Tod der Ex-Schwiegermutter immer wieder durchlebt

Brigikatze

Mitglied
Registriert
30. Mai 2007
Beiträge
73
Ort
Wien
Hallo!

Meine Kinder und ich lebten 5 1/2 Jahre mit meinem damaligen Mann und meinen damaligen Schwiegereltern unter einem Dach in deren Haus, nur in den Wintermonaten lebten die Schwiegereltern in Wien in ihrer Wohnung und wir waren im Haus alleine. Das Verhältnis zu den Schwiegereltern war sehr, sehr schlecht. Ende Jänner 1999 flüchteten die Kinder und ich nach Wien, da ich eine Arbeit gefunden hatte, und meine Eltern halfen uns mit einer Wohnung. Meine Schwiegermutter hat also nicht mehr erfahren, dass die Kinder und ich weg waren. Nicht ganz drei Wochen später, an einem Samstag, ging es mir plötzlich ab mittags sehr schlecht, da ich EXTREME ANGST hatte. Dabei war es draußen ganz hell, da es dichte Flocken schneite. Sogar als wir dann rodeln gingen, verging die Angst nicht. Abends war es noch schlimmer und am nächsten Tag ging es weiter. Ich ging auch gleich nach den Kindern ins Bett, da ich von der Angst nichts mehr mitkriegen wollte. Nur vor dem Zähneputzen sagte ich noch laut zu mir selbst: Was ist denn los, warum hast Du solche Angst, es ist ja keiner gestorben!
Dabei lag meine Schwiegermutter seit Samstag mittags tot in ihrem Bett in Wien. Erst am Montag nachmittags wurde sie von ihrem Mann gefunden, der gerade von seiner Kur heimkam. Um 15:30 Uhr rief mich mein Mann an (der Scheidungstermin war erst Anfang April), dass seine Mutter tot war. Abends rief er mich nochmals an, da er nach Wien gefahren war, um sich die Leiche anzusehen, die noch nicht abgeholt worden war. Er erzählte mir, dass sie schon stark verwest war, aufgedunsen, Geräusche wegen der Verwesung mache usw., was ich hier gar nicht weiter erzählen möchte, da es nicht schön ist. Er fotografierte sie angeblich noch (obwohl sie schon zu Lebzeiten nicht fotografiert werden wollte). Ich bat ihn immer wieder mit seinen Erzählungen aufzuhören, ich fand das Ganze einfach schrecklich. Außerdem wollte sie an ihrem Todestag noch eine Torte für meinen kleinen Sohn backen, welche mein Mann hätte holen sollen. Mein Sohn wurde nämlich am Sonntag von dem Wochenende, an dem sie verstarb, damals 3 Jahre alt.
Mein Mann hat seine Mutter gehasst. Zuerst schien er zwar entsetzt, dass sie tot war, aber zwei Wochen später, als wir uns für ein paar Minuten trafen, um mir für meinen (und seinen) Sohn die Geschenke, die seine Mutter noch für meinen Sohn zum Geburtstag gekauft hatte, zu übergeben, rieb er sich die Hände und gab in unschönen Worten an, wie froh er über ihren Tod sei.

Beim Begräbnis waren übrigens meine größere Tochter und ich sehr wohl anwesend, mein Schwiegervater wusste allerdings auch noch nicht, dass mein Mann und ich in Scheidung lebten und wir gar nicht mehr in NÖ wohnten.
Außerdem muss ich wohl anmerken, dass mein Mann die Scheidung eigentlich nicht wollte, nur habe ich es zum Glück geschafft, mich endlich von ihm loszureißen, die Kinder zu schnappen und zu gehen.

Mein Exmann hat übrigens keinerlei Kontakt zu seinen Kindern - er wollte sie niemals sehen.

Vor einem Jahr ist übrigens auch sein Vater vor der Wohnungstür tot zusammengebrochen.

Das ist mal die Vorgeschichte - sehr zusammengefasst und trotzdem wohl ein bisschen lang.

Seit damals träume ich allzu oft von meiner toten Ex-Schwiegermutter. Immer davon, dass sie tot ist und ich ihren Sarg sehe. Und ich habe schreckliche Angst im Traum. Jedesmal wache ich zitternd auf und getraue mich nicht zu rühren oder nur mit großer Angst aufs Klo zu gehen. Es sind also richtige Albträume.

