Tagesdosis

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Voll des Glaubens an das Gute im Menschen

Ich glaube an das Gute im Menschen. In meinem Alltag treffe ich glücklicherweise auch fast nur auf freundliche, nette Menschen. Mit ab und zu einem Ungustl kann ich leben.
Ich kann nur die Leute nicht verstehen, die aus ihrer Mieselsucht und aus ihrem Schwarzsehen eine Religion machen wollen. Aber jedem das seine.

Katechismus der Güte

Aha, jetzt ist also auch schon Güte schlecht? Dazu lege ich Dir zwei Zitate ans Herz:

Albert Schweitzer: "Rechtes Denken lässt das Herz mitreden. Stetige Gütigkeit vermag viel. Wie die Sonne das Eis zum Schmelzen bringt, bringt sie Missverständnisse, Misstrauen und Feindseligkeit zum Schwinden. Was ein Mensch an Gütigkeit in die Welt hinausgibt, arbeitet an den Herzen und an dem Denken der Menschen"

Arthur Schopenhauer: "Denn die Güte entsteht ja zuletzt dadurch, dass das bloß erkannte Leiden anderer unser Tun mehr bestimmt als der eigene Wille und sein unmittelbares Genügen. ... Die Großmut, die Clementia, das Vergeben, das Erwidern des Bösen mit Gutem zwingt uns deshalb so ungemessenes Lob und Bewunderung ab, weil der es übt, sein eignes Wesen wiedererkennt auch in dem, welcher in ihm das seinige verkannte: und zugleich ihn von seinem Irrtum zurückbringt auf dem Wege, welcher der sanfteste und zugleich der allein sichere ist: denn dieser ist genötigt zu sich (im innersten Gefühl) zu sagen: ‚Das Wesen, das ich verletzte, war ich selbst, denn es behandelt mich wie sich selbst.‘ - Wie wenig vermag dagegen der unsichere Weg der Vorwürfe"

Grosse Worte, ich weiss. Ich werde ihnen selber oft auch nicht gerecht.
 
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@MorningSun : Ich habe immer noch nicht so recht verstanden, mit welcher Absicht du dieses Thema hier eröffnet hast.

Fragst du jeden nach seiner Absicht, wenn er einen Thread eröffnet. Ich will es dir sagen, eine andere
Stimme der Information, mir ergibt es Sinn und für dich ist es Mist, so ist das im Leben. Des einen Leid, des anderen Freud.
 
Ich glaube an das Gute im Menschen. In meinem Alltag treffe ich glücklicherweise auch fast nur auf freundliche, nette Menschen. Mit ab und zu einem Ungustl kann ich leben.
Ich kann nur die Leute nicht verstehen, die aus ihrer Mieselsucht und aus ihrem Schwarzsehen eine Religion machen wollen. Aber jedem das seine.
Ich glaube nur bedingt an das Gute im Menschen. Es gibt da so ein fieses Ding, das heisst Realität und das lehrt uns, dass ein noch so beharrlicher Glaube an das Gute, nicht an der Tatsache vorbeiführt, dass Bechenung, Manipulation und mitunter Boshaftigkeit im Menschen genauso zu finden ist, wie das Gute.
Nur weil das benannt wird, ist jemand nicht gleich ein Schwarzseher und Ungustel.
Ich akzeptiere jeden, der für sich beschlossen hat, nur noch das Gute im Menschen zu sehen und das andere auszublenden. Ich kann und will das nicht.

lg
Gabi
 
Ich akzeptiere jeden, der für sich beschlossen hat, nur noch das Gute im Menschen zu sehen und das andere auszublenden. Ich kann und will das nicht.

sehe ich genauso...nur ein beispiel...viele gute menschen meinen wenn wir im nahen osten einschreiten dem volk vor unterdrückung usw. zu helfen...leider ist genau das gegenteil die folge...wir machen alles noch viel schlimmer..und nicht nur für sie...
 
Aha, jetzt ist also auch schon Güte schlecht? Dazu lege ich Dir zwei Zitate ans Herz:
In dem von mir zitierten Artikel von Kai Diekmann ging es nicht um das Wesen der Güte, sondern um den Katechismus der Güte. Wenn z.b.Güte zu einem gesellschaftlichen und politischen Dogma erklärt wird.
Grad bei politischen Entscheidungen wünschte ich mir Kopf- und vor allem Sachverstand und weniger Herzensentscheidungen.
 
