Anakra
Sehr aktives Mitglied
Ich brauche heute nicht unbedingt Hilfe bei der Deutung, Ideen und Anregungen sind natürlich immer erwünscht, vielmehr ist mein Anliegen aber heute meine Erfahrungen und Ansichten mit euch zu teilen.
Ich habe mir jetzt ein neues Tarot gekauft, das Shadowscapes Tarot.
Ich kannte das Tarot schon länger, ich weiß aber nicht warum ich es mir damals nicht auch schon gekauft habe...
Webseite der Künstlerin: http://www.shadowscapes.com
Habe es mir in Englisch bestellt, auch weil ich lieber Originaltexte lese (da ist ein kleines Büchlein dabei) und ich den Übersetzungen nicht unbedingt traue, erst recht nicht wenn die deutsche Ausgabe in Seelenzauber Tarot umbenannt wurde. Wenn man Shadowscape übersetzen will könnte man daraus "Schatten der Wirklichkeit" machen, das kommt dem am nächsten was die Künstlerin sich dabei gedacht hat, die Welt die Sie zeichnet kommt aus dem Zwischenraum, es ist schon da aber noch nicht ganz im Bewusstsein.
Wortwörtlich würde man aus dem Namen wohl eher Schattenlandschaft, oder Schattenraum machen.
Shadow = Schatten
Scape = Landschaft, je nach Kontext aber auch Raum
Die Karten haben keine eigene Schachtel, also hab ich mir einen Beutel aus Samt gemacht, hab ich übrigens auch für alle meine anderen Decks, auch für die mit Schachtel. Und nun wo sie sozusagen ihren Platz bei mir gefunden haben, dachte ich mir wäre es ein guter Anfang das Deck näher kennen zu lernen.
Dazu habe ich vor Jahren mal eine Legung gefunden die genau für diesen Zweck entworfen wurde, dem kennenlernen eines neuen Decks.
Hier ein Link zu den Bildern: http://www.albideuter.de/html/shadowscapes.html
Interview mit einem neuen Deck / Interview mit dem Tarot
Ich bin echt überrascht über das Ergebnis, ich habe die Karten zunächst umgedreht hingelegt, so dass ich nicht gleich das ganze Kartenbild sehen konnte und die Karten dann nach und nach umgedreht und den dazugehörigen Text im Buch nachgeschlagen.
Damit es jetzt nicht zu verwirrungen kommt, in diesem Deck ist die Karte Kraft mit der 8 beschriftet, es orientiert sich also am Rider Waite.
Der eigentliche Platz dieser Karte ist auf der 11. Waite hat die Karten vertauscht, war nicht seine Idee aber dennoch war sein Deck das erste bei dem diese Vertauschung gedruckt wurde.
Nun muss jeder für sich selbst entscheiden ob er für die Kraft die 8 und für die Gerechtigkeit die 11 nimmt oder umgekehrt.
Eigentlich hatte ich mich entschieden die Kraft mit der 11 zu deuten, fällt mir heute aber doch ein wenig schwer...
In meinen Beschreibungen werde ich weniger auf die Grundaussage der Karten eingehen, sondern vielmehr auf das was ich jetzt auch aus dem dazugehörigen Buch habe.
1. Erzähl mir von Dir selbst. Was ist Deine wichtigste Eigenschaft?
As der Münzen
Im Text wird klar gemacht dass man beim As noch am Anfang steht. Man sät etwas und es wird viel Geduld und Arbeit brauchen bis daraus etwas wächst und man darf gespannt sein was dabei heraus kommt. Es wächst was du draus machst.
Auf der Karte ist eine Eidechse zu sehen, im alten Ägypten waren sie Symbol für eine gute Zukunft und göttliche Weisheit. Salamander, Chameleons und Drachen sind die begleiter der Münzen. (Jedes Element hat in diesem Tarot einen Tierischen begleiter oder beschützer) Sie weisen den Weg von nebulösen Träumen, Ideen und Fantasien in die greifbare Wirklichkeit.
Im Text klingt das noch eine ganze Spur fantastischer, weil dort auch überall genau solche Worte auftauchen wie fantastisch. Es liest sich leicht und locker, aber eben auch sehr schwungvoll und optimistisch, mut machend, fantastisch
Sonderlich viel länger als diese freie übersetzung ist der Text im Buch nicht, ich hab das ganze halt um ein paar Worte abgekürzt...
