Hi sage

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Ich hab einen geritten, der ein durchgänger war, ok, es war etwas Arbeit damit verbunden, bevor er soweit war, aber anschließend konnte ich ihn freihändig im Gelände reiten und andere sind voll dran vorbeigezischt. Er wär nie auf den gedanken gekommen, hinterherzurasen.
Andere hatten weiterhin ihre Probleme mit ihm.
Klingt ja toll! Und war Deine Mühe mit diesem Pferd nun ein Akt reiner Nächstenliebe oder gab es dabei auch eine ordentliche Portion Selbstbefriedigung, vor allem in Anbetracht des Ergebnisses?
Ein anderer ist freiwillig aus dem Paddock gekommen, wenn ich ihn gerufen habe und nur von einem anderen den Ausgang öffnen ließ.
Eine Stute kam freiwillig aus der Herde und ging nach dem reiten auch nicht freiwillig zurück, die ließ sogar die Möhren liegen und rannte hinterher.
Und, wie fühlt sich das an?
Meine katzen und mein Kröti sind auf mich fixiert, genau wie mein früherer Kater und ich bin keine, die Tieren Streicheleinheiten aufzwingt.
Toll, wenn man so angebetet wird, oder?
Ist mir auch schon mit fremden Hunden passiert, einer hätte fast sein Herrchen gebissen, als der mich aus Spaß am Arm fassen wollte
Den Hund kannte ich gerade mal ne halbe Stunde.
Wow! Da war das Herrchen dieses Hundes sicher entzückt, gell?
Also, sage, worauf ich hinauswill, ist, dass wir alle in all unseren Handlungen, so selbstlos sie auch scheinen mögen und so wünschenswert uns auch die Ergebnisse scheinen, andere benutzen, weil es uns irgendeinen Nutzen bringt. Wenn wir sog. "gute Ergebnisse" erzielen, dann würde kein Mensch von "Mißbrauch" sprechen und doch ist es dasselbe in Grün wie wenn wir sog. "schlechte Ergebnisse" erzielen. Wir manipulieren in dem einen wie in dem anderen Fall an irgendjemandem anderen herum, weil wir uns davon für uns irgendetwas versprechen. Ich sage ja nicht, dass das schlecht ist. Ich sage nur, dass das das Prinzip ist, das uns alle leitet.
Ich habe z.b. einen wunderschönen Hund. Er ist nicht nur wunderschön, sondern auch traumhaft im Umgang. Alle meinen immer, der wäre so gut erzogen. Vielleicht ist er das, vielleicht aber ist er auch einfach nur so sensibel, dass er ganz genau spürt, dass ich, so freundlich ich immer bin (und ich bin auch nicht der Typ, der viele Streicheleinheiten verteilt), sehr ungemütlich werden kann, wenn es in wesentlichen Dingen nicht so läuft, wie ich das wünsche.
Ist das nun meine tolle Ausstrahlung, mein super Draht zu Tieren, dass dieses Tier sozusagen auf Gedanken meinerseits sofort reagiert? Egal, was es ist, sage, es tut mir gut

. Wenn ich ganz tief in mich spüre, dann kann ich registrieren, dass ich daraus eine emotionalen Gewinn mitnehme. Und zwar gerade deswegen, weil er eben nicht in üblicher Weise dressiert oder abgerichtet ist, sondern wirklich so sehr mit seiner Aufmerksamkeit bei mir ist, dass er niemals diese ganz bestimmte Grenze überschreitet, - und deswegen natürlich auch viel mehr Freiheiten hat als alle anderen Hunde. Er nützt das niemals aus. Toller Hund? Tolles Frauchen? Egal, mir tut es gut. Und damit gebrauche ich diesen Hund für meine persönliche Befriedigung. Verstehst Du, worauf ich hinauswill?
Tanita