Transit Pluto Konjunktion Steinbock Sonne-Eure Erfahrungen

Liebe Sternja,

du sprichst mir aus der Seele. Wenn ich deine Zeilen lese, denke ich mir, "die könnten von mir sein". Das mit der Trauer stimmt total, ich durfte nie um meine Mutter trauern. Ich war neun als sie starb und treuern war aber sowas von unmöglich. Kein Mensch hat sich damals um mich gekümmert. Mein Vater hat seinen "Schmerz" in Alkohol ertränkt und ich war sowieso nie gewünscht und wurde ignoriert. Als mein Mars in Opp. zu meinem Pluto stand, habe ich meine Therapie begonnen und jetzt wo der Pluto meiner Sonne immer näher kommt, ist die OP. Da ich ja schon seit über 15 Jahren schmerzen habe und keiner mir geglaubt hat (weil ja keine Steine vorhanden sind) bin ich froh, dass ich ins KH ging und die sich das Ganze viel genauer angesehen haben. Eine Gallenblase die voll mit Bakterien ist gehört raus. Mal war die Entzündung mehr mal weniger, je nachdem welches Antibiotika ich im laufe der Jahre bekam. Ich muss echt sagen ich freue mich schon auf Mittwoch.
Vielen lieben Dank für deine Zeilen, sie haben mir sehr geholfen.

Liebe Grüße
Kniese
 
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Liebe Kniese,

lass dich mal drücken. :umarmen:
Deine Geschichte ist meiner sehr ähnlich. In meinem Falle war/ist der Tod meines Bruders und der Umgang damit die Herausforderung für mich. Auch. Da kamen noch mehr Dinge dazu. Es steigert sich halt immer mehr, so lange bis der Kragen endgültig platzt. Oder bis der Körper sagt "schau mal, da ist was".
Und ich betrachte Plutos Transite heute im Nachhinein als echten Segen, weil er einen geradezu dazu zwingt damit aufzuhören, sich selbst was vor zu machen.

Deine Idee mit dem Box-Sack, die finde ich sehr gut. Vielleicht wärs die Überlegung wert, das ganze nicht nur bei einer Idee oder einem Wunsch zu belassen?
Und den Wunsch all diese Schmerzen endlich los zu werden und sich darauf zu freuen finde ich überhaupt gar nicht pervers, ganz im Gegenteil, es ist dein gutes Recht!

Ich wünsch dir von Herzen alles Gute für deine OP und eine ganz schnelle Genesung!

Alles Liebe
Stern
 
Hallo Kniesebein,

zuerst mal alles Gute für Deine OP und ein gelösteres Danach!
Natürlich kann ich die Vergangenheit nicht umschreiben, sie existiert nicht nur in meinem Gehirn. Das was ich versuchen kann ist, dass ich verzeihen lerne oder besser es versuche. Es ist halt nur sehr schwer. Wie soll man Menschen verzeihen die einem missbraucht oder misshandelt haben. Therapie hilft ein bisschen es im Kopf verstehen zu lernen, aber solange es nicht im Herzen geschieht, hilft alles nichts.
Letzteres sehe ich auch so – die Dinge bewegen sich, wenn sich der Mensch gesamthaft bewegt, mit "Herz und Hirn", mit Verstand und Emotion und Aktion. Meine persönliche Einstellung zu Therapieformen, die sich rein aufs Mentale konzentrieren, ist ziemlich hinterfragend ... zum Glück werden jene Verfahren zunehmend stärker repräsentiert, die den ganzen Menschen sehen und ihn nicht nur auf ein verkürztes Verständnis von Bewusstsein reduzieren.