2. Was sind Deine Stärken als Deck?
10 der Schwerter
Der Text beschreibt die Karte, man taucht dadurch richtig in die Situation ein. Ich kann und will das jetzt nicht wortwörtlich wiedergeben, aber die Dramatik der Situation wird sehr gut beschrieben. Die Frau auf der Karte hat Todesangst. Sie fällt sehr schnell so dass es ihr in den Ohren saust. Die Vögel tun ihr nicht weh, aber sie kreisen um Sie wie die Geier, machen furchtbaren lärm und sorgen dafür dass sie noch viel schneller fällt indem sie auch noch das Tuch zerschneiden.
Die Karte steht für das Ende der Täuschung. Manchmal gibt es Situation die außerhalb menschlicher Kontrolle sind und dann gibt es nur den einen Weg: es ausstehen, durchhalten, wenn es Vorbei ist bleibt nur noch die Stückchen einsammeln die übrig geblieben sind und daraus lernen.
3. Was sind Deine Grenzen als Deck?
2 der Münzen
Wieder eine sehr lebhafte Beschreibung der Karte, man taucht wirklich ein in die Situation, in die Person auf der Karte. Der Mann steht auf einem Bein, es ist ein Balace-Akt mit den Kräften der Zerstörung und des Schaffens. Er ist in der Lage die dynamik der Situation zu erfassen, er spürt den Wind, er ist sich sicher, hat Vertrauen aber nur der kleinste Fehler und er könnte hinunterstürzen. Wird sein Vertrauen ihn zum Absturz bringen?
Die Zwei der Münzen ist ein balanceakt: Jonglieren und alles in Bewegung halten, flexibel sein und den sich Veränderungen anpassen. Meistere diese Herausforderungen, nimm dir aber nicht zuviel vor.
4. Was bringst Du auf den Tisch? Was wirst Du mir beibringen?
Diesmal sind mir zwei Karten rausgefallen...
8 der Kelche
Sucher der Meere, tauche ab, tauche tief. So beginnt der Text und beschreibt ein klein wenig den Tauchgang, das entfernen von der lebhaften, hellen Oberfläche hinab in die tiefen des Meeres, wo die reize immer weiter abgedämpft werden aber dennoch nicht ganz verschwinden. Alles wird weich und sanft. Es gibt Dinge, die nur sichtbar werden wenn man sich dieser dämmerigen Zwischenwelt zuwendet.
Es geht also nicht nur um ein einfaches abtauchen, es geht auch um ganz konkret darum sich weg vom materiellen und hin zu spirituellen zu bewegen. Die 8 der Kelche läd dich dazu ein deine eignen persönlichen Entdeckungen zu machen, eigene Antworten zu finden und ihnen zu folgen. Es ist Zeit Loszulassen und der Müdigkeit zu erlauben davon zu schwimmen, sich in den Wellen aufzulösen.
Das Schicksalsrad
Geschichten beginnen mit "Es war einmal..." und haben ein Ende (The End). Echte Märchen aber haben kein Anfang und kein Ende. Wir schnüren Sie in Päckchen wegen den Grenzen die wir als Geburt und Tod kennen. Wir nehmen den echten Geschichten damit die Kraft, denn sie sind immer da, sind unsterblich und gehen weit über unsere Grenzen der Vorstellungskraft hinnaus.
Das Schicksal webt die Fäden des Lebens ewig. Es verwebt einen mit dem anderen, aus den einzelnen Fäden wird ein langes goldenes Band wie das auf der Karte. Muster, Zyklen, Bewegung, Veränderung, Schicksal, eine verbundene Welt. Daraus besteht das Band, ein auf und ab, verknotet, ohne Anfang ohne Ende.
5. Wie kann ich am besten von Dir lernen und mit Dir zusammenarbeiten?
Königin der Schwerter (auf dem Kopf)
Mit ihrer Klinge schneidet Sie sich durch Lügen und Täuschungen zum Herz der Wahrheit. Sie ist ehrlich, besitzt inneres Wissen und sendet ihre geflügelten Sucher in die Welt. Sie ist mit ihnen verbunden und senden ihr was sie sehen.
Lass die Vergangenheit hinter dir, suche(erstrebe) und zeige die Wahrheit der Welt.
Die Blumen stehen für Stärke und Wahrheit.
