Liebe Soleilmoonie,
Tja, was soll ich da anderes sagen als "Hallo Schwester!"

? Und sicher geht es auch vielen anderen hier so. Ist ja auch kein Wunder. Es treffen ja immer die richtigen aufeinander.
Also, wenn es Dir doch immer wieder "passiert" (und das geht wohl den meisten von uns so), dann war Deine Friedliebe nicht echt. Dann hast Du Dich in Deiner großen Sehnsucht nach Frieden selbst beschummelt. Mit " nicht echt" meine ich "nicht vollständig echt", d.h. Du hast dabei einen Anteil in Dir niedergeknüppelt, nämlich den, der gerne mal draufhauen würde, um nicht diesen Megaschmerz empfinden zu müssen. Wir können erst "echt" werden, wenn wir keine Angst mehr vor diesem gewaltvollen Anteil in uns haben. Und es reicht auch nicht aus, zu wissen, dass es ihn gibt. Wir müssen ihn fühlen und wir müssen ihm Raum geben. Ohne das besteht keine Chance darauf, dass wir "echten" Frieden erfahren können. Verwechsel nicht "Raum geben" mit "sich vereinnahmen lassen". Du mußt nicht zur Totschlägerin werden, um echten Frieden erfahren zu können. Aber Du "mußt" aufhören, Dein aggressives Gegenüber in Licht und Liebe zu lullen, weil Du Angst vor einer schmerzhaften Konfronation hast oder denkst, dass Du nicht Deinen Beitrag zur Gewalt auf dieser Welt leisten möchtest. Diese Welt ist - auch - gewaltvoll. Und Du bist - auch - gewaltvoll. Mit Deiner Rücksichtnahme und Deinem Verständnis gegenüber Aggressionen Deiner Mitmenschen übergehst Du den kindlich (unbewußten?) Anteil in Dir, der dir im Außen immer wieder solche Begegnungen manifestiert. War das jetzt nachvollziehbar oder nicht so?
Ist ein bißchen "schwierig", weil der Schlüssel im Paradoxon liegt, welches sich dem Verstand entzieht. Aber hinspüren kannst Du vielleicht?
Katarina
Hallo liebe "Mit-Schwester"!
Hmmmm... das empfinde ich anders!
Habe das "Zurückschlagen" grosszügig ausgelebt. Sogar bei meinem Vater.
Den habe ich auch des öfteren tatsächlich zurück-geschlagen, wenn er mich schlug. Und ich hab "*********" gesagt, wenn er mich beschimpfte. Und ich habe geschrien und getobt.
Und mit meinen Männern immer wieder gestritten und aus jedem Missstand ein Drama gemacht.
Aber es hat die Kluft immer noch mehr vergrössert.
Das gleiche gilt auch auf gesellschaftlichr Ebene.
Ich habe viele Jahre lang gegen den Krieg demonstriert und gegen die Zerstörung der Umwelt. Habe auch da viel Gewalt von Seiten der Polizei erfahren und habe mich auch da nachher körperlich angefangen zu wehren.
Ich war damals noch jung, 14, 15 und habe z.b. mit ansehen müssen, wie meine Mutter niedergeknüppelt wurde, da bin ich auch ausgetickt...
Das hatte natürlich auch zur Folge, dass die Fronte immer mehr verhärteten. Und ich war kurz davor Bomben hochgehen zu lassen...
Da gab es auch eine Initialerfahrung, die mich belehrte, das ich gänzlich auf dem falschen Weg bin.
Ich war festgenommen worden und wartete in einer Ecke hinter einem Mannschaftswagen der Polizei auf meine erkennungsdienstliche Überprüfung (zwei junge Polizisten waren dabei meine Ausweisdaten zu überprüfen), als ich hörte, wie diese beiden über mich sprachen und meinten: "eigentlich sieht DIE ja ganz nett aus!". Und sie sagten es so wie: "dieses Monster dort, sieht ja erstaunlicherweise garnicht so aus!"
Da war ich ziemich erschüttert, denn ich dachte ja, ich wäre im Recht; ich war ja für die gute Sache und ich wollte doch die Welt verbesseren!
Wie konnte ich sooo auf andere wirken?
Das war für mich die Erkenntnis, dass ich ohne die Verwirklichung des Friedens in mir selber auch nicht zum Frieden auf der Welt beitragen kann. Und ich fing an, mein Leben zu ändern.
Hmmm.
Der Grund, warum mir das immer wieder "passieren" würde ist der, dass ich mich selber immer noch nicht vollständig akzeptieren und lieben kann (da sind wir alle auf dem Weg!) und unsere Umwelt ist immer ein Spiegel von dem, was in uns ist.
Meine Liebe ist wahrhaftig, ich spüre sie mit jeder Faser meines Körpers.
Dennoch melden sich auch immer wieder die Ängste und Zweifel und ich habe auch oftmals den Impuls meine aufgestaute Wut herauszulassen.
Vor kurzem geschehen bei meinem Mann..; habe meine Eifersucht wieder entdeckt, dabei wusste ich mit meinem Herzen, dass mein Mann nur geflirtet hat.
Und ich war den halben Tag hin und hergerissen zwischen den beiden Emotionen "Verletzheit" und "allumfassende Liebe". Schliesslich habe ich das akzeptiert, dass beides heraus möchte und habe ein Riesen-Aufstand gemacht.
Mein Mann wusste garnicht wie ihm geschah. Nachdem er mir die Situation erklärt hatte (obwohl ich in meinem innern die antwort ja schon wusste, aber ich musste es dann halt doch nochmal hören!), konnten wir uns umarmen.
Die Ängste und Zweifel gehören dazu; keine Frage!
Nur, möchte ich gerne glücklich sein in meinem Leben ud zwar so glücklich irgend möglich!
Und am glücklichsten fühle ich mich, wenn ich in der Liebe bin.
Und da führt meiner Erfahrung nach alles hin; selbst die Ängste, wenn ich nicht dagegen ankämpfe!
