begriffen für das Wort Liebe sprachst und ich den Vergleich mit dem Gummistiefel aus dem Zylinder gezaubert hab, erinnerst du dich? Lieben ist ein großes Wort mit unendlich vielfältiger Bedeutung. Ich liebe meine beste Freundin schlicht und einfach auf eine andere Art, als ich meine Freundin liebe, es fühlt sich anders an. Eben dieses lieben, was beflügelt, ein bißchen was von einem Rausch hat, das romantische lieben.
Ich würde meinen, man liebt jeden Menschen anders. Weil jeder Mensch anders ist.
Eine Schwierigkeit liegt wohl darin dass die meisten Menschen irgendwie denken "
ich liebe", und also davon ausgehen dass das etwas wäre was von ihnen selber ausgeht, was sie
von sich aus tun. So wie ich Liebe versteht, ist sie aber gerade das was zwei verbindet, was gemeinsam entsteht, und immer
beide einbezieht.
Das scheint aber schwer vorstellbar zu sein, weil da das Ego im weg steht - weil der mensch gewohnt ist von sich als einem "ich" zu denken, als einem Individuum das von sich aus "tut" oder "empfindet". Und folglich wird auch Liebe als etwas gedacht was der Mensch
selber empfände - gerade so wie Du sagt: "ich liebe" den einen Menschen so, den anderen anders.
Und dann kommt der "Erklärungsnotstand" - denn dann muss man sich selber erklären was man empfindet - und dann wird sortiert und unterschieden. Dabei liegt der Denkfehler darin dass es eben nicht so ist dass "man empfindet", sondern dass etwas
gemeinsam entsteht.
Und dieses gemeinsam entstehende ist auch das was "beflügelt", was einem Rausch gleicht - was auch total einfach verständlich ist: als "Rausch" bezeichnen wir üblicherweise eine
Bewusstseinsveränderung, und genau das ist es was passiert: zwei Wesen begegnen sich und teilen ihren vertrautesten, intimsten Bewusstseinsinhalt, und beide verändern sich dadurch, und die Veränderung wird als "Rausch" empfunden (weil der Rausch ansonsten die einzige Möglichkeit der Bewusstseinsveränderung ist die man kennt).
Der Wahnsinn ist eigentlich, dass in unserer Kultur davon ausgegangen wird, das Bewusstsein müsste etwas "statisches" sein - es wird höchstens zugestanden, das Bewusstsein im Drogenrausch zu verändern, aber das unterliegt dann strengen Beschränkungen, und das Erlebte wird als "irreal", als "Sinnestäuschung" aufgefasst. Und Liebe wird auch noch zugestanden, aber ebenfalls streng rituell reglementiert.
Tatsächlich aber ist unser Bewusstsein dafür vorgesehen, sich zu verändern - nur haben die meisten Menschen Angst davor.
Und von daher ist auch Liebe etwas, was prinzipiell jeder Mensch mit jedem anderen teilen und erfahren könnte - Vertrauen und eine gewisse Sympathie vorausgesetzt. Und es wird dann jedesmal eine unterschiedliche Erfahrung sein - lediglich unsere Kultur versucht da zu sortieren und zu reglementieren und die Erfahrungen dann irgendwie zu kategorisieren.
Und auch mal ineressanter Aspekt: in manchen Partnerbörsen gibt es Bereiche für Asexuelle. Da gibt es auch alles: Männer die Frauen suchen, Männer die Männer suchen und so weiter. Wenn jetzt Homosexualität nur mit Sex zu tun hat, woher weiß dann ein Asexueller, mit welchem Geschlecht er eine Beziehung sucht?
Das ist etwas relativ neues, was aufgekommen ist. Ich vermute dass der größere Teil von "Asexuellen" einfach keine Lust auf das hat, was hierzulande üblicherweise unter Sex verstanden wird - also das primitive Abreagieren der Triebhaftigkeit - oder enttäuschende Erfahrungen damit gemacht hat. Und soviel ich weiss, schliesst zumindest ein Teil der "Asexuellen" körperliche Zärtlichkeit und Nähe nicht aus.
Jedenfalls könnte ich das gut nachvollziehen, denn auf das was üblicherweise als Sex verstanden wird und was man angeblich unbedingt "haben muss", hätte ich auch keine Lust.