6. Was ist das mögliche Ergebnis unserer Arbeitsbeziehung?
VIII Kraft
Wieder eine sehr lebhafte beschreibung, in diesem Fall wie die Frau sich dem brüllenden Löwen nähert. Ein brüllen das jedem Respekt einflößt, so kraftvoll ist es.
Trotzdem nähert Sie sich der "bestie" und bändigt sie.
Es gibt verschiedene Arten von Stärke, es gibt rohe Gewalt, es gibt aber auch eine sanfte Stärke wie wir es vom Bambus kennen, stabil, fest und trotzdem flexibel.
Es geht darum die Kraft zu kontrollieren, anstatt von ihr kontrolliert zu werden.
Meine Meinung:
Viele Karten sprechen einfach für sich, nicht nur durch die Buchtexte sondern schon Grundsätzlich. An der ein oder anderen Stelle muss ich umdenken, die 8 der Kelche ist eine solche Karte wo der Text doch sehr von der traditionellen Bedeutung abweicht, damit aber auch neue Impulse gibt.
Schon gleich zu Anfang musste ich sehr schmunzeln, bei der schönen Beschreibung des Münz As. Dieses Deck ist so voll mit Energie, also die Bilder strahlen solch eine Freude aus am schaffen, am Zeichnen, Malen, am erschaffen neuer Welten. Klar dass dies auch irgendwie der Eigenschaft dieses Decks entspricht.
Das Versprechen dieser Karte, auf dieser Position ist dass man damit arbeiten kann. Dass man damit nicht nur träumen kann, sondern dass man auch etwas greifbares erschaffen kann, also Wünsche und Träume in die Wirklichkeit umsetzen kann.
Die 10 der Schwerter als Stärken des Decks....hmm im ersten Moment kam mir tatsächlich die Frage auf wie ich das zu verstehen habe. Nach dem lesen der lebhaften beschreibung der Karte ging mir aber ein Licht auf.
Die Dramatik dieser Karte erleben wir ständig, vielleicht nicht jeden Tag aber hin und wieder geraten Situationen ganz plötzlich derart außer Kontrolle dass wir nur noch mitansehen können was gerade geschieht, wir sind mitten drin, sehen was geschieht und können nichts tun bis es vorbei ist. Und dann kommt es uns vor wie die Szene aus einem Film, es ging plötzlich alles so schnell dass wir noch einen Moment brauchen um zu begreifen wo wir sind und dass es vorbei ist. Die Karte steht für genau diesen Prozess, Illusionen gehören plötzlich der Vergangenheit an und Wahrheit macht sich breit.
Die Stärke dieses Decks ist es mich immer wieder in ein Abenteuer zu verwickeln, eine Situation in der mein bewusster Verstand keinerlei Kontrolle hat, sich fallen lassen muss um über sich selbst hinaus zu wachsen.
Die Karten der kleinen Arkana zeigen meiner Ansicht nach immer nur Aspekte der Karten aus der großen Arkana. In diesem Fall landen wir damit beim Schicksalsrad, es gibt kein Anfang und kein Ende, nur einen ewigen Kreislauf von auf und ab, immer wieder etwas anders und doch geht es eigentlich immer nur nach vorne...
Die zwei der Münzen als Grenze des Decks....hier rückt ein Stichwort in den Vordergrund : Balace. Alles dreht sich darum, nicht nur in diesem Deck, sondern im Leben selbst, alles geht auf und ab, ist in einem dynamischem Gleichgewicht. Wenn mal etwas zuviel Gewicht auf der einen Seite ist, bedeutet es nicht dass anschließend die schwankung auf der anderen Seite im gleichen maße zu spüren ist, es schwankt hin und her aber mal stärker und mal weniger stark und dann kommt es fast zum stillstand bevor es wieder ins schwanken kommt. Absoluter Stillstand ist dauerhaft nicht Möglich, alles wälzt sich fortwärend um.
Wo liegen jetzt die Grenzen dieses Decks? Tarot ist ein Orakel und Orakel sind spiele. Sie sind schon immer aus spielen hervorgegangen oder haben selbst welche hervorgebracht. Es geht also um dieses spielerische, tänzelnde Gleichgewicht (Offenheit, mit den Möglichkeiten spielen) auf der einen Seite. Auf der anderen Seite hat alles sein Gegengewicht, geben und nehmen - wenn ich dem Tarot ehrlich und mit Respekt begegne, dann wird es mir im Gegenzug auch so begegnen.