Was nun die Vergangenheit anlangt: Nach meiner Sicht besteht Vergangenes aus zwei Komponenten: Das eine ist die Faktizität, und die ist vorbei. Das andere ist das, was sich eh schon in der Sprache ausdrückt: Das Faktische ist Geschichte geworden. Eine Geschichte, die aus dem besteht, woran ich mich erinnere (auch das wieder "mit Haut und Haaren", im emotionalen Gedächtnis ebenso wie im mentalen). Auch das, woran wir uns gemeinsam erinnern ... die Erinnerung einer Familie oder einer Lebensgemeinschaft an ihre Geschichte, die Erinnerung einer Nation an ihre Geschichte ... und solche Geschichte(n) sind in hohem Maße Identität stiftend. Darum werden Kriege geführt. Und in vielen Bereichen treten enorme Widerstände auf, wenn an solche Geschichte(n) gerührt werden soll ... weil es scheinbar die Identität gefährden würde.

Wenn ich davon rede, dass solche Konstrukte von Vergangenheit auch geändert werden könnten, dann geht es mir selbstverständlich nicht darum, sich in die eigene Tasche zu lügen oder andere über Geschichte zu belügen, indem andere Geschichten aufgetischt werden. Ich nehme mal das von Dir gewählte Beispiel des Missbrauchs. Ich kenne einige Menschen, die in ihrem Leben Missbrauch erlitten haben, und die meisten von ihnen haben es "gelernt", ihre Identität ganz stark rund um diesen Missbrauch zu konstruieren, als Opfer. Das tief sitzende Trauma strahlt so in alle möglichen Lebensbereiche hinein, auch in solche, die kaum etwas damit zu tun haben können, das gesamthafte Bewusstsein, Missbrauchsopfer zu sein, wird zum konstituierenden Lebensgefühl (das ist selbstverständlich sehr verkürzt und allgemein dargestellt – als Modell). Damit hat das Schlimme weiterhin und nachhaltig Macht über das Opfer.

Ist Verzeihen eine Möglichkeit, dieser destruktiven Fixierung zu entkommen? Vielleicht, aber ich meine, dass es eine sehr, sehr anspruchsvolle (Heraus-)Forderung an ein Opfer ist, es solle seinem Täter verzeihen. Und ich meine vor allem, dass es auch nicht nötig ist. Ich lade da zu einem Gedankenexperiment ein: Wenn es dem Opfer eines Missbrauchs gelänge, zum Täter zu sagen, in Gedanken: "Das Schlimme an Deiner Tat lasse ich bei Dir – Schuld, Scham, Verletzung gehören zu Dir. Ich bin davon frei. Ich trage nur das, was meins ist!" ... wenn das nicht nur aufgesagt, sondern zur inneren Haltung wird, ist auch ohne Verzeihen die klare, lösende Trennlinie gezogen. Man/Frau braucht sich nicht mehr als Opfer zu sehen, die Identität verbiegende Macht ist auf sich selbst zurückgesetzt.

Der Weg dorthin ist oft sehr schwer und manchmal ermutigend leicht, das hängt von vielen Umständen ab (und ich meine, auch von Zeitqualität ... die beeinflusst auch, wie ich mir meine Geschichte(n) erzähle). Und ich meine, es ist keine Lüge, sondern eine Lösung, wenn es gelingt, die eigene Identität nicht als fremdbestimmtes Opfer, sondern als selbstbestimmter Mensch zu konstruieren. Genauer müsste man natürlich sagen "relativ fremdbestimmt" und "relativ selbstbestimmt" ... wie gesagt, es geht hier ja vor allem ums Modellhafte, da darf man auch radikaler formulieren.

Und wo das gelingt, hat sich nichts an der Faktizität des Vergangenen geändert ... aber es wird alles anders, was daraus zur Geschichte wird.

Auf Astrologie umgelegt heißt das für mich auch: Wenn ich die Geschichten, die sich aus Konstellationen konstruieren lassen, so erzähle, dass daraus das wird, was immer schon daraus geworden ist, dann wird's genau das: was immer schon so war. Wenn ich den Fokus auf die Potenziale richte, auf die Möglichkeiten und Herausforderungen einer Konstellation, dann befreie ich mich vom Opfer zum Gestalter meiner Zeitqualität.

