Das Schwarzbuch Markenfirmen wirft Aldi Süd vor, dass eine gewerkschaftliche Organisierung weitgehend vermieden werde,[44] so gebe es keinen Gesamtbetriebsrat. Weiterführend werden in dem Schwarzbuch Ausbeutung in der Rohstoffgewinnung und Umweltzerstörung als Kritik genannt.[45]
Aldi übe einen extremen Preisdruck auf seine Zulieferer aus; Aldi erwartet von seinen Lieferanten hingegen keine Zugeständnisse bei sinkenden Verkaufspreisen oder Werbekostenzuschüsse, Jubiläums-Rabatte oder Logistik-Optimierungsrabatte, wie in der Branche üblich. Weiter wurde Aldi wegen seines unökologischen Angebots billiger Garnelen auf Kosten der Mangrovenwälder kritisiert.[46]
Im Mai 2004 verkaufte Aldi in einer Sonderaktion Gartenmöbel aus indonesischem Meranti-Holz.[47] Aufgrund von Protesten von Umweltorganisationen und einzelnen Aktivisten, die Aldi aufforderten, sich nicht an der Zerstörung der letzten indonesischen Tropenwälder zu bereichern, erklärte Aldi, in Zukunft nur noch Artikel aus Holz mit FSC-Siegel vermarkten zu wollen.[48]
Im April 2004 kündigte Aldi mit sofortiger Wirkung seine bisher wöchentlich erscheinende, ganzseitige Anzeige bei der Süddeutschen Zeitung, nachdem diese in einem kleineren Artikel über schikanöse Arbeitsbedingungen (s.a. [49]) und massive Wahlbehinderungen bei der versuchten Gründung von Aldi-Betriebsräten in München berichtet hatte. [50] Durch diesen Boykott entgingen der Zeitung Einnahmen in Millionenhöhe.[51]
In einer Studie hat das Südwind-Institut massive Arbeitsrechtsverletzungen in chinesischen und indonesischen Zuliefererbetrieben von Aldi nachgewiesen. Dazu zählen unter anderem eine monatelange Zurückhaltung von Löhnen, Kautionszahlungen von Beschäftigten für Fabrikjobs und Kinderarbeit.[52] Im Februar 2008 trat die Aldi-Gruppe der Business Social Compliance Initiative (BSCI) bei,[53] nachdem für März 2008 die Kampagne für Saubere Kleidung Aktionen in Deutschland für bessere Produktionsbedingungen der Aldi-Textilien in China und Indonesien organisiert hatte.[54] Die Kampagne kritisierte jedoch, dass die BSCI keine unabhängige Verifizierungseinrichtung sei, in der Gewerkschaften und Nichtregierungsorganisationen an führender Stelle vertreten seien.[55] Im Jahr 2009 wies das Südwind-Institut erneut auf unwürdige Arbeitsbedingungen in Aldi-Zuliefererbetrieben hin. Die Arbeitnehmerinnen müssten bis zu 90 Stunden pro Woche arbeiten, Fehler würden mit Geldstrafen geahndet. Die Beschäftigten erhielten keinen Mutterschutz und die Bildung von Gewerkschaften sei ihnen verboten.[56]
Im April 2008 stand Aldi Nord in der Kritik, weil jährlich 120.000 Euro an die Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Betriebsangehöriger (AUB) geflossen sind. Der Konzern räumte diese Zahlungen ein. Die Betriebsräte vieler Aldi Nord-Regionalgesellschaften sind Mitglied in der AUB, diese selbst steht den Arbeitgebern nahe.