Die Frage nach den Grenzen ist so ambivalent wie das Motiv und die Bedeutung der Karte selbst. Es könnte kurzgefasst auch ganz einfach bedeuten dass die Grenzen des Decks in den Grenzen des Möglichen liegen.
8 Kelche und das Schicksalsrad
Auch keine leicht verständliche Antwort zumal jetzt auch gleich zwei Karten hier liegen... ich glaube dass dieses Deck mir etwas mehr gelassenheit mitgibt, es wird mir helfen besser loslassen zu können, mir helfen noch tiefer eintauchen zu können in diese wundervolle Bilderwelt, in die Welt meiner eignenen Seele (Wasser wird oft auch mit der Seele in Verbindung gebracht), in die Welt des Tarots ...
Es wird mir helfen dort meine Antworten zu finden. Auch das Schicksalsrad zielt in diese Richtung, auch wenn die Betonung etwas anders ist. Beim Schicksalsrad geht es auch um das Verständnis für das ganze, man sieht immer nur seinen eigenen Faden aber irgendwie werden diese ganzen Fäden zu einem Band zusammen gewebt. Schaut man auf einen einzelnen Faden so scheint er ziemlich langweilig und unspektakulär, aber erweitert man den Blick dann wird vieles klar, es ergibt sich ein größeres Bild und vieles was vorher völlig unklar war macht plötzlich Sinn.
In dem Sinne erweitert dieses Deck meinen Blick und hilft mir Anworten zu finden.
Nur zum Verständnis: diese ganze analogie des Webens kommt natürlich aus der nordischen Mythologie, wo die Nornen das Schicksal mit den Lebensfäden weben.
Damit kommen wir dann zur Königin der Schwerter.
Wie kann ich am besten von dir lernen und mir dir Zusammenarbeiten? war die Frage...Die Antwort scheint einfach: Sich der Wahrheit stellen.
Nun lag die Karte auf dem Kopf, was will mir das sagen?
Kann ich der Wahrheit noch nicht ins Gesicht schauen? bin ich noch nicht ganz bereit mich darauf einzulassen ?
Da es eine Schwertkönigin ist, also eine Schwertkarte könnte es auch einfach heißen dass hier noch nicht die notwendige Klarheit herrscht, noch nicht genug disziplin und geistige Stärke.
Als letzte Karte dann das mögliche Ergebnis unserer Arbeitsbeziehung, VIII Kraft.
Nun gibt es mehrere Betrachtungsmöglichkeiten.
Zum einen liegen nun die 10 Schwerter da, die 2 Münzen, die 8 der Kelche... alle sprechen Sie davon etwas geschehen zu lassen. Nun liegt am Ende diese Karte und spricht davon Kräfte zu kontrollieren?
Von einem anderen Blickpunkt aus aber könnte das Tier auf der Karte auch einfach nur ein Stellvertreter für die inneren, ungezähmten Kräfte des unbewussten sein, die man lernt zu zähmen.
Betrachten wir nun noch einmal den Zahlendreher sind wir mit der Karte bei der XII. Die in der Heldenreise für die Hybris steht. Der Moment an dem man sich entscheiden muss sich dem Lauf des Schicksals freiwillig zu fügen und damit bewusst die Position des Gehängten einzunehmen oder sich aufhängen zu lassen (vom Schicksal). Das ist der Moment wo es vom bewussten ins unbewusste geht. Die Zwischenwelt, weder das eine noch das andere aber mit einer Richtung vor Augen: Vorwärts.
Als Quintessenz bekomme ich entweder 39 / 12 / 3 heraus (wenn man die Kraft als 8 nimmt)
oder 43 / 7 . Beides irgendwie passend und damit komme ich für diese Legung zu dem Schluss dass man sich nicht immer Entscheiden muss zwischen 8 und 11, manchmal passt die ambivalenz einfach auch zur Legung.
Was mir noch aufgefallen ist, das ist die Verteilung der Elemente, es liegen zwei Münzkarten und zwei Luftkarten, aber nur eine Wasserkarte und keine fürs Feuer. Wenn ich mir die Bilder ansehe dann liegt das Feuer vielleicht bei der Kraft versteckt...aber auf jeden Fall freue ich mich darauf dieses Deck noch weiter kennenzulernen und damit noch ein wenig tiefer in diese Zwischenwelt abtauchen zu können
Ich habe mir jetzt ein neues Tarot gekauft, das Shadowscapes Tarot.