Mir gefällt da ein Zitat, das Henry Ford II. zugeschrieben wird: "Ob du glaubst, du schaffst es, oder ob du glaubst, du schaffst es nicht: Es wird stimmen!"

Alles Gute noch einmal, Kniesebein,

liebe Grüße,
jake
 
Hallo Jake,

absolut. Das ist der Punkt.
Man identifiziert sich so sehr über diese "Geschichte" und über seine Rolle als "Opfer" darin, dass man nicht mehr in der Lage ist, sein "wahres Selbst" im Hier und Jetzt wahrzunehmen.
Man erkennt es einfach nicht, dass man selbst es ist, der sich in dieser Rolle gefangen hält.
Wie gesagt auch ich konnte das aber erst verstehen und annehmen als tPluto über meine Sonne/AC-Konjunktion lief.

Es gibt auch eine Geschichte dazu:
Ich ging abends ins Bett. Wieder überkam mich diese unsägliche Wut auf meinen Vater. Viele Bücher hatte ich gelesen zum Thema Missbrauch, viele Ratschläge standen darin. Einer davon war, sich vorzustellen, wie man nochmal in diese Situation hineingeht und sich anders verhält als damals, so wie man sich heute wünscht dass man sich verhalten hätte.
Oh ja, das könnte man doch mal versuchen.
Und dann stellte ich mir vor, wie ich auf meinen Vater einprügelte, ihn beschimpfte, ihn zur Schnecke machte ... "Du bist schuld an allem!"
Und ganz plötzlich erschien ganz klar ein Bild vor meinen Augen: ein Skelett in einem Grab.
Schlagartig hörte ich auf wütend zu sein und mein einziger Gedanke war:
"Was machst du hier eigentlich? Du kämpfst mit einem toten Menschen, mit einem Skelett!"
Diese Erfahrung war sowas von erlösend und befreiend!
Und ist auch ein so passendes Bild für Sonne/Pluto:
"Ich will aber, dass...
Und er antwortet: "Du darfst tun, was immer du willst, aber macht es wirklich einen Sinn was du tust oder willst? Macht es dich wirklich glücklich/er?"

"Danke lieber Pluto für deinen Besuch."

LG
Stern
 
Mein Transit von Pluto Opposition Sonne bahnt sich gerade an und wird in den kommenden Wochen exakt. Meine Sonne steht im 11. Haus. Pluto demnach im 5. Haus. Zudem habe ich diese Konstellation als Quadrat im Radix stark gestellt. Ohnmachtserfahrungen sind für mich kein Fremdwort , und ich habe mich oft in der Opferposition wiedergefunden.
Jetzt gerade merke ich, wie mich meine Umwelt seit einigen Wochen bereits anders spiegelt als sonst. Irgendwie bekomme ich negatives Feedback von fremden Personen, die mich gar nicht groß kennen und bereits nach der ersten Unterhaltung eine gewisse Distanz und Misstrauen herstellen. Die Reaktion habe ich natürlich durchaus wahrgenommen, und ich habe mich gefragt, was ich wohl falsch gemacht habe. Ich weiß, was die Reaktion ausgelöst hat, kann aber eigentlich nicht ganz nachvollziehen, weshalb jemand so stark und unentspannt darauf reagiert. Ich frage mich jetzt: haben die anderen mit sich selbst ein Problem oder gibt es tatsächlich etwas an meinem Verhalten, was nicht ganz ok ist. Zudem gibt es bei mir einen neuen Chef, der meiner Meinung nach leicht pathologische Züge aufweist. Ich bekomme Angst, dass er mir irgendetwas antun könnte, z.B. kündigen, Schikane etc.
Manchmal erscheint es mir, ich könnte den Menschen auf den tiefsten Seelengrund schauen, und ich stelle gerade fest, dass ich tatsächlich, zumindest gedanklich, manipulative Züge aufweise, das kenne ich ansonsten gar nicht von mir. Pluto wird insgesamt 4x exakt werden, wenn ich mich richtig entsinne. Das macht mir alles Angst...

