Letztes Jahr hatte ich eine große Operation. Danach bekam ich im Krankenhaus drei Tage lang Fentanyl via PDA, also über einen dünnen Schlauch zwischen die Brustwirbel auf mittlerer Höhe des Rückens. Es war in Kartuschen, die in einen Kasten neben dem Bett eingelegt wurden. Alle paar Stunden kam die nächste dran, mit stetig abnehmender Dosis, um es wieder auszuschleichen. Das Fentanyl war so wirkungsvoll, daß ich keine nennenswerten Schmerzen hatte. Einzige unangenehme Wirkung war extremer Juckreiz am Rücken für ungefähr 20 Stunden. Unwillkürlich hab ich mir dadurch Striemen gekratzt bzw geschubbert.
Nebenwirkungen waren im Vorfeld nicht genannt worden, hab erst danach im Internet gelesen, daß Pruritus bei Gabe von Fentanyl vorkommen kann. Ansonsten hab ich nichts Drogenartiges bemerkt, war normal klar. Auch nach den Tagen mit Fentanyl kamen keine Schmerzen im OP-Bereich. Nur der Wundschlauch piekste dann fies in der Seite. Ich bat um ein Schmerzmittel, das aber keine Wirkung zeigte. Später noch eins, und auch das half nicht. Die Schwester meinte: "das ist aber schon ausm BTM". Lag offenbar noch am zuvor erhaltenen Fentanyl. Der Schlauch kam ein zwei Tage später raus, und so war auch das okay.
Ich erzähle davon, um möglicherweise aufkommende Angst vor Fentanyl zu nehmen - falls mal jemand, der hier liest, auch in die Situation kommt, daß im Vorgespräch einer OP von Fentanyl und einer PDA die Rede ist. Im Krankenhaus wird das Mittel ja kontrolliert gegeben, kein Vergleich also zum Mißbrauch als Droge. Und vom Legen der PDA hab ich rein gar nichts gespürt.