Ich kannte das Tarot schon länger, ich weiß aber nicht warum ich es mir damals nicht auch schon gekauft habe...
Webseite der Künstlerin: http://www.shadowscapes.com
Habe es mir in Englisch bestellt, auch weil ich lieber Originaltexte lese (da ist ein kleines Büchlein dabei) und ich den Übersetzungen nicht unbedingt traue, erst recht nicht wenn die deutsche Ausgabe in Seelenzauber Tarot umbenannt wurde. Wenn man Shadowscape übersetzen will könnte man daraus "Schatten der Wirklichkeit" machen, das kommt dem am nächsten was die Künstlerin sich dabei gedacht hat, die Welt die Sie zeichnet kommt aus dem Zwischenraum, es ist schon da aber noch nicht ganz im Bewusstsein.
Wortwörtlich würde man aus dem Namen wohl eher Schattenlandschaft, oder Schattenraum machen.
Shadow = Schatten
Scape = Landschaft, je nach Kontext aber auch Raum
Die Karten haben keine eigene Schachtel, also hab ich mir einen Beutel aus Samt gemacht, hab ich übrigens auch für alle meine anderen Decks, auch für die mit Schachtel. Und nun wo sie sozusagen ihren Platz bei mir gefunden haben, dachte ich mir wäre es ein guter Anfang das Deck näher kennen zu lernen.
Dazu habe ich vor Jahren mal eine Legung gefunden die genau für diesen Zweck entworfen wurde, dem kennenlernen eines neuen Decks.
Hier ein Link zu den Bildern: http://www.albideuter.de/html/shadowscapes.html
Interview mit einem neuen Deck / Interview mit dem Tarot
Ich bin echt überrascht über das Ergebnis, ich habe die Karten zunächst umgedreht hingelegt, so dass ich nicht gleich das ganze Kartenbild sehen konnte und die Karten dann nach und nach umgedreht und den dazugehörigen Text im Buch nachgeschlagen.
Damit es jetzt nicht zu verwirrungen kommt, in diesem Deck ist die Karte Kraft mit der 8 beschriftet, es orientiert sich also am Rider Waite.
Der eigentliche Platz dieser Karte ist auf der 11. Waite hat die Karten vertauscht, war nicht seine Idee aber dennoch war sein Deck das erste bei dem diese Vertauschung gedruckt wurde.
Nun muss jeder für sich selbst entscheiden ob er für die Kraft die 8 und für die Gerechtigkeit die 11 nimmt oder umgekehrt.
Eigentlich hatte ich mich entschieden die Kraft mit der 11 zu deuten, fällt mir heute aber doch ein wenig schwer...
In meinen Beschreibungen werde ich weniger auf die Grundaussage der Karten eingehen, sondern vielmehr auf das was ich jetzt auch aus dem dazugehörigen Buch habe.
1. Erzähl mir von Dir selbst. Was ist Deine wichtigste Eigenschaft?
As der Münzen
Im Text wird klar gemacht dass man beim As noch am Anfang steht. Man sät etwas und es wird viel Geduld und Arbeit brauchen bis daraus etwas wächst und man darf gespannt sein was dabei heraus kommt. Es wächst was du draus machst.
Auf der Karte ist eine Eidechse zu sehen, im alten Ägypten waren sie Symbol für eine gute Zukunft und göttliche Weisheit. Salamander, Chameleons und Drachen sind die begleiter der Münzen. (Jedes Element hat in diesem Tarot einen Tierischen begleiter oder beschützer) Sie weisen den Weg von nebulösen Träumen, Ideen und Fantasien in die greifbare Wirklichkeit.
Im Text klingt das noch eine ganze Spur fantastischer, weil dort auch überall genau solche Worte auftauchen wie fantastisch. Es liest sich leicht und locker, aber eben auch sehr schwungvoll und optimistisch, mut machend, fantastisch
Sonderlich viel länger als diese freie übersetzung ist der Text im Buch nicht, ich hab das ganze halt um ein paar Worte abgekürzt...
