Frage:
ja, das ist wirklich eine faszinierende arbeit, die kabbala und das tarotdeck aufeinander bezogen zu studieren ich steh da erst ganz am anfang.
Darf ich fragen, wo du die informationen zum vierfachen lebensbaum her hast?
Ich gehe davon aus, dass der Tarot aus der Kabbala entstanden ist und ich werde das nachfolgend begründen. Meine nachfolgenden Ausführungen werden sehr dicht sein, vielleicht daher etwas schwer zu lesen, aber tief stimmig. Ich verzichte auf jegliche Prosa.
Das Arbeiten mit der Grossen Arcana ist ja eigentlich kein Problem und an sich psychologisches Handwerk. Interessanter ist hingegen, dass die gängigen Tarotbücher Aussagen zu den Karten der Kleinen Arcana machen, die bei Rider-Waite nur unzulänglich und bei dem Tarot de Marseille überhaupt nicht aus den Kartendarstellungen hervorgehen, wenn man einmal von der Nummerierung von 1 bis 10 absieht. Beim Studium des sephirotischen Lebensbaumes der Kabbala ist hingegen festzustellen, dass sehr häufig eine innere Beziehung zu den zugehörigen Karten der Kleinen Arcana besteht.
Zunächst ist festzustellen, dass es nicht einen, sondern vier Sephirot-Lebensbäume gibt, was nicht nur aus den vier Welten Assia (Materie), Jetzirah (Astralwelt), Beriah ( Mentalwelt) und Atzilut (Lichtwelt) hervorgeht, sondern auch
astralisch und alchemistisch zu begründen ist.
Die astraliche Begründung geht aus der
Magie des Pentagramms hervor. Das Pentagramm wird aus den 5 Sonne/Venus-Begegnungen innerhalb von 8 Jahren und deren Gestaltbildungsenergien gebildet und vollzieht sich in 5 x 584 Tagen = 2920 Tagen bzw wiederum durch 365 Tagen geteilt in exakt 8 Jahren. Genau genommen sind es ja zwei Pentagramme, eines mit den oberen direktläufigen Konjunktionen (Liebesverschmelzungen) und eines mit den unteren rückläufigen Konjunktionen mit den Venusschleifen (Herzenstrauerzeiten), die gestaltbildungsenergetisch herzförmig (!) innerhalb von 40 Tagen (Jesus in der Wüste) plus 2 Tage (die Versuchung) = 42 Tage verlaufen.
Warum diese eingehende Beschreibung? Um klarzumachen, um was es bei dieser astralischen Betrachtung der Kleinen Arcana des Tarot und mithin beim sephirotischen Lebensbaum überhaupt geht, nämlich um Liebesverbindungen und um Herzens- und Schicksalsangelegenheiten.
Nun zur alchemistischen Betrachtung
Exakt verlaufen diese Sonne/Venus-Begegnungen nach dem kosmischen Menschen von Leonardo da Vinci (Herkunft Vitruv röm.) vom Kopf (Spirit) her zum rechten Fuss (Feuer/Stäbe/Atzilut), dann zur linken Hand (Wasser/Kelche/Jetzirah), danach zur rechten Hand (Luft/Beriah/Schwerter), danach zum linken Fuss (Erde/Assia/Münzen und wieder zum Kopf des kosmischen Menschen.
Ich möchte in diesem Zusammenhang nicht auf weitere interessante magische Schönheits-, Sehnsuchts-, Verschmelzungs- und Seligkeitsaspekte eingehen, weil dies nicht direkt zu dieser Thematik gehört. Nur so viel, dass es sich um die Harmonische Göttliche Teilung im Goldenen Schnitt, um die Kosmische Welle der Sehnsucht, der Fülle und der Seligkeit, dem Satchitananda, der Seins-Bewusstseins-Seligkeit handelt.
Aus den stichwortartigen Angaben zum Pentagramm der Venus geht hervor, dass die gemeinsame Basis in der Astralität der Liebes- und Schicksalsverschmelzungen und -verstrickungen sowie in der Alchemie des Pentagramms der Venus mit dem kosmischen Menschen begründet ist. Die alchemistischen Elemente von Feuer, Wasser, Luft und Erde werden durch die Quinta essentia zum kosmischen Menschen erhöht.
Es gibt entsprechnd den vier Welten auch vier Sephirot-Lebensbäume, die eine bestimmte psychogenetische Beziehung der Plätze 1, 6 und 10 zu einander haben.
Meine Ausführungen haben sich nur auf die alchemistischen Grundlagen der Zusammengehörigkeit von Tarot (Kleine Arcana) und Kabbala bezogen. Ich habe noch nichts ausgeführt über die Beziehungen der Tarotkarten zu den Meditationsplätzen der Sephira, das eigentliche Thema der Beziehungen zu einander.
LG Hans Joachim