LG Jutoka
 
Und ist auch ein so passendes Bild für Sonne/Pluto:
"Ich will aber, dass...
Und er antwortet: "Du darfst tun, was immer du willst, aber macht es wirklich einen Sinn was du tust oder willst? Macht es dich wirklich glücklich/er?"

"Danke lieber Pluto für deinen Besuch."

LG
Stern

Liebe Sternja,

danke für deinen Beitrag. Ich weiß nicht, ob er im Vorfeld eines Transits wirklich nutzt, aber dies könnte durchaus die Lehre sein, die man vielleicht aus solch einem starken Transit ziehen könnte.

LG Jutoka
 
Liebe Sternja,

danke für deinen Beitrag. Ich weiß nicht, ob er im Vorfeld eines Transits wirklich nutzt, aber dies könnte durchaus die Lehre sein, die man vielleicht aus solch einem starken Transit ziehen könnte.

LG Jutoka

Liebe Jutoka,

Angst ist ein schlechter Ratgeber.
Wovor überhaupt Angst haben?
Vor der eigenen Macht?
Macht an sich ist ja nicht gut und nicht schlecht.
Es kommt auf den richtigen Umgang damit an.
Und wie will man den denn lernen, wenn man sich nicht darin erprobt?

Mit tPluto fand ich den Mut und die Kraft endlich zu mir zu stehen.
Klar hieß das auch ein paar Kämpfe auszustehen, aber diese haben mich nur gestärkt.

Alles Liebe und ganz viel Mut
Stern
 
Liebe Sternja,

deine Worte machen einem Hoffnung, auch wenn es schmerzhaft werden sollte. Vielen Dank fürs Mutmachen.
 
Hallo Kniesebein!

beim Pluto Transit geht es um negative Gefühle in Verbindung zu anderen Menschen. Man soll die Gefühle nicht verdrängen,Sie durchleben, anschauen
und nicht verzweifeln ,sich anehmen, an sich arbeiten und stark bleiben.
Dann wirst Du daraus stärker und sensibler hervorgehen.

Also Ärmel hochkrempeln und los:):):)

liebe Grüße
Wasserfall
 
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Ein liebes Hallo an Stern, Jack und Wasserfall!

Bin wieder zu Hause und habe alles heil überstanden. Es zwickt und zwackt aber das geht vorbei.
Vielen lieben Dank für eure Ratschläge und Tipps. Es stimmt, ich muss schauen, dass ich aus der Opferrolle rauskomme und mein Leben ändere. So lange ich zulasse, dass Andere mein Leben bestimmen, wird sich nichts ändern. Ich muss nur schauen, dass wenn, mich jemand lauter anspricht oder mir seine Meinung aufzwingen will, ich diese Starre in den Griff bekomme. Meistens geht es mir dann so, dass ich erstarre, gehorche und funktioniere. Ist ganz komisch, aber ich kenne es nicht anders. Bis jetzt, denn als mir der Arzt heute die Nähte gezogen hat, da meinte er zu mir „Na Held sind sie keiner“ (Er hatte erst die falsche Schere genommen und es hat fürchterlich gepiekst) Ich erstaunt über mich selber, sag zu ihm „Held musste ich lange genug in meinem Leben sein, brauche das nicht mehr!“ Na der hat mich groß angesehen.
Ab 15. April wird Pluto Rückläufig, da hab ich noch etwas Zeit mich zu ändern. Mein Leben selbst zu leben und drauf zu kommen was ich eigentlich wirklich will. Aber vor allem mich selbst so annehmen wie ich bin, mich selbst lieben zu lernen. Dann mal schauen was mir gut tut und mich erfüllt. Raus zu gehen und die Welt zu entdecken. (Bis jetzt habe ich hinter meinen Zahlen (Buchhaltung) versteckt und gut funktioniert.)
Die Zukunft, als Zukunft zu sehen und nicht immer in der Vergangenheit kramen.

Vielen lieben Dank an euch,
alles Liebe
Kniese
 
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