2. Was sind Deine Stärken als Deck?
10 der Schwerter
Der Text beschreibt die Karte, man taucht dadurch richtig in die Situation ein. Ich kann und will das jetzt nicht wortwörtlich wiedergeben, aber die Dramatik der Situation wird sehr gut beschrieben. Die Frau auf der Karte hat Todesangst. Sie fällt sehr schnell so dass es ihr in den Ohren saust. Die Vögel tun ihr nicht weh, aber sie kreisen um Sie wie die Geier, machen furchtbaren lärm und sorgen dafür dass sie noch viel schneller fällt indem sie auch noch das Tuch zerschneiden.
Die Karte steht für das Ende der Täuschung. Manchmal gibt es Situation die außerhalb menschlicher Kontrolle sind und dann gibt es nur den einen Weg: es ausstehen, durchhalten, wenn es Vorbei ist bleibt nur noch die Stückchen einsammeln die übrig geblieben sind und daraus lernen.
3. Was sind Deine Grenzen als Deck?
2 der Münzen
Wieder eine sehr lebhafte Beschreibung der Karte, man taucht wirklich ein in die Situation, in die Person auf der Karte. Der Mann steht auf einem Bein, es ist ein Balace-Akt mit den Kräften der Zerstörung und des Schaffens. Er ist in der Lage die dynamik der Situation zu erfassen, er spürt den Wind, er ist sich sicher, hat Vertrauen aber nur der kleinste Fehler und er könnte hinunterstürzen. Wird sein Vertrauen ihn zum Absturz bringen?
Die Zwei der Münzen ist ein balanceakt: Jonglieren und alles in Bewegung halten, flexibel sein und den sich Veränderungen anpassen. Meistere diese Herausforderungen, nimm dir aber nicht zuviel vor.
4. Was bringst Du auf den Tisch? Was wirst Du mir beibringen?
Diesmal sind mir zwei Karten rausgefallen...
8 der Kelche
Sucher der Meere, tauche ab, tauche tief. So beginnt der Text und beschreibt ein klein wenig den Tauchgang, das entfernen von der lebhaften, hellen Oberfläche hinab in die tiefen des Meeres, wo die reize immer weiter abgedämpft werden aber dennoch nicht ganz verschwinden. Alles wird weich und sanft. Es gibt Dinge, die nur sichtbar werden wenn man sich dieser dämmerigen Zwischenwelt zuwendet.
Es geht also nicht nur um ein einfaches abtauchen, es geht auch um ganz konkret darum sich weg vom materiellen und hin zu spirituellen zu bewegen. Die 8 der Kelche läd dich dazu ein deine eignen persönlichen Entdeckungen zu machen, eigene Antworten zu finden und ihnen zu folgen. Es ist Zeit Loszulassen und der Müdigkeit zu erlauben davon zu schwimmen, sich in den Wellen aufzulösen.
Das Schicksalsrad
Geschichten beginnen mit "Es war einmal..." und haben ein Ende (The End). Echte Märchen aber haben kein Anfang und kein Ende. Wir schnüren Sie in Päckchen wegen den Grenzen die wir als Geburt und Tod kennen. Wir nehmen den echten Geschichten damit die Kraft, denn sie sind immer da, sind unsterblich und gehen weit über unsere Grenzen der Vorstellungskraft hinnaus.
Das Schicksal webt die Fäden des Lebens ewig. Es verwebt einen mit dem anderen, aus den einzelnen Fäden wird ein langes goldenes Band wie das auf der Karte. Muster, Zyklen, Bewegung, Veränderung, Schicksal, eine verbundene Welt. Daraus besteht das Band, ein auf und ab, verknotet, ohne Anfang ohne Ende.
5. Wie kann ich am besten von Dir lernen und mit Dir zusammenarbeiten?
Königin der Schwerter (auf dem Kopf)
Mit ihrer Klinge schneidet Sie sich durch Lügen und Täuschungen zum Herz der Wahrheit. Sie ist ehrlich, besitzt inneres Wissen und sendet ihre geflügelten Sucher in die Welt. Sie ist mit ihnen verbunden und senden ihr was sie sehen.
Lass die Vergangenheit hinter dir, suche(erstrebe) und zeige die Wahrheit der Welt.
Die Blumen stehen für Stärke und Wahrheit.
