Könnte man. Wobei ich denke, dass es bei echter Spiegelung eher darum geht, vom anderen "erkannt" oder "gesehen" zu werden.
Könnte schwer werden jemanden wahrnehmen und erkennen zu können, wenn derjenige sich selbst gar nicht wahrnehmen oder erkennen will.
Mit meinen ganzen Mond-Neptun-Konstellationen kenne ich das "einsam unter vielen sein"-Gefühl sehr gut. Es ist ein Gefühl von verloren sein, nicht dazu zu gehören, nicht gesehen zu werden, nicht verstanden zu werden und weiteren Varianten.
Ja, kenne ich auch. Schreibe ich aber eher der Tatsache zu, dass ich in ein System hineingeboren wurde, in welchem alle anderen Erd- und Wasserzeichen sind und da passe ich als Schütze halt nicht so gut dazu. Daraus resultiert Venus-Saturn in Opposition, mangelndes Selbstwertgefühl. Die anderen sind alle ok, nur ich bin nicht ok.
Bin ich allein, fühle ich mich nie einsam.
Ja, und das ist Mond-Neptun für mich, All-Eins-Sein.
Gebessert hat sich diese Form der Einsamkeit erst, als ich mich mir selbst radikal zuwendete und - bildlich gesprochen - begann, das "innere Kind" selbst im Arm zu halten, es zu beschützen, zu lieben, zu trösten, ihm die Welt zu erklären.
Selbst-Verantwortung. Mein Wunsch (Neptun) hat sich nicht erfüllt, also muss ich halt doch selbst ran. (Saturn.)
Müssen tue ich natürlich nicht, ich kann auch den Rest meines Lebens weiter verzweifeln. Ein jeder, wie er will.
Die grundlegende Ungeborgenheit, die mit Mond-Neptun-Konstellationen einhergehen kann, ist nicht zum Kaputtlachen und es hilft wenig, Betroffenen zu sagen, sie mögen doch bitte mal unter Menschen oder in die nächste Eckkneipe gehen. Das ist, als sage man einem Depressiven, er möge doch mal lachen. Klar kann der Depressive dann eine Grimasse schneiden, nur wird das seinen Zustand nicht bessern. Im Gegenteil.
So? Mein Therapeut meinte, hören sie auf immer und immer wieder gegen dieselbe Mauer zu laufen. Sehen sie nach vorne und beginnen Sie ihr eigenes Leben.
Und versuchen sie den Menschen einen Vertrauensvorschuss zu geben, trotzdem sie oft verletzt wurden.
Aber wahrscheinlich versteht der einfach nichts von seinem Job. Oder es war sein Glück, dass er nicht wusste, dass ich Mond-Neptun habe.
Und bezüglich der Kneipen. Es gibt heutzutage genug Seminare und Kurse, zu jedem x-beliebigen Thema. Oder eben Therapie.
Wenn ich mich allerdings für gar nichts mehr (inclusive mich selbst) interessiere, dann wird es wirklich schwer.
Wenn ich nicht bereit bin, etwas zu ändern, dann ist der Leidensdruck noch nicht groß genug.
Und falls Mond/Neptun wirklich einen starken Bezug zu Gefühlen der Einsamkeit haben sollte, dann nützt es wenig, den Einsamen zu trösten oder zu "ratschlagen". Mond/Neptun kann nämlich ausgesprochen
trostresistent sein und/oder äußerst übellaunig auf Beschwichtigungsversuche oder wohlgemeinte Binsenweisheiten reagieren. Ich weiß das.
Was möchte man denn gerne hören? Ja natürlich ist die Welt böse. Ja natürlich muss man in einer solchen Welt einsam werden. Ja natürlich sollst du in deinem Kämmerlein sitzen bleiben und weiter einsam sein. Und nein, auf gar keinen Fall sollst du irgendetwas an deiner Situation ändern. Lass bloß alles schön so, wie es ist. Völlig gleich, wie unzufrieden du damit bis, so ist das gut.
Vielleicht liegts ja daran dass sich zu meiner Mond-Neptun-Konjunktion in 12 noch Mars dazu gesellt. Aber sich selbst zu bemitleiden und darauf zu warten, dass mich jemand erlöst, bringt gar nichts außer noch mehr Einsamkeit.
Man könnte es aber auch sich selbst erfüllende Prophezeiungen nennen. Dadurch, dass ich davon ausgehe, dass mir alle nur Böses wollen oder mich sowieso keiner versteht, ziehe ich was in mein Leben? Genau, Menschen, die mir nur schaden. Es ist und bleibt aber meine Sicht der Welt, die dies verursacht.
Trotzdem ich der festen Überzeugung bin, dass die ganze Welt ungerecht ist und mich nicht akzeptiert, warte ich aber zugleich auf diesen einen, der dies tut.
Neptun, die (zumeist unerfüllbare) Sehnsucht und Saturn, die Realität.
Was wirklich schmerzt ist die Tatsache, dass man sich nicht eingestehen will, dass die Erwartungen und Träume zu groß und unrealistisch sind und andere nicht in der Lage sind, mir diese zu erfüllen. Und in diesem Kreis werde ich mich solange befinden, bis ich damit beginne, selbst für die Realisierung meiner Träume und Wünsche zu sorgen.
Und dann gibt es da auch noch den "Krankheitsgewinn". Solange ich depressiv bin, müssen sich andere um mich kümmern.
Auch dadurch kann ich mir meinen Wunsch nach Geborgenheit und Fürsorge erfüllen.
Zu einem glücklichen und selbstbestimmten Leben führt das allerdings nicht.
LG
Stern