Achtundsechszig und die Folgen....
https://www.welt.de/politik/article1287116/Kai-Diekmanns-Abrechnung-mit-den-68ern.html

Man kann Achtundsechzig, also dem Epochenbruch der deutschen Gesellschaft in Richtung Egozentrik, Mittelmaß und Faulheit, vieles vorwerfen. Aber die verhängnisvollste Folge dieser Zeit ist das Aufkommen des Gutmenschen, die säkulare Form des pietistisch-abseitigen Frömmlers: Voll des Glaubens an das Gute im Menschen, unbeirrt von Fakten, ohne Vorstellung von der Welt, dafür mit dem festen Willen, dass das gut Gemeinte auch das Gute sei. Solange dieses Land noch arm war und das Leben hart, war die idealistische Träumerei weniger kein Problem. Heute aber ist der Gutmensch zur Plage geworden. Nach dem „Marsch durch die Institutionen“ sitzen die Eiferer des guten Herzens an gesellschaftlichen Schaltstellen: in Schulen, Behörden, auf Richterbänken, in Politik und Medien. Ihre Weltsicht, vor allem aber ihr Katechismus der Güte und grundsatzfreien Toleranz, bestimmt nun Notenvergabe, Asyl- und Hartz-IV-Verfahren, Urteile und Gesetze – und häufig auch die Berichterstattung.

Ich tue mir mit dem Text Kai Diekmanns genauso schwer, wie mit ihm als Person selbst.
Er verwendet das Wort Gutmensch definitiv als Schimpfwort, sprich mit ausgesprochen negativer Konnotation (Frömmler, Eiferer, idealistischer Träumer...).

In einer Welt, in der sich mittlerweile über 50% des Gesamtvermögens auf 1% der Bevölkerung konzentriert (siehe Bericht Credite Suisse), sind z.B.: Menschen die für Umverteilung plädieren idealistische Träumer??? In einem Land wie D, in dem die 45 reichsten Haushalte genauso viel besitzen wie die unteren 50% (http://www.spiegel.de/wirtschaft/so...ie-halbe-deutsche-bevoelkerung-a-1189111.html), in dem fast 20% der Menschen an der Armutsgefährdung und sozialer Ausgrenzung leben sind Menschen, die Hartz IV kritisch sehen Eiferer???
Für mich bedeutet es eher Realismus, den Gefahren der Entsolidarisierung, des Abbaus sozialer Sicherheit, des hemmungslosen Wirtschaftsliberalismus und der drastischen Ungleichverteilung entgegen zu treten.

Und gerade Ignoranz bei Fragen von Integrationsmaßnahmen treffe ich (zumindest in Ö) vor allem bei den Konservativen und Rechten an.
Auch das Ausblenden von Fragen zum Einfordern und zur Umsetzung von Grundwerten ist, zumindest meiner Erfahrung nach, kein spezifisches "Gutmenschen"Problem.
Und bloß weil jemand Kopftücher verbietet sind Fragen der Gleichbehandlung od. Integration nicht mal ansatzweise im Blick - Hauptsache das Problem verschwindet von der öffentlichen Bildfläche...
Auch das Zusammenballen von Zuwanderern in Billig-Gegenden und abarbeiten von Sozialhilfe ist keine Maßnahme zur Integrationsförderung.

Und was ist eine "grundsatzfreie Toleranz" bei Hartz-IV-Verfahren oder Asyl?
Die BILD, deren Chef-Redakteur er war, hat übrigens maßgeblich zu dem eindimensionalen und höchst tendenziösen Bild von Hartz IV Empfängern beigetragen.

Als BILD-Chef hat er immer wieder die Privatsphärenrechte von Menschen erheblich untergraben. Als er selber einmal von einer Satire-Seite indirekt auf´s Korn genommen wurde, ging er zu den von ihm so geschmähten Gutmenschen-Gerichten und klagte auf über 30.000 Euro Schmerzengeld...
 
Willkommen im "Teile und Herrsche- Spiel" der Elite.

Schön streiten, anstatt die Ursachen zu diskutieren oder zu analysieren.

Es werden bewusst Begriffe wie "Gutmensch" und "Nazi" in die Öffentlichkeit gebracht und dort gehalten.
In diesem Falle von Diekmann. Einem egoistischen Chefmanipulator, ohne Gewissen.