6. Was ist das mögliche Ergebnis unserer Arbeitsbeziehung?
VIII Kraft
Wieder eine sehr lebhafte beschreibung, in diesem Fall wie die Frau sich dem brüllenden Löwen nähert. Ein brüllen das jedem Respekt einflößt, so kraftvoll ist es.
Trotzdem nähert Sie sich der "bestie" und bändigt sie.
Es gibt verschiedene Arten von Stärke, es gibt rohe Gewalt, es gibt aber auch eine sanfte Stärke wie wir es vom Bambus kennen, stabil, fest und trotzdem flexibel.
Es geht darum die Kraft zu kontrollieren, anstatt von ihr kontrolliert zu werden.
Meine Meinung:
Viele Karten sprechen einfach für sich, nicht nur durch die Buchtexte sondern schon Grundsätzlich. An der ein oder anderen Stelle muss ich umdenken, die 8 der Kelche ist eine solche Karte wo der Text doch sehr von der traditionellen Bedeutung abweicht, damit aber auch neue Impulse gibt.
Schon gleich zu Anfang musste ich sehr schmunzeln, bei der schönen Beschreibung des Münz As. Dieses Deck ist so voll mit Energie, also die Bilder strahlen solch eine Freude aus am schaffen, am Zeichnen, Malen, am erschaffen neuer Welten. Klar dass dies auch irgendwie der Eigenschaft dieses Decks entspricht.
Das Versprechen dieser Karte, auf dieser Position ist dass man damit arbeiten kann. Dass man damit nicht nur träumen kann, sondern dass man auch etwas greifbares erschaffen kann, also Wünsche und Träume in die Wirklichkeit umsetzen kann.
Die 10 der Schwerter als Stärken des Decks....hmm im ersten Moment kam mir tatsächlich die Frage auf wie ich das zu verstehen habe. Nach dem lesen der lebhaften beschreibung der Karte ging mir aber ein Licht auf.
Die Dramatik dieser Karte erleben wir ständig, vielleicht nicht jeden Tag aber hin und wieder geraten Situationen ganz plötzlich derart außer Kontrolle dass wir nur noch mitansehen können was gerade geschieht, wir sind mitten drin, sehen was geschieht und können nichts tun bis es vorbei ist. Und dann kommt es uns vor wie die Szene aus einem Film, es ging plötzlich alles so schnell dass wir noch einen Moment brauchen um zu begreifen wo wir sind und dass es vorbei ist. Die Karte steht für genau diesen Prozess, Illusionen gehören plötzlich der Vergangenheit an und Wahrheit macht sich breit.
Die Stärke dieses Decks ist es mich immer wieder in ein Abenteuer zu verwickeln, eine Situation in der mein bewusster Verstand keinerlei Kontrolle hat, sich fallen lassen muss um über sich selbst hinaus zu wachsen.
Die Karten der kleinen Arkana zeigen meiner Ansicht nach immer nur Aspekte der Karten aus der großen Arkana. In diesem Fall landen wir damit beim Schicksalsrad, es gibt kein Anfang und kein Ende, nur einen ewigen Kreislauf von auf und ab, immer wieder etwas anders und doch geht es eigentlich immer nur nach vorne...
Die zwei der Münzen als Grenze des Decks....hier rückt ein Stichwort in den Vordergrund : Balace. Alles dreht sich darum, nicht nur in diesem Deck, sondern im Leben selbst, alles geht auf und ab, ist in einem dynamischem Gleichgewicht. Wenn mal etwas zuviel Gewicht auf der einen Seite ist, bedeutet es nicht dass anschließend die schwankung auf der anderen Seite im gleichen maße zu spüren ist, es schwankt hin und her aber mal stärker und mal weniger stark und dann kommt es fast zum stillstand bevor es wieder ins schwanken kommt. Absoluter Stillstand ist dauerhaft nicht Möglich, alles wälzt sich fortwärend um.
Wo liegen jetzt die Grenzen dieses Decks? Tarot ist ein Orakel und Orakel sind spiele. Sie sind schon immer aus spielen hervorgegangen oder haben selbst welche hervorgebracht. Es geht also um dieses spielerische, tänzelnde Gleichgewicht (Offenheit, mit den Möglichkeiten spielen) auf der einen Seite. Auf der anderen Seite hat alles sein Gegengewicht, geben und nehmen - wenn ich dem Tarot ehrlich und mit Respekt begegne, dann wird es mir im Gegenzug auch so begegnen.
