Liebe Soleilmoonie,
Kommt mir sehr bekannt vor

. Und nach derlei Erfahrungen und damit verbundenen Erkennntniszuwächsen wollen wir es natürlich "besser" machen und schwingen auf den Gegenpol, der dasselbe in Grün ist. Und an dem Tag, an dem uns vollbewußt wird, dass diese beiden Pole identisch sind, sind wir in der Mitte angelangt und führen solche Gespräche nicht mehr

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Schau`, wir sind immer alles, nur unser Blickwinkel muß sich erst so weiten, dass wir das erkennen können. Du warst damals nur auf der einen Seite so "offensiv". Es gab auch die andere Seite, die sich zurückgenommen hat und nicht "ausreichend" für sich eingetreten ist. Und heute bist Du nicht nur friedliebend, sondern eben auch kriegliebend. Unser Entwicklungs- und Individuationsprozess läuft nicht so, dass wir vom unbewußten/schlechten zum bewußten/guten Menschen werden. Nein, als bewußter Mensch erkennen wir unsere "Schlechtigkeit" und hauen nicht mehr vor ihr ab. Das ist der Punkt, an dem sich Sonne und Mond vollständig überlappt haben und da wird es für einen Moment sehr sehr dunkel. Das hält man nur aus, wenn man sehr stark und in seiner Mitte verwurzelt ist.
"Allumfassende Liebe" ist keine Emotion. Im Reich der Emotionen gibt es immer den Gegenpol zu einem bestimmten Gefühl. Wenn Du sehr liebst, dann hasst Du auch sehr. Das ist keine "bedingungslose allumfassende" Liebe.
Dieses Ding da, das wir "allumfassende Liebe" nennen, springt als ein neuer Raum erst dann auf, wenn wir mit unserem Schatten vollständig ausgesöhnt sind. Soweit die Theorie. Wenn da nur nicht die Praxis wäre

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Ich hatte gestern Abend wieder Gelegenheit, mir anzusehen, wie unglaublich schwer das ist und welche Konzentration und Stärke es braucht, um das wirklich auszuhalten. Scheinbar bin ich wieder gescheitert. An dem Punkt, wo ich voll und ganz realisiere, dass es weder mit "Licht/Liebe-Lächel-TamTam" noch mit "Zuschlagen" funktioniert, da tut sich ein so gewaltiger Schmerz auf, dass es kaum auszuhalten ist. Und immer wieder frage ich mich, was ist jetzt "richtig". Und dann sage ich mir "Bullshit, es geht nicht um "richtig" oder "falsch". Guck`einfach hin, beobachte es, halte es aus, spiele nicht wieder den Flummi, der immer weghopst, wenn`s wirklich ans Eingemachte geht. Tja, und da stehe ich nun heute reichlich ratlos, aber auch das lasse ich nun einfach zu und halte es aus, diese Ratlosigkeit, diese Verzweiflung und Ohnmacht. Ich weiß, es geht vorüber und zwar umso eher als ich nicht wieder versuche "das Richtige" zu tun. Ach, ich wünsche mir wirklich manchmal starke Arme, die mich einfach (aus-)halten.
Katarina