Ich kann nicht verstehen, dass Tatoos derart Menschen aufregen. Tätowierungen hat es schon immer gegeben (siehe Ötzi). In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren Tätowierungen sogar eine Modeerscheinung in Europa (Kaiserin Elisabeth - sprich Sisy, Erzherzog Franz Ferdinand [österr. Thronfolger und Opfer des Attentats von Sarajewo] u. a. waren prominente Träger von Tatoos). Das, was sich heute abspielt, ist nur ein Revival. Man muss das gelassen sehen. Der eine macht mit und der andere halt nicht. Und Mode ist immer eine Frage des Gefallens. Ich brauche da nur an die Diskussionen über Hotpants in den 60er Jahren denken.
Und wer sich mit der europäischen Geschichte, aber auch mit der vorderasiatischen, befasst, weiß, dass Tätowierungen immer wieder in der Gesellschaft verbreitet waren. Einzig das AT äußerte sich wie bei vielem negativ darüber: Für einen Toten dürft ihr keine Einschnitte auf eurem Körper anbringen und ihr dürft euch keine Zeichen einritzen lassen. Ich bin der Herr. (Levitikus [3. Buch Mose] 19,28).
Ich bin nicht tätowiert und bewundere Menschen, die den Mut aufbringen, sich eines stechen zu lassen. Für mich hat das Stechen etwas Endgültiges und da ich sehr wankelmütig bin, was Mode betrifft, habe ich die Angst, dass mir das Tatoo mal nicht mehr gefällt. Meine Nichte hat sich eine wunderschöne Adlerfeder auf ihrem Rücken tätowieren lassen. Diese Feder passt zu ihr und ihrem Freiheitsdrang. Was mir nicht gefällt, sind irgendwelche nichtssagenden Bildchen. Ein Tatoo sollte meiner Ansicht nach den Charakter einer Person widerspiegeln.
LG
Angita