Die Frage nach den Grenzen ist so ambivalent wie das Motiv und die Bedeutung der Karte selbst. Es könnte kurzgefasst auch ganz einfach bedeuten dass die Grenzen des Decks in den Grenzen des Möglichen liegen.
8 Kelche und das Schicksalsrad
Auch keine leicht verständliche Antwort zumal jetzt auch gleich zwei Karten hier liegen... ich glaube dass dieses Deck mir etwas mehr gelassenheit mitgibt, es wird mir helfen besser loslassen zu können, mir helfen noch tiefer eintauchen zu können in diese wundervolle Bilderwelt, in die Welt meiner eignenen Seele (Wasser wird oft auch mit der Seele in Verbindung gebracht), in die Welt des Tarots ...
Es wird mir helfen dort meine Antworten zu finden. Auch das Schicksalsrad zielt in diese Richtung, auch wenn die Betonung etwas anders ist. Beim Schicksalsrad geht es auch um das Verständnis für das ganze, man sieht immer nur seinen eigenen Faden aber irgendwie werden diese ganzen Fäden zu einem Band zusammen gewebt. Schaut man auf einen einzelnen Faden so scheint er ziemlich langweilig und unspektakulär, aber erweitert man den Blick dann wird vieles klar, es ergibt sich ein größeres Bild und vieles was vorher völlig unklar war macht plötzlich Sinn.
In dem Sinne erweitert dieses Deck meinen Blick und hilft mir Anworten zu finden.
Nur zum Verständnis: diese ganze analogie des Webens kommt natürlich aus der nordischen Mythologie, wo die Nornen das Schicksal mit den Lebensfäden weben.
Damit kommen wir dann zur Königin der Schwerter.
Wie kann ich am besten von dir lernen und mir dir Zusammenarbeiten? war die Frage...Die Antwort scheint einfach: Sich der Wahrheit stellen.
Nun lag die Karte auf dem Kopf, was will mir das sagen?
Kann ich der Wahrheit noch nicht ins Gesicht schauen? bin ich noch nicht ganz bereit mich darauf einzulassen ?
Da es eine Schwertkönigin ist, also eine Schwertkarte könnte es auch einfach heißen dass hier noch nicht die notwendige Klarheit herrscht, noch nicht genug disziplin und geistige Stärke.
Als letzte Karte dann das mögliche Ergebnis unserer Arbeitsbeziehung, VIII Kraft.
Nun gibt es mehrere Betrachtungsmöglichkeiten.
Zum einen liegen nun die 10 Schwerter da, die 2 Münzen, die 8 der Kelche... alle sprechen Sie davon etwas geschehen zu lassen. Nun liegt am Ende diese Karte und spricht davon Kräfte zu kontrollieren?
Von einem anderen Blickpunkt aus aber könnte das Tier auf der Karte auch einfach nur ein Stellvertreter für die inneren, ungezähmten Kräfte des unbewussten sein, die man lernt zu zähmen.
Betrachten wir nun noch einmal den Zahlendreher sind wir mit der Karte bei der XII. Die in der Heldenreise für die Hybris steht. Der Moment an dem man sich entscheiden muss sich dem Lauf des Schicksals freiwillig zu fügen und damit bewusst die Position des Gehängten einzunehmen oder sich aufhängen zu lassen (vom Schicksal). Das ist der Moment wo es vom bewussten ins unbewusste geht. Die Zwischenwelt, weder das eine noch das andere aber mit einer Richtung vor Augen: Vorwärts.
Als Quintessenz bekomme ich entweder 39 / 12 / 3 heraus (wenn man die Kraft als 8 nimmt)
oder 43 / 7 . Beides irgendwie passend und damit komme ich für diese Legung zu dem Schluss dass man sich nicht immer Entscheiden muss zwischen 8 und 11, manchmal passt die ambivalenz einfach auch zur Legung.
Was mir noch aufgefallen ist, das ist die Verteilung der Elemente, es liegen zwei Münzkarten und zwei Luftkarten, aber nur eine Wasserkarte und keine fürs Feuer. Wenn ich mir die Bilder ansehe dann liegt das Feuer vielleicht bei der Kraft versteckt...aber auf jeden Fall freue ich mich darauf dieses Deck noch weiter kennenzulernen und damit noch ein wenig tiefer in diese Zwischenwelt abtauchen zu können