Also, in der Gothicszene gibt es Männer die sich als Männer fühlen und Röcke tragen.
Das sind dann aber extra Röcke für Männer!
Dann ist es wohl doch n bißchen mehr, als nur die Klamottenabteilung. Ich hab nun schon, von vielen Trans-Frauen gelesen, daß sie sich vor ihrem männlichen Geschlechtsorganen regelrecht geekelkt haben (Nicht für ungut, aber das ist jetzt etwas, was ich gut nachvollziehen kann).
Tja, dann hilft wohl nur wegschneiden. Das hats auch schon immer gegeben, als Opfer für Kali, oder als Opernsänger, oder oder...
Allerdings, bei dem tief kultivierten Männerhass, der heutzutage herrscht, der den Mann erstmal auf seine Sexualität reduziert und ihm pauschal unterstellt, er wäre nur darauf beschränkt, um ihn dann im zweiten Schritt eben dafür zu verachten - da kann ich mir auch gut vorstellen dass daraus Ekel gegenüber dem entsteht, was offenbar der Anlass für die Verachtung ist.
Und das umsomehr dann, wenn man selber gar kein Interesse daran hat, eine besonders "männliche" Rolle zu spielen, aber von allen seiten dieses Klischee ständig reingedrückt kriegt.
Haben wir ja grade hier ein schönes Beispiel wie das läuft: es ist kein Problem wenn ein Mann zu einem Mann sagt "komm auf ein Bier vorbei" - es ist auch kein Problem wenn eine Frau das zu einer Frau sagt (obwohl es etwas unüblich ist und als "unschicklich" gilt - und Wein oder Sekt wäre da eher adäquat), aber wenn ein Mann das zu einer Frau sagt, dann wird er als "geiler Bock" bezeichnet. Warum?
Geschlechtsidentität ist etwas, was über ein Rollengehabe hinaus geht und wenigstens n bißchen zugehörig zu dem Körper in dem man lebt, muss man sich ja auch fühlen. Sonst führt das zu immer weiterer Selbstentfremdung und das kann nicht gesund sein.
Und dies ist ne Empfindung, die man selbst hat, kein Anderer, der das vorschreibt.
Ich denke, Du vernachlässigst die unterschwelligen Prägungen in der Kindheit.
Seitdem die Sitte kryptischer Andeutungen aufgekommen ist, versteht man nur noch die Hälfte
Entschuldige. Das bezog sich auf die Verhältnisse im Arbeitsleben, und ich möchte hier nicht in aller Öffentlichkeit thematisieren wie ich damit umgehe.
Versuchs mal hiermit:
http://www.zaccara.net/bdsm_frame.htm
Es ist die persönliche Sichtweise und Geschichte einer Sub-Frau. Also weder eine praktische Anleitung, noch ist die große Informationsobjektivität in allen ihren Ausführungen ausgebrochen, aber ich persönlich fand es die beste Seite zum Thema. Gerade das Gedicht
Worte einer Sub (unter "meine Geschichten und Gedichte ") fand ich sehr schön.
Danke. Hm, irgendwie ist mir das zu heftig. Geh bitte davon aus, dass ich da einen wunden Punkt hab und eben feststelle dass ich irgendwie nicht damit zurechtkomme; und daher für mich selber Klärung suche, weil ich meine eigenen (vor allem physiologischen, zB Kreislauf-Aussetzer) Reaktionen auf derlei Content nicht recht verstehe.
Gleich im ersten Thread, wo ihr euch übern Weg schreibt, meine beste Freundin anzugraben, ist jetzt auch nicht die feine englische Art *augenbrauen hochzieh*
Oh? HÄÄÄÄ??? Wie bitte???
Okay, das reicht mir jetzt.
Ich hab noch nie ne Frau "angegraben", ich hab nie was mit ner Frau gehabt, und ICH HABE ES RESTLOS SATT ständig vorgeworfen zu kriegen ich würde Frauen belästigen!!!!!
Macht doch Eure Nähkränzchen, lästert über die bösen Männer, bestätigt Euch hübsch Eure Vorurteile, aber lasst mich mit diesem Irrenhaus zufrieden!!
Und, BTW:
1. ich kann meine Steaks selber braten
2. ich behandle Frauen ganz genau gleich wie Männer. Ich dachte das ist das was gewünscht ist - "Gleichberechtigung", Du weisst schon...