Diese Begriffe erfüllen ihren Zweck, wie man hier leider auch wieder sehen kann.
 
Ich tue mir mit dem Text Kai Diekmanns genauso schwer, wie mit ihm als Person selbst.
Er verwendet das Wort Gutmensch definitiv als Schimpfwort, sprich mit ausgesprochen negativer Konnotation (Frömmler, Eiferer, idealistischer Träumer...).

In einer Welt, in der sich mittlerweile über 50% des Gesamtvermögens auf 1% der Bevölkerung konzentriert (siehe Bericht Credite Suisse), sind z.B.: Menschen die für Umverteilung plädieren idealistische Träumer??? In einem Land wie D, in dem die 45 reichsten Haushalte genauso viel besitzen wie die unteren 50% (http://www.spiegel.de/wirtschaft/so...ie-halbe-deutsche-bevoelkerung-a-1189111.html), in dem fast 20% der Menschen an der Armutsgefährdung und sozialer Ausgrenzung leben sind Menschen, die Hartz IV kritisch sehen Eiferer???
Für mich bedeutet es eher Realismus, den Gefahren der Entsolidarisierung, des Abbaus sozialer Sicherheit, des hemmungslosen Wirtschaftsliberalismus und der drastischen Ungleichverteilung entgegen zu treten.

Und gerade Ignoranz bei Fragen von Integrationsmaßnahmen treffe ich (zumindest in Ö) vor allem bei den Konservativen und Rechten an.
Auch das Ausblenden von Fragen zum Einfordern und zur Umsetzung von Grundwerten ist, zumindest meiner Erfahrung nach, kein spezifisches "Gutmenschen"Problem.
Und bloß weil jemand Kopftücher verbietet sind Fragen der Gleichbehandlung od. Integration nicht mal ansatzweise im Blick - Hauptsache das Problem verschwindet von der öffentlichen Bildfläche...
Auch das Zusammenballen von Zuwanderern in Billig-Gegenden und abarbeiten von Sozialhilfe ist keine Maßnahme zur Integrationsförderung.

Und was ist eine "grundsatzfreie Toleranz" bei Hartz-IV-Verfahren oder Asyl?
Die BILD, deren Chef-Redakteur er war, hat übrigens maßgeblich zu dem eindimensionalen und höchst tendenziösen Bild von Hartz IV Empfängern beigetragen.

Als BILD-Chef hat er immer wieder die Privatsphärenrechte von Menschen erheblich untergraben. Als er selber einmal von einer Satire-Seite indirekt auf´s Korn genommen wurde, ging er zu den von ihm so geschmähten Gutmenschen-Gerichten und klagte auf über 30.000 Euro Schmerzengeld...

Wenn ich Deine Beiträge lese, möchte ich immer gern minutenlang Beifall klatschen. Du kannst es immer so gut auf den Punkt bringen.

Das wollte ich mal loswerden.(y)
 
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Ich glaube nur bedingt an das Gute im Menschen. Es gibt da so ein fieses Ding, das heisst Realität und das lehrt uns, dass ein noch so beharrlicher Glaube an das Gute, nicht an der Tatsache vorbeiführt, dass Bechenung, Manipulation und mitunter Boshaftigkeit im Menschen genauso zu finden ist, wie das Gute.
lg Gabi

Das sehe ich auch so. Mehr noch, Boshaftigkeit, das Skrupellose, Gier u.s.w. überwiegen im Wesen der Menschen unserer Zeit. Das Gute ist oft nur das vermeintlich Gute und entwickelt sich im Nachhinein rasch mal zu etwas Schlechtem.
Nur ein Beispiel: Frau Merkel vermeinte für die F's etwas Gutes zu tun und hat viel Ärger und Unmut in der Bevölkerung hervorgerufen. Auch enstand aus dieser vermeintlich guten Tat vermehrte Wohnungsnot, hohe Ausgaben, mehr Kriminalität, wie auch sexuelle Übergriffe und Terrorismus.

Das Gleiche gilt für das vermeintlich Böse, das nicht immer das Böse ist und sich oft zum Guten wendet.

Ich akzeptiere jeden, der für sich beschlossen hat, nur noch das Gute im Menschen zu sehen und das andere auszublenden. Ich kann und will das nicht.

Ja, jeder kann beschliessen wie ihm beliebt, aber dieses Ausblenden ist gleich Verdrängung d.h. das Nichtsehen dessen was ist.
T
 
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