In dieser Nacht habe ich wieder davon geträumt, aber diesmal war der Traum viel "weiter gesponnen". Diesmal kam im Traum nämlich heraus, dass mein Exmann seine Mutter getötet hat (wo ich nämlich in Wirklichkeit all die Jahre lang ein wenig Zweifel daran hatte, dass sie eines natürlichen Todes gestorben ist). Vielleicht interpretiere ich ja nur meine eigenen Zweifel in diesen Traum hinein und sehe so meinen Mann als den Mörder seiner Mutter. Im Traum hat er sie erstickt. Allerdings hat er sie im Traum danach in einen See geworfen. Als er bemerkte, dass ich von seiner Tat wusste, war er hin und hergerissen in seiner Gefühlswelt. Er wollte die Kinder und mich töten (aber irgendwie liebte er uns ja doch). Er stellte Petroleum bereit und nahm einen Gasbrenner oder kleinen Flammenwerfer oder so etwas, um uns zu verbrennen. Da wusste ich, dass ich handeln musste, es war Notwehr, ich hatte plötzlich den Flammenwerfer in der Hand und richtete diesen gegen ihn. Ich wollte ihn damit nicht töten, aber zumindest außer Gefecht setzen.
Es gab noch 1000 Kleinigkeiten in diesem Traum, Dinge, die draußen in NÖ aber auch jetzt in Wien eine Rolle gespielt haben bzw. spielen und in diesem Traum eingearbeitet wurden.
Ich weiß, das ist ein Traum, aber warum immer wieder? Immer wieder meine Schwiegermutter, die tot ist, aber mir noch etwas sagen will.
Ich brauche Stunden und Tage, um mich von diesen Träumen zu erholen. Einmal sagte sie auch, sie wolle Gerechtigkeit.

Für mich gab es bei ihrem Tod einige Ungereimtheiten, vielleicht kann ich dadurch nicht abschließen, auch deshalb, weil wir uns nie verstanden haben.

Vielleicht kann mir ja irgend jemand mitteilen, was ich tun könne außer Beten für die Tote, denn das tue ich. Und mit ihr im Stillen reden, das mache ich auch.

Ich danke Euch allen für Eure Geduld beim Lesen.

Alles Liebe
Brigikatze
 
Werbung:
Da hast du ja einiges hinter dir...

Zu deine Geschichte möchte ich dir etwas sagen,du bist damit noch nicht ganz zu recht gekommen,mit dem Tod deine Schwiegermutter,du hast sie gefürchtet als sie Lebte und fürchtest sie immer noch,du solltest loslassen,es sieht mir danach aus,das du sehr unschönes Erlebt hast damals...Zünde dir Bitte immer Kerzen an,und verbreite bei dir Fröhlichkeit,lache mit deine Kindern,höre schöne Musik,versuche dir ganz einfach eine schöne Atmosphäre zu schaffen,sage dir immer und immer wieder,das du keine Angst hast,die brauchst du auch nicht zu haben.Schicke sie ganz einfach,durch dein Glück weg,es hört sich sehr einfach an und es ist auch einfach,du musst es nur vollen.

Zu deinen Traum:
Er liest sich unschön,war es auch für dich wahrscheinlich,es ein Traum des Loslassen,es zeigt,das dein Mann seine Bindung zu seine Mutter fallen lassen hat,es war für ihm wahrscheinlich auch nicht gerade leicht,der ganze Traum deutet auf beenden von Altem,auch bei dir...Feuer steht für Vernichtung,aber auch für Erneuerung..also Altes wurde Verbrannt damit neues beginnen kann,ich habe das Gefühl,das ihr es beide sehr gut gebrauchen könnt.. Für dich wird eine neue,angenehmer Zeit beginnen,du brauchst neue Kraft,wirst altes zurücklassen...Ich wünsche dir viel Glück dabei..:umarmen::umarmen:
 
Liebe Eisfee 62!

Ich danke Dir von ganzem Herzen für Deine Antwort. Ich werde das beherzigen, was Du mir geraten hast.

Ich habe das noch nie von der Seite aus gesehen, dass ich immer noch Angst vor meiner Schwiegermutter habe, aber es stimmt leider und ich ging die ganze Zeit den Gang des Verdrängens. Danke auch für diesen Denkanstoss.

Kerzen kann ich zwar daheim leider keine anzünden, da diese ein Anziehungspunkt für unsere Katzen sind, aber es gibt ja auch andere schöne Dinge.

Ich wünsche Dir alles, alles Liebe

herzlichst

Brigitta
 
dein unerbewusstsein scheint über deine "angst" eine verbindung zu deiner verschiedenen ex- schwiegermutter geknüpft zu haben.
vor was-auch-immer du an diesem tag angst hattest; du warst emotional offen und angreifbar, so dass dein unterbewusstsein die schrecklichen details des leichenfundes, die dir von deinem mann die geschichte immer und immer wieder gedrückt, beides vernetzt hat.

dein traum klingt mir danach, als wolle dein unterbewusstsein diese scheussliche gechichte, die dir dein mann da in schier endloswiederholung erzählt hat, loswerden; nicht so sehr deine ex- schwiegermutter oder deinen ex- mann in persona.
 
Werbung:
Vielen Dank, Athanasis!

Jetzt, wo ich Deine Meinung gelesen habe, wird mir ganz schlecht vor Aufregung. Danke - ich glaube, Du triffst den Nagel auf den Kopf!!!

Danke nochmals und liebe Grüße

Brigikatze
 
Zurück
Oben